Der relativ hohe Anteil von Elektroautos an den Neuzulassungen in Deutschland und Skandinavien täuscht darüber hinweg, dass besonders in den Märkten in Süd- und Osteuropa E-Autos nur eine geringe Rolle spielen. Das zeigt eine Auswertung der Zeitschrift Auto Straßenverkehr auf Basis von Zahlen des europäischen Herstellerverbandes ACEA. Demnach „stottert“ in Europa die Elektromobilität.
Dank der hohen Kaufprämien erreichten Elektroautos in Deutschland 2022 einen Anteil von 17,8 Prozent. Ähnlich hoch waren die Anteile in den großen Automärkten Großbritannien (16,6 %) und Frankreich (13,3 %). Zwar liegen die Marktanteile in Ländern wie Norwegen (79,3 %), Schweden (33 %), Niederlande (23,5 %) und Dänemark (20,8 %) noch deutlich darüber, allerdings sind dort die Märkte auch relativ klein.
Ganz anders sieht das in Süd- und Osteuropa aus: In Italien, mit 1,3 Millionen Zulassungen viertgrößter Automarkt in Europa, kommen Elektroautos nur auf einen Anteil von 3,7 Prozent an den Neuzulassungen. In Spanien, mit 813.000 fünftgrößter Markt, verkaufen sich Elektroautos mit 3,8 Prozent auch nicht besser. In Polen, sechstgrößter Automarkt, ist der Anteil mit 2,7 Prozent noch niedriger. Ähnlich niedrig liegen die Marktanteile der Stromer in Slowenien (4,9 %), Ungarn (4,2 %), Bulgarien und Zypern (je 3,5 %), Kroatien (3,2 %), Griechenland (2,7 %), Tschechien (2,0 %) und in der Slowakei (1,8 %).
Im EU-Durchschnitt inklusive EFTA und Großbritannien kommen Elektroautos auf einen Anteil von gerade 12,1 Prozent der Neuzulassungen, Plug-in-Hybrid-Modelle auf nur 9,4 Prozent. Verbrenner sind weiterhin das Maß der Dinge: 36,4 Prozent aller Neuwagen hatten 2022 einen Verbrennungsmotor, gefolgt von Verbrennern mit Voll- und Mildhybridantrieben (22,6 %) sowie Dieselmodelle mit 16,4 Prozent. Sonstige Verbrenner, etwa mit Gas-Antrieb, kamen auf 3,1 Prozent.
Damit erreichten Verbrenner trotz der Bevorzugung der Elektromobilität durch Kaufprämien und Steuervorteile einen Anteil von 78,5 Prozent. In absoluten Zahlen: Von den 11.286.939 Neuzulassungen (EU, EFTA, UK) waren nur 1.575.079 Elektroautos und 1.013.827 Plug-in-Hybride – aber 8.698.033 Verbrenner.
Jeff Healey meint
Der prinzipielle Wille zum Wechsel hin zum E-Auto ist bei vielen Menschen sehr wohl vorhanden. Einzig, es fehlt an guten und gleichzeitig bezahlbaren E-Autos. Viele hier vergessen, dass für die meisten Leute ein Auto, das als Zweitwagen oder Pendlerfahrzeug dienen soll, eine bestimmte Preisgrenze nicht überschreiten darf. Hier fehlt es immer noch kolossal an Alternativen am Markt. Und nein, der Dacia Spring ist in meinen Augen kein wirklich gutes Auto, auch nicht nach seiner letzten Überarbeitung. Des Weiteren haben viele Menschen kein Vertrauen in die Haltbarkeit gebrauchter E-Auto-Akkus, noch dazu besteht große Unsicherheit in die Folgekosten einer Akku-Reparatur. Folgerichtig stagniert der Gebraucht-Markt der E-Fahrzeuge, und das, obwohl das Angebot sehr stark begrenzt ist.
So wird das nichts mit der Verbreitung des E-Autos. Es braucht endlich günstigere E-Fahrzeuge in guter Qualität und mit guter Akku-Technologie. Ich zähle in der Hinsicht zwar auf die mittelfristig weitere Verbreitung der Lithium Eisenphosphat Akkus (LiFePo4, deutlich haltbarer und deutlich günstiger als Lithium-Ion).
