Sono Motors hat lange versucht, seinen Elektro-Van mit Solarzellen in der Karosserie Sion in Serie zu bringen. Es wurden auch immer wieder teils hohe Summen von Investoren und der Community eingesammelt. Kürzlich zog das Start-up aber den Stecker und gab die Einstellung des Projekts bekannt. Die Münchner hoffen, dass sich ein Käufer findet, der den Sion doch noch zur Realität werden lässt.
„Wir beabsichtigen, das Sion-Programm zu verkaufen“, erklärte Mitgründer und CEO Laurin Hahn auf dem Online-Karrierenetzwerk LinkedIn. Das hatte Sono Motors schon bei der Bekanntgabe der Einstellung des Sion mitgeteilt, nun wird das Vorhaben noch einmal bekräftigt. Konkret bietet das Start-up alle Rechte am Sion und die zugehörigen Vermögenswerte an, um das Fahrzeug in Großserie herzustellen. „Warum tun wir das? Wir wollen alles tun, um den Sion doch noch Wirklichkeit werden zu lassen“, so Hahn.
Der Sion hatte noch im Februar Crashtests absolviert, um das Elektroauto für die Serie vorzubereiten. Zuletzt war der Start der Produktion bei einem Auftragsfertiger in Finnland nach mehreren Verzögerungen für 2024 geplant. Homologiert ist der Sion noch nicht, also nicht in der EU für die Straßen zugelassen. Das Modell ist auch bisher nicht fertig entwickelt.
Zuletzt wurden Unternehmensangaben nach 18 Gesamtfahrzeuge unter anderem für die Dauererprobung, Crashtests und die Optimierung des Solar-Ladens eingesetzt. Weitere Tests – darunter Wintertests in Schweden und die Validierung der Fahrassistenzfunktionen – sollten im ersten Quartal 2023 folgen.
Das Sion-Entwicklungsprogramm lief parallel zur #savesion-Kampagne weiter, mit der das Start-up die noch nicht gesicherte Finanzierung des Serienstarts des Elektroautos voranbringen wollte. Dazu sollte die Community möglichst hohe Anzahlungen für das Solar-Elektroauto leisten. Das führte aber offensichtlich nicht zum erhofften Erfolg. Später wären zudem noch weitere, umfangreiche Mittel erforderlich gewesen, um die Serienfertigung beim finnischen Partner Valmet Automotive einzuleiten.
Sono Motors selbst soll weiterexistieren. Das Unternehmen strukturiert sein Geschäftsmodell um und konzentriert sich künftig ausschließlich auf die Nachrüstung und Integration von Solartechnologie in Fahrzeuge von Drittanbietern. „Die Umstrukturierung ist ein entscheidender Schritt in der Entwicklung von Sono Motors“, so Hahn. „Auch wenn wir mit dem Sion-Programm unser ursprüngliches Herzensprojekt einstellen mussten, bietet uns die Verlagerung unseres gesamten Fokus auf B2B-Solarlösungen die Möglichkeit, weiterhin innovative Produkte in der Solarindustrie zu entwickeln.“
C-Zero meint
Mir tut es wirklich leid um Sono Motors, ich selber bin nach Unterstützung seit 2016 im März 2021 ausgestiegen, nachdem klar war, dass sie den SION auch 2023 nicht auf die Straße bekommen. Den geplanten Verkauf des SION-Projektes halte ich für eine reine Illusion, auch das B2B-Solargeschäft generiert bisher keinerlei substanzielle Umsätze. Ich bin kein Freund von Unkenrufen, aber gewisse (teils leidvolle) Erfahrungen habe ich in vielen Jahren (mit anderen Beteiligungen) gemacht. Daher meine Einschätzung: Das Ende von Sono Motors ist besiegelt. Noch vor der Fälligkeit der 1. Rückzahlungsrate im Mai 23 werden sie Insolvenz anmelden. Die Anleger und Reservierer werden ihr Geld nicht wiedersehen. Es würde mich freuen, wenn ich mich täusche ….
ShullBit meint
Die Liquidität für die erste Rate ist theoretisch da. Ich denke, dass die 1. Rate auch bewusst so niedrig angesetzt ist, um da erst mal noch zahlen zu können und dann ein Jahr Zeit zu gewinnen. Für die weiteren Zahlungen bräuchte Sono aber Geldzuflüsse. Die Solareinnahmen werden die Rückzahlungen nicht finanzieren und es wird denen auch niemand Geld geben, um quasi Altschulden abzahlen zu können.
