Ford plant, eine neue Batteriezellenchemie für seine Elektroautos zu verwenden, um mehr Akkus zur Verfügung zu haben und die Herstellung der Fahrzeuge billiger zu machen. Ab nächstem Jahr beziehungsweise Anfang 2024 sollen die Versionen mit geringerer Reichweite des SUV Mustang Mach-E und des Pick-ups F-150 Lightning mit Lithium-Eisen-Phosphat-Zellen (LFP) ausgestattet werden.
Die neuen Akkus sollen die Materialkosten für die beiden Elektro-Modelle um 10 bis 15 Prozent senken. Derzeit verwendet Ford für den Mustang Mach-e und F-150 Lightning sowie den Transporter E-Transit Batteriepakete mit Nickel-Kobalt-Mangan-Zellen. Die neuen Lithium-Eisenphosphat-Batterien wird der chinesische Akkufertiger CATL liefern. Der Autohersteller wird auch weiterhin mit den Zell-Lieferanten LG Energy Solution und SK Innovation zusammenarbeiten.
Ford-Manager hatten kürzlich erklärt, dass der Mustang Mach-E aufgrund steigender Kosten nicht mehr profitabel für das Unternehmen sei. Die Chefin von Fords E-Auto-Sparte Model e Lisa Drake sagte, dass die LFP-Chemie dazu beitragen werde, die Rentabilität wieder zu erreichen. „Wir wissen, dass der Krieg kurzfristig bei den Batteriematerialkosten gewonnen wird“, sagte sie. „Die LFP-Chemie wird uns bei Weitem den größten Schritt nach unten bei den Materialkosten ermöglichen.“
Ford teilte weiter mit, seine weltweite Produktion von Elektrofahrzeugen auf 600.000 Einheiten im nächsten Jahr und zwei Millionen im Jahr 2026 steigern zu wollen. Die Batteriezellenkapazität bis 2023 sei bereits gesichert, für das Ziel bis 2026 seien es 70 Prozent.
Die Produktion von 600.000 Elektrofahrzeugen im kommenden Jahr wird sich laut Ford zusammensetzen aus 270.000 Mustang Mach-E für Nordamerika, Europa und China, 150.000 F-150 Lightning für Nordamerika, 150.000 E-Transit für Nordamerika und Europa und 30.000 Einheiten eines neuen SUV für Europa.
„Das neue Elektrofahrzeugprogramm von Ford hat eine enorme Begeisterung und Nachfrage ausgelöst, und jetzt schaffen wir das industrielle System, um schnell zu skalieren“, so CEO Jim Farley. „Unser Model-e-Team hat sich schnell, zielgerichtet und kreativ darum bemüht, die Batteriekapazität und die Rohstoffe zu sichern, die wir benötigen, um Millionen von Kunden bahnbrechende Elektrofahrzeuge zu liefern.“
Das Unternehmen erwartet eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von mehr als 90 Prozent für seine Elektrofahrzeuge bis 2026. Bis dahin sollen über 50 Milliarden US-Dollar in Stromer investiert werden. Bis 2030 soll mehr als die Hälfte der globalen Produktion aus Elektrofahrzeugen bestehen. Um die hohen Investitionen in die Elektrifizierung des Traditionskonzerns stemmen zu können, will Ford laut Berichten bis zu 8000 Jobs im Verbrenner-Bereich streichen.
Werner Mauss meint
Tja, da sieht man’s mal wieder: Ford die tun was.
Smarty2022 meint
Komisch ich seh nichts, was die in absehbarer Zeit tun wollen (vernünftige und bezahlbare Massenautos ab 2023?????).
Ok, alle anderen tun und können (oder WOLLEN!?) auch nix dergleichen anbieten. Also gibt es da nur was aus China!? Schade…..
BEV meint
LFP ist Super, aber es werden bald schon wieder neue Zellen auf den Markt kommen.
Die alten Hasen sind einfach zu langsam, das dauet immer JAHRE um was in Serie zu bringen.
Tesla und die Chinesen sind schneller.
Torsten meint
„es werden bald schon wieder neue Zellen auf den Markt kommen“
Welche denn?
Micha meint
er verwechselt halt Zellchemie mit Zelle…
BEV meint
Neue Zellchemie sind dann ja auch neue Zellen, gern im selben Zellformat .. ;-)
BEV meint
CATL M3P
LMFP
Natrium-Ionen
…
Auch die BYD Blade LFP könnten interessant sein, anderes Format, das bedeutet auch, dass man s nicht einfach ersetzten kann.
Es bewegt sich so viel und so schnell, wenn da jeder Hersteller immer erst Jahre braucht um das in Serie zu bringen
150kW meint
„Die alten Hasen sind einfach zu langsam, das dauet immer JAHRE um was in Serie zu bringen.
Tesla und die Chinesen sind schneller“
Welchen Nachteil hatte Tesla das sie LFP erst Jahre nach den Chinesen eingesetzt haben?
