Der Marktanalyst Dataforce hat die geplanten Verbrenner-Ausstiege der Automobilhersteller zusammengetragen. Die Summe der Marktanteile dieser Hersteller ergibt eine Hochrechnung für die BEV-Anteile (BEV/Battery Electric Vehicle = Batterie-Elektrofahrzeug) in Europa. Berücksichtigt wurden nur Hersteller, die sich auf 100 Prozent BEV festgelegt haben. Da die anderen Marken aber auch nicht untätig bleiben, könnte die Entwicklung noch umfangreicher ausfallen.
Bei der Hochrechnung kommt heraus, dass es drei Zeitpunkte gibt, zu denen besonders viele Hersteller aussteigen wollen: 2027, 2030 und 2035. Für 2027 ergibt die Hochrechnung einen BEV-Anteil von mindestens 21 Prozent. 2030 geht die Entwicklung deutlich schneller mit bereits 56 Prozent und 2035 werden mindestens 80 Prozent erreicht.
„Allerdings muss im Hinterkopf behalten werden, dass geopolitische Einflüsse die Entwicklung verzögern können, falls etwa die verfügbaren Mengen für Lithium, Kobalt und Nickel fehlen, welche für den Bau von Batterien benötigt werden. Ebenfalls muss eine ausreichende Ladeinfrastruktur zur Verfügung stehen“, merken die Analysten an.
Vonseiten der privaten Kunden gibt die Studie Aufschluss über die Zukunftschancen von BEV. In den EU-5-Ländern (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien) halten es demnach bereits 84 Prozent der privaten Kunden zumindest für möglich, auf ein Elektroauto zu wechseln. Dabei sind sich 25 Prozent sicher und für 34 Prozent ist es wahrscheinlich.
Für eine rein elektrische Zukunft spricht laut Dataforce auch, dass vermehrt neue Autohersteller auf den Markt drängen, die sich ausschließlich auf E-Autos fokussieren. „Der prominenteste Fall ist mit Tesla wohl auch der erfolgreichste. Allerdings konnten auch Polestar und MG erfolgreich Marktanteile gewinnen. In der Zukunft erwarten wir noch spannende Entwicklungen von Marken wie NIO, Lucid, Xpeng oder Rivian. Allgemein gilt, dass ebenfalls noch einige asiatische Hersteller auf den europäischen Markt kommen wollen“, so die Analysten.
In Norwegen testen viele der neuen Elektro-Marken bereits ihre Fahrzeuge, da dort die Rahmenbedingungen aufgrund der hohen Elektro-Durchdringung am vorteilhaftesten sind. Neben Tesla und Polestar gibt es dort auch schon Modelle der Marken Hongqi, BYD, MG, Xpeng, Maxus, Seres, Skywell, Jac oder NIO. Zusammen machen die Newcomer laut der Auswertung bereits einen Anteil am Gesamtmarkt von 18,7 Prozent aus.
Auch der zunehmende Trend der Auto-Abos werde die Entwicklung noch weiter verstärken, prognostiziert Dataforce. Verbraucher würden die flexiblen Mietangebote dafür nutzen, ein Elektroauto selbst einmal im Alltag auszuprobieren. Damit könnten sie die Risiken der neuen Technologie minimieren und sich selbst ein Bild machen.
henry86 meint
Es bringt doch nichts, wenn Autohersteller planen, in 2030 noch Verbrenner herzustellen, aber die niemand mehr kaufen wird.
Manchmal hat man den Eindruck, die ganzen Analysten denken, die Autohersteller bestimmen, was der Kunde fährt.
So ein krasses Monopol haben die Autohersteller dann aber doch nicht.
Sobald jeder die Möglichkeit hat, sich statt einem Verbrenner ein vergleichbares Elektroauto mit geringerem Preis als für den Verbrenner zu kaufen, wird niemand mehr den Verbrenner wollen.
Und dementsprechend werden ab diesem Zeitpunkt alle Verbrenner für die Müllhalde produziert.
Und von der Entwicklung her ist zwischen 2026 und 2028 her mit dem Zeitpunkt zu rechnen, ab dem Elektroautos schon in der Anschaffung billiger sind als Verbrenner.
hu.ms meint
Kein hersteller produziert für die „müllhalde“.