C-Zero meint
Würde mich freuen, wenn die SION- Reservierer im Mai wenigstens 30% ihres Geldes zurück bekämen. Aber: Ich glaub‘ nicht dran!
Nik meint
Warum zum Teufel fragt Ihr nicht Elon Musk? Fürchtet Ihr euch? Er würde sofort zusagen und das Projekt würde nicht den Bach runter gehen.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
David meint
Ich denke, mit gutem Grund sind nie geeichte Messfahrten gemacht worden, um die Menge an Solarstrom zu ermitteln, die so ein Auto bei üblicher Nutzung in typischen Verhältnissen erzielen könnte. Dabei wäre ein erfolgreicher Test in den Medien der Start eines brutalen Hypes geworden. Und um die Wichtigkeit einer Medienpräsenz wussten die Gründer sehr gut, machten aus Nichts stets eine Riesenmeldung. Nein, das wurde nicht gemacht, weil die Ergebnisse niederschmetternd wären. Daher wird auch niemand das Projekt kaufen, es sei denn, er plant einen noch größeren Scam.
eBiker meint
Die haben ja alle Test auf nem Dach von nem Parkhaus gemacht.
Also an einer Stelle wo ringsrum nichts, aber auch gar nichts stören könnte.
Ja das ist realistisch. Und da kommen dann „bis zu “ Werte raus – und so mancher hält das für bare Münze.
Jörg2 meint
Ich lese da: „… Bitte zieht euer Geld nicht ab, bleibt an Bord. Erstens winken 5% Bonus und zweitens, wer weiß, was alles schönes draus wird, wenn sich ein großer Aufkäufer findet…. „.
Meine sehr persönliche Meinung:
Das, was da gerade versucht wird, zum Verkauf anzubieten, geht in die Insolvenzmasse ein und wird auf den Wert 1€ gesetzt.
C-Zero meint
So sehe ich es leider auch …
eCar meint
Nun wissen wir es: Sono-Motors kann die Rückzahlung der Anzahlung nicht leisten. Daher der Versuch einen dummen und naiven Käufer für den Unsinn zu finden.
Die Reservierer tun mir jetzt schon leid.
banquo meint
Ich würde mich freuen wenn ein Investor Technik und Finanzierung übernimmt und das Fahrzeug in Serie bringt. Solarintegration, Sharing und das bidirektionelle Laden sind nach wie vor zukunftsweisend und in einem Kompakt-Fahrzeug in der Preisklasse 30.000€ ein gutes Angebot.
Ullerich meint
„Solarintegration, Sharing und das bidirektionelle Laden sind nach wie vor zukunftsweisend und in einem Kompakt-Fahrzeug in der Preisklasse 30.000€ ein gutes Angebot.“
Es ist und war ein unrealistisches Angebot und zum Teil Augenwischerei, ein solches Fahrzeug dauerhaft für diesen Preis anzubieten.Selbst ohne die Inflation der letzten Jahre laufen Kosten weg. Wer da keine ausreichende Reserve in seinen Preis einkalkuliert, hat schon am Start verloren.
Du sprichst auch „Sharing“ an. War das bislang denn völlig unmöglich, sein Auto mit anderen zu teilen? Das geht keinesfalls mit Telefon, Zettel und Bleistift oder einer Gruppe? Nur mit einer App von SONO?
Anonomos meint
Das Auto gibt es nicht, weil es für 30K nicht realisierbar ist. Wenn ich etwas anbiete, was ich zu dem Preis nicht liefern kann, weil es sich nicht wirtschaftlich Produzieren lässt, dann nennt man das kein gutes Angebot, sondern eher ein Luftschloss.
Es wird in Kommentaren immer wieder darauf verwiesen, wie schade es doch ist, dass aus dem Projekt nichts wurde, mit Verweis auf den tollen Preis. Das grenzt für mich schon an Realitätsverweigerung. Man kann nicht den günstigen Preis hervorheben, wenn der die Ursache dafür war, dass es nicht realisiert werden kann. Das Auto müsste deutlich teurer sein und nur wenn dann immer noch eine große Nachfrage herrschen würde (was ja nicht mal jetzt der Fall ist), nur dann wäre es realisierbar, denn dann gäbe es auch weiterhin Risikoinvestoren die weiter Geld hineinpumpen.
Wenn Sion aber den Preis um den Betrag erhöht, der nötig wäre um es zu Finanzieren, dann ginge die Nachfrage vermutlich gegen null, weil das gebotene dann viel zu wenig ist.
Wenn man jemandem auf den Leim geht, der etwas zu einem unschlagbar guten Preis anbietet, dann aber nie liefert, war es dann ein gutes Angebot? Es gibt und gab nie kein gutes Angebot nur Versprechungen und Ankündigungen die nicht haltbar waren.
