Elektroautos sind derzeit noch teurer in der Anschaffung als herkömmliche Verbrenner, dafür sind sie meist günstiger im Betrieb. Das liegt insbesondere am geringen Wartungsaufwand und den niedrigeren Energiekosten. Bald könnten laut einer Analyse jedoch Verbrenner das insgesamt kostengünstigere Angebot sein.
„Ab 2023 laufen Elektroautos in deutliche Kostennachteile für die Verbraucher in Deutschland“, sagte der Direktor des Center Automotive Research (CAR) Ferdinand Dudenhöffer dem Handelsblatt. Batterie-Modelle würden sich dann aufgrund wegfallender Fördergelder und der rasant gestiegenen Strompreise kaum noch rentieren. Das werde eine „deutliche Kaufblockade“ nach sich ziehen, glaubt der Branchenexperte.
Dudenhöffer beruft sich auf den Vergleich von drei beliebten Elektroautos hinsichtlich ihrer Gesamtkosten abzüglich Rabatten und einer Kilometerleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr mit gleichwertigen Verbrennermodellen. Konkret wurden die kompletten monatlichen Kosten des Fiat 500e und des Opel Mokka-e denen ihrer jeweiligen fossilen Pendants gegenübergestellt. Darüber hinaus wurde Teslas Mittelklasselimousine Model 3 mit dem Verbrenner-BMW 3er vergleichen.
Im Durchschnitt über alle drei rein elektrischen Fabrikate kalkuliert das CAR-Institut für 2022 im Basisszenario mit monatlichen Ausgaben von 596 Euro. Davon entfallen 67 Euro auf die Stromrechnung bei einem angenommenen Preis von 32 Cent pro Kilowattstunde. Die drei Verbrennermodelle kommen auf monatliche Vollkosten von 631 Euro, 142 Euro davon entfallen auf die Benzinrechnung bei einem angenommenen Spritpreis von 1,87 Euro.
Unter dem Strich haben nach der Auswertung die rein elektrischen Fabrikate aktuell einen Kostenvorteil von 35 Euro. Selbst bei einem Spritpreis von 1,55 Euro wären die Stromer attraktiver. „Bei diesen Bedingungen funktioniert Elektromobilität“, so Dudenhöffer. Allerdings lag der Strompreis für einen Durchschnittshaushalt in Deutschland laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft zuletzt bereits bei mehr als 37 Cent pro Kilowattstunde. Weitere Tariferhöhungen von Stadtwerken und anderen Energieversorgern werden erwartet.
Das CAR-Institut geht in einem mittleren Szenario bald von einem Strompreis von gut 50 Cent pro Kilowattstunde aus. Statt ein Elektroauto zu kaufen und es zu Hause an einer Wallbox zu laden, wäre dann ein neuer Benziner bereits dieses Jahr um zwei Euro pro Monat günstiger, so die Experten. 2023 machten dann die Absenkung der E-Auto-Kaufprämie „Umweltbonus“ die Kostenvorteile der Stromer in allen Szenarien „zunichte“, schreiben die Autoren der CAR-Analyse.
Schon bei einem angenommenen Strompreis von 32 Cent pro Kilowattstunde würden viele Elektro-Neuwagen in Relation zu ähnlichen Verbrennern einem monatlichen Kostennachteil von 34 Euro entgegensteuern. Bei einem Strompreis von 50 Cent wächst der Nachteil den CAR-Berechnungen zufolge auf 71 Euro an. Wer sein Elektroauto vorwiegend zu höheren Kosten bei öffentlichen Schnellladestationen mit Energie versorgt, muss gegenüber Benzinern mit monatlichen Mehrkosten von insgesamt 123 Euro rechnen.
Die Aussichten für die Elektromobilität unter dem grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck und der Ampelregierung in Berlin seien schlecht, konstatiert Dudenhöffer. Das könnte dazu führen, dass viele den Kauf eines E-Autos verschieben oder sich zunächst noch einmal einen Benziner anschaffen.
MyNameIsNobody meint
Ich schlepp euch dann jetzt im Winter mit meinem Benziner ab, wenn euch im Stau der Akku leer geht. Beim nächsten Hochwasser wird die Feuerwehr glücklicherweise mit ihrem Diesel den Leuten zur Rettung kommen.