Jeff Healey meint
Nachtrag:
Jedoch glaube ich nicht mehr daran, dass die europäischen Hersteller dabei eine Rolle spielen werden.
(Musste meiner Frau schnell mit der Gardine helfen, sorry…)
:)
Celsi meint
Weil sie unattraktiv ist und selbst mit brachialen Subventionen kaum an den Mann gebracht werden kann. Naja, „konnte“, muss man ja jetzt sagen.
Und nun kommt mir nicht mit den paar Early Adoptern mit in der Regel guten bis optimalen Voraussetzungen für ein E-Auto.
Ich rede von der breiten Masse. Und die kann es sich entweder nicht leisten, oder kann ed nirgends privat laden (schon gar nicht mit eigener PV) oder will erst gar nix davon wissen.
Es ist nicht die Frage, OB eine Wende von der Mobilitätswende kommt. Nur WANN.
Ich sage damit nicht, dass eine neue Blütezeit des Verbrenners bevorsteht. Aber er wird über 2035 als (bis dahin „saubere“ Paralleltechnologie mit Elektroautos koexistieren. Müssen. Es sei denn, wir finden eine zuchtfähige Mutation des Bibers, der statt Dämmen Windkraftanlagen baut und seltene Erden ausscheidet.
Und das ist immer noch wahrscheinlicher als 100% E-Autos in 2035 in Europa.
Andi EE meint
Ein grosses Problem ist halt, dass der Problemverursacher nicht teurer gemacht wird. Ich darf günstiger das Klima und die Umwelt belasten. Das macht keinen Sinn, der Anspruch, dass das was uns Probleme bereitet nicht teurer werden darf, ist komplett absurd.
Da muss ich leider wieder Deutschland mit seiner unsäglich Führungsrolle / zu viel Einfluss erwähnen. Wie kann es sein, dass DE mit einem höheren Stimmanteil das Verbrenneraus im EU-Parlament verworfen hätte, jetzt sogar durch die FDP komplett zurückrudern möchte, obwohl angeblich die Hersteller sich für den Ausstieg stark machen.
Nein, die Hersteller kommunizieren vorne rum den Ausstieg, hintenrum mit der Marionette Wissing das Blockieren pflegen. Wissing macht doch nichts ohne die Zustimmung der mächtigen Deutschen Autolobby. Der E-Fuel-Papst hat doch nur eins im Sinn, die Verbrennerverkäufe seiner Clientel noch möglichst lang in die Zukunft zu ziehen.
Peter meint
Du hast leider wenig Ahnung von der „breiten Masse“.
Etwa die Hälfte der Deutschen wohnt in Gebäuden mit weniger als 3 Wohneinheiten (also Ein- oder Zweifamilienhaus), wo die Karre stundenlang rumsteht. 60% (also die Mehrheit) der deutschen Haushalte parkt ihre Karre(n) in einer Garage oder auf einem festen Stellplatz. 66% der deutschen Kfz-Besitzer gehen arbeiten, hat also einen Arbeitgeber, wo die Karre stundenlang rumsteht. Alle Deutschen gehen einkaufen, wo die Karre ne halbe Stunde rumsteht.
Bei welcher „breiten Masse“ soll jetzt das BEV unmöglich sein? Es gibt sicherlich eine Minderheit, bei der es wirklich unkomfortabel ist, aber für die anderen 90% der Deutschen – also die von Dir genannte „breite Masse“ – sollte es machbar sein.
Thomas Wagner meint
Es gibt immer noch riesige Probleme bei den Autoherstellern, die nicht liefern können !
Wo sollen denn da die vielen Verkäufe herkommen ??
Außerdem gibt es in der Welt und auch in Europa Länder, die nicht gerade der Inberiff von Innovation und technischem Fortschritt sind.