Sofia meint
Elon kann doch übernehmen, dann hätten er ein Fahrzeug in der 25k Klasse. Immer noch besser als das Geld bei Twitter zu verbrennen.
David meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Robert Staller meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Eugen P. meint
Es gibt heute schon Apps mit denen man das eigene Fahrzeug „sharen“ kann, warum es dazu den Sion braucht erschließt sich mir nicht, ich denke das private Fahrzeug zu „sharen“ ist auch nur solange attraktiv wie es nicht vollgek*tzt zurückgegeben oder gleich von einem Betrunkenen an die Wand gefahren wurde, Versicherung und Finanzamt werden da auch noch ein Wörtchen mitreden wollen.
Carsharing ist schon für gewerbliche Anbieter kaum profitabel, wie wollte man damit dann privat Geld verdienen? An Nachbarn und Freunde könnte man ein Auto auch ohne App und ohne Geld ausleihen, dafür braucht es auch keinen Sion.
Moritz meint
Genial! Am besten gründen sie jetzt noch eine Gesellschaft, in der die Fanboys nochmal Geld einzahlen dürfen, die das Sion Projekt dann übernimmt. So eine Art Bad Bank.
Sono ist den Bums samt Risiko los und hat die Fanbase nochmal final gemolken.
Sono bekommt aus der Nummer nochmal bisschen Cash und die Gesellschaft wird dann (Überraschung!) abgewickelt.
Michael S. meint
Es ist wirklich erstaunlich, wie überheblich hier manche Kommentatoren geworden sind. Aber hinterher ist es halt immer einfach zu sagen „ich hab es ja vorher schon gewusst“. Bei solchen Innovationsbremsern braucht man sich nicht wundern, dass sich keiner traut, mal ins Risiko zu gehen und mal was neues auszuprobieren.
eBiker meint
Welche Innovation? Und was ist neu?
Ja das Moos, das hat tatsächlich noch nie jemand versucht.
Alles andere gabs schon.
Yoyo meint
Nee, auch andere Hersteller hatten schon etwas wie Moss.
Nannte sich Schimmel war war unter den nassen Fussmatten…
elbflorenz meint
Seit 2019 ist also „hinterher“ bei Ihnen …
Und ja – Sion ist typisch deutsch. Denn knapp 7 Jahre fast ohne Umsatz rumwurschteln ist wirklich nur in Deutschland möglich …
Robert Staller meint
Als ob Deutschland nicht schon genug Autohersteller hat, die zu allem Überfluss auch noch gute Gewinne erwirtschaften. Ja das ist wirklich nur in Deutschland möglich ;-)
Shino meint
Tesla hat 5 Jahre gebraucht um den Roadster und 8 Jahre um das Model S auf die Straße zu bringen. Lucid ebenfalls 8 Jahre und Faraday schafft es seit 9 nicht. Aber ich nehme an Fakten interessieren sie nicht.
Ullerich meint
„Aber ich nehme an Fakten interessieren sie nicht.“
Wie waren denn faktisch die Randbedingungen für Tesla und die anderen?
elbflorenz meint
Bei Tesla ist auch Musk eingestiegen. Sonst hätten die Gründer spätestens 2008 Insolvenz anmelden müssen …
Sono hatte aber nie einen großen Investor oder wollte keinen … die haben lieber ihre potentiellen Kunden ausgenutzt …
Ullerich meint
„dass sich keiner traut, mal ins Risiko zu gehen“
Mit wie viel eigenem Geld bist du mit in deren Risiko gegangen?
ShullBit meint
Es ist wirklich erstaunlich, wie überheblich einige Kommentatoren hier ihre Unkenntnis ins Schaufenster stellen. Nochmal: Der Sion hatte nominal 1,2 kWp PV-Leistung installiert. Angenommen der Sion wäre perfekt nach Süden ausgerichtet geparkt. Die Dachfläche hätte wegen suboptimaler Ausrichtung nur 85% des Ertrages einer optimal ausgerichteten Dachfläche eine Hauses. Die PV-Flächen an beiden Fahrzeugseiten kämen auf 48%. Die PV-Fläche am Heck auf 18%. Effektiv entspricht das dann ca. 0,7 kWp Leistung. Damit wären in Deutschland auf einem Hausdach ca. 700 kWh im Jahr zu erzielen. Dieses Problem der suboptimalen Ausrichtung ist durch keinen technischen Trick zu beheben, weil einfach entsprechend weniger solare Einstrahlung auf das Auto trifft. Um das zu beheben, müsste Sono die Sonne verschieben können.
