Die Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW erprobt im Projekt „PV-Shift“ die Stromnetz-Stabilisierung mithilfe von Tesla-Heimspeichern. Mit den „Powerwall“-Geräten soll in Zeiten hoher Last oder niedriger Einspeisung das Stromnetz durch eine zeitliche Verschiebung der Ladevorgänge der Batterien entlastet werden, indem die Solar-Anlagen bei Bedarf Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Das helfe, das Stromnetz kosteneffizient, ressourcenschonend und klimaneutral zu stabilisieren, erklärte TransnetBW.
„Unser Ziel ist es, die Abkehr von den fossilen Brennstoffen möglichst schnell und mit vertretbaren Kosten für den Stromnetzbetrieb zu unterstützen, indem wir dezentrale Flexibilitäten intelligent ins Netz einbinden“, sagte Rainer Pflaum von TransnetBW. Der zunächst auf sechs Monate angelegte Feldversuch solle zudem Erfahrungen zur Verfügbarkeit und Prognostizierbarkeit von Flexibilitätspotenzialen sammeln, die in die Vorbereitung eines standardisierten Mechanismus einfließen sollen – dem sogenannten Redispatch 3.0.
Durch die Kooperation von Verbrauchern und Netzbetreibern würden erneuerbare Energien effizient ins Stromnetz integriert und die Klimaneutralität weiter vorangebracht, so TransnetBW. Dafür habe das Unternehmen die Ladezyklen von Tesla-Powerwalls genauer betrachtet und festgestellt, dass die Photovoltaik-Heimspeicher in manchen Monaten Freiheitsgrade für eine zeitlich flexible Ladung aus der Photovoltaik-Anlage aufweisen. Dieser zeitliche Spielraum zwischen Erzeugung und Last, die sogenannte Flexibilität, könne durch intelligente Steuerung genutzt werden.
Durch gezielte Verschiebung des Batterie-Ladevorgangs haben Hausbewohnende laut TransnetBW keine Nachteile. Für teilnehmende Photovoltaik-Heimspeicher-Besitzende könnte dies zukünftig sogar eine zusätzliche finanzielle Entlohnung bedeuten. Der Netzbetreiber könnte wiederum den erzeugten Photovoltaik-Strom für die Reduzierung von Netzengpässen einsetzen. Für Letzteres kommen bisher überwiegend fossil befeuerte Kraftwerke zum Einsatz.
„Mit PV-Shift betreten wir Neuland, das wir uns schrittweise erschließen. Dem Wegfall konventioneller Kraftwerke steht die enorme Nachfrage nach E-Autos, Wärmepumpen und Solaranlagen mit Batteriespeichern gegenüber. Praktische Erfahrungen im Zusammenspiel von Netzbetreibern, Anlagen-Anbietenden und Endverbrauchenden sind für die Entwicklung des Stromsystems der Zukunft von zentraler Bedeutung“, so Sabrina Ried, Projektleiterin von PV-Shift. Für den Feldversuch erhält TransnetBW laut einer Mitteilung freie Flexibilitätspotenziale aus einer begrenzten Anzahl stationärer Powerwalls. Tesla agiert hierbei als Aggregator und bildet die Schnittstelle zwischen Heimspeicher-Besitzenden und der Übertragungsnetzbetreiberin, die bei Bedarf die Leistung zur Stromnetzstabilisierung einsetzt.
Das ökonomische Potenzial zur Nutzung dezentraler Flexibilität für den Redispatch in Baden-Württemberg hat TransnetBW bereits im vergangenen Jahr durch die Universität Stuttgart untersuchen lassen. Allein in Baden-Württemberg gibt es demnach Potenziale im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Diese will das Unternehmen nun nach und nach heben. Mit dem Start von PV-Shift sei ein dafür wichtiger Baustein gelegt, heißt es. Zum Ende des Jahres würden im Projekt erste Ergebnisse erwartet.
LM aus B meint
Und nicht zu vergessen, dass jeder Lade-/Entladezyklus, und sei er noch so kurz, eine „Abnutzung“ des Akkus/der Zellen bedeutet, und somit die Lebensdauer des AkkusPaketes beeinflusst und somit natürlich auch den Restwert, die Wertminderung, des jeweiligen Fahrzeuges. Das sollte irgendwie vergütet werden, wenn ein Fahrzeug als Pufferspeicher Verwendung findet …
Stdwanze meint
Bitte keine uralten wiederlegten Befürchtung Posten. Die Abnutzung von Lion Akkus bestimmt sich aus soc, Stromstärke und Temperatur. Sind in alle parameter optimal zu halten die ‚ewig‘
Stephan meint
Unser PV-Anlagenerrichter mit Batteriespeicher (Lithium-Eisen-Phosphat) hat die punktuelle d.h. Miĺisekunden kurze aber hohe Strombelastung zur Stabilisierung des Stromnetzes für Lion Akkus aktuell als problematisch und mit hoher Abnutzung bewertet.
