Die neue türkische Elektroauto-Marke Togg liefert seit diesem Jahr auf dem Heimatmarkt ihr Erstlingswerk T10X aus. Bisher sind von dem SUV erst wenige Exemplare an Kunden übergeben worden. Die Produktion wird nun hochgefahren, der Deutschland-Start wird sich aber verzögern.
Togg hat von einer großen Nachfrage nach seinem Ende März gestarteten Elektroauto berichtet. Die ersten 20.000 Fahrzeuge wurden unter 177.400 Bewerbern zum Preis von je 47.500 Euro ausgelost. Im Mai wurden laut dem Autohändlerverband ODMD 306 Togg ausgeliefert, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Bis Ende Juli solle die Produktion von 40 auf 160 Fahrzeuge am Tag vervierfacht werden.
In Zentraleuropa soll der T10X dem Bericht zufolge nun erst 2025 oder 2026 verkauft werden. CEO Gürcan Karakas, ein ehemaliger Bosch-Manager, müsse zunächst die Nachfrage zu Hause befriedigen und Kinderkrankheiten beseitigen. „Wir sollten erst einmal im eigenen Markt den Erfolg nachhaltig zeigen“, sagte er der F.A.Z. im Gespräch im neuen Werk in Gemlik, zwei Autostunden von Istanbul. So eine Markteinführung „in unserem Heimatland organisiert zu haben heißt noch lange nicht, dass wir das auch in anderen Märkten können“.
Zuerst will Togg 2025 in Skandinavien Kunden bedienen. Dort seien die Menschen für Elektroautos und andere Automarken offener, erklärte Karakas. Man könne dort lernen, bevor man sich großen Märkten wie Deutschland oder Frankreich zuwende. „Ob wir dann ein paar Monate früher oder später kommen, darauf kommt es nicht an. Wichtig ist, dass wir eins nach dem anderen tun.“
Togg wurde 2018 ins Leben gerufen. An dem Start-up sind große türkische Unternehmen beteiligt: der Mischkonzern Anadolu, der Telekomanbieter Turkcell, der Nutzfahrzeughersteller BMC, der TV-Geräteproduzent Zorlu und die Istanbuler Kök Group halten je 19 Prozent. Auch die türkische Industrie- und Handelskammer ist an Bord.
Mit dem Partner Farasis Energy will Togg zukünftig auch Batterien in der Türkei herstellen. Neben dem SUV T10X plant die Marke auch eine Limousine und eine Kombilimousine, ebenfalls jeweils im Mittelklasse-Segment. Später sollen noch ein kleines SUV und ein mittelgroßer Minivan das Modellprogramm erweitern. Bis 2030 hat Togg vor, die Produktion auf eine Million Elektroautos pro Jahr hochzufahren. Die geplanten Fahrzeuge werden auf einer gemeinsamen Plattform vom Band rollen.
Bert Fiok meint
„So eine Markteinführung „in unserem Heimatland organisiert zu haben heißt noch lange nicht, dass wir das auch in anderen Märkten können“.“
Deshalb arbeiten ja viele ausländische Anbieter mit einem jeweils nationalen Partner oder Importeur zusammen.
Klemens Tall meint
Wie sind denn die Preise in der Türkei?
Meines Wissens dort meist *deutlich* niedrigeres Einkommensniveau als in Deutschland. Klar: Weite Spanne, Gutverdiener gibt’s dort auch je nach Branche/Region/..
Marcus Spes meint
Die genannten knapp 50K Euro
umgerechnet dann in türkische Lira
scheinen ja der aufgerufene Preis im Land zu sein.
Es hat schon auch Gutverdiener in der Türkei,
vor allem in den großen Zentren und Ballungsräumen (Großraum Istanbul, dito Ankara, dito Izmir). Weite Spanne und Unterschiede, wie in vielen anderen Ländern auch.
Freddy K meint
Ham se da Skoda kopiert?
Havada55 meint
Weiß nicht ganz genau, welchen Teil du kopiert siehst.
Das TOGG Design wurde schon 2019 veröffentlicht, welches von einem italienischen Design Büro stammt und mit Akzenten angepasst wurde (Grill zeigt Tulpen). Der Innenraum sieht ganz anders und original aus.
MAik Müller meint
Und wieder ein Fahrzeug für 50000€ :)
Mäx meint
Du kaufst doch eh keinen SUV, also was interessierts dich.
MAik Müller meint
@Mäx wart mal ab. Wenn die Industrie nur noch SUVs anbeitet muss ich das kaufen.
Envison meint
Ab 47500 für die 52! Kwh Version …
MAik Müller meint
@Envison haperts am Geld bei dir?
Wulf Trigor meint
Nach meinen Türkeierfahrungen werden dort (1) sehr viele Gebrauchtwagen gekauft – in deutlich stärkerem Anteil noch als in Deutschland – UND (2) die Wagen werden laange Jahre gefahren.
Jedenfalls alles mal so grob eingeordnet.
Einen Markt für 50.000-Euro-Neufahrzeuge (über 1 Mio. türkische Lira) gibt’s da sicher, aber ich halte ihn für überschaubar.
Leander Weid meint
Wie‘s hinsichtlich Dienstwagen/Behördenfahrzeuge/.. ausschaut, weiß ich nicht. Maybe.