Ein PKW wird im realen Straßenverkehr aber auch dauernd verschattet. Durch Bäume, Häuser, Hecken, Hallen, Mauern und vor allem durch andere Fahrzeuge (PKWs, Transporter, LKWs, Busse), die neben einem fahren oder parken. Zusätzlich verdreckt ein Auto im realen Straßenverkehr, was die Effizienz weiter senkt. Von Garagen, Carports, Tiefgaragen usw. haben wir dann noch gar nicht gesprochen. Realistisch sind dann 300-400 kWh Ertrag im Jahr. Das reicht dann für ca. 30-35 Solarkilometer pro Woche (4-5 km pro Tag). Sono bewarb bis zu 245 Solarkilometer pro Woche und im Schnitt 112 km. Das ist völlig unrealistisch. Und mit realistischen Ertragswerten ist der ganze Ansatz der PV-Integration dann hinfällig. Das Wissen existiert seit über 100 Jahren…
Ullerich meint
„Damit wären in Deutschland auf einem Hausdach ca. 700 kWh im Jahr zu erzielen.“
Hier der Norden mit einer recht neuen PV. Unser Erntefaktor beträgt rund 840 kWh pro kWp. Somit ergäbe das nur noch rund 590 kWh solarem Ertrag pro Jahr.
ShullBit meint
Die 840 kWh sind ehrlich gesagt selbst im Norden sehr wenig. Stimmen Ausrichtung oder Dachneigung nicht oder gibt es Verschattung?
Ich wohne ansonsten selber in SH in einer der sonnenärmsten Gegenden Deutschland, aber das ist nicht der Maßstab. Wir wollen ja nicht unseriös sein und den Sion nun künstlich schlechter rechnen, als er ist. Im Mittel passt für Deutschland 1MWh Ertrag pro Jahr pro 1 kWp installierter PV-Leistung auf einer nach Süden ausgerichteten Dachfläche mit 40-45° Dachneigung.
Ullerich meint
@ ShullBit
Nein, wir haben nur rund 27 Grad Neigung, aber keinerlei einschränkende Verschattungen. Mehr geht halt nicht bei uns. Aber ich jammere nicht darüber. Mit den 16 kWp mit Batterie betreiben wir unser Haus nebst Wärmepumpe und 2 Elektroautos. Passt. :-))
„Wir wollen ja nicht unseriös sein und den Sion nun künstlich schlechter rechnen, als er ist. “
Die Vision von der weltweiten Verbreitung endet spätestens in Dänemark. ;-) Okay, Spaß beiseite, alleine die Verschattung in den Ballungsgebieten, in denen der SION hätte punkten können, ist aus meiner Sicht viel zu gewaltig.
Gasbremse meint
Endlich eine klar argumentierte Betrachtung, die mit unumstößlichen Zahlen untermauert, dass das Projekt zwar mutig war aber letztlich Schwachsinn oder bewusste Täuschung. Der Energiebedarf eines PKW bei durchschnittlicher Nutzung (ca. 10.000 km/a) ist durch die am Fahrzeug verfügbare PV-Fäche selbst unter realitätsfernen Idealbedingungen nicht ansatzweise zu decken. Dies dürfte die Zahl klar rechnender Investoren für die Weiterführung des Projekts exakt auf die Anzahl 0 drücken.
C-Zero meint
Da bist du ziemlich auf der offiziellen Linie von Sono Motors. Ja, mir haben sie auch schon vorgeworfen, „schlaue Mails“ zu schreiben, „es vorher schon gewusst zu haben“ und nicht ins Risiko gehen zu wollen. Ich verfolge Sono Motors seit 2016, hab‘ sie mit einem Darlehen unterstützt und einen SION reserviert (#4551). Aber ich bin halt auch Realist. Der SION war für 2019 angekündigt, als dann 2021 klar wurde, dass er auch 2023 nicht kommen würde, bin ich ausgestiegen. Die „Innovationsbremser“ sind Sono Motors selbst, weil sie ihr sinnvolles, innovatives Auto in all den vielen Jahren leider nicht auf die Straße bekommen haben. Sie haben leider eine historische Chance verpasst, jetzt ist der Zug abgefahren! Nur mit hübsch gerenderten Computerfotos kann man die Welt nicht verändern. Und wenn ich dann von der „Instabilität der Finanzmärkte“ als Ursache des Scheiterns lese, würde ich lachen, wenn’s nicht so traurig wäre.