Stdwanze meint
1. Die Belastungen belaufen sich sicher unter 1 C. Das ist pillepalle gerade für optimal temperierte lfp Akkus.
Nicht umsonst gibt man Haltbarkeit in (vollen bzw 80-20) Ladezyklen an.
2. Ihr Anlagenerrichter , errichtet wie der Name sage pv Anlagen, das macht ihn nicht zum Experten in Batterie Chemie.
3. Vermeintliche Autoritäten zu zitieren war noch nie ein Argument.
4. Lesen sie bitte entsprechende paper.
stdwanze meint
Dein PV-Anlagenerrichter ist eben genau das, Analgenerrichter, nicht Batterie-Chemie Experte. Darüber hinaus war „Autoritäten zitieren“ noch nie ein valides Argument.
Dein Batteriewechselrichter/Hybrid wird nicht wirklich mehr als 1C Belastung erzeugen. Das ist für eine wohltemperierte LFP pille palle.
Zudem, Haltbarkeit wird in voll bzw. 80/20 Ladezyklen angegeben. Damit sind genau diese gemeint, wenn du eine moderne gut überwachte LFP im Bereich 60-40 % SoC betreibst hält die wahrscheinlich ewig.
Also, keine Panik, Netzdienliche Leistungen werden wenn dann nur minimalen Einfluss auf die Haltbarkeit deines Akkus haben.
Stephan meint
@Stdwanze: Der PV-Anlagenerrichter entspricht dem Batteriehersteller und somit sind wir froh Gewährleistungsfragen und Leistungsgarantien dieses Anlagensystemes nicht auf Ihrem „Wissen“ abstellen zu müssen.
Als Hilfestellung für zukünftige Nutzer von Batteriesystemen erachte ich meine Zitate als hilfreich, auch wenn diese nicht Ihrem offensichtlichen Ansinnen entsprechen.
alupo meint
Gut so. War auch längst überfällig dass so etwas wirklich mal in die Gänge kommt.
Ansonsten gibt es doch immer nur große Reden oder PowerPointGrafiken, wohl nur um Steuergelder vom Staat abzugreifen anstatt dass wirklich etwas in dieser Richtung passiert.
Das wird wie beim eAuto sein. Ohne dass Tesla 2012 mit dem Model S angefangen hätte ein vernünftiges BEV auf den Markt zu bringen wären wir heute, 10 Jahre später immer noch bei kleinen, reichweitenarmen und praxisuntauglichen BEVs ohne gutes überregionales Ladenetz.
Offensichtlich geht es nur mit Tesla. Und bei den Computerchips ist es ja auch so. Tesla wurde bekanntlich genötigt (es gab nichts auf dem Chipmarkt was die Erfordernisse von Tesla abdecken konnte), eigene CPUs zu entwickeln und in ihre BEVs und in ihren AI-Trainingscomputer einzubauen. Ich sags ja, wenn man nicht „alles“ selber macht passiert eben nichts…
Randy meint
Die Chips sind von Samsung, der Grund die ab 2019 zu verwenden war einzig die Baugröße. Obwohl die NVIDA Chips schon 2019 doppelt so leistungsfähig waren wie die “ Tesla Superchips“, passten sie nicht hinters Handschuhfach, was eine Umrüstung nicht möglich gemacht hätte. Tja, und seit 3 Jahren gibt’s immer noch kein FSD, warum wohl? Eine statistische Analyse von Daten hat übrigens mit AI nichts zu tun, das ist alles Tesla Marketing Geblubber auf das du mal wieder reingefallen bist.
Stdwanze meint
Die Hardware in Teslas ist optimiert Videodaten in Inputvetoren für neuronale Netze umzuwandeln und diese per dafür optimierter Isa auszuführen. neuronale Netze sind sehr wohl der Inbegriff von KI.
Generell wird aber sehr oft Statistik als ki verkauft. Im Falle von FSD handelt es sich aber ganz offensichtlich nicht um simple Statistik
David meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Dagobert meint
Ist das das gleiche wie mit der Nutzung von Fahrakkus zur Netzstabilisierung – Die Vergütung muss stimmen!
Ich würde nicht im Traum dran denken ins Netz anstatt in meinen Akku einzuspeisen wenn es dafür nur die lächerliche EEG Einspeisevergütung gibt, ich Abends keinen vollen Akku habe, und dann in der Nacht beim Netzbetreiber zu Marktpreisen einkaufen muss…
MichaelEV meint
Es geht im ersten Schritt doch nur darum, den Zeitpunkt der Einspeisung zu verschieben. Es wird dabei weder mehr noch weniger eingespeist.
