Customcells hat im Zuge einer Serie-A-Finanzierungsrunde 60 Millionen Euro einsammeln können. Mit den frischen Mitteln will der deutsche Akkufertiger seine Aktivitäten bei der Elektrifizierung des Flugverkehrs ausbauen, Forschung und Entwicklung intensivieren sowie die Internationalisierung vorantreiben. Auch Partner Porsche unterstützt die Pläne mit weiteren Mitteln.
„Unser Ziel ist es, im internationalen Markt für Batteriezellen ein neues Premium-Segment zu schaffen und zu prägen“, sagt Dirk Abendroth, seit Mai 2022 CEO der Customcells Group. „Dazu gehört eine nächste Generation Akkuzellen, die maßgeschneidert auf die Bedürfnisse unserer Kunden entwickelt und produziert werden. Customcells soll ein Global Player werden – eine eigenständige, große Premium-Marke im weltweiten Batteriezellengeschäft.“
Customcells mit Standorten in Itzehoe und Tübingen ist eine Ausgründung der Fraunhofer-Gesellschaft und seit über zehn Jahren in der Entwicklung und Serienfertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen aktiv. Das Unternehmen arbeitet entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Entwicklung über Zertifizierung und Serienproduktion bis zum Recycling.
Mit den Investorengeldern will Customcells unter anderem seine Position bei der Elektrifizierung der Luftfahrt schneller ausbauen und sich durch einen „First2Market-Ansatz“ Wettbewerbsvorteile schaffen. Dazu gehören den Angaben nach wesentlich leistungsfähigere Akkus im Vergleich zum Wettbewerb.
Seinen Technologievorsprung will das Unternehmen mithilfe deutlich erhöhter Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten weiter forcieren. Im Jahr 2022 seien insgesamt 50 Patente angemeldet worden, in den folgenden Jahren solle das stark ausgebaut werden.
Zur Expansion von Customcells gehört das Joint Venture Cellforce mit Porsche, das in Kirchentellinsfurt bei Tübingen eine Akkufabrik baut. Die geplante Kapazität wurde kürzlich auf etwas mehr als eine Gigawattstunde verzehnfacht. „Und von da aus könnten wir weiter skalieren“, so Customcells-CEO Abendroth. Aktuell sei Porsche der zentrale Kunde von Cellforce. Ob weitere Unternehmen beliefert werden, sei noch offen.