Jeder markt wird genau analysiert welche fahrzuge dort verkaufbar sind.Man sieht ja an den derzeit langen lieferzeiten, dass die hersteller meist richtig liegen.
Wo ladeinfrastruktur vorhanden ist, sicher mehr BEV, wohanders, im wesentlichen ausserhalb europas, nordamerikas oder china/korea/japan = entwickelte industrieländer kann es mit „stinkern“ noch einige jahre funktionieren.
MichaelEV meint
Wo es keine Ladeinfrastruktur gibt, schafft man einfach welche. Wer das in Zukunft nicht hinbekommt, braucht auch keine Marktanalyse und ist bis 2030 weg. Für Verbrenner wird es fast nirgendwo mehr eine Heimat geben.
hu.ms meint
Ja klar, weil es überall auf der welt ein schnelllader-belastbares stromnetz und finanzkräftige regierungen und bürger gibt.
War erst dieses jahr in RSA – da siehts anders aus als bei uns.
esocke meint
das ganze hängt primär von den gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. In EU kam auch erst Bewegung mit enorm verschärften CO2 Ausstoß-Limits in Kombination mit drastischen Strafen für die Fahrzeughersteller.
Ausserdem ist es aktuell noch nicht absehbar, ob E-Fahrzeuge günstiger herzustellen sind als Verbrenner. D.h. Individual- Mobilität wird teurer werden und das ist -zumindest in EU – auch so gewollt.
Frank von Thun meint
Eine Akku-Füllung hält länger als meine Blase und die Beine mal lang machen ist auch mal notwendig.
Ich bin überzeugt, dass ich mit meinem Auto einen winzigen Teil zu Klimarettung beitrage. Dieser Punkt geht fast überall, auch hier, komplett unter.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Ich bin überzeugt, dass ich mit meinem Auto einen winzigen Teil zu Klimarettung beitrage.“
So lange „ich mit meinem Auto“ und „Klimarettung“ in einem Satz genannt werden sehe ich persönlich wenig Chancen.
Draggy meint
Er hat den notwendigen Umstieg auf ein E-Auto gemacht, den alle, die ein Auto fahren wollen machen müssen um den Verkehr überhaupt in die Position zu bringen, CO² frei werden zu können, warum soll er das nicht sagen?
Man darf nicht immer die rechten Hetzer mit ihrer Propaganda jeglichen Diskurs bestimmen lassen.
Natürlich ist es im Detail komplizierter, aber warum daran aufhängen, wenn die Gegenseite, die immer so herum weint, dass E-Autofahrer ja nicht jedes kleine Furzdetail beachten, selber dann so tut als ob man 45 millionen Autos mit Biomüll fahren könnte, CO² ja gar kein Thema sein soll, Benzin und Diesel aus dem Zapfhahn kommen, Verbrenner alle mindestens 300.000km halten, jeder mindestens 2 mal die Woche nach Moskau fahren muss, ohne Zwischenstopp oder dass 10kg Lithium und 10kg Kobalt unendlich viel schlimmer seien als 30 Tonnen Benzin oder Diesel oder dass verhütten Von Stahl in China umweltfreundlich ist, aber ein schlampiger Lithiumabbau in einer Salzwüste der große Umweltkatastrophe des 21ten Jahrhunderts sein soll?
South meint
@elbflorenz. Seltsame Sichtweise. Der Westen zerstört sich? … weil er Position für demokratische Staaten bezieht, die von autokratischen Staaten mit Gewalt unterjocht werden oder werden sollen? Russland und China haben sich ohne Zweifel in wenigen Jahren stark radikalisiert und es liegt primär in deren Händen wie sich die Dinge weiter entwickeln. Und nein. In dem Szenario wird es keine Gewinner geben, sicher auch nicht außerhalb des Westens.
