Die Hyundai Motor Deutschland GmbH kooperiert mit der Aviloo GmbH. Das österreichische Unternehmen bietet mit dem „Aviloo Flash Test“ einen Schnelltest an, der innerhalb weniger Minuten die Funktionsfähigkeit der Antriebsbatterie ermitteln soll.
Die Batterieleistung spielt beim Kauf oder Verkauf eines gebrauchten Elektroautos eine entscheidende Rolle, der Zustand der Hochvoltbatterie kann bis zu 50 Prozent des Gesamtwerts eines E-Autos ausmachen. „Um Hyundai Kunden Sicherheit beim Gebrauchtwagenkauf zu bieten, startete Hyundai Motor Deutschland 2023 einen Pilottest, bei dem erste Hyundai Händler mit den Batteriediagnosegeräten von Aviloo ausgestattet wurden. Nun wird der Service sukzessive auf alle Hyundai Promise Standorte ausgeweitet“, erklärt die südkoreanische Marke.
„Wir freuen uns, unseren Kunden künftig deutschlandweit diesen besonderen Service anzubieten. Ausgestattet mit dem Aviloo Flash Test können unsere Hyundai Promise Händler den Batterie-Schnelltest an Fahrzeugen jeden Alters und fast aller Marken durchführen“, so Tobias Krumnikl von Hyundai Motor Deutschland.
Der Aviloo Flash Test vergleicht die tatsächlich nutzbare Energie mit der Energie, die im Neuzustand vorhanden ist, und gibt nach einem dreiminütigen Schnelltest einen sogenannten Aviloo-Score aus. Dieser basiert auf diversen Testdaten und berücksichtigt Faktoren wie den Gesamtenergieverbrauch, Lade- und Vollzyklen sowie das Fahrverhalten durch Big-Data-Anwendungen. Je höher der gemessene Wert, desto besser der Batteriezustand der Hochvoltbatterie.
Bei substanziellen Risiken liefert der Flash Test einen „Red-Flag“-Report, mit spezifischen Hinweisen zu Art und Typ des Fehlers. So sollen Käufer vor unliebsamen Überraschungen beim Autokauf geschützt werden.
Skeptiker meint
Ohne kostenlose Austauschakkus wird das eh nix
M. meint
Jetzt stelle dir deinen Kommentar mal für andere Geräte vor, z.B. für Smartphones.
Da wird akzeptiert, dass das, was früher 200 Euro kostete und einen tauschbaren Akku für 20 Euro hatte, plötzlich 500 oder 1000 Euro kostet – und wenn der Akku dank MinimalBMS, fejlender Klimatisierung und jahrelanger Fehlbehandlung irgendwann „durch“ ist, wirft man das ganze Gerät weg. Einfach so.
Dem Siegeszug tat das keinen Abbruch.
Tom meint
Ich frage mich, was der Spaß die Kunden kosten wird?
Die 3 Minuten eine Art Diagnosegerät anstöpseln könnte Hyundai-Deutschland ja zumindest für die Hyundai-Besitzer, welche ihr Auto beim „autorisierten Hyundai-Partner“ (wie es immer so schön heißt) erworben haben, einmal pro Jahr als kostenlosen Service anbieten. Fremdmarken-Besitzer zahlen halt dann den regulären Aviloo-Preis.
Das fände ich toll und sicher würden einige Hyundai-Fahrer ein solches Angebot annehmen. Und später natürlich im Bekanntenkreis von der hervorragenden Qualität der Akkus in ihrem Hyundai schwärmen… ;-)
Andre meint
Jetzt wäre die Frage, ob Hyundai irgendwann bei Garantieansprüchen die Ergebnisse von Aviloo anerkennt… Vermutlich nicht.
F. K. Fast meint
Das ist eine sehr gute Frage!
M. meint
Es gibt EINE Zahl zur Zustandsbeschreibung einer Li-Batterie: Innenwiderstand.
Alles andere ist Hokuspokus. Die Kapazität nutzt mir nichts, wenn die Leistung wegen zu hohem Innenwiderstand zusammenbricht, also: wenn ich zwar weiterhin „Strom“ entnehmen kann, aber nur noch langsam, also z.B. mit Tempo 80 in der Ebene noch 200 km dahinrollen. Aber nicht mehr beschleunigen, weil der Innenwiderstand einer höheren Leistungsabgabe im Wege steht.
