Der Volkswagen-Standort Emden treibt die Transformation zum reinen E-Werk voran. Die Vorbereitungen für die Produktion des kommenden Batterie-Pendant zum Passat ID. Aero laufen laut dem Autobauer „auf Hochtouren“. Ab dem kommenden Jahr soll zusätzlich zum SUV ID.4 das zweite Modell aus der Elektroauto-Familie ID. im niedersächsischen Werk gefertigt werden.
Für den ID. Aero erfolgen während des Werksurlaubes vom 25. Juli bis 12. August Umbauarbeiten. Etwa 1600 Mitarbeiter sowie extern Beschäftigte bereiteten alles für den planmäßigen Produktionsstart der Baureihe im kommenden Jahr vor, so Volkswagen. Auf den rund 200 Baustellen würden außerdem die Abläufe bei der ID.4-Produktion optimiert. Zeitgleich verabschiede sich der Standort von der Passat Limousine.

„ID.4 und ID. Aero verkörpern die Zukunft unseres Standortes, der als Teil des globalen Produktionsnetzwerkes für Elektrofahrzeuge einen maßgeblichen Anteil am Erfolg unserer Accelerate Strategie hat“, so Werkleiter Uwe Schwartz. „Mit dem Produktionsstart des ID.4 hat für Emden eine neue Ära begonnen; zeitgleich verabschieden wir uns schrittweise aus der Welt der Verbrenner. Ganz konkret heißt das: Abschied nehmen von unserer Passat Limousine, die kurz vor dem Werkurlaub das letzte Mal in Emden vom Band lief und uns viele Jahrzehnte begleitet hat. Die produktionsfreie Zeit werden wir u.a. dafür nutzen, das Modell aus der Produktion und unseren Prozessen herauszunehmen.“
Weiterer Schritt zum E-Werk
Vor allem in Karosseriebau, Lackiererei und Montage werden laut Volkswagen umfangreiche Anpassungen für die Fertigung des Elektroauto-Baukastens MEB vorgenommen, um Prozesse zu optimieren und Verbesserungen im Ablauf umzusetzen. Dazu zählten neben der Optimierung von Taktzeiten in der Fördertechnik auch die Einbindung der „JIS“ Fördertechnik in der Halle 20. Mit dem „Just-in-Sequenz“-Verfahren werde sichergestellt, dass die benötigten Teile zur richtigen Zeit und in der richtigen Reihenfolge am Band sind. Ebenso würden Automatisierungsprojekte insbesondere zur Verbesserung der Ergonomie für die am Band Beschäftigten umgesetzt. In der neuen „Finish“-Halle für Elektrofahrzeuge würden die Zählpunkt-8-Bänder sowie die Anlagen für die Fahrdichtigkeitsprüfung aufgebaut und in Betrieb genommen. Somit könne ab der zweiten Jahreshälfte der Prüf- und Abnahmeprozess der ID.-Modelle in der direkt an die Montagehalle angebundene Finish-Halle durchgeführt werden. Dadurch werde der Fertigungsprozess weiter optimiert.
Während alles für die Produktion der ID.-Modelle optimiert werde, liege in der Fertigung der Verbrenner-Plattform MQB das Hauptaugenmerk insbesondere auf dem Auslaufen der Passat Limousine sowie den damit verbundenen Prozessanpassungen, heißt es weiter. Der Passat Variant wird dagegen weiterhin produziert, zunächst in Emden und anschließend am Volkswagen-Standort in Bratislava.
Nach Zwickau und den chinesischen Werken in Anting und Foshan folgte Ende Mai das Werk in Emden mit dem Produktionsstart des ID.4 als zweiter deutscher E-Auto-Standort. Ebenso in diesem Jahr ist Hannover mit der Produktion des Minibusses ID. Buzz an den Start gegangen, und auch in Chattanooga, USA läuft die ID.-Produktion an. Damit schaffe die Marke Volkswagen 2022 die Voraussetzungen dafür, perspektivisch an ihren Standorten in Europa, USA und China 1,2 Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf MEB-Basis zu bauen, so das Unternehmen.
alupo meint
Wie hoch wird denn die BEV-Kapazität Ende 2022 und Ende 2023 sein?
Solche Angaben finde ich interessanter als…
hu.ms meint
Lt. diessscher planung waren konzernweit ab 11/22 rd. 120.000 BEV mtl. geplant.
Deshalb auch immer wieder die „überhol-gerüchte“.
Ist aber seit mind. einem jahr klar, dass das wg. teilemangel nicht erreicht werden kann.
Und wer weiss, ob der neue nicht ganz auf die „EU-vorgaben-erfüllen“ strategie zurückgeht.
hu.ms meint
„perspektivisch an ihren Standorten in Europa, USA und China 1,2 Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf MEB-Basis zu bauen, so das Unternehmen.“
Aktuell braucht man für diese „perspektive“ aufgrund des teilemangels (chips u.a.) ein ziemlich gutes fernglas. :-))
Für 2022 sind nur 700K BEV im gesamtkonzern – also auch die nicht MEB wie e-up, e-tron oder taycan – angekündigt.