Europäische Autohersteller stehen unter Druck. Aufstrebende Anbieter wie Tesla und insbesondere auch asiatische Unternehmen machen den etablierten Marken mit der Umstellung auf Elektromobilität Marktanteile streitig. Laut einer Studie könnte das zukünftig viele Jobs kosten.
Bei einem Rückgang des Weltmarktanteils von 26 auf 24 Prozent bis zum Jahr 2040 würden bei Europas Autoherstellern 300.000 Arbeitsplätze verloren gehen und die Wirtschaftsleistung um 37 Milliarden Euro schrumpfen. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse der Unternehmensberatung Boston Consulting Group, von der das Manager Magazin berichtet.
Mit kostengünstig produzierten, digitalisierten und voll vernetzten Elektroautos könnten die neuen Wettbewerber den Markenwert der europäischen Autobauer schmälern. Diese stünden vor Herausforderungen wie Fachkräftemangel und steigenden Energiepreisen, so die Berater.
In welchem Maß die neue Konkurrenz den traditionellen Autobauern in Europa den Rang ablaufen wird, hängt der Boston Consulting Group zufolge davon ab, ob die hiesige Autoindustrie die Technologieführerschaft behalten und weiter kosteneffizient produzieren kann. Auch das geopolitische Umfeld bereite der hiesigen Autobranche Sorgen, gerade mit Blick auf den weltgrößten Absatzmarkt in China.
Neben dem Basisszenario skizzierten die Berater auch ein Best-Case- und ein Worst-Case-Szenario. „Neue Technologien und grüne Energie sind für die europäische Autoindustrie eine riesige Chance“, sagte Branchenexperte Albert Waas. „Bis 2040 sind 800.000 neue Arbeitsplätze und Steuer-Mehreinnahmen von 25 Milliarden Euro möglich.“
Insgesamt seien aber die Abwärtsrisiken höher als das Aufwärtspotenzial, heißt es in der Studie. Im schlechtesten Fall könnte sich der Marktanteil europäischer Autobauer bis zum Jahr 2040 halbieren und die jährliche Wirtschaftsleistung um ein Drittel oder 145 Milliarden Euro fallen. Dies würde laut der Analyse zu einem Verlust von 1,5 Millionen Arbeitsplätzen führen.
Freddy K meint
Was für Quatsch. Wen es der nicht baut sondern der andere bleiben die Arbeitsplätze gleich. Nur weil jetzt Teslas aus Grünheide kommen sind ja die Arbeitsplätze nicht futsch. Sie sind nur in nem anderen Unternehmen. Dieses ganze Gequäke hatten wir damals bei den Verbrennern auch schon. Und? Dann verteilt sich halt alles etwas mehr. In Ägypten muss man Autos auch lokal zusammenbauen mit Ägyptischen Arbeitnehmern. Und das muss jeder der dort Autos verkaufen will.
Und die ganzen Auzozulieferer in Europa gibt’s ja trotzdem auch weiterhin. Denn Auto bleibt Auto. Ein BEV ist auch nur ein Auto. Was die Leut immer haben. So wie Söder “ Wir sahen ja zum Verbrenner, weil wir Autoland sind“. Der hat auch noch nicht kapiert das ein BEV auch nur Auto ist. Und deswegen das Autoland bleibt….
Jeff Healey meint
Und wenn das „Autoland“ der Zukunft China heißt?
Henrie meint
China ist doch jetzt schon das Autoland, mehrere Plätze vor Deutschland im Produktionsvolumen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das Ergebnis der Studie kann doch nun wirklich keinen überraschen:
Als sich der Zug der Elektromobilität vor Jahren in Bewegung setzte, stand unser gesamter Hightech-VDA-Club in trauter Zweisamkeit mit unserer weitsichtigen Politik an der Bahnsteigkante, lachten sich alle scheckig, und riefen den Startenden gönnerhaft nach: „Macht nur, wir bleiben bei unserem bewährten Geschäftsmodell. Und wenn wir uns überhaupt jemals in diese Richtung in Bewegung setzen werden, dann ohnehin nur im Premiumbereich. Alles andere bis hin zur Batteriezellenfertigung ist unter unserem Niveau, das könnt ihr gerne haben.“
Naja und so steht Deutschland heute nun zunehmend belämmert an der Bahnsteigkante und hofft, dass irgendwann doch noch kleiner Vorstadtzug mit einer alten Diesellok vorbeikommt, deren Lokführer man dann doch noch ein paar Liter des viel zu teuren e-Fuel andrehen kann.
