Die e.Volution GmbH aus Aachen hat ein Shuttle-System für Berufspendler entwickelt, das den Pkw-Verkehr in Stoßzeiten reduzieren soll. Die Lösung besteht aus dem elektrischen Shuttle META mit bis zu sieben Sitzplätzen, davon bis zu vier Büroarbeitsplätze, einer Reservierungs-IT-Plattform und Parkplätzen in „Mobility-Hubs“.
Arbeitgeber können das Shuttle-System abonnieren, um es ihren Mitarbeitenden für kostenfreie Fahrten zu und von der Arbeit zur Verfügung zu stellen, so e.Volution. META sei eines der ersten „Circular-Economy-Fahrzeuge“, dessen Technologie und Modularität den Austausch und die Aktualisierung von Komponenten ermöglichen und damit die Lebensdauer erhöhen.
e.Volution wurde von Günther Schuh gegründet. Der Professor für Produktionstechnik hatte zuvor bereits den E-Transporter-Hersteller StreetScooter und das Elektroauto-Startup e.GO Mobile (mit)gegründet. Von seinem neuen Projekt stellte er im Juni einen Prototyp vor.
Der Pendlerverkehr mache heute bis zu 70 Prozent aller städtischen PKW-Fahrten aus und ein Pkw sei durchschnittlich nur mit einer Person besetzt, erklärt e.Volution. Das von dem Unternehmen konzipierte Shuttle-System verfolge das Ziel, eine durchschnittliche Auslastung von vier bis fünf Personen pro Shuttle zu erreichen und damit die Anzahl der Pkw-Fahrten besonders zu den Hauptverkehrszeiten deutlich zu reduzieren.
Firmen können mit dem Shuttle-Betrieb laut e.Volution ihren CO2-Fußabdruck verbessern, Staus auf dem Weg zu und von ihren Arbeitsstätten vermeiden und ihren Arbeitnehmern ein attraktives, betriebliches Mobilitätsangebot machen. Je nach beruflicher Tätigkeit könne die Fahrzeit als Arbeitszeit genutzt werden. Die Unternehmen wählen dabei die Mitarbeiter aus, die die Verantwortung für die einzelnen Shuttles übernehmen und morgens sowie abends die anderen Pendler fahren. Die Fähigkeit zum autonomen Fahren ist nicht vorgesehen.
„e.Volution ermöglicht mit der e.Mobility.Hub GmbH sowie seinen Partnerinnen und Partnern Parkplätze für die Shuttles in Mobility-Hubs an den Verkehrsknotenpunkten der jeweiligen Städte. Die Mobility-Hubs sind zukünftig Orte der Begegnung und bieten Service-Angebote sowie weitere Mobilitätsmöglichkeiten“, heißt es.
Das Shuttle META eine Architektur bestehend aus einem Aluminiumprofil-Spaceframe sowie einem demontierbaren Thermoplast-Exterieur. Dadurch werde das Konzept der Circular Economy für die Fahrzeuge ermöglicht, indem jeweils nach fünf Jahren das Fahrzeug in einer speziellen Fabrik runderneuert und aktualisiert werden kann, so die Entwickler. Die Lebensdauer des Shuttles könne deshalb im Vergleich zu Verbrenner-Pkw fast vervierfacht werden.
Die Batteriemodule des Shuttles META werden laut den Angaben nach fünf Jahren in stationäre „Powerracks“ für Photovoltaik-Anlagen überführt. e.Volution will langfristig die Verantwortung für die Shuttles behalten, diese exklusiv über eine Flottenmanagement-Gesellschaft an Firmenkunden vermieten und so die Attraktivität der Flotte und deren Werterhalt sichern. Somit kämen Ökologie und Ökonomie in der Mobilität optimal zusammen, wirbt das Unternehmen.
„Mit unserem Shuttle META schaffen wir erstmals ein Serienfahrzeug für die Kreislaufwirtschaft, das regelmäßig effizient erneuert und aufgewertet wird. Damit kann eine Lebensdauer des Shuttles von mehreren Jahrzehnten erreicht werden. e.Volution soll eines der nachhaltigsten Mobilitätssysteme werden“, sagt der Gründer und CEO der e.Volution GmbH Günther Schuh.
Der Elektroantrieb des 5078 Millimeter langen, 1988 Millimeter breiten und 2007 Millimeter hohen META besteht aus zwei bis zu 135 kW (184 PS) starken Motoren. Damit kann das Shuttle bis zu 160 km/h schnell fahren. Die Serienproduktion soll 2024 starten, 2025 sollen rund 1500 Fahrzeuge auf der Straße sein. Als monatliche Miete will e.Volution 700 Euro netto aufrufen.
Pütz meint
Wer kann mir helfen? Suche für einen Meta Auto mit normalem Haustrom einen KABELSATZ. DAS AUTO WURDE AUF E BAY VERKAUFT. ABER die elektrischen Saccchen wie Licht und Blinker sind ohne Funktion.
Das Auto wurde für einen Behinderten gekauft. Der kann das Auto schon 2 Monate nicht nutzen.
Christian meint
Wenn die Kisten auch so ein geiles Fahrwerk bekommen wie die StreetScooter dann wird das nix mit „arbeiten“ im Stau. In Zeiten von home office und flexiblen Arbeitszeiten ist dieses Verkehrskonzept von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Gunarr meint
Der Fahrer soll also ein Mitarbeiter sein, der das Fahrzeug abends mit nach Hause nimmt und unterwegs seine Kollegen absetzt. Morgens sammelt er sie dann wieder ein. So weit so gut, aber dann steht der Bus den Rest des Tages nur herum. Dann zahlt das Unternehmen 700 € im Monat, um 7 Mitarbeiter zur Arbeit zu bringen. Scheint mir nicht sehr wirtschaftlich.
Michael S. meint
Das ist leider das Problem an der ganzen Sache. Das Konzept ist eine Krücke, die um das grauenvolle deutsche Personenbeförderungsgesetz drum herum geschraubt wurde. Dass es noch andere „Gründe“ für Mobilität gibt, außer zur und von der Arbeit zu fahren, wird auch ausgeblendet. Einzig eine Nutzung in Shuttlediensten wie Moia oder CleverShuttle würde ich hier als sinnvoll erachten, weil man hier durch den Netzwerk-Effekt wenigstens noch eine brauchbare Auslastung erzielen kann. Aber für die ist die Kiste wahrscheinlich auch zu groß, um durch enge, zugeparkte Wohngebiete zu kommen.
Gracer65 meint
Das Argument der Fahrzeuggröße ist doch wohl etwas konstruiert. Der Paketdienst und kommunale Fahrzeuge kommen doch auch durch.