Das 2014 gegründete US-Start-up Faraday Future hat im Mai 401 Vorbestellungen für sein Erstlingswerk FF 91 gemeldet. Dass es noch nicht mehr Käufer für das Modell gibt, dürfte insbesondere an der Positionierung im Luxussegment liegen, aber auch an der deutlichen Verspätung und finanziellen Schwierigkeiten des Anbieters. Nun gibt es eine weitere Verzögerung.
Faraday Future hat die Produktion des FF 91 wegen Geldmangels und Problemen in der Lieferkette verschoben, wie das Unternehmen in einem Zulassungsantrag mitteilte. Das mittlerweile an der Börse gelistete Start-up peilt den Produktionsbeginn und die ersten Auslieferungen des FF 91 in den Vereinigten Staaten nun für das dritte oder vierte Quartal 2022 an. Eigentlich sollte der Wagen schon 2019 starten und anschließend auch international vertrieben werden.
Ob der FF 91 tatsächlich zu den Kunden kommt, bleibt abzuwarten. Faraday Future erklärte in den Zulassungsunterlagen, dass es derzeit versuche, zusätzliches Kapital zu beschaffen, um den Betrieb bis zum Ende des Jahres zu finanzieren.
„Jegliche Herausforderungen bei der Zusammenarbeit mit Lieferanten, Verzögerungen beim Aufbau von Kapazitäten oder Arbeitskräften in der Produktionsstätte des Unternehmens in Hanford, Kalifornien, oder bei Vertriebs- und Serviceaufträgen, steigende Materialpreise oder anhaltende Unterbrechungen der globalen Lieferkette können den Bedarf an zusätzlichem Kapital für die Markteinführung der FF-91-Serie weiter erhöhen“, so das Unternehmen. „Abgesehen von der FF-91-Serie wird erhebliches zusätzliches Kapital erforderlich sein, um den Betrieb, die Forschung, die Entwicklung und die Designbemühungen für zukünftige Fahrzeuge zu finanzieren.“
Faraday wird seit 2019 von dem deutschen Automanager Carsten Breitfeld geleitet. Anfang des Jahres stellte er die serienreife Version des „ultra-luxuriösen“ FF 91 vor. Das 5,25 Meter lange Elektroauto soll mit seinem 772 kW (1050 PS) starken Allradantrieb in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprinten. Die Reichweite wird mit 600 Kilometer gemäß der realitätsnahen US-Norm EPA angegeben. Im Innenraum verspricht Faraday einen mobilen, vernetzten und luxuriösen „dritten Lebensraum im Internet“ mit einem „revolutionären“ Benutzererlebnis. Einen Preis gibt es für den FF 91 bisher nicht.
Nach dem FF 91 soll 2024 mit einem Jahr Verspätung ein erschwinglicheres Modell das Angebot erweitern. Die Fertigung soll der in Südkorea ansässige Automobilhersteller Myoung Shin übernehmen. Beim FF 81 handelt es sich nach Angaben von Faraday um ein luxuriöses Massenmarkt-Elektroauto mit fortschrittlicher Konnektivität und einem massentauglicheren Benutzererlebnis als beim FF 91.
Egon Meier meint
Alles nicht so einfach …
die Technik, die Technik, die Technik ..
Mal sehen, wer bei diesem Blasenzirkus übrig bleibt.
elbflorenz meint
Der im Bericht erwähnte „Fahrzeughersteller“ Myoung Shin ist ein klassischer Zulieferer – der auch noch ziemlich „old school“ aufgestellt ist. (Karosserie, Sitze, (Hand)Bremsen … usw)
Eher wie Scheaffler – nur deutlich kleiner.
Soll sich jeder selbst eine Meinung zu Faraday bilden.