Und das geht mit Bordmitteln meist nicht, also kann es die App auch nicht. Auf Pack-Level hat das eh keinen Sinn.
Sicher, besser als nichts, aber wenn ich immer diese 100%-98%-Zertifikate sehe, muss ich schon lachen. Im Stand ermittelt. In 3 Minuten. Hersteller egal. Zellchemie egal. Temperatur egal. Crazy.
Was man machen kann: die Batterie laden und dann unter konstanter (!) Leistungsabgabe (min. 1C) entladen. Sehen, wann die Spannung einbricht. Sehen, was man „entnommen“ hat. Bei definierter Temperatur (klimatisierte Batterie…). Aber das geht nicht auf der Straße, also macht das niemand im Endkundenbereich, der Aufwand ist viel zu hoch. OEMs machen das mit ihren Dauerläufern und sichern sich so gegen spätere Berge aus garantiebehafteten Defektbatterien ab, man kann also sagen: die Garantien sind so gewählt, dass die meisten Kunden nie in den „Genuss“ kommen werden. Was ja eigentlich eine gute Nachricht ist.
Es gibt noch einen anderen Test (ob der von Aviloo ist, weißich gerade nicht), bei dem verschiedene Parameter während der Fahrt geloggt werden, ich glaube, dazu braucht man einen kompletten Ladezyklus (laden, entladen). Das kann man machen, das wird bei normalen Temperaturen näherungsweise hinkommen.
David meint
Du meinst den Dekra Test. Es geht bei diesen gesamten Tests nicht darum, eine exakte Diagnose der Batterie zu bekommen, sondern den Kunden zu beruhigen.
Mike meint
Toyota hat einen eigenen Akkutest, der Garantie-Relevant ist. Der Test beginnt bei vollem Akku und dauert ca. 20-25min.
Diesen Test bestehen 99,9% selbst bei Restleistung von weniger als 20%
Die Garantie ist dort wertlos aus eigener Erfahrung
M. meint
Restleistung = SoH?
Aber ja: dass der herstellereigene Test Batterien schlechtrechnet, ist nicht zu erwarten. Das kostet dann ja Geld.
Unabhängig sollten die Tests schon sein.
Aber 20% SoH sollte es im Auto nicht geben. Das fährt dann schon lange nicht mehr.
Die Batterie kann nur noch ins Recycling.
Hans meint
Der Aviloo Test wird nicht im Stand ermittelt man fährt den Akku effektiv innerhalb von 7 Tagen von 100 auf 10 Prozent runter.
https://teslawissen.ch/tesla-batterietest-die-aviloo-akku-diagnose-im-test/
Aber ja, über den Innenwiderstand sagt das leider nichts aus
M. meint
Immerhin bekommt man raus, ob das Auto mit 10% SoC überhaupt noch fährt.
Das ist schonmal besser als gar nichts. Fraglich ist natürlich die interne Bilanzierung des Verbrauchs. Da nehmen manche Hersteller nur den Fahrstrom und grenzen den übrigen Bedarf ab. Wie gut die Sensorik ist, steht nochmal auf einem anderen Blatt. Auf passende Außentemperaturen (20-25°C – je nach Angabe des Zellherstellers für die Normkapazität) muss man außerdem noch achten, das dürfte in der Praxis schwierig werden. Summasummarum bekommt man je nach den Umständen einen mehr oder weniger guten einen guten Schätzwert – mehr nicht.
Für den Test würde ich aber noch etwas weiter runter gehen. Das darf ja auch bei 8% nicht einfach stehen bleiben…
michelken meint
Nunja. Macht man damit nicht ein wenig den „Bock zum Gärtner“?
Kann Hyundai tatsächlich daran interessiert sein, seinen Kunden mit diesem Test unabhängig und objektiv ggf. einen Leistungsabfall innerhalb der Garantiezeit des Akku nachzuweisen?
Ich würde dann evtl. doch eher einem neutralen Tester (ADAC, TÜV etc.) oder einem selbst durchgeführten Test vertrauen.