WhyLee meint
Das Thema mit den Strompreisen regelt sich auch wieder von selbst. Erstens mal, gehen derzeit viele Bürger selbst in die Offensive und produzieren richtig viel Strom im Sommer mit Solarpanels, mehr als sie selbst inkl. E-Auto verbrauchen.
Das drückt natürlich wieder orderntlich auf die Strompreisbörsen – zumindest 9 von 12 Monate. Zusätzlich wird natürlich Windkraft ausgebaut und das verhindert, daß im Winter die Strompreise explodieren.
Weiters kommt dazu daß der dynamische Autostrom insteressant wird, wo man versucht das Netz auszugleichen, indem Autos an der Leine nur dann geladen werden, wenn der Strom gerade günstig ist.
Daß das mit der Solarenergie keine Randerscheinung eingerauchter Hippies ist, die aus ihren Klangschalen wieder zu viel Mushroomsshakes getrunken haben, sollte mittlerweile auch bekannt sein. Letztes Jahr wurden in der EU 12% des Stromes aus solarer Energie produziert und das Jahr davor 9%. Das ist ein massiver Anstieg. Also 3% mehr Stromproduktion innerhalb eines Jahres aus Solar. Und da heuer 2022 ein richtige brutaler Solarboom stattgefunden hat, rechne ich mit einem Stromzuwachs von viel mehr als 3% aus Solar gegenüber 2021. Eher mit 5%. Und das wird 2023 noch mehr boomen. Einige davon mit Pufferbatterie, auch wenn das wirtschaftlich vielleicht etwas zweifelhaft ist, aber herschenken will keiner seinen Strom und der Energieversorger muß nicht alles abnehmen, wenn es am hellen Sommertag zu viel Solarstrom gibt.
Dem gegenüber steht ein Mehrverbrauch von ca. 1% an zusätzlichem Strom pro Jahr durch EVs. Damit sieht man ganz klar, daß der Ausbau von Solarenergie super easy mit dem Mehrbedarf an Strom für E-Autos mithalten kann und in dieser Berechnung über den Mehrbedarf von 1% ist noch nicht inkludiert, daß dann weniger Strom zur Bereitstellungen von Bezin/Diesel verbraucht wird.
Wenn die Windkraft doch auch endlich im Ausbau mal mithalten könnte, dann wäre das Thema schnell gegessen.
Da müsste man neue Konzepte bringen. Z.b. Attraktive geförderte Investitionsmöglichkeiten für Anrainer im Bereich 5km radius der Windkraftwerke. z.B. Zinsen von 8% oder mehr.
Dann möchte ich schon sehen, ob sich die Anrainer dagegen wehren, oder das pushen um eine sichere Investitionsmöglichkeit zu bekommen.
Olaf meint
Genau so! Die Betrachtung lässt selbst erzeugte Energie, und die Möglichkeit zu Hause aus dem Haushaltsstrom zu laden ausser acht – ein signifikanter Fehler bei der Kostenrechnung. Weiterhin bieten mehr und mehr Firmen kostenlos laden während der Arbeit an.
Das zeigt nach meiner Meinung ein mangelhaftes „Mindset“ der Autoren und verfälscht die Information.
Kliko meint
Herr Musk .Runter mit den Ladepreisen,denn so wird das nichts mit den Elektroautos. Wenn sie dann teurer werden als Verbrenner werden sie keine Elektroautos verkaufen . Das gilt auch für alle Hersteller. Es bringt nichts nur kurzzeitig Gewinne zu machen . Sie haben schon so viel verdient.
Ps: das gilt auch für alle Ladestationen
Heinz Staller meint
Tja, er ist ein gutes Beispiel für Gier und Geiz, kann auch mit 250 Milliarden den Hals nich voll bekommen!
MichaelEV meint
Im Kapitalismus geht es ums Geld verdienen.
