Die künftige Strategie von Mercedes-Benz sieht einen stärkeren Fokus auf Luxus und den Umstieg auf Elektroautos vor. Konzernchef Olaf Källenius ist überzeugt, dass sich der Markt in Richtung E-Mobilität bewegt und die Stuttgarter im Premiumbereich weiter Erfolg haben werden.
„Wir sehen, dass sich der Markt Schritt für Schritt dreht“, sagte Källenius in einem Interview im Rahmen einer Konferenz des US-Nachrichtensenders CNBC. Er glaube wirklich, „dass wir in diesem Jahrzehnt von Hightech-Verbrennungsmotoren zu einem dominierenden Elektroantrieb, wenn nicht sogar zu einem reinen Elektroantrieb im Luxussegment übergehen werden“.
Der deutsche Automobilhersteller hat das Ziel, bis 2039 CO2-neutral zu sein. Bis 2022 will Mercedes-Benz in allen bedienten Segmenten batterieelektrische Fahrzeuge verkaufen. Ab 2025 sollen alle neuen Fahrzeug-Architekturen ausschließlich elektrisch sein und die Kunden für jedes Modell eine vollelektrische Alternative zur Auswahl haben. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die Marke bereit sein, vollelektrisch zu werden – „überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen“.
„Wir haben alle erkannt, dass der Klimawandel real ist und das CO2-Problem gelöst werden muss“, erklärte Källenius. „Und wo endet dieses Problem? Es endet auf den Schreibtischen unserer Ingenieure.“ „Wir tun es, weil wir es für richtig halten“, betonte der Manager. Man glaube aber auch, dass umweltfreundlichere Technologien das bessere Geschäft sein werden. Als ein modernes, zukunftsorientiertes Unternehmen müsse man dekarbonisieren.
Vorerst wird Mercedes-Benz neben Elektroautos weiter im großen Stil Verbrennerfahrzeuge verkaufen. Källenius geht jedoch davon aus, dass die meisten der Kunden mit der Zeit den Stromantrieb bevorzugen werden. Solange man ein besseres Produkt biete als das, was vorher verfügbar war, seien die Kunden offen für einen Wechsel zu elektrischen Modellen. „Die Erfahrung für den Kunden in Bezug auf das Drehmoment, die Leistung, alles ist fantastisch“, so Källenius.
Die Nachfrage nach den bereits erhältlichen E-Autos von Mercedes-Benz ist laut dem Unternehmenschef so groß, dass im Moment „so ziemlich alles ausverkauft“ für dieses Jahr sei. „Ich denke, dass es wohl ein gutes Problem ist.“
Alfred meint
Bin anderer Meinung die Elektronik und besonders Batterien werden uns Menschen ausrotten kein Wasser der ganze Abbau von den ganzen Rohstoffen und Entsorgung sind rein eine pure Katastrophe da verdienen einige auf Menschlebens Kosten es gibt genug andere alternativen aber das will man ja nicht!!!.
Draggy meint
Gut, dass diese Alterniven keine Rohstoffe brauchen.
David meint
Mercedes geht mehr in Richtung teurerer Fahrzeugklassen. Das macht es einfach, elektrische Alternativen anzubieten, weil in den höheren Klassen kein Mehrpreis für den Elektroantrieb existiert. EQS und EQE werden vom Markt offensichtlich sehr gut angenommen. Sehe viele EQS bei uns. Wie man hört, sind viele der Fahrer zwar vorher Mercedes, aber gar nicht S-Klasse gefahren.
Längsdenker meint
Was Källenius da in einem Interview im Rahmen einer Konferenz des US-Nachrichtensenders CNBC erzählt ist eine Platitude, die jeder längst weiß, sofern er das will. An dieser Stelle muss man erinnern an Elon Musk und an Herbert Diess. Der eine hat allen gezeigt, wie E-Mobility geht und der andere hat das Öl/Auto-Kartell zu Fall gebracht, in dem er VW aus Umweltgründen auf E umsteigen ließ. Erst danach sind alle nacheinander umgekippt, Daimler als einer der letzten.
