Skoda hat mit dem SUV Enyaq iV ein beliebtes Elektroauto im Angebot, seit 2022 gibt es auch eine Coupé-Version. Wie andere Hersteller hatte die tschechische Marke in den letzten Jahren mit Lieferproblemen zu kämpfen. Die Situation hat sich nun aber verbessert und die Kunden sollen ihre Fahrzeuge deutlich schneller bekommen. Auf einen Enyaq iV warten sie derzeit allerdings noch sehr lange.
Die Liefersituation habe sich merklich entspannt und man könne im Stammwerk in Mladá Boleslav „ganz optimistisch in die Zukunft schauen“, sagte Skoda-Einkaufsvorstand Karsten Schnake im Gespräch mit dem Portal Edison. Der Volkswagen-Konzern habe 2022 viele neue Lieferverträge und strategische Abkommen mit der Halbleiterindustrie geschlossen. Dadurch hätten sich die Versorgung und Produktion deutlich stabilisiert.
„Wir starten jetzt auch noch einmal eine Kapazitätserweiterung beim Enyaq iV, denn die Auftragsbücher sind voll und wir wollen bestehende Kundenaufträge schnellstmöglich abarbeiten“, erklärte Schnake. Man fahre deshalb die Produktion im Werk hoch und die Versorgung mit Teilen ebenso. Man gehe davon aus, die Lieferzeiten dadurch bald deutlich verkürzen zu können.
Darauf angesprochen, dass im Internet die Lieferzeit für den Enyaq iV immer noch mit 15 bis 18 Monate angegeben werde, räumte der Skoda-Manager ein, dass es aktuell tatsächlich noch so lange bis zur Fahrzeugübergabe dauere. „Wir arbeiten jedoch weiter intensiv daran, diese Lieferzeiten deutlich zu verkürzen.“
Bei den Batterien sei momentan „alles im grünen Bereich“, berichtete Schnake. Eine herausfordernde Liefersituation gebe es noch bei einigen speziellen Halbleitern, wie für Bordladegeräte und Wechselrichter im Enyaq iV.
In Mladá Boleslav rollen laut dem Manager heute wieder Enyaq iV an der Grenze der Produktionskapazität vom Band. Diese liege bei 420 bis 425 Fahrzeugen pro Tag. Die angekündigte Kapazitätserweiterung werde die Fertigung des Modells im zweiten Halbjahr 2023 auf rund 500 Fahrzeuge täglich bringen.
Reiner meint
Ich warte schon 22 Monate – simply clever.
Onkel Ben meint
Endlich mal etwas zum Schmunzeln. Ich dachte die absurden Lieferzeiten von Skoda wären seit ´89 Geschichte. So kann man sich irren. Wer bitte bestellt einen neuen Oldtimer ? Bei der Entwicklungsgeschwindigkeit und den Preisanpassungen ( z.B. Tesla ) völlig abwegiger Gedanke 18 Monate auf ein Auto zu warten.
alupo meint
Eine Kapazitätserhöhung von 425 auf 500 BEVs pro Tag (ein Model, 1 Strang?) ist gut und ich freue mich dafür.
Aber man darf nicht vergessen, dass Tesla in Shanghai auf einer Straße aktuell knapp 3.000 Model Y produziert und weiter optimiert. Das hat Auswirkungen auf die jeweiligen Herstellkosten, insbesondere da der chinesische Arbeiter nur knapp 20.000 USD (es war netto glaube ich?) pro Jahr dort verdient (das entspricht laut einem Freund ungefähr dem (Brutto?) Einstiegsgehalt eines Uni-Ingenieurs in Spanien, ca. 22.000 Euro pro Jahr („bekomme junge Ingenieure für“ war seine Aussage).
Dennoch, rückläufige Kosten durch höheren Output lassen auf sinkende Preise hoffen, sehr gut und weiter so.
Kay meint
Der normale Enyaq wir 2024 nicht mehr angeboten, er läuft aus!
Viel warten dann auf ein Fahrzeug das es nicht mehr gibt.
Zum ersten Mal ein Skoda bestellt und NIEEEE mehr. Warte auch schon seit Dez.21 auf mein 60 er
Reiner meint
Ich warte seit August 21 !
Und die Informationen von Skoda sind unterirdisch schlecht.
Für mich war das eine Lehre.
Nächstes Mal gibt es dann wohl einen Asiaten.