Wenn man da kritisieren will, gibt es bessere Adressaten:
-Autohersteller, die Emissionsgrenzwerte nicht einhalten und bei Prüfungen betrügen, um mehr zu verdienen
-Ganz viele Unternehmen, die munter fossile Energien ohne schnelles Ausstiegsszenario verbrennen, nur weil es kurzfristig billiger ist (langfristig aber viel teurer)
-Ebenso viele Unternehmen, die sich vollständig von Dritten abhängig machen, nur weil man temporär mehr verdient, langfristig aber gegen die Wand fährt
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wer sich ein E-Auto kauft tut das für das Klima und nicht weil er den Geldbeutel entlasten will, zudem haben viele doch schon eine PV auf dem Dach. Von daher sind Ladepreise doch nur zweitrangig.
Meiner_Einer meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
alupo meint
Der Schreiber des Artikels kennt wohl den Unterschied zwischen Ausgaben und Kosten nicht, obwohl dieser gravierend ist. Das ist echt peinlich, insbesondere wenn damit ein Vergleich gemacht wird.
Zur Klarstellung: er meint, aufgrund der Höhe des Betrages, sicherlich „Kosten“.
Wenn der Rest auch diese Qualität hat…
Wenn schon das Handelsblatt nicht in der Lage ist, die rudimentärsten BWL-Begriffe aus dem ersten Semester inhaltlich richtig zu benutzen ist das superpeinlich. Bei der Bildzeitung hätte ich gedacht, naja, das wird ja für die no-Brainer geschrieben, also diejenigen, die die deutschen Ergebnisse in der PISA-Studie bestimmen. Aber das Handelsblatt, mann mann mann…
hu.ms meint
In einem liter benzin stecken rd. 9 kwh und der kostet aktuell rd. 2,10 €.
9 kwh strom kosten aktuell mindestens 3 €.
100 km mit benziner fahren brauchen rd. 60 kwh energie, die rd. 13 € kosten.
100 km BEV fahren braucht 18 kwh, die (mit haushaltsstrom geladen) rd. 6,5 € kosten.
Alle politiker rufen zum endergiesparen auf. BEV brauchen nur ein drittel der kwh eines benziners – also darf die fahrenergie dafür auch nur ein drittel kosten.
Einfach nur logisch.
Kasch meint
Wir können ja alle zusammen eine lange Wunschliste an den Weihnachtsmann schicken – vielleicht verwirklicht er uns endlich unsere eigenwillige Traumwelt 🥴
hu.ms meint
Der punkt ist doch, dass den Politikern diese zahlen gsrnicht bekannt sind bzw. sie diese ganz bewusst nicht äussern und bei Entscheidungen berücksichtigen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Sag das denen die die Strompreise machen.
Und wie arbeitet denn eine Raffinerie? Ziehen die den Strom aus dem Netz oder haben die ihr eigenes Kraftwerk was sie mit Öl befeuern? Dann kann denen der Preis an der Strombörse ja herzlich egal sein.
Skodafahrer meint
Im nächsten Jahr sind die hohen Preise der Elektroautos wohl nicht zu halten.
Vor allem bei besonders günstigen Elektroautos, wie dem Dacia Spring wird es kritisch.
Denn diese Autos werden besonders im Verhältnis zu Listenpreis besonders stark gefördert.
Ob es nach der Preissenkung noch große Kostennachteile gibt, ist eine andere Frage.
Wahrscheinlich sinkt der deutsche Anteil am weltweiten Verkauf etwas.
LOL meint
der Spring ist doch sowieso schon in Frankreich günstiger als hier, natürlich wird das Auto deutlich über Wert verkauft, sobald die Förderung weg ist, normalisiert sich der Preis
Herbs meint
Zum Anschaffungspreis:
Die Hersteller MÜSSEN die Autos verkaufen für den Flottenverbrauch. Somit mache ich mir gar keine Sorgen, dass ein Wegfall der Förderung nicht auch aufgefangen wird durch einen entsprechenden Nachlass.
Eugen P. meint
Wenn der Gesamtmarkt einbricht müssen anteilig auch weniger E-Autos verkauft werden.
elbflorenz meint
Sehr richtig.
Es gibt ja doch noch Menschen in diesem Land, die grundlegenden Wirtschaftszusammenhänge verstehen. Leider werden die immer weniger …
Stdwanze meint
Hochmut kommt immer vor dem Fall
Herbs meint
Und wie entsteht dadurch ein Kostennachteil für eAutos?
Darum geht es ja.
Eugen P. meint
Zumindest müssen sie nicht verramscht werden um Flottenverbräuche einzuhalten, aber es werden alle Neuwagen teurer werden und Kleinstwagen vermutlich ganz verschwinden.