Erinnern sollte man sich auch an den Daimler-Vorstand, dem Källenius angehörte, und der sich noch vor 10 Jahren damit brüstete, als einziger Hersteller mit E-Mobility Geld zu verdienen, weil er seine 8% Tesla-Aktien verkaufte. Mittlerweile haben es alle gemerkt wie es geht, sogar Daimler, und der macht jetzt halt das Beste daraus.
David meint
Man darf aber nicht vergessen, dass es ohne Mercedes Tesla nicht mehr gäbe. Sie haben nicht nur in der Not deren Anteile gekauft, sondern ihnen auch den lukrativen Entwicklungsauftrag für die B-Klasse Electric verschafft. Und Zetsche hat für sie bei Toyota gut Wetter gemacht, damit deren Ingenieure Anbauteile des Model S entwerfen und Daimler hat viele Teile für die ersten Model S geliefert, u.a. Sitze und Lenkstockhebel.
Längsdenker meint
……. und den Zigarrenanzünder nicht zu vergessen
Klaus Schürmann meint
Und das Lenkrad nicht vergessen ! Beim 1. TÜV 2020 für meinen Tesla sagte der Prüfer sofort „ Das Lenkrad kenne ich ! Ist wie bei Mercedes : Bremse treten und dann : wo löse ich denn die Handbremse…
Tesla-Fan meint
Aber Mercedes hat ja zum Glück die Tesla-Anteile rechtzeitig 2014 bevor der Tesla-Kurs richtig hoch ging wieder verkauft.
Eine weise Entscheidung der Daimler-Entscheider, solches Gift würde ich auch nicht in der Bilanz haben wollen.
Jetzt sind die Millarden nur woanders.
alupo meint
Ja, woanders. Ein Teil dieser Aktien wurde demokratisiert und das war wirklich seeeehhhhhr nett.Viele Kleinanleger und auch Mitarbeiter wurden zu $$$- oder €-Millionären. Das finde ich sehr viel besser als wenn jetzt Daimler diese ca. 100 Milliarden mehr hätte. Auch persönlich gleich zweimal vielen Dank an Daimler für 1) die Rettung von Tesla und 2) für den Verkauf der Aktien.
Sie hätten es strategisch kaum besser machen können, was aber selbstverständlich zu Lasten ihrer eigenen Aktionäre ging. Aber denen ist das offensichtlich egal. Auch gut, soll ja kein böses Blut geben ;-).
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@David:
Spricht das für die strategische Komepetenz von Mercedes? Oder was willst du uns damit sagen?
alupo meint
Ja, das denke ich will David damit sagen. Daimler war „weitsichtig genug“ und ihre Aktionäre können es sich leisten, auf 100 Milliarden zu verzichten. Das ist doch gut dass das Geld jetzt nicht bei einem Verbrennerhersteller in dessen Bilanz herumliegt.
MAik Müller meint
@BEV es ging beim Auto und vor allem dem Eauto noch NIE um die Umwelt!!!
South meint
Dein Kommentar. Ich interessiere mich seit 1996 für E Auto und will eines kaufen. Eh. Aber laden dooof, E Auto teuer, umweltschädlich… Mal wirklich im Ernst. Deine Beiträge sind doch eine Lachnummer :-)
South meint
… schlicht Quatsch… es gibt sogar ADAC Studien die E Autos deutlich vorne sehen… mal davon abgesehen wird mit den europäischen Fabriken die Bilanz immer besser…
DIGITAL meint
Was will er uns jetzt damit sagen? Dass man zunächst erst mal noch mehr hochmotorisierte Verbrenner (S-Klasse, GLS, G-Klasse usw.) verkaufen wird, kleine Fahrzeuge wie die A-Klasse gibt es künftig nicht mehr und die BEVs sukzessive mehr werden, bevor die Verbrenner ganz weg sind, was aber noch einige Zeit dauern wird?