Andi F. meint
@C-Zero: Darum geht es hier ja, der Sion war eben niemals „sinnvoll und innovativ“, sondern relativ sinnlos (sinnvoll wäre es, PV Module dort zu nutzen, wo sie günstig installiert werden können, einen hohen Ertrag bringen und durch kontinutierliche Verbindung zum Stromnetz auch stets Ihren Ertrag loswerden). Die o.g. Rechnung zeigt, dass das schon immer so war.
Dir Firma hat sich offenbar zu Beginn aus Unwissen einem Wunschdenken und falschen Berechnungen hingegeben und ist dann aus der Nummer nicht mehr rausgekommen…..wäre meine nette interpretation. Die bösartige wäre „Betrug“. Mindestens in der letzten Phase hätten sie es besser wissen müssen und mit ehrlichen Zahlen arbeiten. Aber das hätte halt auch das sofortige Ende bedeutet.
Ich finde es nicht schade, dass das Projekt gestorben ist, ich finde es schade, dass es so lange gedauert hat. MIt dem verbrannten Geld hätte man sehr sinnvolle nachhaltige Dinge tun können!
ShullBit meint
Es geht sicher nicht darum, den Sion doch noch Realität werden zu lassen, sondern darum, noch irgendwie ein paar Einnahmen zu erzielen, um sich ein paar Monate mehr über Wasser zu halten. Das (Einnahmen) dürfte aber kaum gelingen. Das Produkt ist einfach Nonsens.
All die anderen in der Branche, die haben ja fast 10 Jahre zugeguckt, was Sono da macht. Und natürlich hat man da auch mal durchgerechnet, ob PV in der Karosserie sinnvoll wäre. Tesla hat sogar eine PV-Firma gekauft, hat viel mehr PV-Knowhow als Sono und hatte am vorherigen Entwicklungs- und Stammsitz in Kalifornien doppelt so viel PV-Ertrag wie wir hier in Deutschland. Komisch: Trotzdem haben die nicht großflächig PV in die Autos integriert. Bei allen ergab die Rechnung, dass PV in der Karosserie Unsinn ist. In sonnenreicheren Gegenden kann PV in der Dachfläche ansatzweise sinnvoll sein. Da ist das bei den heute zunehmend gängigen Glasdächern bei PKWs einfach und kostengünstig zu integrieren. Türen, Heckklappe usw. mit PV zu bestücken, ist und bleibt Unfug.
Laurin und Jona haben keine Berufsausbildung, kein Studium, keine Joberfahrung. Im besten Fall waren es naive, ahnungslose Boys, die geglaubt haben, was so viele Laien glauben: Das Elektroautos und Photovoltaik ein „Match in Heaven“ sind. Ein Auto, dass sich per Sonne selbst mit Energie versorgt. Wie genial. Nur dass die schnöde Physik da eben nicht mitspielt. Zu kleine PV-Fläche und dazu extrem schlechte Ausrichtung der Flächen zur Sonne, ständige Verschattung im realen Straßenverkehr.
Im schlechtesten Fall waren Laurin und Jona Betrüger. Ich wäre in jedem Fall dafür, dass die Staatsanwaltschaft mal ermittelt. Es kann ja durchaus heraus kommen, dass die sich nichts zu schulden kommen lassen haben und eben einfach nicht besonders fähig sind, was zum Scheitern führte. Es könnte aber auch heraus kommen, dass die intern lange realistische Daten zu PV-Erträgen vorliegen hatten, auf deren Basis lange klar war, wie unsinnig das Projekt ist und dass die beworbenen PV-Erträge in der Praxis nicht ansatzweise zu erreichen sind.
Aktuell schieben Laurin und Jona alles auf die „instabilen Finanzmärkte“. Deshalb wären sie gescheitert. Das ist aber klar gelogen. Im selben Zeitraum konnte z.B. Fisker problemlos rund 1,5 Mrd. USD an den selben „instabilen Finanzmärkten“ einsammeln und erfolgreich die Produktion aufsetzen. Fisker hat eben ein attraktives Produkt designed. Laurin und Jona haben Unsinn designed und das dann mit noch größerem Unsinn garniert, wie patentierten Moosfiltern für die Lüftung. Ja, Moos kann tatsächlich Luft filtern und die Luftqualität verbessern – nur halt nicht ansatzweise bei dem Luftvolumen, das eine Auto-Lüftung umsetzt.