Prozentual gesehen gibt es auch ein größeres Preissteigerungspotential bei Strom als bei Benzin, Benzin wird sich wohl so bald nicht im Preis verdoppeln, beim Haushaltsstrom ist es vorstellbar (wenn man bisher noch 30 Cent die kwh zahlt).
Herbs meint
Eugen,
Ich habe nichts über Stromkosten geschrieben.
Deshalb auch „Zum Anschaffungspreis:“ in der ersten Zeile.
Yoshi84 meint
Genau so ist es! Die OEMs MÜSSEN verkaufen. Daher sehe ich gleichbleibende Preise. LG
brainDotExe meint
Nicht, wenn sie das CO2 Flottenziel bereits erfüllt oder sogar übererfüllt haben.
FahrradSchieber meint
„Die Hersteller MÜSSEN die Autos verkaufen für den Flottenverbrauch“
Nicht zwingend, es gibt Alternativen:
-Kauf von CO2-Zertifikaten
-Absatzreduzierung von Verbrennern
Insbesondere der zweite Punkt passiert momentan. Verschiedene Hersteller haben sinkende Absatzzahlen bei steigenden Gewinnen. Es werden z. B. Rabatte gestrichen, damit sinken die Mengen, aber die Marge steigt.
In der Praxis wird es unter dem Gesichtspunkt der Gewinnmaximierung ein Mix der Maßnahmen sein.
Yogi meint
Mir war so, als ob es zu Jahresanfang ein Ölembargo für so ein Looserland gibt. Da sehe ich die 1,87€/L bestimmt ganz häufig in 2023…..bei gelöster Gasverstromungsproblematik.
Shullbit meint
Das beabsichtige und lange bekannte europäische Ölembargo gegen Russland ist im markt längst eingepreist und wird die Preise nicht mehr bewegen. Da sowohl in den USA als auch in Europa eine saftige Rezession wahrscheinlich ist, sinkt der Ölpreis wahrscheinlich erst mal weiter.
Ein Strompreis der nicht jede Verbindung zur Kostenbasis verloren hat, läge aktuell bei 0,33-0,35 EUR/kWh für Endverbraucher. Die gestiegenen Kosten für Steinkohle und die stark gestiegenen Kosten für Gas sind dabei vollständig eingerechnet (genau so alle staatlichen Abgaben und die MwSt. auf Strom). Alles was wir darüber hinaus an Preisen sehen (Eon ruft hier für Neukunden 0,95 EUR/kWh auf!), ist das Ergebnis des Marktdesigns, dass die Politik festgelegt hat. Man kann das ändern. Wie oder wann das erfolgt, weiß aktuell niemand. Bislang gibt es dazu nur vage Absichtsbekundungen der Politik
elbflorenz meint
Also heute früh um 9:00 war der Strompreis in Leipzig bei rund 400€ pro MWh. Und das jetzt – wo es noch PV und KKW-Strom gibt.
Gasverstromung liegt bei 14%.
Was kostet Strom im Januar? Ohne nennenswerte PV und ohne KKW?
Wie hoch ist dann der Gasstromanteil Ihrer Meinung nach?
MichaelEV meint
Im Sommer gibt es (viel zu wenig) PV, im Winter gibt es WKAs (mit deutlich mehr Ertrag). Der August hatte 12,5 TWh Ertrag von PV/WKAs, im letzten Januar waren es knapp 17 TWh. Sogar mit KKW lag der August mit 15,5 TWh unterhalb dem Januar (mit ungefähr einem Umfang, der 1,5 Reaktoren entspricht bzw. fast einem Viertel der gesamten Verstromung von Gas im August). Freitag bis Montag war eher ein Vorgeschmack darauf, wie es im Winter häufig laufen wird.
ID.alist meint
Gasverströmung liegt momentan bei 8 – 9 %. Aufgrund vom Merrit-Order verfahren, diktiert der teuerste Strompreis den Preis für alle Stromarten, von daher ist es egal wie viel Erneuerbare oder Atomstrom in der Börse verkauft wird, solange Gasstrom verkauft wird, wird der Strom teuer bleiben.
