In einer von ABB Robotics und dem Branchenmagazin Automotive Manufacturing Solutions in Auftrag gegebenen Umfrage sind mehr als die Hälfte (59 %) der Branchenexperten der Meinung, dass die Umstellung der Produktion rein auf Elektrofahrzeuge innerhalb der derzeitigen gesetzlichen Fristen nicht realisierbar ist.
Die Umfrageteilnehmer wiesen auf die Herausforderungen bei der Anpassung an eine neue Batterie-Lieferkette hin und äußerten Bedenken hinsichtlich der erforderlichen hohen Investitionen, des Mangels an Rohstoffen, der geeigneten Infrastruktur und der fehlenden Netzkapazität.
Obwohl 28 Prozent angaben, dass die Fristen eingehalten werden können, wiesen sie gleichzeitig auch auf große Hürden hin. 18 Prozent dagegen glauben, dass die derzeitigen Ziele niemals erreicht werden können. Nur 11 Prozent halten alle regionalen Zielvorgaben für die Einführung von E-Fahrzeugen im Zeitraum 2030 bis 2040 für machbar.
Besonders Augenmerk der Umfrage lag auf den Herausforderungen bei der Umstellung auf eine neue Batterie-Lieferkette: Für 19 Prozent der Befragten sind diese ein zentrales Hindernis. 16 Prozent äußerten Bedenken hinsichtlich der hohen erforderlichen Investitionen. Der Mangel an Rohstoffen, an geeigneter Infrastruktur und an fehlender Netzkapazität steht ebenfalls ganz oben auf der Liste der noch zu lösenden Probleme. Mehr als ein Viertel (26 %) der Befragten nannten die fehlende Ladeinfrastruktur als größte Hürde für die Einführung von E-Fahrzeugen. Für 17 Prozent stellen die hohen Fahrzeugpreise das Haupthindernis für das Wachstum von E-Fahrzeugen dar.
„Die Umfrage spiegelt die Herausforderungen, denen die Automobilindustrie gegenübersteht, wider: Die Fertigung steht unter Druck und die Lieferketten unter erheblichem Stress“, so Daniel Harrison, Analyst bei Automotive Manufacturing Solutions. „Sozusagen ein neues Normal, das vermutlich niemals normal sein wird. Entscheidend ist, wie schnell die Branche den Übergang zur Elektrifizierung und auch umfassendere Nachhaltigkeitsziele in der Fertigung meistern kann – insbesondere in Zeiten großer wirtschaftlicher Unsicherheit. Ebenso herausfordernd sind in diesem Zusammenhang die Verfügbarkeit und Kosten von Arbeitskräften sowie die Frage, wie schnell große Belegschaften neu qualifiziert werden können.“
Auf die Frage nach der Umsetzung einer nachhaltigen Produktion waren die befragten Führungskräfte positiver gestimmt: 80 Prozent prognostizierten, dass mehr Nachhaltigkeit erreichbar sei. Nur 4 Prozent halten dies für nicht möglich.
Von den in Amerika Befragten waren lediglich 16 Prozent der Ansicht, dass hier die Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen eine große Herausforderung darstellt (gegenüber 7 % der Befragten aus Europa und 5 % aus Asien). Fast ein Viertel (24 %) aller Befragten gab jedoch an, dass die hohen Investitionskosten das Haupthindernis für eine nachhaltige Produktion darstellen.
An der Umfrage haben laut ABB weltweit knapp 600 Branchenexperten teilgenommen. Darunter Verantwortliche von Fahrzeugherstellern und -zulieferern auf allen Management-Ebenen und aus der Entwicklung sowie Experten aus der gesamten Automobilwelt.
stueberw meint
Wenn ein deutscher Automobilhersteller ab morgen keine Verbrenner mehr baut, ist er innerhalb eines Tages zum reinen E-Autohersteller geworden.
Da sollten doch 12 Jahre allemal reichen. Es wird schließlich nicht verlangt genau so viele E-Autos zu bauen wie jetzt Verbrenner gebaut werden.
alupo meint
Dass die allermeisten der alten Auspuffautohersteller das nicht können ist ja klar. Geschwindigkeit war schon lange nicht mehr deren Stärke sondern Bürokratie, Trägheit und Marketing.
Schlimmer ist aber, dass sie BEVs jahrelang auch gar nicht produzieren wollten.
Aber der Markt wird es regeln. Wenn ein Hersteller das nicht will oder kann dann kommt eben ein neuer/anderer Hersteller der es macht.
Oder ein anderer wächst eben schneller als von ihm selbst geplant. Dann muss er eben noch schneller seine Fabriken ausbauen bzw. neue erstellen.
Wie auch immer, die BEV Preise müssen runter und dabei hilft nun mal kein 800 V Firlefanz. Wenn die Autoakkus mal Ladeleistungen größer 350 kW abkönnen ohne ihre Lebensdauer dadurch allzu sehr einzuschränken, dann macht das mit den 800 V Sinn. Vorher ist es reine Geldverschwendung (und es müssen die doppelte Anzahl Zellen in Reihe geschaltet werden, das hat eben auch Nachteile). Es müssen daher Innovationen kommen die die BEV Herstellkosten massiv reduzieren. Zum Glück ist da einiges in der Pipeline…
MAik Müller meint
@alupo „Wenn ein Hersteller das nicht will oder kann dann kommt eben ein neuer/anderer Hersteller der es macht“
Da ist aber KEINER der Eautos für die Breite Masse bauen will.
