Volvo hat kürzlich das neue Elektroauto EX30 vorgestellt. Wenige Monate vor dem kompakten SUV wurde von den Schweden das große SUV EX90 präsentiert, das als künftiges Flaggschiff der Marke positioniert wird. Mit diesen und weiteren Modellen treibt der Premiumhersteller seine angekündigte Umstellung auf Vollstromer an.
„Volvo wird nach 2030 kein einziges Auto verkaufen, das nicht vollelektrisch ist, egal auf welchem Markt“, sagte kürzlich Björn Annwall, Chief Commercial Officer der Marke, laut Automotive News am Rande einer Veranstaltung zur Vorstellung des EX30. Dass Volvo bis 2030 zum reinen Elektroautobauer wird, hatte 2021 der damalige Konzernchef Håkan Samuelsson verkündet. Der neue CEO Jim Rowan bestätigte das Ziel Anfang 2022, nun bekräftigte einer seiner Topmanager das Vorhaben erneut.
„Es gibt kein Wenn und kein Aber“, unterstrich Annwall. Die konsequente Umstellung des Angebots auf Elektroautos könnte in einigen Märkten dazu führen, dass Volvo „ein wenig Umsatz“ verliert, sagte der Manager. Durch die Konzentration der finanziellen und personellen Ressourcen auf eine Antriebstechnologie habe das Unternehmen jedoch die besten Chancen, die überzeugendsten E-Auto-Produkte zu entwickeln.
„Wir würden eine Menge Wachstum aufgeben, wenn wir uns nicht auf Batteriefahrzeuge konzentrieren würden“, glaubt Annwall. „Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, war das ein sehr stark wachsender Markt, und der Verbrennermotoren-Markt ist ein schrumpfender Markt. Um erfolgreich zu sein, sollte man sich auf den wachsenden Teil des Marktes konzentrieren.“
CEO Jim Rowan ist zuversichtlich, dass sich E-Fahrzeuge durchsetzen werden, wenn negative Faktoren wie Kosten, Ladeinfrastruktur und Ladegeschwindigkeit beseitigt sind. Für ihn ergibt es keinen Sinn, in einigen Jahren noch in Verbrennungsmotoren zu investieren. „Vielleicht opfern wir ein wenig beim Umsatz, aber ich denke, wir gewinnen viel mehr, als wir opfern.“
Vorerst werden die Schweden aber weiter auch Plug-in-Hybride mit Verbrenner- und Elektromotor-Kombination anbieten. Annwall sieht Volvo im Vorteil, weil es ein kompaktes Produktangebot mit sechs, sieben Modellen habe, das man in der Übergangsphase mit dem Angebot von Verbrennungsmotoren neben reinen Batterie-Ausführungen erweitern könne.
Die Verbrenner-Modelle „werden ein bisschen Liebe bekommen“, so Annwall. „Aber wir investieren nicht in ihre Basistechnologie. Es gibt keine tiefgreifende Forschung und Entwicklung. Aber wir können das Infotainment, die Software und das Außendesign und das Innendesign verbessern.“
alupo meint
Sehr gut. Nicht jeder alte Autobauer hat sich bis 2030 zum Ziel gesetzt, keine Auspuffautos mehr zu verkaufen. Es gibt noch zuviele schwarze Schafe in unserer Industrie.
Da könnten sich einige heute noch berühmte Autohersteller durchaus eine Scheibe davon abschneiden. Tun sie aber leider nicht. Deshalb ist jeder zukünftige Mißerfolg von solchen Unternehmen ein Erfolg für das Klima, die Luftverschmutzung und für die daraus entstehenden Krankheits- und vorzeitigen Todesfälle.
Für mich ist nur schade, dass ausgerechnet China das vorantreibt. Dennoch, mein Respekt an China und ein Dankeschön dafür.
Hans Meier meint
Schon beeindruckend wie ein Grossteil der Autoindustrie geschlagene 20! Jahre braucht um (im „best case“) 50% der Neufzge mit neuem Antrieb zu verkaufen. Da ….. schläft einem wahrlich das Gesicht ein. :) Die Industrie ist scho eine beeindruckende „Lameduck“ mal abgesehen von T ohne die es vermutlich 100 Jahre gebraucht hätte. Und wir reden hier von Autos im 2D Raum, no rocket science… zum Glück arbeiten diese „Marketing“Leute nicht in der Raumfahrt sonst kämen wir wohl nie von der Erde weg. :)
Kokopelli meint
Das finde ich gut und ist nur konsequent. Geely als Konzern im Rücken hat auch die finanziellen Mittel um den Umbau schnell umzusetzen.
Der kompakte EX30 wird sicher erfolgreich. Und das auch ohne Tacho in der Sichtachse und mit sonst schon guter Basisausstattung (z.B. Abstandsregeltempomat)
South meint
Um 2030 herum werden die E Autos Zulassungen deutlich über 50% sein, da bis dahin unter normalen Bedingungen E Auto deutlich günstiger sein werden. Trotzdem wird es noch Hybride vorallem für Spezialzwecke (schwere Wohnanhänger…) und vermutlich als Nische auch noch reine Benziner/Diesel für Kunden geben, die nicht mehr umstellen wollen z.B. wg. dem Alter oder auch aus ideologischen Gründen.
MAik Müller meint
@South ja wie den nun?
50% Eautos in 2030 die GÜNSTIGER als VERBRENNER sind. OK.
Deine NISCHE von 50% ist aber für den Rest irgend wie keine Nische :)
Entweder die Eautos kosten weniger als die Verbrenner dann werden zu 90% Eautos gekauft (dem Käufer ist der Antrieb WURSCHT) oder die Eauto sind 2030 immer noch zu teuer.