Ansonsten waren Solar mit 10% und Kernenergie mit 7% auch nicht die großen Stromproduzenten (Daten von letzter Woche).
GE meint
Den Strompreis zu einem bestimmten Punkt zu nehmen ist nicht wirklich hilfreich. Vor paar Tagen lag er 50€/kWh. Die Preisspitzen sind aktuell bei 8:00 Morgens und 19:00 Abends. Die Täler um 14:00 und 1:00 Uhr Nachts.
Letztes Jahr um diese Zeit war es in der Spitze ~ 198€/kWh.
Kann man schön hier aufdröseln
energy-charts.info
Shullbit meint
@MichelEV
Das ist wieder typisch für Deine völlig unseriöse Art zu argumentieren.
«Der August hatte 12,5 TWh Ertrag von PV/WKAs, im letzten Januar waren es knapp 17 TWh.»
Als wenn so einzelne herausgesuchte Datenpunkte eine Aussagekraft haben. Im Juli 2022 waren es 15,6 TWh aus Sonne und Wind. Im Januar 2021 waren es beispielsweise nur 11,9 TWh aus Sonne und Wind laso weniger als im Juli und August.
Der Blick auf solche Bilanzen ist ohnehin ziemlich irreführend, weil wir den Strombedarf nicht nur bilanziell sondern zu jedem Zeitpunkt decken müssen.
MichaelEV meint
Shullbit, was haben sie denn für ein Problem. August ist der letzte volle Monat und den Januar hat elbflorenz ins Spiel gebracht.
ANSONSTEN hätte ich auch Februar 2022 nehmen können: 22,6 TWh AUS WIND UND SONNE!
MichaelEV meint
„Man kann das ändern.“
Wie? Ich glaube, da wird es nie eine vernünftige Antwort von ihnen drauf geben!
Wie gesagt, der effizienteste Weg wäre, den deutschen Strommarkt in kleinere Segmente zu teilen, das würde tatsächlich Lösungen schaffen. Die meisten anderen Ideen schaffen mehr Probleme als sie Probleme lösen können.
Das Volumen der EEG-Erzeuger ist nicht das Problem, diese überschaubaren „Übergewinne“ landen auf dem Umlagenkonto, nicht bei irgendwelchen Konzernen (auch wenn sie EEG nicht verstehen).
Wenn ihre Idee sein sollte das Versprechen garantierter Einspeisevergütungen zu brechen, dann Prost Mahlzeit, das hat nichts mehr mit einem Rechtsstaat zu tun.
Energetiker meint
Die Übergewinne landen ganz hübsch bei den EE-Anlagenbetreibern, die sich jederzeit aus dem Eeg verschieden wenns sich an der Börse richtig Kohle verdienen lässt. Ein Schweinesystem, das EEG: Verluste sozialisieren, Gewinne privatisieren.
MichaelEV meint
Stimmt, das ist ein Problem. Wäre auch gar nicht so schlimm, wenn es keinen Weg mehr zurück geben würde. Dann dürfte jeder für sich selber bewerten, ob die aktuellen Übergewinne den Wechsel rechtfertigen, wenn in Zukunft wieder Marktwerte unter den Gestehungskosten warten. Besser für die aktuelle Situation wäre natürlich, wenn der Wechsel temporär gar nicht möglich wäre.
Wenn man sich die Ausgaben für August 2021 und 2022 anschaut (1,9 vs 1,5 Mrd.), hätten sich ca. 20% der EEG-Erzeuger auf Basis der Ausgaben verabschiedet (sehr grobe, nicht genaue Rechnung). Da sich aber die günstigen Anbieter verabschieden, wird der mengenmäßige Anteil deutlich größer sein.
Stefan meint
Es geht darum, Merrit-Order umzubauen.
Verbraucher, die wenig Strom verbrauchen, zahlen einen günstigen Preis.
Großverbraucher mit viel Bedarf auch zu Spitzenlastzeiten zahlen einen höheren Preis je kWh.
Grund- und Mittellast zu einem relativ günstigen Preis je nach Entstehungskosten, Spitzenlast zu einem besonders hohen Preis.
Es geht nicht um die Reduzierung der Einspeisevergütung für erneuerbare Energie.