Auch die Geschichten zur Finanzierung haben ständig gewechselt. Erst waren die kapitalistischen Finanzmärkte ganz böse. Laurin und Jona wollten ihre Ideale nicht verkaufen. Deshalb sollte die liebe Community das Unterfangen finanzieren. Wenige Monate später waren die bösen Finanzmärkte doch sehr super. Es folgte die 180°-Wende: Börsengang. Dann wieder 180°-Wende: Finanzmärkte wieder böse. Die liebe Community muss Sono retten. Glaubwürdig ist das alles nicht. Genau so entspricht es nicht der Realität, dass Sono ein gut laufendes Solargeschäft hat.
Alles zusammen lässt mich persönlich etwas mehr Richtung „Lügner und Betrüger“ tendieren. Aber das ist nur mein Eindruck und kein Beweis. Spätestens, wenn sich heraus stellt, dass die Leute ihre Anzahlung nicht vollständig zurück bekommen, dürfte die Staatsanwaltschaft ins Spiel kommen.
Ullerich meint
„Laurin und Jona haben keine Berufsausbildung, kein Studium, keine Joberfahrung.“
Auch Steve Jobs hatte kein abgeschlossenes Studium, er studierte nur ein Semester laut Wiki. Aber die Elektronik von damals war einfacher und deutlich kostengünstiger.
(Sicherheitshalber, bevor den jemand anführt ;-) )
Aber er ist sicherlich nicht naiv da hinein gestolpert, das Umfeld war auch dementsprechend. Letztlich gehört auch eine Portion zusätzliches Glück zum Erfolg.
„Im besten Fall waren es naive, ahnungslose Boys, die geglaubt haben, was so viele Laien glauben: Das Elektroautos und Photovoltaik ein „Match in Heaven“ sind.“
Das sind sie doch auch, nur sollten Auto und PV nicht in einem Bett schlafen. ;-)
Johan meint
Steve Jobs war der Marketing-Typ mit Ideen, Steve Wozniak war derjenige, der die Ideen umsetzte. Sie stellten sicher, dass ihre Ideen funktionierten, bevor sie die Produkte verkauften. Die Sono-Kids haben ihre Reservierungen für ihre Idee viele Jahre verkauft, bevor sie ein funktionierendes Konzept für sie entwickelt hatten.
Woz studierte ein Jahr (1968–69) an der University of Colorado, bevor er abbrach. Nach seiner Rückkehr nach Kalifornien studierte er an einem lokalen Community College und dann an der University of California, Berkeley.
Robert Staller meint
Richtig, Steve Wozniak war das Computer und Elektronik Genie bei Apple, er ist Ingenieur, war unter anderen bei HP bevor er Jobs kennenlernte. Jobs konnte nichts, ausser gut quatschen.
C-Zero meint
Harter Tobak! Ich bin nicht deiner Meinung, dass der SION Unsinn war oder ist, aber sie haben ihn halt nicht rechtzeitig auf die Straße bekommen. Er war schon länger tot!
Ich teile aber deine Meinung, dass das mit den „instabilen Finanzmärkten“ eine reine Ausrede ist, und, ohne ein Prophet zu sein, wage ich mal die Aussage: Noch bevor im Mai die erste Rückzahlungsrate fällig ist, wird Sono Motors Insolvenz angemeldet haben.
MacGyver meint
Mittlerweile ist sogar bekannt geworden, dass die Einstufung als OEM tatsächlich auch noch nicht endgültig erreicht ist, wie von SONO stets als Erfolg herausgestellt, sondern nur vorläufig da eine Serienproduktion dafür u.a. die Voraussetzung ist.
Das Kartenhaus fällt so langsam aber sicher in sich zusammen.
Michael S. meint
Hier von Kartenhaus zu reden ist einfach nur blanker Unsinn. Man hat hier mit sehr begrenzten Mitteln versucht, eine eigene Vision serientauglich und konkurrenzfähig auf die Straße zu bekommen. Es gibt schlicht nicht das Schema F, welches problemlos zum Erfolg führt. Wenn man neu in diesen Markt einsteigen will, muss man ins Risiko gehen und hat schwere und finanzintensive Kämpfe zu führen. Klar, einfacher wäre es gewesen, es einfach bleiben zu lassen. Aber: Wer das als Hochstapelei und „Kartenhaus“ abtut zeigt einfach nur allen anderen, wie wenig Ahnung man selbst von der Materie hat.
MAik Müller meint
@Michael S. was erzählst du hier?
Eine Autoproduktion kostet MINIMAL 2 Mrd. € Das weiß jeder.
Deshalb stand schon vor Jahren fest das es den Sion nicht geben KANN.
MacGyver meint
Nur weil etwas besonders schwer ist muss es nicht auch im gleichen Maße sinnvoll sein. Diese Parallele wird leider trotzdem immer noch sehr oft gezogen.
