Maserati-CEO Davide Grasso hat im Gespräch mit dem Portal Dezeen erklärt, welche Schwerpunkte die italienische Luxusmarke bei Elektroautos setzt. Diese sollen genauso viel Fahrspaß wie die bisherigen Verbrenner bieten. „Es geht um das Fahrerlebnis, wer sagt, dass sie langweilig sein müssen?“, so der Manager. „Wenn die meisten Elektroautos langweilig sind – das sage ich nicht, aber das höre ich von Ihnen – dann ist das eine Chance für uns.“
Grasso meinte, dass der Verbrennungsmotor zwar eine Schlüsselkomponente früherer Modelle war, der Fahrspaß aber erhalten bleiben könne, wenn man ihn durch einen elektrischen Antriebsstrang ersetzt. „Wir verkaufen keine Motoren, wir verkaufen luxuriöse Fahrerlebnisse.“
Das Ziel der Marke sei es, „mit einem hochmodernen System von Elektromotoren im Vergleich zu einem hochmodernen Verbrennungsmotor die gleiche Erfahrung auf Benchmark-Niveau zu bieten“. Maserati wolle das Fahrgefühl seiner Verbrenner-Sportwagen durch die strategische Positionierung der Motoren in den Elektro-Versionen replizieren, sagte Grasso.
„Maserati-Autos haben ein einzigartiges Fahrverhalten, weil sie eine lange Nase haben, weil der nicht-elektrische Motor früher auf der Achse liegt, und das gibt ihnen ein ganz anderes Handling als anderen Autos“, fuhr er fort. „Um die Fahrbarkeit zu erhalten, muss man die Batterien anders unterbringen als andere – alle anderen bringen sie in Richtung des Bodens unter, wir bringen sie in einem T an, weil das den Schwerpunkt niedrig hält. Alle haben einen Motor oder zwei Motoren, wir haben drei, weil wir Motoren an beiden Hinterrädern haben.“
Maserati hat sich auch auf die Entwicklung eines Sounds für seine Elektroautos konzentriert, der auf dem Geräusch basiert, den die E-Maschinen erzeugen. „Wir haben 18 Monate gebraucht, um den Sound zu entwickeln, denn der Sound ist ein wesentliches Element des Fahrerlebnisses. Und der Sound des Elektromotors ist ganz anders“, so der Maserati-Chef.
Das erste Elektroauto von Maserati startet in diesem Jahr in Form einer Batterie-Version des neuen GranTurismo. Auch der GranCabrio wird als Vollstromer angeboten. Mit dem Grecale Folgore – letzteren Zusatz („Blitz“) erhalten alle Vollstromer von Maserati – wurde bereits ein weiteres E-Auto vorgestellt. Ab 2030 will Maserati nur noch Elektroautos anbieten, darunter neben einem Supersportwagen und einem weiteren SUV wohl auch eine Limousine. Die Umstellung könnte auch schneller erfolgen, sagte Grasso mit Blick auf die Verbreitung der E-Mobilität im Markt.
arcus20 meint
Ist schon lustig zu lesen wie hier einige auf ein Luxus E-Auto reagieren und es natürlich besser wissen und einschätzen können. Aber das E Mobilität momentan für allgemein besser betuchte relevant ist zeigt mir die Kurzsichtigkeit der Kommentarschreiber! Wer sich darüber aufregt und selbst ein kompaktes E-Auto für 50k fährt sollte lieber den Ball flach halten!
Die Autoindustrie ist doch gar nicht gezwungen die Preise zu reduzieren wenn ihr „Experten“ die überteuerten Kisten kauft!
Tesla-Fan meint
„Um die Fahrbarkeit zu erhalten, muss man die Batterien anders unterbringen als andere – alle anderen bringen sie in Richtung des Bodens unter, wir bringen sie in einem T an, weil das den Schwerpunkt niedrig hält.“
Bullshit, sie wollen die Bodengruppe ihres Verbrenners weiter nutzen. Das T ergibt sich, wenn man von von unten den Tankbereich und den Tunnel mit Batteriezellen füllt.
