Nach erfolgreicher Präqualifikation durch den Übertragungsnetzbetreiber Amprion haben acht Ladesäulen und acht Elektroautos vom Typ Hyundai Ioniq 5 Sekundärregelleistung eingespeist. Das Projekt soll zeigen, dass auch kleine Einheiten und sogenannte Vehicle-to-Grid-Technik einen wichtigen Beitrag zur Bereitstellung von Regelleistung und damit zur Stabilisierung des Stromnetzes in Deutschland leisten können.
Initiiert wurde das Projekt von Hyundai, LG Electronics und Next Kraftwerke. Das Ziel war es, E-Autos von Hyundai zu präqualifizieren und Sekundärregelleistung zu erbringen. Die Präqualifikation ist die Voraussetzung dafür, dass Anlagen Regelenergie bereitstellen können. Dabei müssen die Anlagen – in diesem Fall Ladesäulen und E-Autos – ihre technische Eignung beweisen, was im Fall des Ioniq 5 für Amprion nun gelungen ist.
Für die Erbringung der Sekundärregelleistung sind die acht Ladesäulen am Hyundai-Standort Offenbach in einen „Sub-Pool“ zusammengefasst, der in einem virtuellen Kraftwerk von Next Kraftwerke integriert ist. Um prognostizieren zu können, wann die Fahrzeuge an der Ladesäule stehen und damit für die Regelenergieleistung verfügbar sind, hat LG Electronics eine App entwickelt. In diese tragen Hyundai-Mitarbeitende die Ladezeiten der Elektroautos ein. LG Electronics und Hyundai haben zudem eine cloudbasierte Plattform entwickelt, die die Anlagen als Sub-Pool voraggregiert und die Regelenergieerbringung koordiniert.
Derzeit erfolgt das Be- oder Entladen über eine mit einem Gateway verbundene bidirektionale Ladesäule. Um die Sekundärregelleistung auch für einen möglichen Einsatz auf Haushalts-Ebene zu erproben, sollen künftig Wallboxen und ein Heimspeicher von LG den Sub-Pool ergänzen. Die technische Eignung für die Präqualifikation haben Wallbox und Heimspeicher bereits nachgewiesen.
„Wir haben in Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern eine Fahrzeugflotte der Hyundai Motor Group für die Sekundärregelleistung präqualifiziert, welche die technisch höchsten Anforderungen aller Regelenergieprodukte besitzt. Es wurde nachgewiesen, dass eine Regelenergieerbringung aus E-Fahrzeugen möglich ist, ohne die Nutzbarkeit des Fahrzeugs einzuschränken“, sagt Alexander Krautz von Next Kraftwerke. Eine wichtige Erkenntnis des Projekts: Auf Basis des erprobten Konzepts sollen sich weitere Standorte und größere Fahrzeugflotten in den Pool integrieren lassen.
Das Bordladegerät des auf Ioniq 5 ist V2X-fähig („Vehicle-to-Everything“). Ob es für das aktuelle Projekt in Offenbach technische Änderungen an den eingesetzten Elektroautos gab, geht aus der Mitteilung dazu nicht hervor.
MAik Müller meint
Ist das eine AC oder DC Wallbox?
M. meint
Die in Frage kommenden Netzebenen laufen als AC, daher macht DC hier nicht allzu viel Sinn.
Das bringt was, wenn man z.B. Ladestrom direkt von der PV-Anlage ziehen will.
MAik Müller meint
@M. Klar macht DC Sinn weil der Wechselrichter im Auto STARK limitiert ist.
Der DC Anschluß kann locker 100KW die Wandlung erfolgt dann in der DC Wallbox.
Deshalb die Frage: wurde hier AC oder DC entladen?
Draggy meint
100KW sind selbst bei 400V 250A. Üblich sind 16A oder 32A Absicherung was 6,4KW bzw. 12,8KW entspricht. Somit ist selbst ein 11KW Anschluss genug wenn man nicht extra große Anschlüsse zum Sicherungskasten legen will. Zumal 11KW oder gar 22KW, was in Zukunft wohl der normale Standart sein wird, erstmal erreicht werden muss. Auch in einem Haushalt mit Kindern, muss da einiges laufen.