Wer aufgrund einer gewissen Schwerfälligkeit im Auffassungsvermögen oder von Langsamkeit bei der Kombination der zur Verfügung stehenden Fakten zu falschen Schlüssen kommt mag von Personen gleicher Prägung durchaus eine Zeitlang als besonders wagemutig oder revolutionär war genommen werden. Genau das trifft bei SONO offensichtlich immer noch zu.
Genau aus diesen Grund würde ich nicht zu 100% wetten, dass sich nicht doch noch ein Käufer für dieses „schwere“ Projekt findet.
ShullBit meint
Das ein Elektroauto, das sich per Photovoltaik selbst wieder auflädt, total genial ist, glauben Millionen. Halt Millionen naive Laien. Laurin und Jona haben keine Berufsausbildung, kein Studium, keine Joberfahrung. Sie waren wahrscheinlich genau das: Naive Laien. Dann kann es ja sein, dass man so ein Projekt enthusiastisch startet. Aber dann sollte man relativ schnell feststellen, dass es physikalische Gesetzmäßigkeiten gibt, die sich auch mit ganz viel Idealismus nicht ändern. Und dann sollte man zu dem Schluss kommen, zu dem auch Tesla und alle anderen gekommen sind: PV-Integration in die Karosserie ist sinnfrei.
Wenn man dann über Jahre immer noch so tut, als hätte man die tollste Idee seit geschnitten Brot, dann könnte das schon Hochstapelei sein. Es ist aber irrelevant, wie ich das sehe. Ich bin sicher, dass innerhalb der nächsten 2 Jahre die Staatsanwaltschaft am Start sein und das Gebahren von Sono untersuchen wird. Spätestens wenn die Unterstützer realisieren, dass sie ihre Anzahlungen nicht vollständig zurück bekommen, werden Gerichte bemüht werden. Dann bekommen wir ein objektives Bild.
C-Zero meint
Mir tut’s in der Seele weh, dass das mit dem SION nix geworden ist, aber: es war absehbar, und ja, man kann von einem Kartenhaus sprechen.
Ich habe Laurin, Jona und damals auch noch Navina 2016 kennengelernt. Das ist sieben Jahre her und sie haben sieben Jahre lang ihre Idee vom SION nicht umsetzen können. In der Autobranche eine Ewigkeit!
Dafür haben sie mehrfach ihre Büroflächen im nicht gerade billigen München gewechselt und vergrößert, haben die Mitarbeiterzahl auf über 400 erhöht, haben den SION-Prototypen zu reinen Promo-Zwecken in den USA rumgekarrt und haben einen NASDAQ-Börsengang hingelegt, von dem – Stand heute – nur ca. 4% übrig geblieben sind. Da passt das Bild vom eingestürzten Kartenhaus doch ganz gut, finde ich. Luftschloss passt auch. Leider!
Eugen P. meint
Wer sollte das Projekt kaufen? Solarintegration können die relevanten Hersteller selbst, bei Hyundai hat es sich wohl nicht bewährt, sodass man das optionale Solardach wieder gestrichen hat.
An dieser Stelle mal eine technische Frage, könnte man ein PV Dach auch mit einem Mildhybrid kombinieren? Falls ja, ließen sich so mit relativ geringem Aufwand nicht die Flottenwerte drücken?
Mäx meint
Ich denke das ist vertane Mühe.
Du kannst mit einem Mildhybrid ja auch rekuperieren.
Und somit steht genug Energie zur Verfügung, vor allem im WLTP.
Das bisschen an PV Erzeugung ist da zu vernachlässigen.
Es ist ja eher dafür da, die Batterie zu laden, wenn das Fahrzeug mal wieder 8h dumm in der Gegen rumsteht.
Eugen P. meint
Ich finde der theoretische Nutzen durch PV wäre größer bei Fahrzeugen die nicht extern beladen werden als bei Fahrzeugen die man eh an der Steckdose lädt (wobei ich mir vorstelle, dass die Fahrzeuge primär im Fahrbetrieb geladen werden und nicht im Stand).
Beim Prius PHEV kostet das Solardach knapp 3000€ Aufpreis, wäre eben die Frage wie viel Benzin man damit über die Lebenszeit einsparen kann, so dass es sich wirtschaftlich und energetisch lohnt.
HfausderStadt meint
Das ist eben das Problem. Die Physik. Beim Anfahren eines Kleinwagens brauchst um die 20kw. Im der Spitze wesentlich mehr. Die Solaranlage kann realistisch bis zu 1kw, eher vermutlich 0,5w. Das Verhältnis ist 40:1. Ein emotor der Rekuperation macht kann bis zu 20-40-200kw. In der Bewegung steckt noch viel Energie.
