Seit Ende März kann man sich das erste Elektroauto des US-Start-ups Fisker in Deutschland im Online-Konfigurator zusammenstellen. Das Unternehmen will die Produktion des SUV Ocean und weiterer E-Autos in den nächsten Jahren stark hochfahren.
„Unser Ziel ist es, im Jahr 2027 weltweit eine Million Fahrzeuge zu verkaufen“, sagte Gründer und Namensgeber Henrik Fisker im Gespräch mit Welt am Sonntag. Der Ocean soll im Frühling die Straßenzulassung erhalten und ausgeliefert werden. „Der Termin hängt von den Behörden ab. Das ist eine reine Formalität“, erklärte Fisker.
Schon seit Ende letzten Jahres läuft die Produktion des mittelgroßen SUV beim Auftragsfertiger und Partner Magna Steyr in Österreich. Im nächsten Jahr soll das zweite Modell, der kompakte PEAR für den Massenmarkt, anlaufen. Ihn will Fisker mit dem taiwanischen Konzern Foxconn ab Ende 2024 in den USA vom Band rollen lassen. Bisher baut Foxconn keine Autos, Fisker sieht darin kein Problem: „Ich vertraue ihnen, so wie Apple-Gründer Steve Jobs ihnen vertraut hat, als Foxconn anfing, das iPhone zu bauen.“
Langfristig könnte Fisker laut dem CEO auch eine eigene Fabrik hochziehen – möglicherweise in Deutschland. Es liefen eine Menge Gespräche, beispielsweise mit großen Autoherstellern über die gemeinsame Nutzung technologischer Plattformen für künftige Fahrzeuge. „Aber es ist noch nichts entschieden.“
Hierzulande wird der 4,78 Meter lange Ocean in vier Versionen ab 41.560 Euro angeboten. Neben der Ausstattung unterscheidet die verschiedenen Versionen insbesondere die Antriebstechnik. Für das Topmodell wurde kürzlich eine Reichweite von 707 Kilometern gemäß der WLTP-Norm ermittelt, womit die ursprüngliche Schätzung deutlich übertroffen wird.
Am 11. April will Fisker seine beiden ersten europäischen Standorte eröffnen. Die sogenannten „Fisker Center +“ sollen zunächst in Wien und Kopenhagen ihre Türen öffnen. Die Standorte sollen neben einem Showroom und der Möglichkeit zu Testfahrten auch die Auslieferung von Fahrzeugen und Service anbieten. Der erste deutsche Fisker-Standort entsteht derzeit in München in der Kaufinger Straße unweit des Marienplatzes. Weitere europäische Center sind in London, Paris und Oslo geplant.
2023 plant das Start-up den Verkaufsstart des Ocean auch in den USA, Kanada, Österreich, Norwegen, Dänemark, Schweden und Frankreich. Gefolgt von Großbritannien, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Indien. Ab dem nächsten Jahr sollen weitere Länder bedient werden. 2023 will Fisker mit 42.400 produzierten Elektroautos abschließen. Bis Mitte 2024 könnte die Kapazität für den Ocean durch einen zusätzlichen Produktionsstandort in den USA weiter wachsen.
David meint
Ich weiß nicht, ob ich das schon gesagt habe: Ich glaube an Fisker nicht. Wie soll da ne Marge bei herauskommen, wenn man für den Preis verkauft und exakt 0% Fertigungstiefe sowie auch keinen Anschluss an große Lieferverträge hat? Und dann noch Magna als Auftragsfertiger, wo es echt nicht günstig ist…
Jörg2 meint
Die Überschrift könnte auch lauten: MAGNA erweitert seine BEV-Produktion auf der Grundlage eines FISKER-Projektes.
;-))
M. meint
Magna macht schon lange Produktion für verschiedene OEM, während die zeitgleich auch beim OEM vom Band laufen. Als Kapazitätserweiterung.
Deswegen sind die dort produzierten Fahrzeuge anderen Marken noch lange keine Magna-Fahrzeuge. Ähnliches gilt für VAlmet, die auch schon Porsche und Mercedes gebaut haben.
So wie ein Apple Smartphone kein Foxconn Smartphone ist, ist ein AMD Prozessor keiner von TSMC.
Die Welt ist manchmal aber auch überraschend komplex. ;-)
Jörg2 meint
M.
Und MAGNA macht seit vielen Jahren auch Fahrzeugentwicklung.
Bin gespannt, wer von beiden (FISKER / MAGNA) sich da zukünftig als Diener und wer als Herr herausstellt.
MiguelS NL meint
Das sind ehrgeizige Ambitionen.
Hut ab!
Nur so schaffen wir es!
stdwanze meint
Neue Headline: Fisker wäre froh wenn es 2023 überhaupt ein Auto ausgeliefert wird.
Tim Schnabel meint
40kwaren geplant ,wenn Nachfrage nun 42k im Jahr,..da ist aber viel Luft bis 1M…könnte Magna überhaupt so viel bauen? Also selbst wenn sie alle anderen Kunden kündigen würden, ihre Fabriken umbauen und genug Akkus geordert bekommen ?
