Anfang August startet die zweite Fertigungslinie für Batteriemodule im BMW-Group-Werk Leipzig die Serienproduktion. Damit werde der Ausbau der E-Komponentenfertigung in dem sächsischen Werk weiter forciert, so der Konzern. Die neue Produktionslinie fertigt Batteriemodule für das Elektroauto BMW i4, das im Münchner Werk gebaut wird. Im Mai 2021 ging die erste Fertigungslinie in Leipzig an den Start, die Batteriemodule für das E-SUV BMW iX liefert.
„Mit dem heutigen Produktionsstart der zweiten Linie leistet das Werk Leipzig einen wichtigen Beitrag, die wachsende Zahl elektrifizierter Fahrzeuge mit Batteriekomponenten zu versorgen“, sagt Markus Fallböhmer, Leiter der Motoren- und E-Antriebsproduktion bei der BMW Group. Der kontinuierliche Ausbau der E-Komponenten-fertigung trage zum Ziel der BMW Group bei, bis 2030 mindestens die Hälfte des Absatzes mit vollelektrischen Fahrzeugen zu erzielen.
Allein in die neue Fertigungslinie habe man rund 70 Millionen Euro investiert, erklärt BMW. Mit dem Ausbau der Produktion ist auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze verbunden: Rund 250 Mitarbeitende sollen bis Ende 2022 die Produktion der Batteriemodule in der zweiten Fertigungslinie sicherstellen. Im Bereich E-Komponentenfertigung am Standort Leipzig sind derzeit bereits über 700 Mitarbeitende beschäftigt.
Die zweite Batteriemodulfertigungsanlage im Leipziger Werk nimmt laut BMW eine Fläche von rund 4.250 m² ein und nutzt frei gewordene Bereiche der BMW-i-Produktion, die mit dem Auslauf des elektrischen Kleinwagens BMW i3 am 30. Juni endete. Insgesamt 196 Stationen würden durchlaufen, bis am Ende des Prozesses das Batteriemodul zur Weiterverarbeitung fertiggestellt ist. „Nach dem Auslauf der BMW i3 Produktion können wir die Kompetenz und Erfahrungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen und ihnen langfristig sichere Arbeitsplätze bieten“, so Werkleiterin Petra Peterhänsel. Damit bleibe der Standort Leipzig zukunftsfähig.

Um auf den steigenden Absatz elektrifizierter Fahrzeuge vorbereitet zu sein, wird der Bereich E-Antriebsfertigung im Leipziger Werk im nächsten Jahr weiter ausgebaut und flexibilisiert. Durch die nächsten Ausbaustufen würden erneut Stellen geschaffen, erklärt BMW. Ein nächster großer Meilenstein werde der Bau des MINI-Countryman-Nachfolgers sein, der ab 2023 in Leipzig vom Band rollt. Das Crossover-Modell wird sowohl mit Verbrennungsmotoren als auch reinem Elektro-Antrieb auf den Markt kommen.
Die Hochvoltbatterien und Batteriekomponenten für sämtliche elektrifizierte Fahrzeuge der Marken BMW und MINI kommen aus hauseigenen Batteriefertigungen in Leipzig, Dingolfing und Regensburg in Deutschland sowie Spartanburg/USA und Shenyang/China. Auch in Thailand hat die BMW Group die Produktion von Hochvoltbatterien für das Werk Rayong lokalisiert. In München befinden sich ein Pilotwerk für E-Antriebe sowie das „Kompetenzzentrum Batteriezelle“.
Demnächst wird in Parsdorf bei München das „Kompetenzzentrum Batteriezellfertigung“ den Betrieb aufnehmen. In dieser Pilotanlage zur seriennahen Fertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen soll die Produzierbarkeit der Zellen unter Großseriengesichtspunkten wie Qualität, Zeit und Kosten analysiert werden. Die Akkus in den Batterien seiner Serienfahrzeuge bezieht BMW vorerst aber weiter exklusiv von Zulieferern.
E-Motoren produziert das bayerische Unternehmen im „Kompetenzzentrum E-Antriebsproduktion“ in Dingolfing und im BMW-Group-Werk Landshut. Im Werk Steyr wird das Gehäuse für den integrierten E-Antrieb produziert.