So wird eine florierende Wirtschaftsnation außergewöhnlich planvoll gegen die Wand gefahren, und alle sind irgendwie sehr zufrieden mit sich selbst und ihrer Leistung.
MAik Müller meint
@Pferd_Dampf_Explosion_E das ist schlicht falsch.
Der Osterloh hat 2010 darauf hingewiesen das VW Akkufabriken bauen sollte.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Meinst du Akkufabriken oder Batteriezellenfabriken? Du kennst den Unterschied?
Hat VW das eine gebaut, hat VW das andere gebaut?
Die Idee vom Fliegen hatten schon viele ….
Deswegen ist meine Aussage schlicht richtig.
Sandro meint
Nein, ist falsch deine Aussage
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Sandro: Ja, aus deiner Sicht ist das richtig, du stehst ja an der Bahnsteigkante, und denkst immer noch darüber nach, aus welcher Richtung jetzt ein Zug kommen müsste ;-).
Sandro meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
MAik Müller meint
@Pferd_Dampf_Explosion_E was laberst du hier rum?
Bei VW denkt man seit min 2010 über die Akkufabriken nach.
Das beim Eauto die Kernkomponete der Akku ist dürfte seit 100 Jahren bekannt sein.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Sandro: Falsch, denn ich fahre BEV, schon seit 2016. Da warst du noch mit deinem Stinker unterwegs und wusstest von elektrischen PKW-Antrieben noch rein gar nichts. Aber einer muss ja der letzte sein. Am besten, du bildest eine Fahrgemeinschaft mit Maik, ihr tickt ähnlich – langsam.
Sandro meint
@Pferd
Ich fahre seit 2017 BEV, einen i3, das habe ich hier auch schon öfters thematisiert. Demnach bist du tatsächlich etwas früher dran, also mit dem fahren, nicht mit dem Wissen, da bist du weit zurück. Nicht mal die Reihenfolge in deinem Nick stimmt, nach Dampf kam nämlich Elektro und wurde dann erfolgreich vom Verbrenner verdrängt.
Jeff Healey meint
Seine Aussage ist im Kern absolut zutreffend.
Planvoll an die Wand gefahren.
Das trifft es genau.
1+++
THeRacer meint
… Danke für die kleine bildhafte Geschichte und Zusammenfassung der Geschichte der letzten 10 Jahre, die auch Kinder wahrscheinlich besser verstehen können, als manche Petrolheads, die als Verbraucher der Hinterlassenschaften ihrer Vorfahren sich nun selbst vom Aussterben bedroht fühlen … 🧐 ;-) …
LOL meint
ich glaub nicht daran, dass es Arbeitsplätze kostet, die Arbeitsplätze wird es geben, nur die Unternehmen sind andere und da haben unsere „hohen Herren“ ein Problem damit, es gleitet aus ihren Händen, das Geld geht in Zukunft in andere Taschen
Werner Mauss meint
Sauerei und ich fürchte sie werden es nicht verhindern können, nur verzögern.
Werner Mauss meint
Der Artikel ist ein super Beispiel für verdrehte Wahrheit. Der einzige richtig formulierte Satz müsste heißen: „Aufstrebende neue Hersteller schaffen neue Arbeitsplätze“
Alles andere ist Verdrehung!
Thrawn meint
Die Arbeitsplätze sind nicht weg. Die sind nur woanders. So ist das eben im Leben. Dinge verändern sich nun mal. Gerade die Automobilindustrie hat sich ja immer gerne als Vorreiter gesehen. Leider ist das lange her. Die letzten 20 Jahre hat man versucht, den Ist Zustand zu bewahren. Das war der Anfang vom Ende. Stillstand ist eben Rückschritt, wenn alle andern vorwärts gehen.
Wer jetzt noch nichts anderes als Auspuff, Luftfilter und sonstiges komisches Verbrennergedöns herstellt, bekommt eben ein Problem.
Henrie meint
Deshalb sind Prognosen wertlos die sich mit der Zukunft beschäftigen, wie man an der Studie gut erkennen kann. Oder was ist deine Schlussfolgerung daraus? Alles kann passieren, nichts muss.