Ich will auch immer viel…und Kinder die was wollen kriegen was auf die Bollen sagte Oma immer
MiguelS NL meint
Ist es für Magna in 2027 noch eine Option Verbrenner zu bauen?
Tim Schnabel meint
Ja natürlich ist es das, ich sehe nich sehr viel Potential, gerade in der 3ten Welt, in Sachsen zb wird 27 sicher noch Diesel verkauft, aber mal weg von der 3ten zur zweiten Welt, wo sonst kann man weiße pickups mit MGs hinten drauf verkaufen, wo soll der heutige Extremist den Cybertruck Laden?Klar weiss kann man ihn streichen.
Zumal der Wissing erzählt der Isis sicher was von Efools aus eigener Produktion, nie mehr Ölquellen erobern..einfach selbst herstellen. Ich sehe da viel Markt Potential.
Aber mal weg vom schwarze Humor, selbst wenn Magna nur noch E Autos baut, können sie1M im Jahr? Weiss jemand was die so in Jahr herstellen?
ShullBit meint
Magna kann im zweiten Jahr mehr Autos bauen. Das eine ist die Produktionskapazität, die Magna hat. Das andere sind die Mengen an Zuliefererteilen, die man eben teils viele Monate im Voraus bestellen muss. Und für dieses Jahr ist nur Material für 42.000 Autos bestellt.
Es ist ein zweiter Produktions-Standort für den Ocean angedacht und nächstes Jahr soll die Produktion des Pear durch iPhone-Fertiger Foxconn beginnen. Der Pear wird kleiner und billiger als der Ocean und kann ein deutlich größeres Marktvolumen erschließen. Foxconn will auch im Autobereich eine große Nummer werden und hat dazu eine eigene Platfform entwickelt, auf die der Pear aufsetzt, so wie der Ocean in Teilen auf eine Plattform aufsetzt, die Magna entwickelt hat.
In nur 3 Jahren von 0 auf 1 Mio. Fahrzeuge wachsen zu wollen, ist sehr, sehr ambitioniert, aber nicht völlig unmöglich, zumal man eben einen konkreten Plan hat, wie man das erreichen will.
MAik Müller meint
@ShullBit Akkusbestellung und Monate dürfte wohl nicht passen. Das sind viele Jahre für 1 Mio!
M. meint
Es steht ja nun nirgendwo, dass die 1 Mio. Autos allesamt Ocean werden sollen, die von Magna gebaut werden. Da müsste man den Artikel etwas genauer lesen.
Bis 2027 soll auf jeden Fall noch der Pear da sein (Start Ende 2024, also Auslieferung ~ Q2/2025), der nicht von Magna, sondern von Foxconn in den USA gebaut wird.
Und Foxconn wird das auch nicht alleine machen, die werden sich ihrerseits Industriepartner suchen, die schon mal Fertigungsanlagen für PKW gebaut haben.
Außerdem ist es möglich, in den USA einen eigenen Fertigungsstandort zu eröffnen (für Ocean, Pear und was da sonst noch kommt). Das KnowHow bekommt man jetzt aus den aktuellen und folgenden Anläufen zumindest ansatzweise mit, wenn man sich nicht zu dumm anstellt.
Von daher: wer bei 20 Mio. Tesla im Jahre 2030 nicht zuckt, sollte es bei 1 Mio. Fisker anno 2027 auch nicht. ;-)
ShullBit meint
Nonsens. Die Produktion ist pünktlich gestartet. Magna ist extrem erfahren. Es drohen keine Produktions- oder Qualitätsprobleme, wie Tesla sie anfangs hatte. Anders als bei Sono Motors und Co. muss Fisker Magna nicht nur für die Produktion bezahlen, sondern Magna hält auch Anteile an Fisker und sieht Fisker als Chance, in die A-Riege der Autohersteller aufzusteigen. Die Homologation ist wohl um 1-1,5 Monate verzögert. Da ist unklar, ob es an Behörden oder an Fisker liegt.
Langfristig ist dann eine offene Frage, ob sich der Apple Ansatz (Design inhouse, Produktion zu 100% durch Auftragsfertiger) auf Autos übertragen lässt. Dass das grundsätzlich funktioniert, ist klar, denn schließlich setzen auch VW, BMW usw. immer wieder auf Auftragsfertiger wie eben Magna. Die Preisfrage ist, was das für Profite langfristig bedeutet, wenn eben 100% der Produktion bei Auftragsfertigern erfolgt.
Jörg2 meint
ShullBit
Ich würde es andersherum sehen:
MAGNA hat sich hier ein fertiges Produkt in´s Haus geholt. FISKER ist da eher der Mohr, der seine Schuldigkeit getan hat. FISKER ist verzichtbar.
Der APPLE-Ansatz, so, wie APPLE ihn umsetzt, ist ein anderer:
1. Ist hat das fremdproduzierte Produkt (iPhone) eine abgegrenzte Sonderstellung am Markt (oberstes Preissekment, eigenes Betriebssystem), die das vorgestellte Auto nicht hat (es ist eines unter vielen).
