Das US-Start-up Fisker Inc. lässt seit November sein Elektroauto Ocean in Österreich beim Autozulieferer und -fertiger Magna vom Band laufen. Auf das SUV Ocean soll das besonders erschwingliche Modell Pear folgen. Die zweite Baureihe der Marke könnte später auch in einer Fisker-Fabrik in Europa entstehen.
Fisker erwägt den Bau eines europäischen Autowerks. „Wir prüfen gerade, den Pear auch in Europa zu bauen“, sagte Gründer Henrik Fisker im Gespräch mit dem Handelsblatt. Das könne mit einem Partner geschehen oder auch allein. Die Entscheidung solle Mitte nächsten Jahres fallen. Mit dem Paar will Fisker ein attraktives Mittelklasse-Elektroauto bieten, das für unter 30.000 Euro zu haben ist. „Die deutschen Premiumhersteller und sogar die normalen Hersteller ziehen sich aus dem Markt für günstigere Fahrzeuge zurück“, so Fisker.
Den Pear will Fisker zunächst ab 2024 mit dem taiwanesischen Techkonzern Foxconn in einem Werk in den USA herstellen. Parallel werde eine Produktion in Europa geprüft. Deutschland gehöre zu den möglichen Standorten auf dem europäischen Festland, verriet Fisker. Allerdings seien hier die hohen Energiepreise ein Problem. Man schaue sich derzeit alles an. Eine Möglichkeit sei dabei, in Europa eine bestehende Fabrik zu kaufen. Auch ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem anderen Autohersteller sei denkbar.
In Indien spricht Fisker eigenen Angaben nach mit einem großen Partner aus der Industrie über den Bau eines Autos für unter 20.000 Dollar. „So tief werden wir in den USA oder Europa aber nicht gehen.“ Mit der Auftragsfertigung will Fisker Probleme umgehen, die andere E-Auto-Start-ups wie Tesla, Rivian oder Lucid haben oder hatten. Perspektivisch will das Unternehmen aber auch eine eigene Produktion aufbauen. In den USA könnte den Plänen nach ein zweites Werk hinzukommen.
Bis 2025 sollen vier bis fünf Modelle der Marke erhältlich sein. Neben dem Ocean und dem Pear plant Fisker einen luxuriösem GT-Sportwagen, der intern als Project Ronin bezeichnet wird, ein SUV-Coupé, eine Sportlimousine und einen Pick-up.
Die Nachfrage nach dem hierzulande ab 41.560 Euro kostenden Ocean ist laut Fisker bereits hoch. „Wir hatten mit 50.000 Reservierungen zum Jahresende gerechnet.“ Aktuell lägen 63.000 Bestellungen vor, zum Jahresende vielleicht schon 80.000 – und damit mehr, als Magna in einem Jahr bauen kann. Für 2024 rechnet Fisker mit dem Verkauf von 50.000 bis 70.000 Ocean-Fahrzeugen in den USA und der gleichen Anzahl in Europa.
In diesem Jahr will Fisker lediglich 15 Fahrzeuge ausliefern. Im ersten Quartal 2023 sollen es mehr als 300 sein, im zweiten Quartal dann bereits über 8000 Autos. Im gesamten nächsten Jahr plant Fisker mit einer Produktion von 42.400 Elektroautos.
BEV meint
das heißt es handelt sich um einen Foxconn Standort in Europa / Deutschland ?