MichaelEV meint
Wie soll die am Spotmarkt ankommende Nachfrage denn segmentiert werden in die unterschiedliche Preissegmente? Jemand kann wenig verbrauchen, das aber immer morgens vor und abends nach der Arbeit, also exakt Spitzenlast.
Grund-, Mittel- und Spitzenlast haben sich überholt, das gibt es in Zukunft nicht mehr. Die Wahrheit liegt auf dem Platz, wird zu jedem Zeitpunkt nach Angebot und Nachfrage gebildet.
Außerdem ist das, was man als Grund- und Mittellast kennt, auch alles andere als günstig: Braunkohle bis 16 Cent/kWh, Schwarzkohle 25-30 Cent/kWh.
Ich fände die Idee gut, z.B. 75% des letztjährigen Verbrauchs zu deckeln (z.B. für private Verbraucher bei 30 Cent/kWh). Das nimmt nicht den Anreiz zu sparen, entfernt aber den größten Teil der Belastung. Vielleicht hat aber auch das Nebenwirkungen im Detail, man muss sicherstellen, dass die Versorger sich nicht bereichern und es ist die Frage, wie man das finanziert (z.B. aus dem EEG-Umlagenkonto).
Generell könnten sich jetzt Grundversorger hervortun, EE-Erzeuger vor Ort für günstige lokale Preise. Wer keine EE-Erzeuger möchte, kriegt halt keine günstigen Preise.
CaptainPicard meint
„dass viele den Kauf eines E-Autos verschieben “
—
Was dazu führen wird dass es keine einjährigen Wartezeiten mehr auf E-Autos gibt, was dann dazu führt dass Hersteller ihre elektrischen Angebote attraktiver machen müssen, u.a. indem sie den Preis reduzieren.
Weil die CO2-Flottenemissionsziele müssen sie ja trotzdem einhalten, sprich sie müssen die Elektroautos verkaufen die sie eingeplant haben. Sind sie zu teuer dann wird der Markt den Preis nach unten treiben bis die Nachfrage wieder steigt.
Herr Dudenhöffer scheint das Prinzip der Marktwirtschaft nicht ganz verstanden zu haben.
Kasch meint
Müssen sie nicht, kauft man halt wieder Zertifikate von Tesla weltweit und demnächst von BYD für Chinaabsatz. Da nur wenige Hersteller in der Lage sein werden, Preise von BEVs zu senken, rücken die ersten Insolvenzen näher. Allerdings werden systemrelevante Hersteller lange per Staatsknete im Wachkoma gehalten. Das traute sich Habeck nur anzudeuten, als er sich entsprechend unglücklich zu Insolvenzen äusserte.
Petzi meint
Es bedeutet aber auch, dass nicht mehr BEVs verkauft werden als für die Flottenemissionsziele unbedingt nötig. Das ändert sich dann erst, wenn das künftige Verbrennerverbot die Hersteller zwingt, ihre Modellpalette umzustellen.
GE meint
Ist ein Fiat 500e nicht eher besonders teuer ? Die Strompreissteigerungen die wir jetzt sehen hängen doch zu einem großteil an den ca. 30 nicht laufenden AKW in Frankreich, was dazu führt das die Gaskarftwerke hier mehr laufen , was wiederum aufgrund der Gaspreise ein Problem ist.
Aktuell fällt der Gaspreis wieder und es ist auch davon auszugehen das die Franzosen einige der AKW wieder ans Netz bringen.
Yogi meint
Sie kaufen einen Diesel! Sie kaufen einen Diesel! Sie kaufen einen Diesel! .….sprechen sie mir nach…..
Sie lieben 2000 bewegliche Teile! Sie lieben 2000…..
Robert meint
Benziner, nicht Diesel! Übrigens besteht ein Elektromotor samt Getriebeeinheit auch aus mehreren Hundert Teilen, und gerade Tesla hat ja bewiesen dass diese Motoren schon nach weniger als 100k km ausgetauscht werden müssen.
embee meint
Satire oder wirklich Ernst?
Kokopelli meint
Er glaubt es wirklich was er schreibt…Ob Diesel oder Benziner, an der Menge der Teile ändert das nicht viel…Und alleine ein Schalt oder Automatikgetriebe hat mehr Teile als eine Elektromotor / Getriebekombination eines Elektroautos…
Die ersten Model S hatten das Problem mit den Elektromotoren und interessanterweise nur in Deutschland (hohe Geschwindigkeiten auf der Autobahn).