Brabus #1 meint
Passt dann wohl auch zur Tatsache, das die ansprechenste Version 80X Sportline gar nicht mehr bestellt werden kann – da will man wohl die Leute zum teureren RS bewegen. Wir hatten das Glück und konnten den 80X 5 Tage lang intensiv testen. Im Grossen und Ganzen ein tolles Fahrzeug – aber eben, für uns (und wohl viele) viel zu gross. Der einmal 90° gewaschen, sprich bisschen kleiner, und er wär so gut wie bestellt. Cupra hat die richtige Grösse – aber leider gibts nur bei Skoda die richtigen Knöpfe auf dem Lenkrad und der separate Tempomat-Hebel. Wär eigentlich alles vorhanden in der Gruppe, nur falsch kombiniert…
Gunnar meint
Richtig krasse Steigerungsraten. Ich bin beeindruckt. Der absolute Oberhammer.
Der VW Konzern wird dadurch ganz bestimmt BEV-Weltmarktführer werden. Tesla wird bald keine Rolle mehr spielen. Die werden so was von krass abstürzen und ein Übernahmekandidat für Dacia werden.
Michael meint
Der Enyaq ist mittlerweile in der Zulassungsstatistik in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht. Da helfen 18% mehr auch nichts. Die anderen skalieren eben bedarfsgerecht.
Solange man nicht wirklich mehr verkaufen will, wird sich das wohl nicht ändern.
Arne Hinz meint
Hey, ich habe meinen Enyaq 60 im November 2021 bestellt. Der sollte im Februar 2023 da sein. Aber im März 2023,einen Monat nach dem erste unverbindliche Liefertermin bekam ich eine Email. Voraussichtliche neuer unverbindliche Liefertermin Dezember 2023. Kommunikation ist alles.
Brabus #1 meint
phuu das ist dicke Post – bis zur Lieferung gibts ja schon bald ein Facelift…
M. meint
Noch immer 15 – 18 Monate Lieferzeit.
Die zusätzlichen 18% Kapazitäten sollten diese auf 12 – 15 Monate senken.
Zufriedenstellend ist das aber noch immer nicht. Eine Verdoppelung der Kapazitäten wäre nötig.
Peter meint
Also heute morgen meinte die VDA-Hilde mit Blick auf den BEV-Output der Chinesen und die BEV-Nachfrage der Chinesen, die deutsche Industrie habe ihre Hausaufgaben gemacht und jetzt läge es an der Politik, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Wie zutreffend diese Aussage ist, zeigt sich am hier im Artikel berichteten Beispiel „Enyaq“ auch glasklar und zweifelsfrei!
Und wie es sich für ein Qualtitätsinterview gehört, hat es der interviewführende Frühstücksfernsehenmensch auch nicht versäumt, die passende Steilvorlage zum Thema „Technologieoffenheit“ zu fragen.
DerMond meint
Man sollte einen weiteren Standort umwidmen. Dann bestünde allerdings die Gefahr dass zu viele potentielle id.4 Kunden auf den Markenbruder wechseln.
M. meint
Der ID.3 wird doch zusammen mit dem Cupra Born gebaut, oder?
Ist das bei ID.4 und Enyaq nicht so? Das sollte sich ja einrichten lassen. Ich weiß jetzt allerdings nicht, wie das beim Rohbau aussieht.
Dann wäre es auch egal – der Enyaq ist (glaube ich) sogar noch etwas teurer als der ID.4.
VW sollte es daher egal sein – ok: ein paar VW-Nasen im mittleren Management werden sich dann auf den Schlips getreten fühlen. Aber irgendwas ist ja immer. ;-)
Mäx meint
In Zwickau werden ID.3 + ID.4 + ID.5 + Q4 e-tron + Cupra Born gebaut.
Der Enyaq wird nur in Tschchien gebaut. Warum? Keine Ahnung.
Zusätzlich wird der ID.4 in Emden + USA gebaut.
In Hannover wird der ID.Buzz gebaut.
Naja und dann eben noch in China die beiden Werke für die dortigen Modelle.
M. meint
Danke für die Aufschlüsselung.
Dann spricht technisch vermutlich nicht viel gegen die Produktion des Enyaq in Zwickau oder Emden, außer vielleicht Kapazitätsengpässe.
CaptainPicard meint
Von 425 auf 500 klingt jetzt nicht so spektakulär…
elektromat meint
klingt nach Quotenerfüllung
Thomas Claus meint
Immerhin fast 18% mehr. Durch das ständig steigende Angebot, selbst nur im VW Konzern, werden automatisch immer mehr Autos in immer mehr Werken gebaut. Dadurch verteilt sich die Nachfrage zukünftig mehr, wodurch auch die LZ sinkt.