Electromobility Poland (EMP) hat 2020 Pläne verkündet, unter der Marke „Izera“ Elektroautos anzubieten. Die Fahrzeuge sollen zu mehr als der Hälfte im Heimatmarkt Polen hergestellt werden. Der Start der ersten Modelle verzögert sich nun aber deutlich.
EMP bestätigte gegenüber der Automobilwoche, dass die Fertigung der Izera-Stromer erst Ende 2025 anlaufen soll. Das von mehreren staatlichen Energieunternehmen gegründete Unternehmen gab zudem an, dass der Bau einer Fabrik in Jaworzno nun Anfang 2024 beginnen soll. Weiter äußerte sich EMP nicht.
Eigentlich hatte das Start-up gehofft, schon 2023 Elektroautos produzieren zu können. Weshalb dies nicht gelingt, ist nicht bekannt. Neben polnischen Zulieferern werden laut der Automobilwoche auch deutsche Firmen von den rund 1,1 Milliarden Euro Investitionsvolumen profitieren. So sei etwa für die Planung und den Bau der Produktionsanlagen Dürr verantwortlich.
Die beiden Erstlingswerke der Marke Izera sollen ein SUV und eine Kombilimousine im Mittelklasse-Segment sein, Designstudien wurden bereits gezeigt. Beide Modelle sollen durch ein modernes Design sowie Flexibilität, Praktikabilität und Geräumigkeit zu erschwinglichen Preisen punkten. Als weiteres Modell ist ein kompakter Kombi geplant.
Ende vergangenen Jahres wurde bekannt, dass die Plattform für Polens erste Elektroautos vom Geely-Konzern geliefert wird. Electromobility Poland werde eine Lizenz zur Nutzung der Sustainable Experience Architecture (SEA) erhalten, meldeten die Chinesen. Geely werde zudem für die ersten Fahrzeuge von Izera als „Technologiepartner“ agieren.
Die SEA wurde 2020 vorgestellt und umfasst neben dem Antrieb und der Batterie auch die Software. Die Architektur soll Autos diverser Segmente tragen können, vom Klein- und Oberklasse- bis zum Sportwagen sowie Nutzfahrzeuge. Die SEA wird bereits von der Geely-Marke Zeekr sowie der Beteiligung Smart verwendet. Electromobility Poland ist das erste konzernfremde Unternehmen, das die Plattform nutzen darf.
Konkretes zur Technik der Izera-Modelle ist bislang nicht bekannt. Als Zielwerte wurden bei der Ankündigung vor knapp zweieinhalb Jahren bis zu 400 Kilometer Reichweite und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in unter acht Sekunden genannt.
David meint
Dieses Auto wird nicht im Markt funktionieren. Wenn du ne Plattform kaufen musst, hast du ein Preisthema. Premium ist es auch nicht. Und Nationalstolz geht nur, wenn er gratis ist. Wenn er nur einen Cent Aufpreis kostet, ist es damit aus.
Tesla-Fan meint
Wenn du eine Plattform (MEB/Geely/GM) an die Konkurrenz verkaufen musst hast du ein Preisthema – so rum wird ein Schuh draus.
Tesla-Fan meint
Genau genommen ein Kostenproblem.
David meint
Nur weil niemand von Tesla die Plattform kaufen will, muss das nicht gegen das Prinzip oder die Kunden sprechen. Auch kann die Plattform zu schlecht und zu teuer sein. Das beides ist bei Tesla der Fall. Beweist ja jetzt der Markt, wo die Tesla verschleudert werden müssen. In Grünheide wird jetzt die Fabrik feucht durchgewischt, wie vorher schon wochenlang in China. Und die Karren stehen auf der Homepage sofort verfügbar. Läuft!
Tesla-Fan meint
Tesla bietet seine Plattform gar nicht zum Verkauf an andere Hersteller an.
Mensch David, ich würde eher hartzen als so ein schlechter Unternehmensberater wie du zu sein. – Als Rentner kann ich mich natürlich entspannt zurücklehnen und muss gar nichts. Du bist echt eine arme Sau!
Egon Meier meint
Alle Sympathien für noch einen BEV-Neustarter:
Das wird nix … keinerlei Erfahrung im Pkw-Bau, zusammengeklaubte Technik, völlig unbekannter Name .. wer steckt denn (außer den paar Nerds) ein paar zigtausend Euro-Äquivalente in ein solches Fahrzeug?
Bis die Kiste wirklich auf den Markt kommt (und sie bringt nix neues) ist der Wettbewerb der Platzhirsche schon voll entbrannt denn die MÜSSEN liefern denn Verbrenner werden durch c02-Strafen immer teuerer und nur BEV können die Anlagen auslasten.
Also .. Produktionsanlagen werden ab 2024 gebaut.
Ab … und dann wird ab 2027 geliefert?
Dieses Projekt ist auch wieder so ein Zombie…
M. meint
Gut gemeinter Rat: den SUV erstmal auf Eis legen – da gibt es inzwischen viel Konkurrenz.
Den Kombi nach Möglichkeit auf 2024 vorziehen, da sind brauchbare Angebote (noch…) rar.
Auch wenn der Markt kleiner ist als der für SUVs, dort wäre der Izera das Modell der Wahl – schon mangels Alternativen.
Voraussetzung ist freilich, dass das Auto technisch mithalten kann, die 400 km WLTP-Reichweite sind umgerechnet in Praxiswerte inzwischen schon knapp. Die Optik ist „eher üblich, aber gefällig“, das schadet nicht. Natürlich darf beim Preis nicht überzogen werden. In der 50.000 Euro Kategorie wird die Luft für Familien dünn. Und die werden die Käufer sein, auf größere Flotten würde ich nicht bauen, Verleiher vielleicht mal ausgenommen.
MAik Müller meint
@M. tja der Kunde gibt für ein SUV halt ein paar Tausender mehr bei fast gleichem Herstellungspreis !
M. meint
Das stimmt. Die Kunden sind bereit, dafür mehr zu zahlen, die Mehrkosten in der Herstellung halten sich im Rahmen – vielleicht einige 100 Euro, mehr nicht.
Aber wie gesagt: es gibt gerade so viele Startups, die auf SUV gehen – da wird die Luft allmählich dünn.
Bei den Kombis ist noch Platz. Für 30k€ bei „brauchbarer“ Ausstattung (nix teures wie elektr. Heckklappe, Schiebedach, elektrische Sitze, 1000 W Sound, Dual Motor usw, aber halt das was man braucht) ginge das Ding sicher weg.
MAik Müller meint
@M. warum sollte man ein Auto für nur 30000€ verkaufen wenn es auch für 50000€ gekauft wird?
M. meint
@ Maik
Weil das Ding für 50k€ nicht gekauft würde.
Aber wir werden sehen, was die sich trauen – wenn es denn kommt.
elbflorenz meint
Die Technik kommt jetzt eh von Geely.
Denn eine eigene polnische Plattform wäre nicht gut genug und auch noch viel später fertig geworden.
MEB wollte man nicht, die Franzosen haben noch nix Gutes, GM ist bestimmt zu teuer (und auch technisch eher mittelmäßig) Ford und die Japaner haben auch nix passendes – also: entweder China oder nix … auch wenn es politisch der extremistischen PIS-Regierung sicherlich ned ins Kontor passt …
David meint
Da Polen ja mit der gesamten Welt im Clinch ist, ist es schwer, Kooperationspartner zu finden.