Die sind bei den meisten technischen Neuerungen hintendran,
Da hab ich aber keine Sorge, dass die Elektromobilität sich auch dort in den nächsten Jahren entwickelt, eben mit ein paar Jahren Verzögerung :-)
Kasch meint
Denke nicht, dass sich Elektromobiltität in den nächsten Jahren in Deutschland sonderlich entwickeln wird.
tutnichtszursache meint
Außerhalb von Deutschland und vielleicht noch Großbritannien werden Klein- und Kompaktwagen oder deren SUV Formate gekauft und wenn es in diesen Segmenten E-Modelle gibt, sind diese für den normalen Käufen einfach zu teuer.
Stephan meint
Ein Produkt wird gekauft, wenn es besser oder billiger ist. Ein BEV erfüllt m.E. keines der beiden Kriterien. Habe selbst so gehandelt und nutze ein PHEV in Verbindung mit einer PV. Kann Nutzungsbedingt zu 80% elektrisch fahren, aber für die restlichen 20% werde ich immer Benzin benötigen (wollen und müssen). Die Fokussierung auf eine Antriebsform verhindert den Blick auf das umsetzbare Ganze – Umstellung für die Mehrheit der Bevölkerung- Schade.
Gunter Dorenso meint
Sehe ich ganz genau so
und werde im Sommer den neuen Toyota Prius PHV bestellen (mein dritter Prius dann in über 15 Jahren).
Klasse.
Gerd Heinrich meint
Hier wird immer wieder vergessen, dass es nicht nur um PKW Verbrenner und Elektroautos geht, sondern darum dass wir als Menschheit aus dem fossilem Zeitalter rauskommen. Einen BEV zu fahren ist eine der Möglichkeiten als Otto-Normalverbraucher hier beizutragen. Sich eine PV-Anlage und eine Wärmepumpe anzuschaffen eine andere.
Peer meint
Also Europa wird der einzige Kontinent sein der so Radikal vorgeht. In meiner Heimat ist es so das es kein Verbrennerverbot geben wird/gibt.
Der Prozess der Umstellung wird dem freien Markt überlassen.
E-Fahrzeuge werden gefördert aber der Verbrenner wird trotzdem noch sehr lange vorhanden sein.
Es wird den Menschen überlassen wie und wann sie umsteigen wollen/können.
Elvenpath meint
Wenn man es den Menschen überlässt, ob sie die Umwelt erhalten wollen, oder lieber auf ihren persönlichen Profit schauen, sind wir dem Untergang geweiht.
Denn Menschen handeln zu 90% wie Primaten. Das ist wissenschaftlich belegt.
Daniel S meint
Die Höhe des E-Autoanteils spiegelt nichts weiter als die Kaufkraft der jeweiligen Länder. Solange BEV fast nur als teure Premiumautos erhältlich sind, wird das nicht besser. Wir brauchen erschwinglichere BEV.
Franz Bauer meint
Und nicht mal die sind lieferbar!
Die Frage ist doch wo der limitierende Faktor ist. Schau ich mit die Lieferzeiten an, ist nur Tesla einigermaßen lieferbar. Bei allen Anderen sieht es so aus als würden sie die zugelassenen Autos vom Dezember heute noch ausliefern.
Walter Wolf meint
Auch mit erschwinglichen BEV wirst du die infrastrukturellen Probleme die Leute.
Die Realität sieht nämlich so aus.
https://www.espreso.co.rs/vesti/beograd/1030723/divlji-parking-na-dorcolu
https://lupiga.com/vijesti/grad-bez-parkinga-kako-pronaci-parkiralisno-mjesto-u-splitu
https://folder.dnevnik.hr/viralni-video/neuredjeno-parkiraliste-u-splitu-je-nepresusni-izvor-zabave-dok-jedni-igraju-tetris-drugi-vise-vole-fliper—740610.html
Mir fehlt völlig die Vorstellung wie und wo BEV´s mit der jetzigen Technologie geladen werden sollen.
alupo meint
Naja, es gibt zwar noch ein paar wenige Länder auf der Erde, in der menschengemachte Elektrizität dermaßen selten anzutreffen ist, dass es schwierig ist, sie mit einem BEV zu durchqueren.