Aber zu E-Autos…
Jede Prognose ist mit Unsicherheit behaftet, sonst wärs ja keine. :-) Diese anzupassen, wenn neue Erkenntnisse/Entwicklungen eintreten, ist ja i.O.. Alles andere wäre ja realitätsblind. Wirklich erstaunlich ist aber, dass bei der Prognose hier H2 und E-Fuels keine Rolle spielen…..
elbflorenz meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Kasch meint
Richtig, bis auf den letzten Satz, H2 und E-fuels spielen definitiv in der Mobilität keine Rolle. Die Frage, die mich weit mehr beschäftigt: Wer kann sich demnächst überhaupt noch ein neues Auto leisten, wer muss noch in die Arbeit fahren ? Ohne bezahlbare fossile Energie, Rohstoffe, asiatische Halbleiter, wertschöpferisch tätige Arbeitskräfte aus fernen Ländern, auch keine Industrie, und ohne Industrie, … Deutsche Bürger sind nun definiftiv das Schlusslicht in der EU, was Privatvermögen anbelangt. Aufs Blech hauen wir aber wie die „Steige voller Affen“, wie der Bayer so treffend formuliert.
Draggy meint
Brems dich mal, wir sind nicht im Krieg mich China, Südkorea ist Verbündet mit uns und ob China wirklich seine eigenen Weltmachtspläne ins Wanken bringen will, indem sie mit dem Westen in einen vollwertigen Wirtschaftskrieg vom Zaun brechen, ist doch eher fraglich.
Dazu ist Rohöl und Gas aus Russland nicht unser einziger Rohstoff. Wir haben weiterhin genug Material zur Verfügung, nur die Weltwirtschaft eiert halt grad etwas.
Außerdem, haben wir Müllberge voller Material, das wir billig nutzen können, wenn uns die Rohstoffe ausgehen, dann aus Dummheit.
Und warum unsere Industrie auf einmal verschwinden soll, verstehe ich auch nicht.
Dazu ist Privatvermögen auch relativ, viele unserer Reichen haben offiziell garnichts, leben nur mit Krediten zur Miete. Ist halt ein Steuertrick.
Duesendaniel meint
„Wirklich erstaunlich ist aber, dass bei der Prognose hier H2 und E-Fuels keine Rolle spielen…..“
Ich finde das gar nicht erstaunlich, nur folgerichtig. Warum sollten sie? Ist reine Energieverschwendung. Und selbst für die Autos im Bestand wird für E-Fuels keine Energie mehr übrig bleiben, die werden dann so teuer, dass der Markt den Rest erledigt.
BEV meint
H2 spielt eine Rolle, nur nicht im Auto, sondern für die Industrie und Energie
und eFules ebenso …
im Auto bestenfalls für die „Elite“, die heute immer noch denkt sie könnten nicht überleben wenn sie länger als 5min beim Tanken stehen müssen.
BEV meint
…und deswegen lieber CO2 Zertifikate in Chile produzieren um hier weiter Stinker fahren zu können.
ähnlich wie mit den ganzen gepflanzten Bäumen, die später wieder abgeholzt werden und als schönes Zuckerl noch ein paar Scheine für Zertifikate einbringen.
South meint
… fyi… ich sehe auch H2 und E Fuels bei Auto sehr kritisch. Ich fands nur verwunderlich, da dies die erste Studie, welche das nicht nennenswert berücksichtigt….
Fritzchen meint
In der Prognose scheint die selbstgemachte Energiekrise der EU nicht berücksichtigt zu sein. Viele potentielle Käufer könnten nach Oktober auf nicht absehbare Zeit mit dem Kauf von Autos, gleich welcher Antriebsart, sehr zurückhaltend werden.
Kasch meint
Bingo, genau das ist zu erwarten. Nicht nur, dass die gesamte europäische Industrie mit den derzeit noch geplanten Sanktionen dramatisch unter Energiemangel leiden wird. Der Ölpreis, im Speziellen, reagiert wesentlich heftger auf Versorgungsdefizite als Gas. Hat ursächlich mit den immensen Transportkosten des ungereinigten, zähflüssigen Öls vom Bohrloch zur Raffinerie zu tun – zu komplex, um hier weiter darauf einzugehen. Spezialisten schätzen, wenn sich die Ölversorung aus Russland in den Westen halbieren würde, wäre das zwar nur 5% Fehlmenge weltweit, würde aber Preise für Benzin und Diesel in der EU unweigerlich auf 8 bis 10 Euro pro Liter treiben. Da kann man dann jedes Auto getrost in der Garage stehen lassen, weil sich tägliche Fahrten zum ehemaligen Arbeitgeber sehr schnell erledigt haben und zum nächsten Supermarkt greift man gerne zum Fahrrad. Der einzige Vorteil in der EU: wir leben nahezu schlagartig wesentlich umweltschonender als heute.