Das Problem ist lange behoben, selbst alte Model S haben neue und bessere Motoren erhalten.
Ben meint
Wenn im Durschnitt 500k wenige Kilometer sind na dann ist ja alles ok, oh und ja da mach in noch schnell nen Termin mit meinem M3 der hat erst 85k drauf also sind ja neue Motoren fällig und auch noch völlig kostenlos da diese in die Garantie bis 2027 fallen, schon mal besser als beim Golf der nach 2 Jahren keine Garantie mehr hat.
P.S.: immer schon das FUD der Tesla Hater und VW Trolle glauben, vor allem FUDavids
Dagobert meint
Wenn es auch nur eins der heute verkauften BEV mit original Akku zum H-Kennzeichen schafft fresse ich einen Besen. Verbrenner gibt es davon jede Menge…
Robert meint
Der übliche FUD der VW Hater, die glauben dass ein Golf schon nach 2 Jahren auseinander fällt. Die meinen das wirklich ernst …
Gerry meint
…dann guten Appetit 👍😉
Kokopelli meint
Nicht nach 2 Jahren, kurz danach…So dass es nicht mehr in die Garantiezeit fällt. Leider selbst erlebt. Das tolle DSG Getriebe oder viel mehr das DSG Steuergerät…Kulanz, keine…
Aber VW ist ja für seine großartige Langzeitqualität bekannt *hust*
Robert meint
Tesla Model 3, nach 2500 km schon Getriebe defekt, kein Einzelfall!
Also was erzählst du hier?!
Kokopelli meint
Ach wirklich? Also ich kenne einige Model 3 Besitzer mit teilweise über 80.000 km und Baujahr 2018, keine Probleme.
Mein eigenes Model Y hat ebenfalls keine Mängel.
Du hast sicher eine seriöse Quelle für deine Behauptung.
Robert meint
„GidF“, das wirst du doch noch hinbekommen.
Nur weil du jemanden kennst, ist das noch lange nicht repräsentativ. Stell dir vor ich kenne genug, mich eingeschlossen, deren VW Getriebe über 300.000 km problemlos abgespult haben, und nun? Nur weil du etwas nicht weisst oder kennst, heisst das ja noch lange nicht dass es nicht existiert.
Kokopelli meint
Okay Mr. Investmentpunk, ich hab es mir schon gedacht, nichts fundiertes.
Dass bei über 2,3 Mio. verkauften Fahrzeugen (Model 3 und Model Y) auch mal ein technischer Defekt auftreten kann, ist wohl logisch.
Aber das dann als systematischen Fehler ohne seröse Quellenangabe zu nennen, würde ich mal als fragwürdig bezeichnen.
Und weil das DSG von VW so gut war, wurden auch nur 1,6 Mio. Fahrzeuge zurückgerufen. Stichwort DQ200. Und das ist nur ein Beispiel. Ich war zufällig auch betroffen mit meinem tollen VW, den ich seinerzeit fuhr…
Quelle: https://www.autoevolution.com/news/volkswagen-recalling-16-million-cars-globally-to-fix-dsg-gearboxes-71053.html
Robert meint
@Kokolores
Dass bei Zig Millionen produzierten VW mal ein Defekt auftreten kann ist doch auch logisch. Auch sprach ich explizit nicht von DSG Getrieben, das Fass hast du aufgemacht. Deine Pauschal Aussagen zu VW Getrieben sind jedenfalls unwahr, auch wenn du persönlich negative Erfahrungen gemacht hast. Die haben Model 3 Besitzer auch gemacht, kann man zb. im tff Forum nachlesen.
Kokopelli meint
Es geht um deine Aussage zu VW Hatern, die glauben dass ein Golf schon nach 2 Jahren auseinanderfällt und dass Tesla gerade bewiesen hat, dass die Motoren keine 100.000 km halten. Erstmal ist deine Aussage zu Tesla pauschal, die nicht haltbar ist, da ein paar Foreneinträge keine pauschale Aussage zulassen, Und selbst wenn, wie bei den ersten Model S, werden die Antriebseinheiten anstandslos innerhalb der ersten 8 Jahre und unbegrenzten Kilometern ausgetauscht. Beim Model 3 und Y gelten immer noch 8 Jahre und 192.000 km, also immer noch üppig.
