Die Hyundai Motor Group hat ihren Fahrplan für „softwaredefinierte Fahrzeuge“ vorgestellt. Der südkoreanische Autohersteller kündigte zudem neue Elektroauto-Plattformen an, die ab Mitte des Jahrzehnts ausgerollt werden sollen.
Zur Hyundai Motor Group gehören die Marken Hyundai, Genesis und Kia. Durch die neue Strategie sollen alle Fahrzeuge des Konzerns bis 2025 zu softwaredefinierten Fahrzeugen („SDV“, Software Defined Vehicles) werden. „Sie soll eine neue Mobilitätsära einleiten, die den Kunden die Freiheit gibt, jederzeit und überall Upgrades ihrer Fahrzeuge hinsichtlich deren Performance und Funktionalität durchzuführen. Mithilfe der sich ständig weiter entfaltenden Softwaretechnologie will der Konzern das Kundenerlebnis über die gesamte Fahrzeuglebensdauer transformieren“, heißt es.
Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mobilitäts- und Softwaretechnologie stelle man sicher, dass alle Modelle, auch bereits gekaufte, auf dem neuesten Stand bleiben. So könnten Fahrzeugfunktionen, die die Sicherheit, den Komfort, die Konnektivität oder das Fahrverhalten betreffen, per drahtlosem „Over-the-Air“-Software-Update (OTA) aktualisiert werden. Bis 2025 sollen alle Fahrzeuge des Konzerns unter anderem auf Basis eines intern entwickelten Betriebssystems für OTA-Software-Updates ausgerüstet sein.
Die Hyundai Motor Group rechnet damit, dass bis 2025 weltweit 20 Millionen Fahrzeuge für ihre „Connected Car Services“ (CCS) registriert sein werden. Die „hochmodernen“ Telekommunikationsfunktionen der vernetzten Fahrzeuge schafften neue Möglichkeiten und böten den Kunden personalisierte Dienste wie Software-Abonnements, erklärt das Unternehmen.
Die Connected-Car-Daten werden mit den zukünftigen Mobilitätslösungen der Hyundai Motor Group vernetzt. Dazu gehören elektrische Spezialfahrzeuge, „hochentwickelte Luftmobilität“, Robotaxis und Roboter. Über eine neue Datenplattform sollen durch die Verknüpfung und Verarbeitung der verschiedenen Daten, die während des Fahrzeuglebenszyklus generiert werden, Dienste bereitgestellt werden. Mit der Datenplattform soll zudem die Schaffung eines offenen Ökosystems in Partnerschaft mit verschiedenen Branchen wie Logistik und Beherbergung gefördert werden.
„Durch die bis 2025 vorgesehene Umwandlung aller Fahrzeuge in ‚Software Defined Vehicles’ wird die Hyundai Motor Group das Konzept des Automobils neu definieren und eine Führungsrolle beim Übergang in eine grundlegend neue Ära der Mobilität übernehmen. Indem wir visionäre Fahrzeuge kreieren, die die Fähigkeit besitzen, sich durch Software weiterzuentwickeln, ermöglichen wir es den Kunden, ihre Fahrzeuge auch lange nach Verlassen des Werks mit den neuesten Funktionen und Technologien auf dem aktuellen Stand zu halten“, so der Forschungs- und Entwicklungschef der Hyundai Motor Group Kook Park.
E-Auto-Plattformen sollen Transformation beschleunigen
2025 will die Hyundai Motor Group Fahrzeuge einführen, die auf den beiden neuen Elektrofahrzeug-Plattformen eM und eS basieren. Die eM-Plattform soll Elektrofahrzeugen in allen Segmenten als Basis dienen und eine um 50 Prozent höhere Reichweite bieten als aktuelle Technik. Sie ermöglicht OTA-Softwareupdates und wird auch entwickelt, um autonome Fahrtechnologien auf Level 3 oder höher zu unterstützen.
Die eS-Plattform ist eine sogenannte Skateboard-Plattform, die ausschließlich für den Einsatz in elektrischen Spezialfahrzeugen vorgesehen ist. Sie verfüge über eine äußerst flexible Struktur, um Business-to-Business-Anforderungen zu erfüllen und maßgeschneiderte Lösungen für Liefer-, Logistik- oder Mitfahrdienste zu ermöglichen, so der Konzern.
„Die Hyundai Motor Group wird im Jahr 2025 Fahrzeuge mit zwei Plattformtypen vorstellen: eM für Pkw mit Elektroantrieb und eS für Spezialfahrzeuge. Die neuen Plattformen werden auf der Grundlage der integrierten modularen Architektur der Hyundai Motor Group entwickelt, die zu einer weiteren Standardisierung und Modularisierung von EV-Kernkomponenten wie Batterien und Motoren führen wird und zugleich Vorteile in weiteren, über Elektrofahrzeuge hinausgehenden Bereichen bieten wird“, sagt Paul Choo aus dem Bereich Elektronik- und Infotainment-Entwicklung.
Durch die Standardisierung von Komponenten wie Batterien und Elektromotoren will der Konzern bei allen Fahrzeugen flexibel gemeinsame Komponenten verwenden und so seine Produktpalette effizient erweitern. Auf ähnliche Weise sollen auch die Steuergeräte integriert werden. Bisher musste bei einem Upgrade der Fahrzeugfunktionen das Softwaresystem für jedes Steuergerät separat aktualisiert werden. Mit einem integrierten Steuergerät lässt sich dieser Prozess effizienter gestalten.
Kasch meint
Schlaue Wahlmöglichkeit von Ladesäulen in der Routenplanung des Navis, uneingeschränkte, manuelle Aktivierung der Akkuheizung und Reduktion des Spitzenladestroms an HPC-Lader würde mir bereits reichen.
Moritz meint
Hab mich kürzlich mit einem befreundeten Porsche Ingenieur unterhalten zum Thema manuelle Akkuheizung und das ist alles viel komplexer als ich dachte. Das ist dort wohl regelmäßig Thema und inzwischen kann ich nachvollziehen warum das bis auf MG niemand anbietet.
MAik Müller meint
Mir würde ein fetter Akku mit möglichst wenig Software mehr als ausreichen.
Ich fahre zu 100% nur von A nach B.
Tesla-Fan meint
Mit etwas kluger Software bauchst du vielleicht einen weniger „fetten Akku“