Werner Mauss meint
Kaum kommen VW selbstverschuldete Negativmeldungen auf, wird die Arbeitslosen Angstkeule geschwungen. Immer das gleiche Schema. Auch die vermehrten Meldungen hier über Fortschrittsmärchen von Audi, Porsche usw.usf. Angst ist ein schlechter Berater, kaufe niemals Produkte von Herstellern die Angst schüren.
Thomas Claus meint
Die Studie stammt nicht von einem Automobilhersteller sondern von Boston Consulting. Damit läuft ihre Kritik eigentlich ins Leere.
Werner Mauss meint
Natürlich, die machen Studien einfach so, ohne Auftraggeber.🤫😉
Andi EE meint
„… hängt der Boston Consulting Group zufolge davon ab, ob die hiesige Autoindustrie die Technologieführerschaft behalten und weiter kosteneffizient produzieren kann.“
Die Studie stammt/bezahlt aus Europa (Autoindustrie?). Wer bei Verstand würde der europäischen Autoindustrie noch die Technologieführerschaft zuschreiben, wenn nicht die Finanzierungsquelle dieser Studie selber.
Wenn man sieht was sich in China bei den BEVs abspielt, ist die Reduktion des Weltmarktanteils von 26 auf 24% im moderaten Szenario, eher ein Witz. Europa insbesondere Deutschland mit dem hohen Chinaanteil, ist stark gefährdet, dass man grosse Anteile abgeben muss.
Mäx meint
Hast du die Studie selbst bereits gelesen inkl. der Auftraggeber.
Falls ja, gerne mal verlinken und/oder die Auftraggeber nennen.
Schwurbeln hilft keinem.
Werner Mauss meint
Auftrag ist von Agora, kannst ja selbst aufdröseln wer dahintersteckt. Du kennst dich ja aus.😉
Ossisailor meint
@Werner Mauss: Wieso stammt der Auftrag zur Studie von der Agora? Davon steht nichts im Artikel.
Und selbst wenn das zutrifft: Agora ist keineswegs verbandelt mit der Automobilindustrie, sondern eine gemeinnützige Stiftung, die sich mit allen Fragen der Energiewende beschäftigt. Mitglieder der Stiftung sind Politiker, Reoräsentanten von Parteien (CDU, Grüne, z.B. die Umweltministerin von BW), Bundesbehörden, Unis, Firmen aus dem Energiesektor und Stromversorger, Gewerkschaften, Umweltschutzorganisationen wie BUND.
Hier also zu suggerieren, die Automobilindustrie betreibe hier wieder ihr Spielchen, ist irreführend.
Andi EE meint
@Mäx
Deshalb habe ich das Fragezeiczen hinter die Autoindustrie gesetzt. Ich weiss es nicht.
Aber aus der Argumentation kannst du lesen, woher der Artikel stammt. Aus China wird die Studie ganz bestimmt nicht finanziert sein, sonst würde man es ja aus deren Optik schreiben. Gleiches gilt auch für die USA, wieso sollen die sich um Jobs in Europa sorgen, die haben selber mit sich genug zu tun.
Und das Argument der Technologieführerschaft ist doch schlüssig. Wieso soll mit Tesla im eigenen Land, man Europa den Technology-Lead zuschreiben. Sorry das ist wirklich absurd. Und gegenüber den Chinesen hat man in Europa wegen den vielen innovativen Batterieherstellern (auch BYD) das Nachsehen. Der Auftraggeber muss aus Europa stammen, denn nur dort gibt es die eigene Überhöhung.
Werner Mauss meint
Ach Ossi, Google kannst du aber schon bedienen. Die Studie ist schon älter und ich habe sie bereits vorher gelesen. 😂 Da steht auch darunter von wem sie in Auftrag gegeben wurde. Hier kommen solche Beitäge gerne zu bestimmten „richtigen “ Zeitpunkten. Manche wichtige oft garnicht.
LOL meint
ach da ging das Geld also hin, das die Lobby beauftragt hat ;-)
Peer meint
Nennt sich Marktbereinigung. Wer zu spät kommt………
Thomas Claus meint
Sie meinen also die Chinesen wären nicht auf den Markt gekommen wenn VW und Co eher aufs eAuto gesetzt hätten? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Petzi meint
Die Chinesen wären trotzdem gekommen, aber die deutschen Hersteller wären in ihrer Entwicklung weiter und müssten sich nicht so sehr davor fürchten.
elektromat meint
Ja,
entweder du gehst mit der Zeit oder du gehst mit der Zeit.
