Die Mobilitätsmarke Mobilize bringt im nächsten Jahr eine modernere Version des seit 2011 von der Konzernschwester Renault angebotenen Elektro-Kleinstfahrzeugs Twizy auf den Markt. Anders als der bereits erhältlich französische Stromer wird der neue Mobilize Duo nicht zum Kauf, sondern nur via Miete und Leasing angeboten. Es wird auch eine Variante speziell für Transporte von Waren oder Ausrüstung geben.
Der Duo biete einen neuen Blickwinkel auf die urbane Mobilität, so Mobilize. Da er vollelektrisch ist, könne er in die Umweltzonen fahren, die in den meisten Großstädten entstehen oder erweitert werden. „Und dieses Kleinstfahrzeug verkörpert alles, wofür die Marke Mobilize steht: Die Regeln neu zu definieren und sich für eine neue, attraktivere und lustigere Mobilität einzusetzen, die auch verantwortungsbewusster, integrativer und für jedes Alter geeignet ist.“
Der Duo wird von einem Elektromotor im Heck angetrieben, der die Hinterräder bewegt. Das Fahrzeug ist in zwei Versionen erhältlich: 45 km/h (je nach Land ohne Führerschein ab 14 Jahren) und 80 km/h (Führerschein der Klasse B erforderlich). Beide bieten laut dem Hersteller eine zügige Beschleunigung. Außerdem seien sie, wie alle Elektrofahrzeuge, geräuschlos und vibrationsfrei unterwegs, was für Komfort sorge. Die Reichweite des Duo soll 140 Kilometer betragen, die Zertifizierung nach dem Motorrad-Testzyklus WMTC steht noch aus.
Der Duo ist 2,43 Meter kurz, 1,30 Meter schmal und 1,46 Meter hoch. Die Entwicklung basiere auf den Grundsätzen des Ökodesigns und des verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen, betont Mobilize. Ziel sei es, mehr als 50 Prozent recycelte Materialien für die Herstellung zu verwenden und das Fahrzeug am Ende der Lebensdauer zu 95 Prozent recycelbar zu machen. Der Wagen besteht aus einer Rohrstruktur mit lackfreien Kunststoffpanelen. Die vorderen und hinteren Stoßstangen sind identisch, um die Produktions- und Reparaturkosten zu senken. Die Kunststoffmaserung an den Stoßfängern und Schürzen soll Verschleißerscheinungen im Laufe der Zeit reduzieren und Kratzer kaschieren.
Die kleine Haube an der Vorderseite ermöglicht den Zugang zu einem festen Ladekabel. Der Duo verfügt über ein LED-System mit zwei Leuchten an der Vorderseite und einem Lichtstreifen an der Rückseite. Einige seiner Oberflächen können nach den Wünschen der Betreiber beschriftet oder verkleidet werden: die Leiste unter der Windschutzscheibe, die Türgriffe und die C-Säulen. Auch das Armaturenbrett ist individuell gestaltbar. Es gibt zudem eine Reihe von Zubehörteilen, mit denen sich das Gefährt weiter individualisieren lässt.
Die beiden großen Seitentüren sind mit Fenstern versehen und öffnen nach oben. Über sie steigen bis zu zwei Personen ein, die hintereinander Platz im Duo finden. Das Lenkrad enthält einen Airbag, was bei diesem Fahrzeugtyp selten ist. Ein Instrumentenbildschirm befindet sich in der Mitte des Armaturenbrettes. Der Schalthebel liegt links vom Lenkrad, auf der rechten Seite befinden sich ein Lautsprecher und ein Smartphone-Halter, es gibt außerdem einen USB-C-Anschluss zum Aufladen.
Der Fahrersitz lässt sich um 20 Zentimeter nach hinten oder vorne verschieben, um den Zugang zum Rücksitz zu erleichtern. Auf beiden Seiten des Vordersitzes befinden sich zwei Ablagefächer, in die Handgepäckstücke passen. Der Rücksitz ist laut Mobilize groß genug, damit ein 1,80 Meter großer Passagier bequem sitzen kann. Die Pläne der Marke sehen auch Annehmlichkeiten für Menschen mit eingeschränkter Mobilität vor: Das Fahrzeug wird in der Lage sein, einen faltbaren Rollstuhl zu transportieren, und kann mit einem Bausatz zur Anbringung der Bedienelemente am Lenkrad geliefert werden.
