Volvo bringt in diesem Jahr mit dem EX30 ein neues Einsteiger-Elektroauto auf den Markt. Das kompakte SUV hat für ein batteriebetriebenes Premiummodell einen vergleichsweise günstigen Preis. Und mit optionalem Allradantrieb beschleunigt es sogar schneller als die meisten Sportwagen von 0 auf 100 km/h. Das eine war von Anfang an ein zentrales Ziel bei der Entwicklung, das andere eher nur ein Beiprodukt der Technik.
Hierzulande wird der EX30 ab knapp 35.000 Euro angeboten. Zum Vergleich: Der kompakte Massenmarkt-Stromer ID.3 von VW kostet ab 39.995 Euro. Dass die Premiummarke einen Preis wie für ein Volumenmodell ansetzen kann, hat laut Projektmanager Akhil Krishnan viele Gründe. So nutze das Fahrzeug eine vom Mutterkonzern entwickelte Architektur. Außerdem teile sich Volvo einige Investitionen mit Schwestermarken. Auch die Infrastruktur in der Fabrik in China, wo der EX30 vom Band rollt, werde geteilt.
Außerdem hätten schon bei der Entwicklung des neuen E-SUV die Ressourcennutzung und die Kosten im Fokus gestanden. „Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz sind doch eigentlich dasselbe, oder? Weniger Material. Überlegen Sie, welches Material wir haben, weniger Abfall, weniger Komplexität. Das war wirklich der Leitgedanke“, so Krishnan gegenüber dem US-Blog Electrek. Es sei eine ganze Reihe an Dingen, die Volvo beim EX30 zum Drücken der Kosten umgesetzt habe. Dazu gehöre auch die Soundbar – ein Lautsprecher anstelle von separaten Lautsprechern für weniger Material und weniger Komplexität.
Der größte Kostenposten eines Elektroautos ist die Batterie. Volvo setzt hier beim EX30 in der Grundversion mit 344 Kilometer Reichweite auf Akkus mit LFP-Technologie (Lithium-Eisen-Phosphat), die weniger Energiedichte und Ladeleistung erzielen, dafür aber günstiger und auch robuster als andere Lösungen sind. Mit diesen und weiteren Maßnahmen strebt Volvo eine Marge von bis zu 20 Prozent mit dem EX30 an, das Einsteiger-Modell soll der Marke also auch ordentlich Gewinn bringen. Volvo erwartet, dass das E-SUV seine meistverkaufte Baureihe wird.
Krishnan äußerte sich auch zur Beschleunigung des EX30. Das Basismodell mit Heckantrieb schafft den Sprint von 0 auf Tempo 100 in 5,3 Sekunden. Mit zusätzlichem E-Motor vorne und 315 kW (428 PS) starkem Allradantrieb geht es sogar in 3,6 Sekunden auf 100 km/h. „Die Beschleunigung ist eigentlich ein Nebenprodukt von allem, was wir beim EX30 gemacht haben. Denn es ist ein kleineres Auto … und wir haben daran gearbeitet, überflüssige Teile und Gewicht wegzunehmen“, erklärte der Projektmanager.
Dass der EX30 als Allrader beim Ampelstart mit den meisten Sportwagen mithalten kann, will Volvo nicht zum Bewerben des Elektroautos nutzen. Krishnan betonte lieber den anhaltenden Fokus der Schweden auf Sicherheit. Ein Volvo solle ausreichend schnell sein, um einen sicher an sein Ziel zu bringen, wichtig seien aber für die Marke und Kunden vor allem Sicherheits-Aspekte wie der kurze Bremsweg.
Ede meint
Wie wäre es , einen Reiseanhänger hinzuzufügen . Kofferraum und Reichweite sind so für entsprechende Situationen einfach zu realisieren .
andi_nün meint
Geringer Laderaum in Kombination mit kleiner Batterie und wenig Reichweite.
Das Auto wird 2024 auf den Markt kommen, wenn man den 2022/2023er Preiswahnsinn im Kopf hat, mag AB!! 35.000 günstig wirken. Denke nicht, dass 2024 noch jemand bei dem Auto von günstig reden wird.
elbflorenz meint
Was für Preisknaller erwarten Sie denn für 2024?
Also ich sehe in dieser Klasse – neu – einen Opel Astra (und seine Brüder), einen überarbeiteten ID3 (evtl. Cupra Born auch), einen ZEEKR X und einen BYD Dolphin.
Und wieviel die etablierten Autos a la eMegane, Smart#1, MG4, Kona usw kosten, ist ja bekannt.
Und da ist man mit 35.000 Euro Startpreis für den Volvo einer der Günstigsten.
ChriBri meint
Dito… klar sind 35T absolut gesehen noch viel Geld, aber im Vergleich mit den „Konkurrenten“ sehr gut positioniert (Aktuell Astra ab 45T). Und nach 70T km ID3 wird der EX30 sicher eine hochwertigere Haptik haben als VW es kann… ich denke, dass er im Markt seinen Weg gehen wird, die Zahlen werden es dann zeigen
David meint
Vermutlich erfolgreiches Konzept, um Chinaware in den Markt zu bringen. Wird zwar den 40 kannibalisieren, das dürfte aber gewollt sein, weil der aufgrund seiner Basis teurer in der Produktion ist. SUV-Form ist auch passend, das wollen die Leute und das Design ist gefällig. Volvo spielt in die Karten, dass die deutsche Reichweitenangst weitgehend verschwunden ist. Indessen ist vielen Interessenten klar, die durchschnittliche Fahrleistung eines Autos im Jahr sind nur 12.000 km, 1000 km im Monat. Wer also zuhause laden kann, muss nicht mehr mit dem Kauf warten.