Deutsche Autobauer haben vor allem mit verhindern von Fortschritt und streuen von Ängsten bei den Kunden vor eAutos geglänzt während China Vorwärts gegangen ist. Die Quittung kommt dann etwas später.
Deutsche Hersteller sind einige Jahre hintendran, das rächt sich.
Bin gespannt welcher Westliche Hersteller als erstes ins straucheln kommt. Ich tip mal auf Ford und den einen oder anderen Japaner.
Henrie meint
Wie jetzt? 300k weniger bis 2040, oder doch 800k mehr, oder ev. 1,5 Mio weniger?
Tolle Studie, Glückwunsch.
Werner Mauss meint
Autos kaufen Autos, hat doch schon mal funktioniert
Peter meint
Mit Prognosen kennst Du Dich nicht so aus, oder? Weil niemand eine Glaskugel hat, rechnet man verschiedene Szenarien durch, was deren Effekte wären. Denn die Zukunft ist meistens (auch) von zukünftigen Entscheidungen und Entwicklungen abhängig.
Sandro meint
Die Freunde einer bestimmten Marke aus den USA nehmen doch für sich in Anspruch über diese Glaskugel zu verfügen. Die hätten bei der Studie berücksichtigt werden müssen.
Peter meint
Mit themenfremder Polemik auf Inhalte antworten. Ganz großes Kino.
tim Schnabel meint
Ist doch eigentlich nicht schlimm, die boomer gehen bald in Rente und wir haben einen Mangel an Fachkräften.
Da passt es ja wenn wir weniger Arbeitsplätze besetzen müssen.
Peter meint
Weniger Arbeitsplätze bedeutet auch weniger Wertschöpfung in der Region. Mit allen Konsequenzen für Bäcker, Handwerker u.s.w.
Teile der Arbeitsplätze können sicherlich über Automatisierung/ Digitalisierung kompensiert werden, aber von so einer Wertschöpfung sieht eine Region in der Regel keinen Cent.
LOL meint
besonders weil weder der Bäcker noch der Handwerker genug Leute hat, da können die dann gleich anfangen
Werner Mauss meint
Genau 😂👍Am Besten wir kaufen uns alle eine Kelle um Wett zu schöpfen…..
Werner Mauss meint
Wert. Schöpfe übrigens auch lieber Wert als zu arbeiten.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Weniger Arbeitsplätze bedeutet auch weniger Wertschöpfung in der Region. Mit allen Konsequenzen für Bäcker, Handwerker u.s.w.“
Bäcker will eh keiner mehr machen, kommt bald nur noch aus großen Fabriken. Ein Bäcker nach dem andern schließt, weil er keinen Nachfolger findet und Brötchen für 1,50 kaufen auch viele nicht mehr. Die Bäcker verschwinden also auch ohne weniger Arbeitsplätze. Handwerker sind auch Mangelware. Von daher zwei Fliegen mit einer Klappe.
Blörk meint
Haben wir doch alles selbst in der Hand – ich kaufe wenn ich es kann Produkte Made in EU und nicht den auf Kosten von Umwelt, der Menschenrechte und des Datenschutzes hergestellten Mist direkt aus China.
Leider hat man nicht immer eine Wahl.
LOL meint
und abgesehen davon brauchen wir mehr Handwerker und Co.
da ist das doch ideal, wenn die Firmen dicht machen, dann freuen sich die kleinen Unternehmen
Peter meint
Und wer nochmal, bezahlt die kleinen Unternehmen und Bäcker, wenn der gutverdienende Häuslebauer aus der Kfz-Industrie keinen gut bezahlten Job in der Kfz-Industrie mehr hat?
Und wenn der Bäcker keine Käufer für seine Brötchen mehr hat, braucht er dann wirklich Personal? Und wenn dann niemand mehr Personal hat, wer finanziert den alten Säcken dann die Rente und die medizinische Versorgung?
Werner Mauss meint
Die anderen 99% der Arbeitnehmer die nicht in der Autoindustrie arbeiten.