Der Duo verfügt über Konnektivität für die Verwaltung von Unternehmensflotten, Mitfahrdiensten und Mikromobilitätsdiensten. Das System lädt Echtzeitdaten wie die Batterieladung oder den Standort auf einen Server hoch, der sie an die Flottenmanagementplattformen von Unternehmen oder Betreibern weiterleiten kann. Die digitalen Funktionen und Dienste des Fahrzeugs können über das Netz aktualisiert, aktiviert oder deaktiviert werden. Der Duo verfügt über ein schlüsselloses Zugangs- und Zündsystem für Smartphones, damit er möglichst einfach von mehreren Personen genutzt werden kann.
Als Zielgruppe nennt Mobilize Privatkunden ab 14 Jahren, Dienstleister, Freiberufler und Unternehmen sowie Mobilitätsanbieter. Privatkunden können sich für flexible Abonnements ab drei Monaten entscheiden, die monatlichen Zahlungen variieren je nach Mietdauer. Gewerblichen Kunden stehen eine Auswahl an Langzeit-Leasingverträgen zur Verfügung, in denen die Wartung, Versicherung und Ladelösungen enthalten sind. Der Duo sei so optimiert, dass er die Betriebskosten einer Flotte im Vergleich zu einem viersitzigen Elektro-Stadtauto erheblich senkt, wirbt Mobilize. Er sei robust gebaut, habe eine begrenzte Anzahl von Teilen, keine Lackierung und weitere Vorteile.
Die Cargo-Version des Duo, der Bento, ist für Transporte auf der letzen Meile gedacht. Sie verfügt über einen geschlossenen Kofferraum im hinteren Bereich anstelle des Beifahrersitzes mit einem nutzbaren Volumen von fast 700 Liter. Die Box hat zwei asymmetrische Türen, die sich um 140 Grad öffnen lassen. Eine Klappe ermöglicht den Transport langer Gegenstände auf der rechten Seite des Fahrers. Für den Innenraum sind zusätzliche Ausstattungsmerkmale für unterschiedliche Anforderungen vorgesehen, etwa Werkzeugablagen. Der Bento soll ab 2024 über Langzeitmietverträge angeboten werden.
Mike meint
Gefallen würde mir der Wagen. Aber nur Leasing/Miete? Nein, danke. Das war schon beim Twizy der Hauptfehler.
David meint
Die Idee ist gut, den Twizy technisch und optisch zu aktualisieren. Eine Kaufpreisoption sollte aber zusätzlich angeboten werden.
Nostradamus meint
„Der Duo biete einen neuen Blickwinkel auf die urbane Mobilität“ – falsch! So kleine Fahrzeuge gab es schon Jahrzehnten lang, seit Isetta und anderen Zeitgenossen. Das Raumangebot:
– Kann die Länge von 2,43 m ausreichend Platz für zwei Erwachsene und einen ordentlichen Einkauf anbieten?
– Die Breite von 1,30 m ist sinnlos klein. Damit hat man keine Vorteile in Verkehr aber Nachteilen in Punto Seitenstabilität und Passagierraum, da die Passagiere hintereinander sitzen, der Zugang hinten ist schwierig und Innenraum wird schlecht ausgenutzt. Wie beim Twizzy, die schmale Spur verlangt harte Federung, Also, Abrollkomfort ist schlecht.
– Die Höhe von 1,45 m ist heutzutage sogar bei kleinen Verbrenner zu klein – z.B. VW Up ist 1,50 m hoch und viele andere kleine E-Autos sind noch höher, bis zu 1,60 m. Es ist zu betrachten, dass in städtischen Verkehr man muss in kurzen Zeitabständen mehrere Mal Ein- und Aussteigen und das bei einem niedrigen Fahrzeug verlangt Zeit und Kraft.
