Die junge Geländewagenmarke Ineos ist mit Verbrennern in den Markt gestartet. Nun stellt die Marke für ihr Erstlingswerk Grenadier 4X4 eine Ausführung vor, die mit einem mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellen-Elektroantrieb fährt. Die Technik für den Demonstrator stammt von BMW.
„Der 4X4 stößt nichts als Wasserdampf aus und demonstriert die Überzeugung von Ineos, dass Wasserstoff ein Schlüsselkraftstoff der Zukunft ist“, so das Unternehmen. Der Wasserstoff-Demonstrator sei mit dem Serien-Grenadier identisch, abgesehen von einer Ausbuchtung der Motorhaube, um die zusätzliche Höhe der Brennstoffzelle unterzubringen.
Der wasserstoffbetriebene Grenadier-Demonstrator könne alles, was ein konventionell angetriebener Grenadier auch könne, aber ohne Emissionen, sagt die Chefin von Ineos Automotive Lynn Calder. „Er zeigt das Engagement von Ineos, extrem leistungsfähige Autos zu bauen, die uns helfen werden, netto null zu erreichen.“
Das Projekt zur Entwicklung eines wasserstoffbetriebenen Grenadiers begann im Juni letzten Jahres mit Unterstützung des österreichischen Antriebsstrang-Beratungsunternehmen AVL. Der 4X4 nutzt den neuesten Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb des BMW-Konzerns. Die Technik wurde von den Ineos-Ingenieuren integriert, indem sie den Leiterrahmen und die Hinterachse modifizierten und die elektrischen Antriebseinheiten unterbrachten.
„Die Möglichkeiten des Torque Vectoring führen zu dem, was Ineos als ‚Gecko-Fähigkeit‘ bezeichnet – hervorragende Kontrolle und Manövrierfähigkeit unter allen Geländebedingungen sowie ein engerer Wendekreis und eine verbesserte Fahrdynamik auf der Straße“, heißt es.
Ob und wann der Grenadier 4X4 den Kunden auch mit Wasserstoffantrieb angeboten wird, bleibt abzuwarten. Feststeht, dass Ineos ab 2026 ein neues, rein elektrisches Modell anbieten möchte. Nur mit Batterie angetriebene Fahrzeuge sind nach Ansicht des Unternehmens „perfekt für bestimmte Anwendungen, kürzere Fahrten, die meisten privaten Autofahrten und städtische Lieferungen“. Wasserstoff-Elektrofahrzeuge eigneten sich besser für längere Fahrten und herausfordernde Einsätze, bei denen Batterien die Nutzlast zu sehr beeinträchtigen und eine große Reichweite erforderlich ist.
Der Chemieriese Ineos, dem Ineos Automotive gehört, produziert 400.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr und setzt eigenen Angaben nach auf Wasserstoff als einen der wichtigsten Kraftstoffe der Zukunft. „Unser Demonstrator beweist, dass die Technologie fähig ist, aber was wir jetzt brauchen, ist die Unterstützung der politischen Entscheidungsträger, um die Infrastruktur für die nächste Generation von Wasserstofffahrzeugen zu schaffen“, erklärt Calder.
alupo meint
Es werden m.W. aktuell mehr bestehende H2 Tankstellen abgebaut als neu gebaut.
Ich denke, langsam setzt sich das Physik-Oberstufenwissen zu H2 bei den meisten durch ;-).
Ineos hätte lieber bei MEG bleiben sollen. So haben sie als Management byout mal angefangen ;-).
Volta meint
Auch wenn die bestehende Wasserstoff – Technik gerade überarbeitet wird und nicht frequentierte Tankstellen entfallen, es gibt noch genug Potenzial. Am Ende ist der Wirkungsgrad einfach besser als wie beim Verbrenner und da liegt der Hase im Pfeffer.
Wir kommen um die Brennstoffzelle nicht herum, da können die Skeptiker zetern wie Sie wollen. Für spezielle Anwendungen ist die Brennstoffzelle einfach besser, gerade in einer Zeit der Elektrifizierung ist das so.
Torsten meint
Na klar, wer kennt sie nicht, die Wasserstofftankstellen in den entlegensten Ecken der Welt…
Ansonsten aber ganz schick.
Nostradamus meint
Und dasselbe gilt auch für Stromtankstellen, irgendwo in niergendwo. :-)
Powerwall Thorsten meint
Du weißt aber schon, daß eine Solaranlage kein Kabel zur Sonne braucht, oder?