Fortum Battery Recycling prüft, im Industriegebiet von Artern, Thüringen, eine Produktionsanlage für nachhaltige sekundäre Batteriematerialien zu errichten. Die Anlage würde der zweite Standort der Finnen in Mitteleuropa sein.
Im März dieses Jahres nahm Fortum Battery Recycling den ersten kommerziellen Betrieb in Deutschland mit der Eröffnung der mechanischen Recyclingvorbereitungsanlage in Kirchardt, Baden-Württemberg, auf. Im April wurde im finnischen Harjavalta eine hydrometallurgische Anlage in Betrieb genommen, die den Angaben nach heute Europas größte Recyclinganlage für Elektroauto-Batterien mit geschlossenem Kreislauf ist.
„Wir streben danach, ein anerkannter Produzent nachhaltiger sekundärer Batteriematerialien für die europäische Batteriewertschöpfungskette zu werden und die Nähe zu unseren mitteleuropäischen Kunden zu optimieren. Wir sehen großes Potenzial in der Region Artern und haben bereits Gespräche mit den lokalen Behörden über einen Entwicklungsplan zur Produktion von Schwarzmasse aufgenommen“, erklärt Tero Holländer von Fortum Battery Recycling.
Das Industriegebiet von Artern/Thüringen liege zentral in Deutschland und habe kurze Wege zu den führenden Unternehmen der Batterie- und Automobilindustrie, erklärt Fortum. Das Land Thüringen strebe an, als eines von wenigen Bundesländern die gesamte Wertschöpfungskette von der Grundlagen- und angewandten Forschung über die Produktion mobiler und stationärer Batterien bis hin zum Recycling abzudecken.
„Thüringen ist ein führender Batteriestandort in Deutschland, deshalb sind auch Recyclingtechnologien und Investitionen in diesem Bereich für uns hochinteressant“, so Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. „Fortum bringt große Expertise bei der Rückgewinnung wertvoller seltener Metalle aus Fahrzeug- und industriell genutzten Batterien nach Thüringen. Dieser letzte Schritt im Produktlebenszyklus von Batterien ist eine zentrale Voraussetzung für das Gelingen der grünen Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft.“
Man decke alle erforderlichen Behandlungs- und Produktionsprozesse im industriellen Maßstab ab, „um höchste Recyclingraten zu erzielen und einen geschlossenen Kreislauf für das Batterierecycling entlang der gesamten Wertschöpfungskette in Europa zu schaffen“, unterstreicht Fortum Battery Recycling. Die Wachstumspläne für Zentraleuropa trügen dazu bei, die steigende Nachfrage der Batteriehersteller nach sekundären Batteriematerialien zu decken.
„Wir bewegen uns auf einem starken Wachstumspfad und planen, unsere Recyclingkapazität bis 2030 auf über 200.000 Tonnen Batterieabfälle zu erhöhen. Bis dahin haben wir auch die Eröffnung von zwei weiteren hydrometallurgischen Anlagen in Europa sowie etwa sieben mechanischen Recyclinganlagen zur Herstellung von Schwarzmasse für die hydrometallurgischen Anlagen geplant. Unser Ziel ist es, die gesamte Branche dabei unterstützen, in Europa nachhaltigere Batterien herzustellen“, sagt Holländer.