– Antrieb hinten verlangt eine intensive elektronische Stabilitätskontrolle. Frontantrieb ist von „Natur her“ viel stabiler. Motor vorne zwischen Fronträder? Nein! Zwei Radnabenmotoren bieten eine sehr simple Lösung, mit Minimum Mechanik und maximum passive Sicherheit.
Das Fazit – der „Duo“ ist sympathisch aber ineffizient. Für mich NO GO.
EVrules meint
Schon mal Twizy gefahren? Ich glaube ja nicht.
Bietet gut Platz für die normal-täglichen Herausforderungen, ist stabil auf der Straße und sehr wendig. Auch das Ein- und Aussteigen ist problemlos möglich.
Der Duo bietet durch die Türen besseren Komfort.
Von daher sind die oben erwähnten Gründe nicht sehr stichhaltig.
Nostradamus meint
„Liebe macht blind!“ :-)
Nein, ich habe dieses Fahrzeug nicht gefahren, aber ich habe mehrere technische Berichte gelesen. Außerdem gefällt mir das Fahrzeugkonzept überhaupt nicht.
Frank von Thun.de meint
Zitat „Betriebskosten einer Flotte im Vergleich zu einem viersitzigen Elektro-Stadtauto erheblich senkt,…“
Wie soll das gehen? Mein bezahltes Model 3SR kostet absolut „Null,Null“ während es auf meiner Auffahrt auf mich wartet. Genau deshalb habe ich mir das Auto gekauft, weil ich nicht ständig von Folgekosten, wie Miete, belästigt werden will.
Dunkel-O meint
Ich bin froh, dass ich jetzt nach zehn Jahren Twizy fahren endlich aus dem Akku Leasing herausgekommen bin.
Würde so etwas nicht noch mal machen.
Daher haben wir uns jetzt als Zweitwagen einen gebrauchten Smart EQ gekauft. Der hat wenigstens eine Klimaanlage, Heizung und Sitzheizung.
Denn anders als ein nachfolgender Kommentator meint, kann auf einer Fahrstrecke von 30 Minuten eine Sitzheizung auch schon sehr hilfreich sein.
heyho meint
Das ist genau mein Zweitwagen zum kurzen Arbeitsweg pendeln.
Sieht super aus für so einen kleinen Zwerg und ist wohl ein würdiger Twizy Nachfolger!
Soweit so gut.
Abo und Leasing finde ich extrem unsympatisch. Würde mir die Kiste gern kaufen.
Naja, kommt auf die Preise an, mal sehen.
Wenn es sie zu einem vernünftigen Preis zu kaufen gibt und die Höchstgeschwindigkeit etwas höher wird, kaufe ich das Ding ohne Probefahrt!
Notfalls gibt es ihn dann hoffentlich in 2 bis 3 Jahren gebraucht mit vielen Schrammen günstig als Gebrauchten zu kaufen. Toi Toi Toi
Eugen P. meint
Kein Auto/PKW sondern Leichtkraftfahrzeug.
Shullbit meint
Seht meines Erachtens deutlich chicer aus als der Twizy. Aber für 3-4 kWh mehr Akku und ein paar andere Plastikteile dürfte der höchsten 2000 Euro bzw. bei der Miete 10% über dem Twizy liegen. Ich fürchte die Preisvorstellungen liegen mal wieder höher?
Martin G meint
ist der auch als Quad zugelassen, wie der Twizy und nicht als Auto?
Also keine e Auto Förderung?
Wie siehts mit der THG Quote aus?
Utx meint
T<hG-Quote gibts für den Twizy.
DIBU meint
Wieder keine Heizung !?
Hans Meier meint
Heizung macht keinen Sinn, da man nicht Stundenlang unterwegs ist. Anständige Kleidung & Decke für die Beine/Füsse bei längeren Fahrten reichen im Winter volkommen. It’s that simple! Natürlich die Horrorvorstellung für die „PremiumIndustrie“, can’t make enough money…. :)