Das spart Kosten, weil man das Interieur nich neu machen muss.
David meint
Nein, der Rimac hat die Zellen auch im T und das ist ganz sicher kein Verbrennerumbau. Zudem ist die Bodengruppe beim elektrischen Maserati neu und deutlich anders als die vom Verbrenner. Wie beim i4 – dort sind die Zellen allerdings im Boden.
Man hat die Zellen im T angeordnet, weil es der klassische Aufbau von Elektro-Sportwagen ist. Tesla Roadster 1 und Roadster 2, falls er je kommt, sind ähnlich aufgebaut. Auch der elektrische Boxster/Cayman, der ganz sicher kommt, wird dieses Layout nutzen.
Tesla-Fan meint
klar doch, klassischer Aufbau vom Elektro-Sportwagen… seit 100Jahren so erprobt und bewährt.
Muaaah!
arcus20 meint
Der Maserati Folgore hat nicht die Platform vom GT Verbrenner!
Wenn man nur mit Halbwissen ausgestattet ist sollte man nicht so einen Blödsinn schreiben.
Aber das kennt man von Tesla Jüngern, da gibt’s ja sowieso nichts anderes als die eigene Religion.
Anti-Brumm meint
Vorallem, niedriger kann man den Schwerpunkt gar nicht mehr bekommen, vollkommen egal ob in T-, Blumen- oder sonst irgendeiner Anordnung, die jetzt schon genutzt wird. Hauptsache im Fahrzeugboden.
Komplett sinnbefreite Aussage dieses Herrn.
M. meint
Eben nicht.
„Unten“ ist schon mal gut, aber es ist nicht egal, ob das Gewicht eher auf der Vorder- oder Hinterachse liegt. Damit kann man den Schwerpunkt auf gleicher Höhe halten, aber (hier) weiter nach hinten verlagern, und das Fahrverhalten (gerade bei diesen Massen) sehr gut beeinflussen – wie man es möchte. Man möchte es offensichtlich hecklastig, und verbaut sogar zwei Motoren hinten, um genau das zu betonen.
Das Verrückte ist: oben ist das sogar beschrieben.
Ignorieren und etwas anderes behaupten kann man trotzdem. Ahnung muss man ja nicht haben. :-)
Michel meint
Als letzter auf den BEV Zug aufspringen und dann der Welt erklären wollen, dass BEVs nicht langweilig sein müssen. Oh man…
Als nächstes werden wir wahrscheinlich noch darüber aufgeklärt, dass HPCs in drei Jahren marktreif sein könnten;)
arcus20 meint
Wer hat denn sonst noch einen gut aussehenden voll elektronischen Sportwagen im Angebot? Sie meinen doch nicht im ernst das die bisherigen Design-Ausflüge der Hersteller besonders schön sind?
Jürgen Baumann meint
Oh – Autos mit Dreizack aus der Ukraine?
Michael meint
Ich kann mir schon vorstellen, dass Verbrenner die neuen Vinyl Schallplatten werden. Schlechtere Qualität als CD oder Download, aber für Puristen die einzige Möglichkeit Musik mit Stil zu hören. Gerne auch zu Mondpreisen. Das ist wohl auch der Hindergrund für die E-Fuel Geschichte von Porsche in Chile und ich glaube auch, es gibt einen Markt in der Zukunft für Verbrenner. Ich bin begeisterter Elektroauto Fahrer und geniese das lautlose Beschleunigen, aber emotional kann das nicht mit dem Sound eines dicken Verbrennermotors mithalten.
Ich glaube müssen akzeptieren, das Verbrenner auch in Zukunft ihre Fans haben werden, die zahlen dann gerne auch den zehnfachen Preis für ihre Efuels.
Dampfloks und alte Traktoren gibt es ja auch noch.
