Nachdem die Gebrauchtwagenpreise sich in den vergangenen Jahren fast kontinuierlich verteuert haben, sinken sie laut AutoScout24 im Juni den dritten Monat in Folge. Der Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) des Online-Marktplatzes verzeichnete einen Durchschnittspreis von 28.485 Euro – das entspricht einem Rückgang von 1,3 Prozent im Vergleich zum Mai dieses Jahres.
Vor allem gebrauchte E-Autos wurden zuletzt laut der Auswertung erneut günstiger gehandelt: Mit einem Durchschnittspreis von 36.155 Euro verbilligen sie sich innerhalb eines Monats um 4,4 Prozent. Trotz der Abschläge im Juni sind Gebrauchtwagen nach wie vor teuer und liegen preislich rund 4,5 Prozent über den Werten des Vorjahresmonats.
„Die Sommermonate stehen im Gebrauchtwagenhandel traditionell für eine schwächere Nachfrage – das wirkt sich natürlich auch auf die Preise aus“, sagt Stefan Schneck, Vertriebschef Deutschland bei AutoScout24. „In den vergangenen Jahren haben Faktoren wie die Corona-Krise, Materialengpässe, der Ukraine-Krieg und zuletzt die Inflation diese Entwicklung weitestgehend überlagert. Dass die Durchschnittspreise jetzt zum dritten Mal in Folge fallen, deutet erstmals seit langem auf eine Normalisierung der Marktentwicklung hin. Demnach sollten wir, sofern sich diese Marktentwicklung fortsetzt, bis zum Spätsommer fallende Preise sehen, die dann saisonbedingt im Herbst wieder anziehen könnten.“
E-Autos verlieren preislich deutlich, Diesel eher moderat
Die Marktentspannung sei über alle Antriebsarten hinweg zu beobachten, so AutoScout24. Wie schon in den Vormonaten seien es aber die Elektrischen, die sich am deutlichsten verbilligen. 36.155 Euro koste ein E-Auto durchschnittlich im Juni – das seien 4,4 Prozent weniger als im Vormonat. Hybride verbilligten im Vergleich zum Vormonat um 1 Prozent, blieben mit einem Durchschnittspreis von 39.900 Euro aber weiterhin die teuerste Kategorie unter den Antriebsarten.
Auch wer mit einem Verbrenner in den Sommer starten will, kann sich laut dem Portal über günstige Juni-Angebote freuen. So verbilligen sich Benziner um 1,4 Prozent auf durchschnittlich 26.098 Euro und Diesel immerhin um 0,5 Prozent auf 29.587 Euro. Während LPG-Fahrzeuge mit 19.133 Euro nur geringfügig unter den durchschnittlichen Vormonatspreisen notieren, geben Fahrzeuge mit CNG-Antrieb um deutliche 1,9 Prozent auf 15.620 Euro nach.
Oberklasse und Kleinwagen billiger, Oldtimer stabil
Auch beim Blick auf die Fahrzeugsegmente zeigt sich, dass die Preise aktuell weitestgehend im Sinkflug sind. Besonders in der Sparte der Vans/Kleinbusse ist das zu spüren: Entsprechende Modelle verbilligen sich um 1,8 Prozent auf durchschnittlich 25.641 Euro.
Aber auch an den preislichen Rändern verzeichnet der AGPI im Juni viel Bewegung. So geben sowohl Oberklassefahrzeuge (Durchschnittspreis: 67.838 Euro) aber auch Kleinwagen (14.921 Euro) rund 1,6 Prozent beim Preis ab.
Bei den Alterssegmenten sind es vor allem die 10 bis 20 Jahre alten Fahrzeuge, die günstiger zu haben sind: 9968 Euro kosten diese durchschnittlich im Juni – und damit 1 Prozent weniger als noch im Vormonat. Ältere Fahrzeuge verbilligen sich hingegen eher moderat: Nur rund 0,3 Prozent spart, wer sich im Juni einen Youngtimer (8420 Euro) oder Oldtimer (30.592 Euro) zulegt.
Nachfrage rückläufig, Angebot uneinheitlich
Im Juni beginnen in den ersten Bundesländern bereits die Sommerferien – das drückt die Nachfrage im Gebrauchtwagenhandel. Der Juni dieses Jahres bildet hier keine Ausnahme: Vor allem E-Autos (-8 %) und Diesel (-6 %) erhalten somit weniger Klicks auf AutoScout24, bei Benzinern (-4 %) und Hybriden (-3 %) ist der Rückgang noch dezent.
Das Angebot entwickelt sich im Juni uneinheitlich: Während Händler rund 3 Prozent mehr Benziner ins digitale Schaufenster stellen, reduzieren sie das Angebot von Dieseln etwa in der gleichen Größenordnung. Bei E-Autos und Hybriden gibt es nur wenig Bewegung, das Angebot bleibt in etwa auf Vormonatsniveau.
brainDotExe meint
Wird auch Zeit.
Die wenigsten Privatleute sind bereit große Summen für einen Neuwagen auszugeben.
So einen BMW i3 für unter 10.000€ wäre was für viele Pendler.
MAik Müller meint
@brainDotExe das sind Summen die ein Pendler auf bringen kann.
Bei 30000€ fürs Auto bringt er Geld mit auf Arbeit :)
brainDotExe meint
Ja, sehe ich genau so.
Der i3 ist ja im letzten Jahr gut im Preis gefallen.
Gibt es jetzt schon um die 12.000€ gebraucht.
Meine Mutter ist schon am schielen, aber die „magische Grenze“ sind halt eben die 10.000€ bei ihr.
Die hat bis jetzt noch für kein Auto mehr ausgegeben.
M. meint
Wenn das Ding eine AHK hätte, hätte ich längst einen i3s, gerne auch für 18-20k.
Aber mangels dieser AHK würde ich den „Altwagen“ ja nie los.
Also war das Thema schnell wieder durch. Wie beim Born.
Aber als Zweitwagen zum Pendeln ist das Auto echt super.