Klar ab 50000€ gibts genug Auswahl.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„…dass die Umstellung der Produktion rein auf Elektrofahrzeuge innerhalb der derzeitigen gesetzlichen Fristen nicht realisierbar ist.“
Keiner wird gezwungen seine Produktion umzustellen.
Frank von Thun meint
Verstehe das Problem nicht :-)
Tesla ist zu 100% elektrisch unterwegs – und das ohne zu jammern. Kein Wunder, dass Tesla Marktführer ist. Wenn die Anderen endlich aufhören Verbrenner zu bauen, dann sind die auch sofort zu 100% elektrisch unterwegs.
Kona64 meint
Tesla hat auch in 1-2 Jahren eine komplette Fabrik hochgezogen und wiederholt das auf mehreren Kontinenten. Da reichen 12 Jahre für Verbrenner OEM nicht?
Jörg2 meint
Da sagen also nun 600 Firmen aus der Branche der alten Großseglerhersteller (Großseglerwerften, Segelmacher, Seiler…), dass sie Schwierigkeiten haben, auf Dampfschiffe umzustellen.
Wer hätte das gedacht!?
THeRacer meint
… tja, zu spät in die Kurve eingelenkt oder in die „Lügendiesel-Sackgasse“ beschleunigt. … und jetzt jammern.
Wenn das bei der Umstellung auf regenerative Energien und energieeffiziente Technik lokal, regional, national und global genauso und langsam gegen die sich exponentiell beschleunigende Erderwärmung läuft, verlieren wir alle und alles. … also entweder Schrebergarten, Wälder und Meere kompromisslos schützen und zu Fuß gehen und Fahrrad fahren und/(oder) das CO2 mit gegenläufiger exponentieller Beschleunigung aktiv wieder aus der Atmosphäre rausholen … es ist nach 12 Uhr !!! …
Frank meint
Ja natürlich könnte es klappen, wenn diese (pessimistischen) Firmen von Tesla übernommen werden würden, der Elon würde die Bremser entlassen und sich um stabile Lieferketten kümmern. Die besonderen deutschen Fähigkeiten liegen da eher im erfolgreichen zerreden bremsen und lobbyieren.
Frank von Thun meint
Wo kann ich hier „Grün“ geben
volsor meint
„Mehr als die Hälfte (59 %) der Branchenexperten sind der Meinung, dass die Umstellung der Produktion rein auf Elektrofahrzeuge innerhalb der derzeitigen gesetzlichen Fristen nicht realisierbar ist.“
Das passiert wenn rund 10 Jahre zuschaut und verhindert , statt zu gestalten.
Mein Mitleid hält sich da in Grenzen.
Realist meint
German Angst? Artikel bis zum Ende gelesen?
„An der Umfrage haben laut ABB weltweit knapp 600 Branchenexperten teilgenommen.“
Flo meint
Jetzt will man auf den Wissing-Zug aufspringen und weiter bremsen, also alles wie gehabt. Ansonsten natürlich wie immer German Angst.
LOL meint
verschlafen
totalversagen des managements
MAik Müller meint
@LOL euch ist offenbar überhaupt nicht bewußt was für gigantische Mengen an Rohstoffen für die Akkus ZUSÄTZLICH geschürft werden müssen.
volsor meint
Doch das ist uns allen klar. Sogar Sonnenklar.
Nur wenn man immer nur verhindert ist man irgendwann zu spät dran.
Und genau das passiert jetzt.
LOL meint
gut, dass die Verbrenner überhaupt keine Rohstoffe brauchen, besonders die immer noch größer werdenden SUVs, und Treibstoff gibts ja genug, da braucht man nicht mehr nachdenken … komischerweise hat man hier auch mal geglaubt, dass das Öl bald ausgeht
LOL meint
man muss nur früh genug dafür sorgen, dann braucht man hinterher nicht jammern, dass es nicht verfügbar ist
aber langfristig denken, das können die wenigsten
Tesla-Fan meint
Ja und hast du dir schon Mal ÜBERLEGT wieviel Erdöl in der Erde bleiben könnte…
Für einen Akku braucht es ca. 450kg irgendwelcher Rohstoffe. Mit deinen 20 Jahre alten Hobel hast du aber fast einen Tanklaster Diesel in die Atmosphäre gejagt. Der Diesel ist weg. Beim Akku gebe ich nach der Nutzungsdauer genau 100% der Ausgangsstoffe in Recycling. – GECHECKT?
MAik Müller meint
@Tesla-Fan du hast immer noch nicht Verstanden das die Verbrennerhersteller MAXIMALE Gewinne einfach so lange es geht :)
Fakt ist für die Akkus werden gigantische NEUE MINEN benötigt.
JETZT fängt man erst an dannach zu suchen und später baut man Akkufabriken und noch später werden Eautos in MASSEN hergestellt.
Beachte: mit den Verbrennern wurden letztes Jahr REKORGEWINNE eingefahren.
Es wird wie ich schon 1000x schrieb noch bis MIN 2027-2030 dauern bis es massenweise bezahlbare Eautos gibt.