Dirk meint
Genau. Und den Klimawandel gibt es ja auch noch, aber der ist ja nicht so wichtig wie ein satter Sound.
Wie wär’s mit einem Lärmgenerator für den Innenraum? Dann bekommt DER den Radau ab, der ihn geil findet. Warum muss man damit die Umgebung belästigen? Um zu zeigen, was man für ein Brüller ist?
MAik Müller meint
@Dirk durch die HERSTELLUNG der heutigen Akkus beschleunigen wir den für sie wichtigen Klimawandel. Wir erinnern uns der Akku bring einen riesigen CO2-Rucksack mit sich :)
Tim Leiser meint
Der Energierucksack ist nach wenigen Tausend Kilou neutralisiert. Dann ist ein Verbrenner negativer. Um CO2 einzusparen kann es sich sogar lohnen einen alten Verbrenner zu verschrotten. Und je mehr die Akkus mit regenerativem Strom gebaut werden, desto besser wird die Bilanz. Das könntest du wissen. Aber da müsste man sich informieren und erkennen können, was eine methodisch gut gemachte Studie ist.
M. meint
Die Intentionen sind wohl unterschiedlich, werden aber aufgrund des Preises irgendwann für den Klimawandel keine Rolle mehr spielen. Ein Verbrenner-km auf 10.000 E-Auto-km, an der Stelle würde ich mich entspannen.
Das Klimawandel-Kind ist bis dahin längst in den Brunnen gefallen, da retten oder verhindern ein paar aus der Apotheke beschaffte Liter eFuels auch nichts mehr.
Wichtig ist, dass sowas nicht für die Masse der Autos kommt.
Eugen P. meint
Ich bin ja Auto-mäßig einigermaßen interessiert, aber Maserati kann ich image-mäßig überhaupt nicht einordnen, in welcher Liga spielen die? Porsche, Mercedes, Bentley?
Es mag jetzt böse klingen, aber am Ende ist Maserati wohl nur eine weitere halbtote Zombiemarke aus der Stellantis Wundertüte, weitgehend irrelevant in der Vergangenheit und wohl ebenso irrelevant in der Zukunft.
M. meint
Maserati ist (inzwischen…) die Luxus-Marke von Stellantis und von den Modellen irgendwo zw. Bentley und Porsche angesiedelt. Also sportlicher als Bentley, aber vielleicht nicht ganz so luxuriös, aber nicht ganz so sportlich, aber noch exklusiver als Porsche.
Deren Businessmodell kann man nicht nach dem von Massenmodellen messen. Die verkaufen Träume in kleinen Stückzahlen an Menschen, die sich nicht für die großen Hersteller interessieren. Relevant für die Weltwirtschaft waren die (mit zuletzt 2,3 Mrd. $ Umsatz) nie.
Bevor man aber deren Untergang prognostiziert, sollte man sich vielleicht mal umsehen, ob es nicht woanders auf der Welt noch Manufakturen für irgendetwas gibt, was man nicht nach Quartettkarten-Muster billiger und „besser“ bekommen kann.
Es gibt ja auch noch Firmen für manuelle Brotschneidemaschinen oder Drehlichtschalter aus Bakelit, was bei der Alexa-Generation wohl zu schlaflosen Nächten führen würde ;-)
arcus20 meint
Das ist wieder ein typisch deutscher Kommentar!
Wenn der Horizont fehlt beschränkt man sich auf das was man kennt. Wie wäre es mit einer Erweiterung dessen?
Was man nicht kennt muss man natürlich als Totgeburt bezeichnen, nein ist schon lustig.
David meint
Naja, das ist ziemlich klar, welches amerikanische Unternehmen er da meint, wenn es um langweilige Elektroautos geht. Das Design ist ein Graus, das sagen ja sogar einige Fans der Marke. Und die Eagen bestimmen bisher das Bild der Elektromobilität und besetzen es negativ. Also ist es völlig richtig, wenn der Maserati und der EQG und der ID.Buzz und der Taycan und der Rimac ein anderes Bild zeichnen.