Aber diese in Eintracht mit der Natur lebenden Naturvölker tragen auch kaum etwas negatives zum Klimawandel bei und sind daher diesbezüglich zu vernachlässigen. Wichtig ist, dass die großen CO2 Verursacher so schnell wie möglich verschwinden, zumal sie auch jede Menge krankmachende Gifte ausstoßen. Zumindest Leute die eigene Kinder haben denken aus ihrer direkten Verantwortung in diese Richtung.
Daher, BEVs werden sich weiter mit den bisherigen Wachstumsraten (oder höher) durchsetzen bis zur Marktsättigung.
Tesla hat erst Anfang dieses Monats sein 20 Mio. BEV Ziel p.a. noch einmal für 2030 bekräftigt und freundlicherweise gleich erläutert, wie sie die dafür notwendige 50%-ige Kostensenkung erreichen wollen.
Die anderen Autobauer werden folgen, oder aber verschwinden. So wie schon Kodak bei der Fotographie.
Hannes meint
Kodak war Vorreiter bei der Digitalfotografie.
Walter Wolf meint
Auch mit erschwinglichen BEV wirst du die infrastrukturellen Probleme die Leute.
Da ich keine Links einfügen kann um manchen ein Bild zu verschaffen wie die PKW/Parkplatz Situation in Süd/Ost Europa aussieht würde manche einer erkennen das diese Vorhaben völlig unrealistisch ist.
Mir fehlt völlig die Vorstellung wie und wo die Menschen dort ihre BEV´s mit der jetzigen Technologie laden sollen.
Lorenz Müller meint
72% der PKW Besitzer in ganz Europa haben laut Eurostat einen eigenen (festen) Stellplatz. Dort eine Steckdose zu installieren und wenn es nur eine normale Schuko Steckdose ist, wird über kurz oder lang kein Problem darstellen. Das Problem betrifft also erst mal nur 28%. Und für die gibt es viele Möglichkeiten: Laden beim einkaufen, Laden während der Arbeit oder inzwischen in meiner Nachbarschaft sehr beliebt: Laden beim Nachbarn, der einem günstig seinen PV Strom verkauft.
Das ist keine Entwicklung die von heute auf morgen passiert, daher gut umsetzbar.
Thomas meint
Die Fotos zeigen exemplarisch lediglich, dass es weniger Infrastruktur und vermutlich mehr Laternenparker gibt. Also sind teure Lösungen wie H2 oder eFuels noch unwahrscheinlicher als bei uns. BEV sind damit konkurrenzlos.
Walter Wolf meint
Daran wird sich auch wenig ändern.
In den Postkommunistischen Ländern der EU ist die E Mobilität noch nicht mal ansatzweise verbreitet so wie hier, auch die Infrastruktur ist auch mit der hier nicht zu vergleichen wenn ich nur an die Hochhaus Siedlungen denke, schon jetzt herrscht Parkplatzmangel in Warschau/Budapest/Prag und anderen Großstädte das Politbüro hat niemals mit so einem PKW Bestand gerechnet geschweige denn an die E Mobilität.
Ich bezweifle das diese Bürger ihre Mobile Freiheit nach relativ kurzer zeit freiwillig aufgeben und solche Gestalten wie Orban werden das natürlich Gnadenlos ausnutzen.
Rudi Ortleb meint
Ja. Auch in Halle-Neustadt, Jena-Lobeda und Heidelberg-Emmertsgrund wird Emobilität nur sehr langsam Einzug halten. Da stehen heute vorwiegend die kleinen, gebraucht Gekauften und noch in den 2030ern wird jenes Marktsegment und vor allem zu günstigen Preisen noch überschaubar sein.
Lewellyn meint
In den Ballungszentren Rumäniens gibt es schon einige Eautos, auch schon etliche öffentliche Lademöglichkeiten, aber auf dem Land ist da eher noch nix. Hie und da mal an den Hauptrouten ein paar Ladepunkte.
In Rumänien kaufen sich die meisten Leute der Mittelschicht mehr oder weniger gebrauchte Autos in D oder Ö. Neuwagenverkauf ist in der Minderheit.
Das braucht im Allgemeinen noch etwas Zeit.
Tobias Trog meint
Und derzeit ist das Gebrauchtwagenangebot im reinelektrischen Sektor natürlich generell noch sehr überschaubar, klar.
