Die Elektromobilität nimmt laut einer Analyse des Center of Automotive Management (CAM) in den drei wichtigsten globalen Kernregionen weiter Fahrt auf, wobei China als Absatzmarkt zunehmend dominiert.
Nach drei Quartalen steigen die Neuzulassungen von BEV und PHEV in China, Europa und den USA um 65 Prozent auf einen Rekordwert von 6,75 Millionen Pkw. Reine Elektrofahrzeuge (Battery Electric Vehicle/BEV) legen weit dynamischer zu und kommen auf einen Absatz von 4,93 Millionen Pkw (+77,7 %), während PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) 1,82 Millionen (+38,4 %) Neuzulassungen erreichen. Im Leitmarkt China hat sich der E-Autoabsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt auf jetzt 4,36 Millionen Pkw. Damit steht der chinesische Markt für fast zwei Drittel des Elektro-Absatzes der globalen Kernmärkte.
Eine besondere E-Mobilitäts-Dynamik ist laut der Auswertung aktuell in den USA erkennbar, wo die E-Neuzulassungen von Januar bis September 2022 auf rund 700.000 (+146 %) angestiegen sind. Die BEV-Neuzulassungen haben sich dabei mehr als verdreifacht und dominieren auch in den USA mit rund 0,5 Million Pkw den Elektromarkt. Demgegenüber können die PHEV nur moderat zulegen (+24 %). Mit den durch die Biden-Administration eingeleiteten Förderkulissen sowie den neuen Modellen der Automobilhersteller ist in den nächsten Jahren mit einem hohen Wachstum der Elektromobilität in den USA zu rechnen, so das CAM.
Europa (EU-27+EFTA+UK) kommt als zweitgrößte Marktregion nach drei Quartalen des Jahres 2022 auf 1,69 Millionen E-Neuzulassungen, was einem Wachstum von 5,4 Prozent entspricht. Dabei verschiebt sich der Elektro-Absatz immer stärker zu den BEV, die um 29,3 Prozent auf eine Million zulegen können, während die PHEV-Neuzulassungen um 17 Prozent sinken. Dieser Trend zeigt sich auch in Deutschland, wo die reinen Elektrofahrzeuge (BEV) entgegen dem rückläufigen Gesamtmarkt (-7,4 %) im gleichen Zeitraum um 15 Prozent auf 272.473 zulegen können. Dagegen sinken die PHEV auf 215.600 Neuzulassungen (-11,5 %). Die Wachstumsdynamik bei PHEV scheint damit in Europa schrittweise zum Erliegen zu kommen, wozu künftig auch die geringere Förderung beitragen dürfte.
„Der Markthochlauf der Elektromobilität verstärkt sich in allen globalen Kernregionen. Reine Elektrofahrzeuge sind dabei der Treiber, während die Bedeutung von Plug-in Hybriden sinkt“, erklärt Studienleiter Stefan Bratzel. „Die globale Dynamik wird derzeit vom größten Automobilmarkt China bestimmt: Zum einen kann sich China aktuell den Lieferkettenproblemen besser entziehen, zum anderen werden die chinesischen Automobilhersteller im Heimatmarkt immer stärker, die sich über die Elektromobilität künftig auch in Europa etablieren können. Die globalen Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen (BEV, PHEV) könnten im Jahr 2022 bereits auf 10 Millionen Pkw steigen.“
MAik Müller meint
??? Komisch
Das das Eauto den Verbrenner ersetzt wissen doch nun alle (lang hats gedauert).
Wie sollten dann die Zulassungszahlen für Neuwagen eine andere Richtung als nach oben erreichen?
Warum wird nicht geschrieben wieviel Verbrenner / Eautos im Bestand sind?
Gasbremse meint
Insgesamt zeigt sich aber der Trend, das BEV gegenüber PHEV die Nase zunehmend vorn haben. Weltweit. Meine Prognose: In spätestens 5 Jahren ist das Thema PHEV abgefrühstückt. Zumindest, was die Neizulassungen betrifft.
hu.ms meint
Leider wird der anteil der BEV am gesamt-pkw-verkauf in den 3 regionen nicht genannt.
Das ganze hat doch nur aussagekraft, wenn man den gesamtmarkt betrachtet.
elbflorenz meint
Ja, das stimmt.
Ich habe hier Zahlen vom September aus China:
NEV-Anteil in diesem Monat gute 31%
Dabei 3/4 BEV und 1/4 Plugins.
Dabei gibt es in China große regionale Unterschiede – was vor allem klimatische Gründe hat.
Der NEV-Anteil liegt in den 3 Mega-Wirtschaftszentren 3Ji (um Peking herum), GBA (Shenzhen/Guangzhou) und der YDR (Shanghai/Hangzhou) bei ca 40%. In Shanghai selbst bei über 50%.
Egon Meier meint
zudem in China irgendwelche Billigst-Fahrzeuge (Hongguang..) in den Pkw-Absatz mit eingerechnet werden .. in Europa existiert dieser Markt fast nicht.
Irgendwie nicht so richtig vergleichbar..
Thomas meint
Diese Fahrzeuge haben 4 Räder und zwei bis vier Sitzplätze und sind aus gesellschaftlichen Gesichtspunkten sicherlich viel sinnvollere PKW als das was hierzulande meist verkauft wird.
MAik Müller meint
@Thomas Hier werden doch gern 2-3 Tonnen Leichtbaupanzer besonders in den Städten gekauft. Die Kunden wollen MEHRHEITLICH dicke SUVs.