2. Dient die in den Markt gebrachte Hardware von APPLE als Basis für Softwarefolgegeschäfte (APPLE-Store). Eine Umsatzquelle, die dem Auto fehlt.
M. meint
Geholt hat sich Magna gar nichts, die haben auf Anfrage von Fisker die Produktion angeboten und den Auftrag bekommen. Die Rechte am Auto an sich liegen komplett bei Fisker.
Falls Fisker sich entscheiden sollte, das Auto selbst oder woanders zu bauen (also das zu können), wäre es eher so, dass Magna verzichtbar ist.
Das wird man aber vorerst nicht machen, da Magna ein anerkannter und zuverlässiger Partner für solche Produktionen ist.
Ein anderes Beispiel ist der Ineos Grenadier, der auch nicht (alleine) von Magna entwickelt wurde – hinsichtlich produktionsgerechtem Design war Magna aber sicher an Bord. Da kenne ich „zufällig“ Entwickler, und für Magna arbeiten die nicht ;-)
Franz Mueller meint
Sorry, aber das ist Quatsch. Magna war immer nur Entwicklungspartner. Teile der Fahrzeugentwicklung für Derivate wurde durch Vorgabe der OEMs bei Magna ausgelagert. Da war natürlich die Fahrzeugelektronik, die Steuergeräte und die gesamte Software schon fertig, entwickelt von erfahrenen Firmen.
Jetzt soll Magna diese ganze Umfänge für Fisker übernommen haben? Unrealistisch. Das Fahrzeug wurde wohl eher im Auftrag von Fisker bei diversen Ingenieursdienstleistern und Lieferanten entwickelt und Fisker hat die Entwicklung projektiert (die haben ja nicht annähernd die Leute um darüber hinauszugehen).
Das Fahrzeug scheint auch noch nicht annähernd fertig zu sein. Bei allen Fahrerassistenz-Systemen steht „Wird Ende 2023 freigeschaltet“. Wer´s glaubt…
Auch die WLTP Werte sehe ich als unmöglich. Weniger Verbrauch als ein Model3, der flacher ist und bisher ja der Effizienzführer ist? Dann noch das Top-Modell, das 100km mehr Reichweite bei gleicher Batterie und Antrieb hat. Wie soll das gehen? Die Fahrwiderstände werden ja nicht kleiner bei diesem Modell und der Antrieb nicht effizienter.
MiguelS NL meint
1.
Könnte eine Sache der bessere Komponenten sein. Die 700 km Variante kostet ja einiges mehr.
Tesla hat auch oefters erklärt dass mehr gehen würde aber es halt auch mehr kostet.
2.
Die 700 km würde ich auch nicht um sonst hergeben.
Der Preis ist zum Anfang immer hoch.
Sehe Elektronik Preisentwicklung.
3. D.h. Tesla bietet unbedingt an wass die in der Entwicklung schon fertig haben. Erst wenn es Sinn macht, wird Bessersung eingesetzt.
Könnte ja sein dass Effizienz des Ocean Extreme es bei Tesla bald Standard gibt und bei Fisker nur im Top Model.
Ausserdem es gibt bis heute einen grossen Unterschied zwischen Tesla und alle anderen.
Tesla ist immer super effizient (Performance immer da).
(Die Plaids sind ja auch trotz hohe Performance sehr effizient)
Dagegen bei den anderen wird die WLTP nur im Eco- (bzw Spar-) Modus erreicht oder die Performance (auf Papier) gibt es zB nur wenige Sekunden (Audi : Boost Mode, Porsche : Overboost…)
Den Chill-Modus gibt bei Tesla nur um Chill zu fahren.
Will sagen ggf
hat der Extreme zwei Gänge, oder wie andere Hersteller (im Vergleich zu Tesla) irgend welche Kompromisse…
Beispiel
Android Telefone schaffen nicht die Performance oder die Feinheit eines Apple iPhone trotz hohe Spezifikationen auf Papier.
Andi EE meint
@Shullbit
„Magna ist extrem erfahren.“
Das nützt doch nichts, wenn man solche Preisansagen macht.
„Es drohen keine Produktions- oder Qualitätsprobleme, wie Tesla sie anfangs hatte.“
Du hast aber auch eine Ahnung, wieso Tesla deutlich günstiger als der Rest produziert?! Jetzt will Fisker auf eben diesem Preisniveau verkaufen, aber sorry, sie haben weder die innovativen Produktionstools noch die Masse die die Produktion auf ein profitables Niveau von Tesla senken könnte.
Wie soll das bitte mit diesen Preisen funktionieren? Ich weiss, ein Deutscher glaubt, dass im DACH-Raum man mit der bestehenden Produktionsweise, Tesla konkurrieren könnte … deshalb auch deine Logik. Sorry, dieses Produktions-Delta, muss jemand bezahlen, wenn es der Kunde nicht muss.