Aber nach meinen Kenntnissen aus dem Land wollen dort auch die Interessenten zum ganz großen Anteil keinen Elektrischen. No way. Dieser ganze Prozess dauert also in den meisten osteuropäischen Ländern noch ziemlich, ziemlich lange.
David meint
Mir sind Menschen aus Südosteuropa bekannt und sie haben keinerlei Lust auf Elektroautos. Ihnen ist auch gar nicht wirklich klar, was gerade in der Welt passiert. Aber ESG kommt auch da und damit die elektrischen Firmenwagen. Ebenso werden sie irgendwann feststellen, es gibt keine attraktiven Verbrenner mehr. Große Hersteller haben bekanntlich angekündigt, die jetzt kommende Generation Verbrennerfahrzeuge ist die letzte, es wird nichts mehr entwickelt. Insofern wird da das Erwachen erst in fünf Jahren kommen und das ist auch gut so. Denn aktuell gibt es nicht genügend Elektroautos, Tesla jetzt mal nicht beachtet.
Martin Garwe meint
… wesentlich später als in fünf Jahren, so meine Prognose.
Bert Astrer meint
„Ihnen ist auch gar nicht wirklich klar, was gerade in der Welt passiert.“
Jedenfalls in Sachen Klima und Umwelt sind viele Menschen in Südosteuropa wenig sensibilisiert („wir haben hier weiß Gott andere Probleme und Sorgen“). Hab‘s aus zahlreichen Kontakten dort immer so vernommen.
David meint
Also, die Teslas sind preislich in Süd-/Osteuropa raus, die kaufen eher deutsche Qualitätsprodukte als Dritt-Kunde.
Kokopelli meint
Ach du meinst die deutschen Qualitätsprodukte mit den reissenden Steuerketten oder den „brennenden“ AGR Kühlern? Ja echte Qualität… So eines bin ich auch schon gefahren, immerhin war der bayrische Hersteller kulant, so dass ich die 7.000 € für den Steuerkettentausch nicht selbst zahlen musste.
David meint
Wer wird denn so kleinlich sein.
David meint
Der zweite David wieder…recht hat er. Aber, hej, bitte korrekte Satzzeichen verwenden!
David meint
Der dritte David, und bitte korrekte Ottografie und Interpunktion ?
Robert Staller meint
Defekte haben nicht zwingend mit anfälliger Technik zu tun, es gibt eben Menschen, die bekommen alles kaputt was sie in die Finger kriegen. Ist so.
Wasco meint
Prozentual ist Bulgarien auf einem Podestplatz in Osteuropa bei BEV.
Fast so gut wie Italien und Spanien.
Geschätzt 1000 BEV wurden dort 2022 zugelassen.
alupo meint
Ich bin dennoch gut durchgekommen in Bulgarien. Auch das Hinfahren über Serbien und zurück über Rumänien/Ungarn hat problemlos mit dem teslaeigenen dortigen Superchargernetz geklappt. Am Schwarzen Meer hatten wir im Ferienhaus AC geladen (ich hatte mir ein Haus „mit Stromanschluß“ ausgesucht. Viele hier meinen ja, sowas gibts dort gar nicht).
Aber die Supercharger sind dort schon gut ausgelastet. In Bucharest musste ich im Parkhaus sogar ca. 10 Minuten warten bis ich endlich kostenlos laden konnte, so voll war es dort mit rumänischen Teslas. Es war im Sommer dort verdammt heiß, aber mit Klimaanlage und sehr gutem Inmenluftfilter drang kein Gestank der Verbrenner in den Innenraum (nur beim ein- und ausstecken dann, zumindest so lange bis der Gestank der Verbrenner wieder durch die Klima hinausgeschafft wurde).
Matthias meint
Dass ein Tesla Gestank aus dem Auto hinauspumpen kann verwundert mich nicht, aber woher zaubert er saubere Luft wenn es rundum stinkt? Hat er etwa einen Dieselmotor dessen Abgase sauberer sind als die Umgebungsluft?