Gunnar meint
ernsthafte Frage:
Kannst du diese krasse Preiserhöhung auf 8-10 Euro pro Liter begründen? Oder einen Link teilen? Finde das ziemlich heftig und würde gerne mehr darüber wissen.
MichaelEV meint
Generell ist bei einem echten Mangel doch jeder Preis möglich. Die Preise für Gas z.B. sind super hoch, dabei hat es ja noch keine Mangelsituation gegeben. Sie wird antizipiert und das reicht schon für signifikant höhere Preise. Bei wirklichem Mangel gibt es temporär keinen Deckel.
Was genau Kasch hier beim Öl meint, würde mich aber auch sehr interessieren.
Jürgen Baumann meint
Meine Prognose: Die letzten Gross Serien für Verbrenner laufen Ende 2026 / Anfang 2027 vom Band. Dann will nämlich niemand das Gerümpel mehr haben.
Mosda meint
Tut mir Leid, aber diese Annahme ist komplett unrealistisch. Sie unterschätzen den Weltmarkt, der noch auf Jahrzehnte auf Verbrenner angewiesen sein wird, da die (Lade-)Infrastruktur nicht so schnell aus-/umgebaut werden kann. Länder in Südamerika oder Afrika werden auf jeden Fall noch lange Zeit Verbrenner fahren.
MichaelEV meint
Es ist eher vollkommen unrealistisch, dass der Markt den Durchschnittsbedarf an Ladeinfrastruktur nicht bedienen könnte. Das wird er problemlos können.
Und außerdem ist es vollkommener Wahnsinn, dass die Märkte mit den besten Voraussetzungen keine Energiewende vollziehen würden und stattdessen weiter teure fossile Energien konsumieren würden.
esocke meint
Ich denke hier machen wir uns keine Vorstellung vom Energieverbrauch des Individualverkehrs. Wir sprechen hier als Faustwert von einer Größenordnung, die dem Stromverbrauch aller Privathaushalte entsprechen. Dies wird sehr wohl eine Mega-Herausforderung hier diese Infrastruktur aufzubauen und zwar basierend auf erneuerbaren Energien.
Falls wir auf fossil erzeugtem Strom setzen macht E-Auto keinen Sinn. Da treiben wir den Teufel mit dem Belzebub aus.
Duesendaniel meint
„Länder in Südamerika oder Afrika werden auf jeden Fall noch lange Zeit Verbrenner fahren.“
Warum sollten sie, wenn einem der Fahrstrom von der Sonne dort quasi geschenkt wird?
LOL meint
immer dieses Argument, wollt ihr wirklich Verbrenner für „Südamerika oder Afrika“ bauen? Sieht sich die deutsche „Vorzeigeindustrie“ wirklich dafür berufen in Zukunft Autos für „Südamerika oder Afrika“ zu bauen, weil die armen Menschen dort nur mit Benzin fahren können und nicht mit Strom? Ernsthaft? Ihr denkt Öl zu Kraftstoff zu machen und das dort hin zu karren ist einfacher als Strom in „Südamerika oder Afrika“ zu produzieren? Längst agiert China in einigen Ländern um dort Boden zu gewinnen, die werden, wenn sie wollen, schneller eine Infrastruktur aufbauen als es uns lieb ist und dann fahren die dort garantiert keine deutschen Autos. Und als ob es in diesen Ländern und auf der Welt nichts wichtigeres gäbe als jetzt noch weiter Verbrenner zu bauen.
Hauptsache ich kann mich zurück lehnen und weiter den selben Mist machen wie bisher. Wird schon irgendwie gut gehen. Ob meine Kinder noch was haben um zu überleben, ist mir doch egal. Wollt ihr das damit sagen?
ID.alist meint
Falsch.
Selbst in Europa wird man bis 2035 verbrennen kaufen.
Und ab 2035 werden diese noch viele Jahre im Markt bleiben. Ich kenne Leute aus unterschiedlichen Ecken von Europa, und momentan sieht es wenig danach aus, dass 2028 viele Menschen BEVs kaufen werden.
hu.ms meint
Logisch, denn tatsache ist – und das wollen einige hier nicht lesen – bei der ziet für energieaufnahme und reichweite verschlechtert man sich gegenüber verbrennern.
