Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hat einen aktuellen Bericht zur öffentlichen Ladeinfrastruktur in Deutschland mit Stand September veröffentlicht. In den vergangenen zwölf Monaten ist das Elektroauto-Ladenetz demnach bundesweit um über 20.000 Ladepunkte angewachsen. Die absolute Zahl liegt bei 64.385. Die Datengrundlage für die Auswertung bilden das Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur (BNetzA) sowie die Zahl der bei der BNetzA gemeldeten öffentlichen Ladepunkte.
In den vergangenen zwölf Monaten kamen laut dem Report 21.178 Ladepunkte hinzu, was ein Plus von 45 Prozent gegenüber 2021 darstellt. Im vergangenen Monat waren es 2474 Stück, ein Zuwachs von knapp 4 Prozent. Betrachtet man nur die Elektroauto-Schnellladepunkte mit mehr als 23 kW, beträgt die Netzerweiterung innerhalb eines Jahres 4204 Exemplare (+62 %) und binnen des letzten Monats 813 Ladepunkte (+8 %).
Im Bestand machen die 9647 Schnellladepunkte in Deutschland mittlerweile 15 Prozent aller Ladepunkte aus. In den zurückliegenden Jahren lag der Anteil bei 11 bis 14 Prozent, der Großteil bietet 50 oder 150 kW Ladeleistung. Die installierte Ladeleistung aller Ladepunkte Deutschlands ist auf 2568 MW (2021: 2021 MW) angewachsen. Auf die Schnelllader entfallen inzwischen 58 Prozent (2021: 53 %) dieser abgegebenen Leistung.
Weitere Auswertungen stellt die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur auf ihrer Website bereit. „Mit den neuen Grafiken und Dashboards wollen wir dazu beitragen, dass die Akteure am Markt, aber auch in der Politik und den Medien und nicht zuletzt die Autofahrerinnen und Autofahrer über umfangreiche Informationen zur Ladeinfrastruktur in Deutschland verfügen“, so Franziska Lobas-Funck von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur.
Shullbit meint
Die Zahlen sind ohne jede Aussagekraft. Relevant für die Versorgung ist der Quotient an BEV pro Ladesäule bzw. Schnellladesäule. Sprich: Hält das Ladesäulenwachstum mit dem Zuwachs an BEV im Bestand mit?
Statistiken zum Fahrzeugbestand veröffentlicht das BKA aber anscheinend nur einmal jährlich? Der behelfsweise Blick auf die aktuellen Neuzulassungen hilft da auch nur wenig, weil ein (schwankender) Anteil der BEV-Neuzulassungen im zweistelligen Prozentbereich zeitnah in andere Länder verkauft wird. Für einen in Deutschland zugelassenen aber nach wenigen Monaten nach Dänemark verkauften Tesla müssen wir keine Ladesäulen in Deutschland einplanen.
Robert meint
Dafür brauchst du aber auch genaue Angaben über die privaten Lademöglichkeiten. Dazu dann noch genaue Auslastungen im Status Quo. Selbst ohne Zubau kann man auch über die Steigerung der Auslastung ein Wachstum im Fahrzeugbestand versorgen.