ShullBit meint
Nicht die lapidare Feststellung der Werte, sondern eine Beleuchtung der Ursachen wäre interessant. In Spanien und Italien sind Eigenheimquoten deutlich höher als bei uns und gleichzeitig ist der Photovoltaik-Ertrag höher als bei uns und über das Jahr gleichmäßiger.
Mit der PV-Anlage auf dem Dach lässt sich da typischerweise für 3-5 Cent eine kWh Strom generieren. Akkugepuffert ist man dann bei um die 10-12 Cent. Der Liter Sprit kostet da auch 1,70 bis 2,00 Euro. Bei 15.000 km pro Jahr ergibt sich damit über 20 Jahre ein rechnerischer Verbrauchskostenvorteil von 30.000 Euro (18 kWh Verbrauch beim BEV und 6,5 Liter beim ICE unterstellt). Das reicht mehr als locker, um ohne jegliche Förderung die Mehrkosten eines BEV zu refinanzieren und „Gewinn“ zu machen. Warum macht man das nicht?
Andi EE meint
Nein also bitte, es sind einzig und alleine die Kosten die durch Subventionen attraktiver werden. Der Deutsche ist doch nicht besser als der Spanier. Das ist so was von eindeutig, wie dieses Gefälle entsteht. Das Extrembeispiel ist Norwegen, da sind doch nicht alle zu Klimaschützern geworden. Nein, der Verbrenner rechnet sich dort nicht, so simpel ist das.
Es sind die Regeln die die Kosten bestimmen, Mineralölsteuern, Subventionen, Kfz-Steuern, Strompreise und, und … schlägt das Pendel zu Elektrisch bei den Kosten, kann es sehr schnell gehen, siehe Norwegen. Wenn CO2-Austoss nirgends bestraft wird, in welcher Form auch immer, ist dem Käufer sein Portemonnaie leider näher, so ernüchternd das auch sein mag.
Das kann ich aus langer Erfahrung von direkter Demokratie sagen, es sind alle für Uwelt- und Klinaschutz, aber wenn es ums Zahlen geht, ist sich fast jeder der Nächste.
Stefan Lübars meint
Weil solch eine
durchaus vernünftige
Rechnung
kaum eine Privatperson für sich tätigt. Is nu mal leider so:(
libertador meint
Ich würde Mangel an Kapital vermuten, insbesondere auch staatliches fur Förderungen vermuten. Die Anschaffungspreises sind zu hoch, um diese Investitionen zu stemmen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Frage ist halt wie sinnvoll eine Rechnung für 20 Jahre ist. Das setzt ja voraus, dass man noch 20 Jahre Verbrenner fährt. Viele wollen aber vielleicht nur noch 5 oder 10 Jahre warten, dann liegen die Preisdifferenzen im Vergleich zum alten Wagen weiterfahren im Bereich des Verbrauchsvorteiles. Weiterhin ist eine ganze Menge an technischen und räumlichen Voraussetzungen erforderlich, dass dieser Vorteil überhaupt greift. Ggf. muss ein Kredit her. Selbst wenn man das Geld hat, so kann das Geld für eine PV+Akku gut angelegt, mehr Rendite liefern als die Ersparnisse. Die Gründe und Ursachen sind vielfältig, wenn man das immer nur aus seiner eigenen Sicht betrachtet ist das natürlich nicht verständlich.
MAik Müller meint
@ShullBit gerade in den südlichen Ländern gibt es besonders wenig PV :)
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„gleichzeitig ist der Photovoltaik-Ertrag höher als bei uns und über das Jahr gleichmäßiger.“
Nachtrag: Als ich zuletzt (letztes Jahr) in den südlichen Mittelmeerländern unterwegs war hab ich mal gezielt auf PV geachtet. Vom Gefühl her sieht man das da deutlich weniger als hier. Vielleicht ist es aber auch nur baulich besser versteckt. Auch keine Windkraftanlagen. Scheinbar sind die Energiekosten da nicht so relevant.
eBiker meint
Könnte daran liegen, dass sowohl in Italien als auch in Spanien kleinere und billigere Autos gekauft werden. In Italien sind 40% der Neuzulassungen in der „Fiat Panda“ Klasse. Und je kleiner und billiger ein Verbrenner ist, desto grösser ist der Preisunterschied zum eAuto. Und die Förderung in beiden Länder war auch deutlich geringer als in Deutschland. 2023 dürfte zumindest in Spanien die Förderung in etwa gleich sein – weil sie bei uns runter gegangen ist.