Und wer will sich – egal um was es geht – bei einer neuanschaffung verschlechtern?
Für größere marktanteile für BEV müssen diese nachteile finanziell ausgeglichen werden. Und dabei ist wiederum das problem, dass viele nicht rechnen können oder wollen.
Gunnar meint
„bei der zeit für energieaufnahme und reichweite verschlechtert man sich gegenüber verbrennern.“
Diese Pauschalaussage stimmt so nicht. Wer zu hause oder auf der Arbeit laden kann, spart Zeit bei der Energieaufnahme. Und das sind nicht wenige. Je nach Statistikquelle sind das zwischen 30% und 40%. Wir dümpeln gerade bei 14% BEV-Anteil rum, da ist also noch deutlich Luft nach oben, was die Zulassungen angeht.
Die Verschlechterung bei der Reichweite ist für viele ebenfalls eine Scheindiskussion. Klar hat man mit den aktuellen BEVs keine echten 600 oder 700 km Reichweite. Aber mal ganz ehrlich. Wie viel Prozent der Autofahrer in Deutschland brauchen diese Reichweite ohne Zwischenstopp?
Ich behaupte mal ganz kühn, dass es keine 20% der Autofahrer sind, diese schreien aber so laut, dass man denkt, es wären mehr als 80%.
MichaelEV meint
Der Verbrenner hat so viele andere Nachteile, eher wird man diese finanziell ausgleichen müssen.
Der eine potentielle Nachteil von BEVs (der in vielen Fällen gar keiner ist) wird immer kleiner und mit dem können sich viele arrangieren.
hu.ms meint
Leute – ist doch nicht meine meinung.
Ist das, was ich mir laufend anhören muss i.s. BEV und was dann zu obigen realistischen umfrageergebnissen führt. Einfach die reale welt, die einige hier nicht wahrhaben wollen.
Erst letztlich ist einer völlig durchgedreht, weil ich ihm erklärt habe, dass er mit der co2-abgabe auf jeden liter benzin/diesel (ich glaube es sind aktuell 1,8ct) meine 360 € thg-prämie mitfinanziert.
Futureman meint
Also für mich kann ich sagen, dass ich nie wieder Zeit an einer Tankstelle verschwenden will und ich nie wieder dieses Ladegefühl bei PV-Überschuss missen will.
Gunnar meint
Was denn nun, hums?
Ist es nun eine Tatsache oder nur etwas, was du dir laufend anhören musst?
Das sind schon zwei sehr unterschiedliche Dinge. Ich höre sowas im Freundes-/ Bekannten- und Familienkreis als Stammtischparole auch ziemlich oft, entspricht aber nicht der Realität. Sehr viele wollen einfach nicht objektiv die Vor- und natürlich auch Nachteile eines BEV für ihren eigenen Fahrmix bewerten, sondern treten lieber auf der Stelle und geben unreflektiert die Dummen Stammtuschparolen wieder, die ihnen in den letzten 10 Jahren so eingebläut wurden.
MichaelEV meint
@hu.ms
Welche Relevanz soll denn das für die Nachfrage in 2028 haben, was „Nachzügler“ im Jahr 2022 denken? Vollkommen irrelevant!
Ich wette mal auf ein hohes Alter ihrer Stichproben. Wer sagt denn, dass diese 2028 überhaupt noch Teil der Nachfrage sind. Mit autonomen Fahren ist naheliegend, dass man das Selbstfahren zuerst für die nicht mehr erlaubt, deren Fähigkeiten dafür nicht mehr tauglich sind. Auch finanziell wird es sich für diese Altersgruppe die nächste Jahre nicht positiv entwickeln. Ein eigenes Auto wird mit besseren und günstigeren Alternativen damit sowieso zuerst in dieser Altersgruppe zum Auslaufmodell.
Andreas meint
BEV sind eben noch um einiges teurer, als ihre Verbrennerkollegen.
54.000 Euro (vor Förderung) für ein Model 3 mit kleiner Batterie und (für ein Auto) mickriger Reichweite. Ein Mazda 3 kostet die Hälfte! Für die Differenz allein ist schon der Sprit für die nächsten 20 Jahre bezahlt.
Gunnar meint
@Andreas: der Vergleich Model 3 vs Mazda 3 hinkt aus zwei Gründen.