M. meint
20% Marge. Wie viel Geld man sich in die Tasche stecken kann, wenn man ein paar „Kleinigkeiten“ weglässt. Und da dachten manche, es gäbe Zauberer. ;-)
Wäre es da nicht angebracht, das Auto für 32.000 Euro zu bringen? Marge wäre immer noch sehr gut für das Segment.
Vor kurzen hieß es aber noch, er würde 36.590 € statt nun 35.000 € kosten: https://ecomento.de/2023/06/19/volvo-ex30-soll-zum-bestseller-der-marke-werden-und-fuer-hohe-gewinne-sorgen/
Es geht also in die richtige Richtung, zumal die Marge seitdem tendenziell noch gestiegen ist: statt „15-20%“ sind es jetzt „20%“.
Preisvergleiche sind aber so eine Sache:
Der angesprochene ID.3 kostet mit 39.995 Euro (vor Rabatt…) zwar deutlich mehr, hat aber auch mehr Reichweite als der EX30 mit der kleinen: 420 vs. 344 km (WLTP). Vielleicht nur ein unwesentliches Detail – wer die Reichweite nicht braucht, braucht sie halt nicht.
Trotzdem würde ich mir mal noch seine Brüder von Smart und Zeekr ansehen. Vielleicht bekommt man dort ja noch das bessere Interior für wenig Geld.
Swissli meint
Beim Smart bekommt man zumindest schon mal mehr Reichweite für dasselbe Geld.
Der „günstige“ EX30 scheint mehr Marketing als günstig zu sein.
Auf den Zeekr bin ich gespannt. Müsste preislich ja spürbar unter dem Volvo positioniert werden (weil ein Volvo schon immer ein relativ teures Auto war).
PS: optisch find ich den EX30 sehr gelungen
elbflorenz meint
Bei der Marke Zeekr bin ich mir absolut unsicher, wo Geely die platziert. In China steht sie oberhalb von Smart und Volvo. Aber ob das in Europa auch klappt?
Dann hätte ja Geely 3 Premiummarken in der DACH-Region am Start.
M. meint
Von vorne finde ich ihn auch gelungen – typisch Volvo. Hinten so lala, aber innen – bitte nicht.
Da würde ich (wäre ich ernsthaft interessiert, aber das ist das falsche Fahrzeug für mich) die Brüder in Augenschein nehmen.
derJim meint
Ich denke der wird einen sehr ordentlichen Absatz finden! In dem Preissegment gibt es auch nicht so viel Konkurrenz. Einzig beim etwas zu kleinen Kofferraum muss man Abstriche bei der Alltagstauglichkeit machen finde ich.
Tommi meint
Es ist wie immer. Man muss immer irgendwelche Abstriche machen. Wäre der Kofferraum größer, wäre das Auto länger und man muss Abstriche bei der Suche nach Parklücken machen.
Wobei gerade im Alltag finde ich persönlich den Kofferraum nicht so wichtig. Ein paar Einkaufstaschen passen rein und wenn man Getränkekisten transportieren möchte, dann klappt auf Knopfdruck der Rücksitz um. Selbst zu zweit in den Urlaub ist so möglich.
Ich finde das Auto sehr interessant. Wäre für uns eine Überlegung Wert, wenn ich ein neues Auto bräuchte. Aber mein aktueller wird noch mindestens 10-12 Jahre halten.
MAik Müller meint
Wozu braucht man diese Sprintstärke?
Mike meint
Braucht man nicht, lockt aber manche Kunden an – siehe Tesla.
Sandro meint
Beim Autokauf werden halt auch die niederen Instinkte befriedigt, ganz einfach. Das Argument dazu wird gleich mitgeliefert: Bringt mehr Sicherheit beim Überholen, falls es mal eng wird ..
Kai Knüller meint
Maik, warum hast du dir einen GTD gekauft? Hättest ja auch den 1,6 TDI mit weniger Beschleunigung und geringerem Verbrauch kaufen können.
Gunnar meint
Rischtisch. Sehr gute Nachfrage.
MAik Müller meint
@Kai Knüller der 1.6er ist auf der Autobahn bei 160-180kmh zu schwach und verbraucht nicht weniger. Der 2L TDI läuft auf der Autobahn im OPTIMALEN Leistungsbereich und so gut wie nie mit der maximalen Leistung (dadurch Langlebiger und entspannter).
0-100km brauche ich nicht. Da gibt es KEINEN Reisezeitvorteil.
nie wieder Opel meint
Falsches Forum erwischt?
M. meint
Für den Stammtisch.
XC 60 Inhaber meint
Zweifelsohne ein vielversprechender Schritt in Richtung Kunde.
libertador meint
„Der größte Kostenposten eines Elektroautos mit hoher Reichweite – der EX30 kommt auf bis zu 460 Kilometer – ist die Batterie. Volvo setzt hier auf Akkus mit LFP-Technologie (Lithium-Eisen-Phosphat), die weniger Energiedichte und Ladeleistung erzielen, dafür aber günstiger und auch robuster als andere Lösungen sind.“
Diese beiden Sätze sind irreführend. Die Reichweite von 460 km erreicht Volvo nicht mit einem LFP-Akku, sondern in der teureren Variante mit NMC-Akku.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – aktualisiert!
VG | ecomento.de
dpbenne meint
Welche Reichweite hat denn das Basis-Fahrzeug?
VG
M. meint
344 km nach WLTP.
https://ecomento.de/2023/06/19/volvo-ex30-soll-zum-bestseller-der-marke-werden-und-fuer-hohe-gewinne-sorgen/
Also „real“ ca. 290 km.
ID.alist meint
344 WLTP-km laut Onkel Google.
Gunnar meint
oder Tante Bing?