Thorsten meint
Wie sähe es denn in der BRD ohne
Pro BEV:
– staatliche Kaufprämien
– THG-Quoten
– Kfz-Steuerfreiheit
– Kostenloses Parken in Innenstädten
Contra Verbrenner:
– Diesel-Fahrverbote
– Verbot von Verbrenner-Neufahrzeugen ab 2035
– CO2-Steuer, jährlich steigend
– Anhebung der Kfz-Steuer
– Angekündigte Einfahrverbote in Innenstädten. Beispielsweise in Paris: Ein komplettes Dieselfahrverbot gilt in Frankreichs Hauptstadt ab 2024, Fahrverbote für Benziner folgen 2030
Habe ich etwas vergessen?
Ich bin mir sicher ohne das alles gäbe es erheblich weniger Umsteiger auf Elektro.
Wozu braucht es denn solche legislativen Eingriffe wenn die eAutos doch so überlegen sind?
Yogi meint
Sie können hunderte Paper und Studien lesen, über die Folgen von Abgasen. Auch neueste 6dtemp Paper sprechen von Kaltstart-, Winter-, Thermofensterproblematiken, hohen PMs, PM den man momentan noch gar nicht misst, sekundäre PMs, Platin, Lachgas, gar Methan im Abgas was keiner ins GWP reinnimmt….. Einfach weniger Springer lesen.
Thorsten meint
Ach, jetzt werde ich von Ihnen als Bildleser diffamiert, interessant.
Mäx meint
Naja die Rhetorik von unnötigen Suggestivfragen ist ähnlich:
„Wozu braucht es denn solche legislativen Eingriffe wenn die eAutos doch so überlegen sind?“
Thorsten meint
In Ordnung, diese Frage hätte ich mir sparen sollen.
Dann bitte ich im Gegenzug darum in Zukunft mit Antworten im Sinne von
„Ich glaube an das Pferd“ verschont zu werden.
Yogi meint
Ja nach Art der Fragestellung mindestens „Welt“. Oder warum können sie nicht einfachste grundlegende Nachteile des Verbrenners aufzählen? Haben sie generell Probleme wissenschaftliche Studien zu verstehen?
MAik Müller meint
@Thorsten :)
es wird keine Diesel-Fahrverbote geben selbst nach 2035 gibt es noch DIESLE LKW.
Es kann jeder sein Fahrzeug in aller Ruhe bis zu Ende fahren. Die Argument sind also UNFUG hoch 3.
Ccntra BEV: PREIS PREIS PREIS PREIS
Sonlange der PREIS irre hoch ist wird sich die Masse keines kaufen KÖNNEN.
Die paar Euro Steuren sind dagegen Peanuts!
Albert Perki meint
„DIESLE LKW“ aber doch nur im Schwäbischen.
Tesla-Fan meint
Man spürt förmlich, wie MAik Müller Unterlippe beim Sprechen bebt.
Yogi meint
Tesla-Fan
Er hat ja schon mehr als den doppelten Einkaufspreis in seinen rostigen Golf investiert…. verunsichern sie ihn nicht, nochmal so viel reinzustecken. ;)
Bernd Najrot meint
Aber nicht vergessen: Mit dem nicht mehr ganz neuen Diesel darf man schon heute nicht mehr etwa in die Stuttgarter Innenstadt oder auf den Mittleren Ring in München:(
Tobi Schaar meint
„Diesle“!;)
ZastaCrocket meint
Ist alles in Ordnung. Allerdings sollte keiner, der sich aktuell noch einen Verbrenner kauft jammern, wenn er sich den Sprit in 5 Jahren nicht mehr leisten kann und der Wiederverkaufswert gegen 0 geht. Wie gesagt, ich kann den finanziellen Aspekt verstehen. Aber alle privaten Investments in „alten“ Technologie sollte man sehr klein halten. Ansonsten ist das Gejammer hinterher groß…
MAik Müller meint
@ZastaCrocket ein Invest (also kein Leasing) in eine Emöhre ist sicher noch schlechter.
