General Motors nimmt wieder Europa ins Visier. Das Unternehmen hatte sich 2017 mit dem Verkauf von Opel weitestgehend aus der Region zurückgezogen. In diesem Jahr startet der US-Traditionshersteller laut einem Bericht seine Rückkehr, im Fokus stehen dabei künftig Elektroautos.
General Motors werde im Herbst mit dem Verkauf von vollelektrischen Autos in Europa beginnen, schreibt Automotive News. Die europäische Produktpalette werde ein „rein elektrisches Portfolio“ sein, das die Elektroautos des Herstellers von mehr als einer Marke umfasst, sagte Europa-Präsidentin Jaclyn McQuaid gegenüber dem Autoportal.
Zunächst werden einem Insider zufolge nordische Länder bedient. Dazu dürfte Norwegen gehören, wo Elektroautos dank umfassender staatlicher Unterstützung seit Jahren boomen. Das hat zuletzt mehrere chinesische Hersteller bewogen, ihre Expansion nach Europa dort einzuleiten.
Zu den für Europa geplanten Modellen gehört laut dem Insider das Edel-SUV Lyriq der Marke Cadillac. Auch die Ultra-Luxuslimosuine Cadillac Celestiq soll global angeboten werden. Der kompakte Chevrolet Bolt, früher hierzulande als Opel Ampera-e erhältlich, dürfte dagegen nicht exportiert werden, da diese Baureihe nur noch in diesem Jahr produziert werden soll. Das neue SUV Bolt EUV (Artikelbild) und der kompakte Crossover Equinox von Chevrolet dürften dagegen Kandidaten für Europa sein.
Ob die E-Neuauflage des SUV/Pick-up-Trucks Hummer verschifft wird, bleibt aufgrund der für die hiesige Region enormen Größe abzuwarten. Besser passen könnten einige in China von General Motors produzierte Elektroautos wie der mittelgroße Crossover Buick Electra E5. Mit der neuen US-Marke Brightdrop stellt der Konzern zudem rein batteriebetriebene Lieferwagen her, die auf Interesse in Europa stoßen könnten.
General Motors hat 2021 die Investitionen in die Elektromobilität sowie das autonome Fahren für die nächsten fünf Jahre auf 35 Milliarden Dollar erhöht. Anfang 2022 verkündete der Konzern eine weitere Steigerung, allerdings ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Im Rahmen der E-Offensive will man künftig auch wieder in Europa stärker auf Kundenfang gehen.
Bis 2035 möchte General Motors mit Verbrennungsmotoren fahrende Neuwagen auslaufen lassen und auf vollelektrische Modelle umsteigen. Die technische Basis dafür stellt das neue „Ultium“-Ökosystem an Batterien, Motoren und weiteren Komponenten sowie Technologien für E-Autos.
alupo meint
Ich befürchte, dass der Versuch zu einem Millionengrab für GM wird und sich GM bis spätestens 2030 wieder zurückziehen wird. GMs Geschäftsstrategie hat schon bei Opel versagt, warum sollte es bei einem reinen Handelswarenkonstrukt besser funktionieren, zumal GM wohl eher nicht gerade ein Kostenführer ist.
Schade, denn ein weiterer Anbieter erhöht das Modellangebot und den Wettbewerb. Das ist gut für die Kunden.
M. meint
Mal abwarten. Ich habe zwar auch keine Hoffnung, aber vielleicht sind die ja lernfähig.
Norwegen ist für einen Neustart das richtige Pflaster. Wenn es dort nicht funktioniert, kann man sich den Rest von Europa gleich sparen.
MAik Müller meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.