Durch einen höheren BEV-Anteil kann man auch noch einige Jahre mehr klimaschädliche, hochmotorisierte Verbrenner verkaufen.
Mäx meint
Ja genau, gut zusammengefasst.
Die Nachfrage nach Verbrennern ist ja nach wie vor da.
BEV wird immer mehr ausgebaut.
Dass A und B Klasse keine Nachfolger erhalten war auch schon länger bekannt.
Und die Regeln in Europa sind so wie sie sind.
MAik Müller meint
RICHTIG. Beim Auto geht es explizit NICHT um die Umwelt.
Das die Eautos für die Masse erst ab 10-20% im Bestand leistbar sind ist auch logisch.
Bis dahin vergehen ABSICHTLICH noch viele Jahre.
BEV meint
was ich schade finde, ist dass man keine sparsamen Autos mit Verbrenner baut, sondern das Gegenteil, große, hochmotorisierte Kisten
ist leider genau das was die Kunden wollen, besonders in dem Preissegment, in dem Mercedes unterwegs ist.
Bei den BEVs gehts ja auch, aber scheinbar nur, weil es dort nach heutigem Stand erforderlich ist. ein EQS ist auf Effizienz getrimmt, eine S-Klasse überhaupt nicht. Das geht sogar soweit, dass es Kisten gibt, die dann überhaupt keinen Reichweitenvorteil haben. Lediglich den Vorteil, dass man die Suppe an jeder Tanke reinkippen kann.
Michael S. meint
Naja, sagen wir mal, hochmotorisiert ist nicht das, was die Kunden wollen. Es ist viel eher das, was wir gemeinsam den Kunden subventionieren.
Tommi meint
Eine S-Klasse Limousine verbraucht heute deutlich weniger, als die Modelle vor 30 Jahren, weil sie effizienter geworden ist.
alupo meint
@Tommi
die paar %-Punkte an verbessertem Wirkungsgrad (das meiste daraus kommt eh aus dem cw Wert von z.B. 0,4 auf 0,25) und nicht vom Motor selbst.
Der Verbrennungsmotor hat prinzipbedingt einen echt mießen Wirkungsgrad und das noch in einem sehr engen Betriebsbereich (deshalb werden auch die vielen Gänge im Getriebe benötigt, incl. ein separater Rückwärtsgang. Einfach nur technisch überalteter und kurzlebiger Schrott für gerade mal ca. 5.000 Betriebsstunden). Da bräuchte es zumindest eine Verdopplung des Wirkungsgrades und das ist thermodynamisch unmöglich. Sackgasse eben, nicht nur wegen der Vielzahl an Auspuffgiften, also den legalen. Von den illegalen Giftmengen rede ich gar nicht….
Tommi meint
Er will uns damit sagen, dass Mercedes weiterhin die Kundschaft bedienen will. Mercedes ist kein Billiganbieter und das ist auch die Strategie. So lange die Nachfrage nach Verbrennern da ist, werden sie Verbrenner bauen. Aber parallel dazu bauen sie Elektroautos, und zwar solche, worauf die eigenen Kunden Lust haben könnten, um genau diese Nachfrage richtung Elektromobilität zu lenken. Niemand wird von einer S-Klasse auf einen Kleinwagen umsteigen wollen, nur weil er elektrisch ist.
„Bis 2022 will Mercedes-Benz in allen bedienten Segmenten batterieelektrische Fahrzeuge verkaufen.“ steht im Text. Wie kommen Sie dazu, daraus abzuleiten, dass es „kleine“ Fahrzeuge, wie die A-Klasse nicht mehr geben wird?
alupo meint
Es wurde von Daimler kundgetan, dass sie ihre Billigsegmente einstellen würden.
Das habe ich vor 1-2 Jahren (?) in der Presse gelesen. Wurde das revidiert????