Kokopelli meint
Also mit dem Investieren kennst du dich sicher nicht aus…🤣
South meint
Ja, Maik. Zahlen und Prognosen. Das war vermutlich schon in der Hauptschule dein Problem. Strompreis bei 1€/KWh, E Auto sind Spottbillig geworden und es wird keine Dieselfahrverbote geben. … also mein Strom ist bei 0,34€/KWh, mein Auto kostet heute fast 20% mehr und in München gibts nachweislich auch schon ein Dieselfahrverbot. Yoa. …
ZastaCrocket meint
Wir brauchen das, weil wir mit Vollgas in die Klimakatastrophe rasen. Wir (die westliche Welt) haben den Hauptanteil dieser Misere verursacht und sind schon allein moralisch verpflichtet einen Weg heraus aufzuzeigen. Außerdem haben wir uns dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet. Das ist mit der Verbrennertechnologie schlicht nicht möglich. Es ist auch in unserem Interesse zu beweisen, dass man klimaneutral Wohlstand schaffen kann. In der Übergangsphase sind die neuen Fahrzeuge finanziell nicht konkurrenzfähig. Allerdings nimmt die Produktion an EEs exponentiell zu. Diese Diskussion hier wird in wenigen Jahren endlich der Vergangenheit angehören.
McGybrush meint
Ohne hätte es nur länger gedauert.
Mann hätte Smartphones 2008 auch per Gesetz erzwingen können. Kamen aber Freiwillig bis 2012 in der Masse an.
Bei Autos Dauer der Zyklus zum Wechsel nur länger. Der wurde mit den Maßnahmen nur beschleunigt.
Sofia meint
Ganz freiwillig war der Umstieg nicht, wer 2012 noch ein Tasten Handy kaufen wollte, hatte kaum mehr eine Auswahl, höchstens noch diese Seniorenhandys.
Yogi meint
Ein Blick auf die Ionity Karte offenbart: Ostpolen, Slovenien, Ungarn außerhalb von Budapest, Rumänien, Serbien, Bulgarien, Griechenland und Türkei komplett blank. In Italien werden die Sizilianischen Ionities gerade mühsam an den Rest der Welt angeschlossen, die Adria verwaist, zwischen Barcelona und Valencia findet man keinen Starkstrom….
Norweger meint
Ich habe gestern auf eine dänische Webseite eine Übersicht Zulassungen Autos in der Eu und Wachstum in 2022 gesehen. Ist zwar auf dänisch aber die zahlen und Wachstum in Prozent sieht man. Italien ist ein Problem, alle andere wachsen aber bzgl bev. Und wie eu-evs zeigt, auch in Januar und Februar. Es geht mit guten Fortschritten fast überall voran.
https://www.bilimp.dk/nyheder/stigende-elektrificering-i-eu-bilsalg/
eCar meint
Wenn du abseits von Ionity schaust, wirst du staunen wie viele DC-Charger es in Italien gibt. Ionity ist nur EIN Anbieter von DC-Ladestation.
alupo meint
Also zwischen Barcelona und Valencia habe ich schon DC geladen. Das war auf einer schönen Finca mit tollem Garten, wo wir dann auch Kaffee getrunken haben. Genauer gesagt war das in der Nähe von Reus.
Ich will damit nur sagen, dass Du sehr schlecht informiert bist bezüglich Schnelllader.
Yogi meint
Ich fahr eigentlich ständig in die Valencia Lücke. Mit Tesla haste da sicherlich kein Problem. Aber Teslafahrer lieben ja auch die Abfahrt von der AP7 ins einsame Hinterland, wo bisher auch kein freier SC ist. Du kannst die 50kWs nehmen bei Cambrils, Benicarlo, Pulpis, falls die anspringen, dann hast noch einen Zunder in Aldea, der seine 90kW teilt. Wenn Glück hast den Iberdrola in Castellón, wenn Glück hast. Aber deine einsame Teslafarm ist sicherlich für Teslas der Geheimtipp.