1. Der Mazda 3 ist Kompaktklasse mit nur 122PS für 26T€ und ohne Ausstattung, das Model 3 ist Mittelklasse mit 283PS und gleich ab Werk mit fast maximaler Ausstattung. Stattest du den Mazda 3 einigermaßen adäquat aus, bist immer noch bei 100PS weniger, hast aber die 40.000 € erreicht. Also nix mit halb so teuer. Und über die Jahre mit den deutlich höheren Betriebskosten schmilzt auch der restliche Mehrbetrag weg.
2. Die Nachfrage nach dem Model 3 ist viel höher als die Produktionskapazität, deswegen auch die aktuell sehr hohen Preise. Da gibt es keine Rabatte. Den Mazda 3 bekommst du mit ordentlich Rabatt, weil bei dem die Nachfrage deutlich geringer ist. Kriegt Tesla (und auch alle anderen BEV-Hersteller) ihre Produktionsengpässe in den Griff, um der Nachfrage gerecht zu werden, verändert sich das Angebot-Nachfrage-Verhältnis zu Gunsten des Käufers wieder.
hu.ms meint
Irgend wie habt ihr mich nicht verstanden:
Das was ich mir in meinem umfeld (alle altersklassen) i.s. BEV anhören muss untermauert die relaltiv langsame umstellungsgeschwindigkeit so wie im artikel beschrieben.
Schneller dürfte ein wunsch bleiben – meiner und der vieler autoren hier.
Und die hauptargumente sind unverändert: hoher preis, keine lademöglichkeiten bei der wohnung, mehr zeitaufwand auf langstrecke.
Alle meine gegenargumente dazu werden meist abgewiegelt: TCO berechnen ist viel zu kompliziert und der hohe KP schreckt ab (eingentlich sind sie unfähig), der vermieter macht bei der wallbox nicht mit (verhanden ist zu nervig), wenn man schon weit fährt will man auch vorankommen (typisch deutsche eigenschaft).
MichaelEV meint
@hu.ms
Dieses Gerede kennt jeder, aber es ist für die Nachfrage in 2028 komplett irrelevant.
Ein Bekannter, der diese Argumente noch vor einem Jahr abgespult hat, wartet jetzt auf das bestellte BEV. Kunden haben einfach keinen blassen Schimmer, was sie in Zukunft nachfragen werden.
MichaelEV meint
Bis 2028 sind 6 Jahre Zeit. In viel kürzeren Zeiträumen erinnern sich Kunden nicht mehr, was sie vorher antiquiertes nachgefragt haben..
McGybrush meint
Du musst das auch mal aus Sicht eines Italiener / Bulgaren /Kroaten / Spanier usw. betrachten.
Nur weil wir schon so weit sind sind es die anderen noch lange nicht. Würde ich z.B. heute nach Kroatien auswandern würde ich mein Elektroauto verkaufen und mir ein Verbrenner kaufen.
Meine Urlaubsfahrt war zwar super. Aber auch nur weil ich da alle 200km laden konnte. Wohne ich aber da dann kann ich nicht jedesmal zu Supercharger fahren. Ebenso war auf der Insel Pag alle öffentlichen AC Lader „In Wartung“ ausser einer. Und dort ging auch nur eine Dose von zweien. In dem Ort hab ich mindestens 10 Elektroauto Urlauber gezählt.
Nur weil es in Deutschland schon recht „easy“ erscheint ist das in anderen Ländern noch auf dem Stand wie bei uns um 2015.
Selbst meine Eltern konnte ich nicht zu einem Elektroauto überreden obwohl sie eine Wallbox am Carport (wegen meinem Auto auf meine Kosten) haben.
Freunde haben ebenfalls eine Wollbox auf meine +900Eur Förderungskosten. Die wollen tatsächlich ein Elektroauto. Aber die werden sich kein leisten. Deren Autos sind beide 15 Jahre alte und waren selbst damals keine gebrauchten 10.000Eur teuer.
MichaelEV meint
Sonnenreiche Länder, die sich wohl zukünftig sehr gerne eigenständig günstig mit Energie versorgen wollen statt von teurer fossiler Energie abhängig zu sein.
Noch gibt es noch nicht mal genug BEVs für die Märkte, die vorlaufen (wie auch DE), da ist der Gedanke an andere Märkte noch fehlt am Platz.
