Mercedes hat diesen Sommer nach mehrfacher Verzögerung wegen technischer Herausforderungen den Plug-in-Hybrid-Supersportwagen AMG ONE eingeführt. Nun melden die Schwaben einen neuen Rekord auf der Nürburgring-Nordschleife: Mit einer notariell beglaubigten Zeit von 6:35,183 Minuten für die 20,832 Kilometer lange Strecke setzt der Bolide mit Formel-1-Technologie einen neuen Rekord für Serienfahrzeuge mit Straßenzulassung sowie in der Kategorie Supersportwagen.
„Das war wirklich ein unvergessliches Erlebnis“, berichtet Rennfahrer Maro Engel. „Ich hätte nicht erwartet, dass wir bei diesen Streckenbedingungen eine derartige Rundenzeit fahren können. In manchen entscheidenden Streckenbereichen war es noch nicht komplett abgetrocknet und daher knifflig. Das war schon eine besondere Herausforderung. Wir haben bei den Vortests versucht, die optimale Deployment-Strategie herauszufinden. Wie Lewis Hamilton und George Russell an ihren Rennwochenenden, so musste auch ich die elektrische Energie des Hybridantriebs bestmöglich einteilen. Das ist vor allem bei dieser Streckenlänge nicht ohne. Zudem galt es noch, die DRS-Funktion optimal zu nutzen. Aber eben auch das ist echtes Formel 1-Feeling. Es ist schon etwas sehr Besonderes, den Ring mit diesem einzigartigen Fahrzeug umrunden zu dürfen.“
Merceds betont, dass das Rekordfahrzeug „im absolut serienmäßigen Zustand“ gewesen sei. Mithilfe von Formel-1-Hybrid-Antriebstechnologie leistet der Mercedes-AMG ONE mit einem Verbrennungs- und vier Elektromotoren insgesamt 782 kW (1063 PS). Von 0 auf Tempo 100 geht es in 2,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 352 km/h abgeregelt. Die weitere Motorsport-Technologie reicht vom Carbon-Monocoque und der Carbon-Karosserie über die mittragende Motor/Getriebe-Einheit und der aktiven Aerodynamik bis hin zum Push-rod-Fahrwerk.
„Mit seiner komplexen Technologie bietet der zweisitzige Mercedes-AMG ONE teilweise sogar noch mehr als ein Formel-1-Rennwagen. Er verfügt über den vollvariablen Allradantrieb AMG Performance 4MATIC+ mit hybrid-angetriebener Hinterachse und elektrisch angetriebener Vorderachse mit Torque Vectoring“, so die Entwickler.
Für die Rekordfahrt wurden die maximalen Sturzwerte innerhalb der Auslieferungstoleranz gewählt. Engel wählte das Fahrprogramm „Race Plus“: Aktive, maximal mögliche Aerodynamik, straffe Fahrwerksabstimmung, Fahrzeugabsenkung um 37 Millimeter an der Vorderachse und 30 Millimeter an der Hinterachse sowie volle Leistung von allen Motoren. Das Drag Reduction System (DRS) wird vom Fahrer mittels Knopfdruck am Lenkrad aktiviert. Hierbei fahren die vorderen Louvres an den Kotflügel ebenso ein wie das obere Aeroelement des zweistufigen Heckflügels. Erkennt das System Verzögerung oder ein gewisses Maß an Querbeschleunigung, fahren die Aeroelemente schnell wieder aus.
Engel wendete bei der Rekordrunde über die 20,8 Kilometer lange Nordschleife ein spezielles Energiemanagement an. Dazu Mercedes: „Das heißt, er konnte nicht bei allen Streckenabschnitten bis zum maximal möglichen Tempo beschleunigen, sondern musste mit der Energie haushalten. Hierzu nutzte er einerseits die vierstufige sogenannte Energy Flow Control (EFC) des AMG ONE und ging teils etwas früher vom Gas. Dies wird im Fachargon als ‚Lift and Coast‘ betitelt. Zudem nutzte Maro auch die Energierückgewinnung in den Bremsphasen, so dass die High Performance Batterie auch auf der langen Döttinger Höhe noch genügend Leistung für 338 km/h Top Speed zu bieten hatte.“
Vom Mercedes-AMG ONE werden nur 275 Exemplare für Kunden gebaut. Der Preis beträgt 2,75 Millionen Euro.
Andi EE meint
Was hat dieses Fahrzeug auf der Seite zu suchen? Das ist maximal themenfremd. An diesem Fahrzeug ist nichts ökologisch, nichts praxistauglich. Was soll das … DRS ist ja schön und gut, aber hier geht es darum, den Abtrieb für die bestmögliche Rundenzeit, auf der Geraden zu reduzieren. Was macht so ein System für ein Elektromobil in der Praxis Sinn? Dann hat eine Bodenabstandsanpassung damit man optimal vom Groundeffekt profitieren kann. Wie praxistauglich ist das = Null.
Dann der Antrieb, für eine Rennserie leider immer noch salonfähig, für die Serienautos die wir brauchen, der totale Nonsens, der ja auch nicht mehr gefördert werden soll. Dass Hersteller solchen Mumpitz zu Werbezwecken noch bauen, geschenkt. Aber dass man auf dieser Seite solchen Auswüchsen von sinnloser Technik wieder Raum bietet, ist für nicht nachzuvollziehen.
Fragt man sich nicht, zu was diese Hersteller das Geld ausgeben für solche Exoten? Das ist ja nicht mal eine Rennserie wo man jetzt gross werben könnte. Das ist einfach ein Technologieträger mit dem man eine tolle Rundenzeit fahren kann, aber nichts für die Serie gewinnen kann.
Przemek Sobotka meint
Sonst keine Probleme?
M. meint
Wenn Auswüchse sinnloser Technik aus der Richtung von Tesla kommend vorgestellt werden, ist das sicher ok.
Ein Model S Plaid oder einen Roadster mit Schubdüsen braucht auch niemand.
Wobei ich nichts gegen das Model S habe. Nur den Applaus für das One Trick Pony „Plaid“ ist kurios.
Mäx meint
Und das hätte locker nochmal schneller sein können.
Einige Passagen waren feucht bis nass.
Bei trockener Strecke würde ich von <6:30 ausgehen.
Schon wahnsinnig was man so straßenzugelassen bekommt.
eBiker meint
Hab grad nachgeschaut – der ist bei 352 km/h abgeriegelt ;-)
Shut up and take my money ;-)
MYP_2023 meint
soviel ich weiss ist die begrenzte Serie längst verkauft und ja auch nicht grad ein Schnäppchen… der jährliche Service kostet wahrscheinlich schon wie ein Mittelklassewagen… ;-)
Freddy K meint
Besonders Serienfahrzeug mit Strassenzulassung. Heißt min. 500Stück ….
eBiker meint
Im Artikel steht 275.