Tesla-Fan meint
Und, hast deine Leasingrate schon verdient für diese Woche?
David meint
Ist das bei Tesla so, dass man die Leasingrate wöchentlich bezahlen muss? Und wenn die Zahlung nicht gekommen ist, wird OTA abgeschaltet?
Jörg2 meint
David
Könntest Du kurz herleiten/erklären, warum Dir „ziemlich klar ist“ und „welches amerikanisches Unternehmen“ er da meint?
Danke!
THeRacer meint
… „merkwürdig“ nur, daß es trotz schlichter, bzw. wegen guter Funktionalität einen hohen fast ikonischen Wiedererkennungswert hat, und offenbar viele Käufer findet. …
David meint
Der Trabant wurde auch gekauft. War aber optisch und technisch Substandard. Klar kann man sich aus dem Verfügbarem eine Ikone bilden. Und auch der Multipla ist Kult. Man sieht erst jetzt, wo auch andere Autos langsam verfügbar werden, in welche Absatzschwierigkeiten Tesla gerät. So war es auch beim Trabant nach 89. Klar, das ist bei Tesla nicht nur das Design. Aber auch.
THeRacer meint
… der Trabant wurde gekauft, weil es keine Alternativen gab.
Die Alternativen die es zum Tesla MY und M3 gibt, sind unprägnantes SUV-Mainstreamdesign, haben ein schlechteres Preis/Leistungsverhältnis oder sind schlicht nur mit „Wartezeiten eines Trabis“ erhältlich. ;-)
THeRacer meint
… und das sogar ohne protzige Grillorgien – bzw. eben wegen des Verzichts darauf ;-) …
Dirk meint
„Maserati-Chef: „Wer sagt, dass Elektroautos langweilig sein müssen?““
Ziemlich arrogant und ignorant. Kein Mensch sagt das. Wenn Maserati das erst jetzt entdeckt sind sie reichslich spät dran…
elbflorenz meint
So? Sie glauben also nicht, dass es auch jetzt noch einflussreiche! Menschen gibt, die sagen …“Elektro-Sportwagen sind langweilig“ …?
Na dann fragen Sie einmal beim Chefredakteur der WELT nach.
Oder bei einigen AfD und FDP-Bundespolitikern. Oder bei der österreichischen FDP oder bei der Schweizer SVP.
Und da sind Politiker oder Wirtschaftsentscheider aus nichtdeutschsprachigen Ländern gar nicht auf meinem Schirm.
Auf dem Schirm eines Stellantis-Markenchefs allerdings sehr wohl …
Und da
TomTom82 meint
Wäre schön wenn mal einer der Herren „Wer sagt, daß ein Elektroauto teuer sein muss?“ sagen würde und was richtig günstiges ohne Abstriche in die Showrooms stellen würde…
Fritzchen meint
Das ist der beste Kommentar zu diesem Thema.
M. meint
Maserati war nie günstig.
Dazu kann man Maserati auch nicht brauchen.
Aber es gibt wohl Menschen, die einen stattlichen Aufpreis dafür bezahlen, etwas zu bekommen, was die meisten Menschen nicht haben (können oder wollen).
Das ist bei Luxuswaren aber immer so, egal ob Handtaschen, Armbanduhren oder Autos.
Es gibt keinen sachlichen Grund für 20.000 Euro Handtaschen oder 50.000 Euro Armbanduhren, und keinen für 200.000 Euro Autos, die nicht schneller beschleunigen als die für das halbe Geld (oder für die Uhren, die nicht genauer gehen als welche für 200,-).
Es scheint so, als wäre das Kapitel nicht so einfach mit 3 Zahlen zu erfassen, weil sich die Menschen, die das kaufen, sich für solch einfache Zahlen einfach nicht interessieren.