Die Ladeinfrastruktur wird rechtzeitig bereitstehen, von Anbietern mit schlüssigen Konzept (von denen ich bisher nur einen kenne, aber im Zweifel reicht auch das).
wasco meint
Momentan sieht die Top 20 BEV in H1 auf der Welt so aus:
(in Klammern Gesamtbestand)
1. Model Y – 315k – (805k) H1
2. Model 3 – 219k – (1,52 Mio.) H1
3. HG Mini EV – 214k – (760k) H1
4. Yuan/S2/Pro/Plus EV – 79k – (240k) H1
5. ID. 4/ID. 5 – 67k – (192k) H1
6. Han EV – 65k – (180k) H1
7. Qin/Qin Pro/Qin Plus EV – 64k – (245k) H1
8. Dolphin (EA1) – 60k – (90k) H1
9. Spring EV/EX1/Nano Box – 55k – (115k) H1
10. QQ Ice Cream – 54k – (66k) H1
11. BenBen EV – 51k – (170k) H1
12. Ioniq 5 – 50k – (95k) H1
13. Chery eQ – 46k – (285k) H1
14. Aion Y – 45k – (70k) H1
15. Neta V – 41k – (95k) H1
16. Aion S/EA6 – 41k – (190k) H1
17. Kia EV6 – 40k – (60k) H1
18. XP P7 – 35k – (111k) H1
19. Mach-E – 35k – (90k) H1
20. Niro EV – 33k – (148k) H1
LOL meint
hä komisch, da stehen ja fast nur Chinesen drauf ..
elbflorenz meint
Mmhhh … so ist es. Und da ist der BYD Seal noch nicht dabei. Von dem es 700.000 Bestellungen gibt …
Auch der MG Mulan/MG4 ist noch nicht dabei … hat auch schon sechstellige Bestellungen …
Wasco meint
Gestern stand der BYD Seal wurde über 60.000 Mal reserviert.
Beim MG4 ist es vielleicht auch fünfstellig.
Jürgen Baumann meint
Was könnte uns das über die Bedeutung der europäischen Autoindustrie sagen?
brainDotExe meint
Dass diese eher auf eine große Modellpalette setzt als auf wenige einzelne Modelle.
BeatthePete meint
Oh, erschreckend!
Quelle?
Welcher Markt?
Mir fehlt da ID3, Zoe,.. kann mir nicht vorstellen dass die Sub-20k sind..
MichaelEV meint
Da steht doch weltweit.
Der ID.3 mit den Katastrophen-Zahlen? In Europa bisher in 2022 ca. 11000 Stück, in anderen Märkten kommt wohl nicht viel relevantes dazu. Zoe in Europa 12000.
Wasco meint
Verschiedene Quellen.
Zoe ist bei 23k. ID. 3 bei 26k.
Nur Hyundai/Kia produzieren nicht in China.
Der Rest aus dieser Liste ist ganz oder teilweise aus China.
hu.ms meint
Nach herstellern sieht es wieder anders aus, da einige hersteller ja viele marken und modelle anbieten.
Vanellus meint
Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen (ist nicht von mir).
Und sie haben eines gemeinsam: Sie werden geändert bevor das Zieldatum erreicht wird, es sei denn, sie sind in Vergessenheit geraten, was der Regelfall zu sein scheint.
elbflorenz meint
Wenn die „Person“ (ich darf nicht schreiben was ich denke) Pelosi diese Woche Taiwan besucht, dann sind ohnehin alle Prognosen für die Tonne. Der Westen zerstört sich selbst …
Andi EE meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Randy meint
Du darfst ruhig “ Demokratin“ schreiben, das ist hier nicht verboten, im Gegensatz zu China.
elbflorenz meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Draggy meint
Was soll das Gekusche, erst vor Putin jetzt vor Winnie Pooh, was will China denn tun? Ihre eigene Wirtschaft und damit ihre Pläne vom neuen Chinesischen Reich mit einem Krieg gegen die USA versenken?
Grad jetzt wo ein langsamer Gegentrend zum ewigen „wir lagern jetzt nach China aus“ eintritt und Europa und die USA wieder mehr selber machen wollen, wird sich China mit offensiver Politik nur selber in die Nüsse schießen.