Dagobert meint
Den Zeitpunkt der Einspeisung muss ich wegen der dämlichen 70% Regelung ohnehin schon verschieben.
MichaelEV meint
Und genau für diese Verschiebung wegen der 70%-Regel braucht man so etwas wie hier.
Im Kontext der 70%-Regel muss ich mich dann korrigieren: Es tangiert den Besitzer doch, weil er mehr ein einspeisen kann, was sonst abgeregelt werden würde.
Speicher müssen einfach intelligent agieren, sonst sie weitgehend sinnlos.
Ich54 meint
Und was ist mit den anderen Akkus von E3DC oder Sonnen oder oder oder?
Kasch meint
Wer wissen wii, wie das mit Sonne und Wind tatsächlich funktioniert – frisch aus de Presse:
https://teslamag.de/news/tesla-kunden-powerwall-kalifornien-gutes-geld-verdienen-49971
Natürlich nicht wirklich ein Thema für Deutschland, leider.
Freddy K meint
Gehn genauso dafür. Man macht halt den Versuch mit diesen. Welche Akkus der Kunde sich einbauen bleibt ja ihm überlassen. Das heißt ja nicht das nur Üowerwalls dafür geeignet wären. Waren wahrscheinlich in der Ausschreibung die günstigsten. Manchmal schmeißt man ein günstiges Angebot um den Marketingeffekt mitzunehmen.
BEV meint
Meins meins meins, so wird das nichts.
Meist erzeugt man mehr Leistung auf dem Dach als man in den Akku über den Tag speichern und verbrauchen kann, der Akku ist schon innerhalb kurzer Zeit voll und voller geht nicht. Gleichzeitig wird aber im Netz Strom benötigt und dann ist der Strom im Überschuss da, wenn ihn keiner braucht.
Netzdienlich nutzt uns am Ende alle.
Aber ja, wenn ich einen Vorteil daraus ziehe, dann mach ich es lieber. Daher sollte man Anreize schaffen, dass ich auch was davon hab und nicht nur der Netzbetreiber.
MichaelEV meint
Die Nachricht ist doch ein paar Wochen alt, wenn ich mich nicht täusche.
Diese Form der Verschiebung tangiert den Besitzer des Speichers nicht, ist aber ungemein wirksam.
Ein Speicher hat viel Potential und aktuell werden viele Heimspeicher installiert. Und alle verhalten sich strunzdumm, speichern und speisen damit nicht mehr ein, wenn Mangel am Markt herrscht und sind dann voll, wenn es Überangebote am Markt gibt.
Das Potential ist nicht nur verschenkt, es wird sogar absolut schädlich eingesetzt. Alles muss in Deutschland reguliert werden, aber dumme Speicher, die gegen den Strommarkt arbeiten, darf sich jeder problemlos installieren. Speicher ohne diese Grundform von Intelligenz sollten nicht betrieben werden dürfen.
Egon Meier meint
oh je … wollen sie sich wirklich solch einen erratischen Partner ins Boot holen? Tesla?
Kasch meint
🤣🤣keine Angst, Tesla zieht mit TransnetBW sicherlich keine Strommanagementprojekte durch. Teslaspeicher kann sich aber selbstverständlich Jeder kaufen, einzelne kleine Heimspeicher sowieso.
MichaelEV meint
Mit wem denn sonst, wenn man was erreichen und nicht nur reden sowie Powerpoint-Slides anschauen will, bleibt kein anderer Partner übrig…
Powerwall Thorsten meint
„Autobidder“ ist für Menschen wie Egon oder David, oder Randy oder … wahrscheinlich ein Fremdwort
Time will tell (them)
;-)
150kW meint
„Autobidder“ gibt es nicht nur von Tesla. Batteriespeicher ebenso nicht.
MichaelEV meint
Und Google ist auch nur eine Suchmaschine neben vielen anderen…
Kasch meint
Falsch 150kW, Autobidder gibts nur bei Tesla, ist der Markennahme von Teslas KI für 24/7 intelligentes autarkes Strommanagement. Nur China hat derzeit eine vergleichbare Pilotanlage, die allerdings inzwischen, ausschließlich mit Solar und Windkraft, eine Fläche der Große Deutschlands versorgt und KI-basiert autark, nahezu ohne menschliche Eingriffe verwaltet. Kleine Feldversuche in Deutschland werden ausschließlich zum Abgreifen von Fördergeldern genutzt, wie beispielsweise Oberleitungen, oder Induktionsschleifen unter der Fahrbahn auf kurzen Autobahnstrecken, an Schwachsinn oft kaum noch zu überbieten. Aber auch Fördergelder stinken nicht.
Randy meint
Ich kenne nur Autoscooter ;-)