VW ist da leider nicht so großzügig, Motorschaden nach etwas mehr als 2 Jahren, oh, da hat der Kunde eben Pech…Wie seinerzeit bei den 1,4 TSI oder 1,8 T(F)SI Motoren.
Mit dem DSG wollte ich lediglich ein Beispiel heranziehen, bei dem ich selbst erlebt habe, dass VW nicht kulant agiert, bei einem 2 Jahre alten Fahrzeug…
Und ein Elektroauto hat nunmal weniger Teile, die kaputt gehen können, ist wohl auch eine Binsenwahrheit.
ID.alist meint
Wir produzieren nur 8-9% des Stroms aus Gas, aber genau diese wenige Prozente diktieren den Strommarkt. Ist egal ob 2, 4, 8 oder 16%, solange die Gaspreise Mondpreise sind, bleibt der Strom teuer.
Flo meint
Nein, nur solange Gas verstromt werden muss und das Problem wird man lösen.
elbflorenz meint
Aha? Und wie?
Mit neuen AKW’s? Oder mit Kohle?
Na danke auch …
MichaelEV meint
Sie glauben, AKWs können die Funktion von Gas im Strommarkt ersetzen. Süß…
Viel Gasverstromung hat ja noch nicht mal was mit der Vermarktung zu tun. Viele Grundversorger nutzen Gas, viele MFH nutzen BHKWs, vieles an Verstromung ist wärmegekoppelt. Und viele Gaserzeuger sind bivalent und können auf Öl umgestellt werden.
Der Teil in der Vermarktung wird nicht sonderlich groß sein und war in den letzten Monaten vor allem durch Frankreich und Dürre getrieben. Das Gas wird durch viele Dinge ersetzt. In erster Linie durch den Ausbau von EE (2021 in Europa 37 GW Zubau), Speicher (Batteriespeicher in Deutschland haben in ca. 1 Jahr die Leistung erreicht, die AKWs jetzt bereitstellen können), europäischen Austausch. Kurzzeitig auch durch mehr Kohle oder Öl.
GE meint
Das stimmt nur zum Teil. Der Teil über den Spotmarkt wird dadurch maßgeblich getrieben. Die Zeiten wo das Nötig ist reduziert sich aber wenn die AKW in Frankreich wieder laufen. Außerdem sinken die Gaspreise aktuell wieder, da ist viel Spekualtion im System.
Einige Gaskraftwerke laufen wegen der Kraftwärmekupplung ürbigens immer.
energy-charts.info
hat da einige sehr informative Graphiken. Schön zu sehen wie sehr der Börsenstrompreis schwankt. Alls in den letzen Tagen dauerhaft viel Wind im System war, waren wir wieder bei 7 ct/kWh
ID.alist meint
Wenn die maroden AKWs in Frankreich wieder laufen!!
MichaelEV meint
Die maroden AKWs werden sowieso laufen, solange es kein Umdenken in FR gibt. Egal was man in Deutschland macht oder will, bisher ist das nur Frankreichs Entscheidung.
Thomas Claus meint
Selbst wenn die Franzosen ein paar AKWs ans Netz bringen wird das nichts ändern. Der Stromverbrauch wird nämlich auch deutlich steigen. Die Franzosen heizen nämlich viel mit Strom und auch in D fließt immer mehr Strom in die Wärmeerzeugung. Der Gaspreis wird auch nicht mehr auf die alten Niveaus sinken, da die Regierung ja den Bezug von russischem Gas auf Dauer ausgeschlossen hat. Das Gas aus USA und Kanada kostet deutlich mehr.
GE meint
Die Franzosen haben noch 27 AK die sie wieder ans Netz bringen müssen. Das wird erheblichen Einfluss haben, auch wenn der Stromverbrauch steigt. Dann sind wir mehr oder weniger im normalen Fahrwasser dort.
Klar werden wir mit höheren Gaspreisen klarkommen müssen, nur das niewo sich unterhalb der aktuellen Horrozenarien abspielt. Wo genau , mal sehen.
Damit sind aber die beiden größten Treiber der Strompreises stark reduziert.