Shullbit meint
Ich finde die Planungen erstaunlich defensiv. 2 Mio. BEV in 2026? Tesla wird Ende 2023 vermutlich in der Größenordnung von 3 Mio. BEV Produktionskapazität liegen (Shanghai 1,1-1,2 Mio., Fremont 700.000, Austin 700.000, Berlin 500.000).
Ford verliert in seinem wichtigsten Markt den USA seit 25 Jahren konstant Marktanteile. Nachdem Deutsche, Japaner und Südkoreaner auf den Markt drängten, werden demnächst neben einer Menge potentiell gefährlicher Startups noch die Chinesen auf den Markt drängen.
2 Jahre nach Tesla auf LFP zu setzen und auch 2026 nicht mal die Hälfte der Fahrzeuge als BEV produzieren zu wollen, klingt für mich nicht nach einer ambitionierten oder ausreichenden Strategie, sondern eher nach Schrumpfen. Die Zahl der Autoverkäufe in den USA dürfte nicht großartig steigen. Wenn Tesla und viele andere wachsen, muss es eben auch Verlierer geben…
Ökoman meint
„Tesla wird Ende 2023…“
Ich darf das mal präzisieren: Tesla WILL 3 Mio. BEV in 2023 produzieren. Ob die das schaffen.. na, ich bin ja gespannt. Wie bereits gesagt, gibt es gerade jede Menge neue Marktakteure. Man wird sehen, ob da nicht auch Tesla zu den „Verlierern“ zählen wird. Die Hauptverlierer sind nach meiner Einschätzung diejenigen, die weiter auf Verbrenner only setzen.
NB meint
Lieber Ökoman,
falls bei Dir noch nichts angekommen ist: Tesla hat seine Jahresziele immer erreicht, bzw. übertroffen.
Ökoman meint
Ist mir keineswegs entgangen.
Aber was für die Vergangenheit galt, gilt auch für die Zukunft?
Wie gesagt: Ich bin gespannt.
elbflorenz meint
Tesla geht von 50% Wachstum p.a. aus. Das heißt für 2022 ca. 1,35 Autos und für 2023 um 2 Mio. Autos. 3 Mio wäre also das Ziel im Jahr 2024.
Und bis dahin ist das 50%ige Wachstum p.a. auch darstellbar und erreichbar. Dann endet das aber. Denn 4,5 Mio in 2025, 6,75 Mio in 2026 oder gar über 10 Mio in 2027 ist völlig unrealistisch.
andi_nün meint
„“Tesla WILL 3 Mio. BEV in 2023 produzieren““
Das will Tesla sicher nicht. Tesla geht von einer Stückzahlsteigerung von im Schnitt 50% aus.
2021 936.000
2022 1.404.000
2023 2.106.000
Evtl. möchte man Ende 2023 eine Produktionskapazität von 3 Millionen haben.
alupo meint
Richtig, das einzige was seit ein paar Jahren direkt von Tesla kommuniziert wurde ist eine durchschnittliche zukünftige Absatzsteigerung von zumindest 50% pro Jahr.
Bei dem bisherigen Rückblick seit der Verkündung dieser exorbitant hohen jährlichen Wachstumsrate lag Tesla immer darüber. Mit dem Hochfahren der beiden neuen Standorte und dem im Juli erfolgten Ausbau von Shanghai ist es nicht schwierig, sich vorzustellen was am Ende in 2023 herauskommen wird.
Und der Ausbau von Austin und Grünheide ich nach dem Erreichen der Nominalkapazität längst nicht beendet. Auch für China war anfänglich mal ein Wert von nur 250.000 BEV vorgesehen. Im Juni 2022 verfügte Tesla am Standort hochgerechnet bereits über eine Kapazität von fast 850.000 BEVs. Und im Juli 2023 haben sie ihre Kapazität noch einmal deutlich gesteigert. Ich bin schon auf die Augustzahlen gespannt.
Ich gehe daher wie andere Beobachter auch davon aus, dass es wie bisher auch zukünftig mehr als „nur“ 50% Steigerung p.a. geben wird.
Beim Gewinn sowieso, spielt dann doch der derzeit größte nordamerikanische Automobilstandort (also der von Tesla in Fremont, California) eine immer geringere prozentuale Bedeutung in der globalen Teslawelt.
Mir tun, was deren Kosten betrifft, alle Hersteller leid, die vorhandene Verbrennerwerke auf BEV umrüsten müssen.
Ich wünsche dazu viel Erfolg, und vor allem Glück was die Stückkosten betrifft (Tesla Fremont läßt grüssen).
elbflorenz meint
Bruhhhaaahhh – jetzt kauft nach Tesla auch noch Ford bei den Chinesen ein. Biden und Blinken drehen bestimmt bald durch … besonders Blinken, der alte China-Hasser …
Powerwall Thorsten meint
Bei den Chinesen kaufen glaube ich fast alle ein – manche sogar deutlich mehr als Tesla ;-)