JuergenII meint
Na, jetzt wissen wir endlich, was aus der i3 Halle wurde. Von der Produktion eines wegweisenden Fahrzeugs zum zusammenschrauben von fremdeingekauften Akkuzellen. Welch Fortschritt!
Andreas meint
Und die fremdeingekauften Zellen des i3 wurden vorher dann wo zusammengeschraubt?
JuergenII meint
Dingolfing?
Andreas meint
Seit Mai 2021 werden in Leipzig die Batteriemodule gebaut.
one.second meint
Und der Nachzügler bewegt sich doch, leider nur langsamer als die anderen. Ich bezweifle ja stark, dass das reicht. 50 % in 2030 wäre wohl gleichbedeutend damit, dass BMW nur noch die Hälfte an Fahrzeugen verkauft.
brainDotExe meint
Ich finde diese „Annahmen“ ohne Betrachtung der Fakten immer lustig.
Wer verkauft den aktuell unter den Premiumherstellern die meisten BEVs? Richtig BMW noch vor Mercedes und Audi.
Wer glaubt den ernsthaft, dass sich 2030 weltweit keine Verbrenner mehr verkaufen?
Uli1969 meint
Ich denke eher gleich viel oder mehr wie bisher, nur die Hälfte davon halt elektrisch. Die andere Hälfte in Texas, Afrika…. dort wo dir die Infrastruktur in 8 Jahren noch nicht so weit ist, wird weiter Benziner fahren.
Flo meint
Exakt, BMW wird künftig weniger Autos verkaufen.
brainDotExe meint
Eher das Gegenteil, BMW plant für 2030 den Absatz auf 3 Mio. zu steigern.
Andreas meint
2030 werden also auf der ganzen Welt nur noch BEVs verkauft? Wie sehen denn die Wachstumsraten bei den BEVs in Korea, Lateinamerika und anderen Orten so aus? Schaffen die das in gut 7 Jahren und 5 Monaten auf 100%? Weil dann beginnt 2030.
Powerwall Thorsten meint
Die Frage muß wohl eher lauten:
Wie viele Fahrzeuge im Oberklasse Luxussegment können in Afrika etc abgesetzt werden und unter wievielen OEMs muß dieser kleine Kuchen aufgeteilt werden.
Ob dann die Produktion weniger 1000 Fahrzeuge die Entwicklungs- und Produktionskosten noch rechtfertigen kann wird sich zeigen müssen ;-)
brainDotExe meint
Oberklasse Luxussegment ist ja nur ein relativ kleiner Teil vom Angebot. Wir reden ja hier auch von Kompaktklasse, Mittelklasse und oberer Mittelklasse.
Neben Afrika wären übrigens auch noch die USA und China zu nennen, welche enorm große Märkte darstellen.
Indien ist übrigens auch ein potentieller riesiger Markt.
LOL meint
Typische Absatzmärkte von BMW sind dann also Entwicklungsländer ?
Weil die sich gern von der ölindustrie abhängig machen?
Da wir die ja ohnehin mir Füßen treten und sich China breit macht erscheint mir das als eher unwahrscheinlich
Andreas meint
Was BMW verkauft dort Fahrzeuge, wo sie auch welche produzieren? Wie können die es nur wagen in Afrika ein Werk zu haben? Afrika entwickelt sich, China investiert massiv und neue Märkte müssen erschlossen werden.
Und BMW baut (nur) für Brasilien Ethanolmotoren, kleiner Markt, lohnt sich aber wohl.
MichaelEV meint
Was sind das bitte für verrückte Ideen, dass man in Entwicklungsländern Zufluchtsorte für Verbrenner finden würde, die das bisherige Geschäft kompensieren könnten. Würde man so z.B. bei Toyota argumentieren, könnte ich das noch halbwegs nachvollziehen, aber Premium. Niemals!
Wenn sich Märkte entwickeln, ist es außerdem eine Illusion, dass man noch auf das sterbende Pferd aufspringt. Man überspringt das alte Zeug und steigt direkt in die Zukunftstechnologie ein.
LOL meint
die meisten Fahrzeuge verkauft BMW in China, gefolgt von USA, dann kommt Europa, alle anderen Märkte machen deutlich geringe Stückzahlen aus