Die anderen Hersteller sind ja auch nicht dumm und können rechnen. Zur Energierückgewinnung sucht man sich das effiziente aber auch kostengünstige Prinzip.
Sono verkauft über Ideologie nicht über Reifegrad. Somit vielleicht mal mit habeck sprechen, der hat noch Millionen für sinnloses übrig.
Johan meint
Wer würde das Sion-Projekt kaufen? Ein halbfertiges Projekt. Das Auto ist nicht bereit, egal was Sono sagt. Was ist einzigartig, das Moos? Solarzellen können auf ein Elektroauto gestellt werden, ohne das Sion-Projekt zu kaufen. Es könnte für einen Euro verkauft werden, wobei der Käufer einige der Verbindlichkeiten mit Lieferanten übernimmt.
eBiker meint
Naja es soll hier ja einige User geben, die absolute Sion Fans sind ud angeblich ja auch voll anbezahlt hätten. Die können sich das Ding ja jetzt für nen Euro kaufen.
MacGyver meint
Verbindlichkeiten zum einen und erste laufende Gerichtsverfahren. Die möchte man sich natürlich gerne nicht noch zusätzlich ans Bein binden. Wundert mich nur, dass die so naiv sind zu glauben irgend jemand anders sei daran interessiert.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Warum muss ich als Verkäufer diesen ganzen „Rattenschwanz“ mitnehmen? Kann man doch im Kaufvertrag so gestalten, dass man sich nur die Filetstücke rausschneidet. Knochen und Abfälle verbleiben im Schlachthaus, um die Entsorgung kümmert sich der Verkäufer.
Ullerich meint
„dass man sich nur die Filetstücke rausschneidet. “
So richtig leckere Stücke, die ausreichend Geld in die Kasse spülen würden, sehe ich irgendwie nicht.
„um die Entsorgung kümmert sich der Verkäufer.“
Die juristischen Altlasten wollen oder können die vielleicht nicht entsorgen. Ein potentieller Käufer würde das seinerseits allerdings auch nicht wollen.
Es bleibt spannend.
ShullBit meint
Um bei Ihrer Analogie zu bleiben: Es gibt keine Filetstücke. Nur Gammelfleisch. Die PV-Integration in die Karosserie ist technisch sinnlos und optisch hässlich. Wenn überhaupt dann macht heute die PV-Integration in die immer gängigeren Glasdächer Sinn. Das ist aber einfach und dafür braucht es kein Sono.
MacGyver meint
Der SONO Logik kann ich nicht ganz folgen. Wer hat denn Lust die angefangene Arbeit von jemand anderem fertig zu machen der zum Schluss hin selbst festgestellt hat, dass es offensichtlich nicht genug solvente Unterstützung für das Projekt gibt.
eBiker meint
Und vor allem: was soll man den da kaufen?
eAutos gibts seit rund 140 Jahren – Solar auf ein Eletroauto kleben wurde meines Wissens das erste mal 1960 gemacht.
Also was soll man da kaufen? Ein unfertiges Auto welches aus Zulieferware zusammen gebastelt wird und man Solarzellen drauf klebt?
elektromat meint
Also könnt ihr mal die sprüche lassen von wegen Solar aufs Auto kleben, die Solartechnik von Sono hat nichts mehr mit aufkleben zu tun, evtl haben das auch andere Hersteller nicht mehr gemacht weil sies schlicht nicht effizient hinbekommen haben. Mit normalen Modulen hat das entwickelte Sono Solar nichts zu tun
Ullerich meint
„die Solartechnik von Sono hat nichts mehr mit aufkleben zu tun,“
Wie werden die Module denn mit der Karosserie verbunden?
eBiker meint
So was ist denn der Unterschied zwischen normalen Modulen und denen von Sono? Integration in die Aussenhaut? Hatte der Karma auch schon.
Leistungsfähigkeit? Kein Unterschied zu anderen Modulen.
Flexibel – gibts auch schon ewig.
Hf meint
Und wie sieht der Wirkungsgrad grad aus? Jede Schicht verschlechtert die transmission. Das ist ja auch alles in Reihe geschalten. Wenn ein tiefer Kratzer die Leiterbahnen durchtrennt ist halt Ende Gelände für den String. Da bringen die 2qm panels an der Hauswand mehr. Und haben wesentlich weniger Aufwand.
Aufwand und Nutzen scheinen in der Welt nicht mehr zu zählen. Über soviel Naivität bin ich erstaunt.