Opel treibt im Mutterkonzern Stellantis Technik für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantriebe voran. Seit 2021 werden entsprechend ausgestattete Kleintransporter der Rüsselsheimer sowie der Konzernschwestern Citroën und Peugeot an erste Kunden ausgeliefert. In Zukunft könnten auch Pkw mit Wasserstoff betrieben werden.
„Für uns ist dies die Technologie der Zukunft, und wir wollen unsere führende Rolle auf diesem Gebiet behalten und ausbauen“, sagte Lars Peter Thiesen, bei Opel verantwortlich für die Einführungsstrategie Wasserstoff und Brennstoffzelle, dem e-Medienportal. Aktuell bestehe eine Produktionskapazität von bis zu 1000 Brennstoffzellen-Transportern bei Stellantis pro Jahr. „In zwei Jahren werden wir die Technik auch in den USA bei den größeren Pick-ups anbieten“, kündigte Thiesen an.
Leichte Nutzfahrzeuge seien für das Unternehmen unter den heutigen Randbedingungen die sinnvollste Anwendung für den Markteintritt. „Gerade im Flottenbetrieb sind die Vorteile, dass sich Brennstoffzellenfahrzeuge schnell betanken lassen, keine Emissionen ausstoßen und eine hohe Reichweite haben, entscheidend“, erklärte Thiesen.
Mit Blick auf einen möglichen Einsatz in Pkw sagte Thiesen, dass man den Markt genau beobachte. „Und wenn es sich für uns zeigt, dass wir einen bedeutenden Absatz mit Brennstoffzellen-Pkw erzielen könnten, sind wir gewappnet, weil wir diese Technologie kennen“. Wenn der Markt es erfordere, könnte man solche Fahrzeuge entwickeln. Bereits geplant sei ein zweiter, größerer Wasserstoff-Transporter.
Dass es Wasserstoff-Elektromobilität derzeit schwierig hat, liegt unter anderem an den hohen Kosten der Fahrzeuge, vor allem aber auch an dem nicht existenten Tankstellennetz. Während Serviceflotten einen genau definierten regionalen Bereich hätten, in dem sie eingesetzt werden, brauche es für den Pkw-Bereich ein größeres und dichteres bundesweites Tankstellennetz, damit die Technik akzeptiert wird, so Thiesen.
OpaTesla meint
Zwei Tage zuvor wird vom Chef-Chef verkündet, dass Opel ne reine Elektromarke wird, so bis 2028… da kann man das Wasserstoffgedöns ruhig nochmals einstreuen, hat ja auch ne Batterie. Außer von bezahlten Lobbyisten kommen mittlerweile selbst von Herstellern quasi nur noch anderslautende Aussagen. Tote Pferde und so…
Stefan Balz meint
Irgend jemand muss an dieser leidigen Wasserstoff-Geschichte richtig Kohle machen. Sonst wäre der Spuk doch schon längstens vorbei….
alupo meint
Der Wasserstoff Spuk ist ideal um halbinformierte Autokaufinteressenten zu verunsichern damit sie ein letztes Mal doch noch einmal ein neues Auspuffauto kaufen.
Selbst wenn die alte Autoindustrie ein paar Milliarden p.a. dafür in den Sand setzt (aber die Subventionen nicht vergessen), rechnet sich die ausgelöste zeitliche BEV-Verzögerung für Althersteller. Ich hatte dazu mal eine überschlägige Rechnung gemacht und vor langer Zeit hier grob skizziert.
Die Ankündigungen über H2 und die Biofuels bringen den alten Herstellern jeden Monat somit Milliarden ein indem sie den BEV-Absatzhochlauf bremsen und die realen BEV-Investitionsausgaben etwas in die Zukunft verschieben.
Die H2-Forschungen werden gemacht um von uninformierten Politikern Subventionen zu ergattern und um leichtkritische Zweifler doch noch für 1-2 ruhig zu stellen. Ich denke, auch das macht aus ihrer Perspektive Sinn, leider.
Thomas meint
Schnell an jeder Ecke laden, günstige Infrastruktur, günstige Fahrzeuge, niedriger Energieverbrauch – wer braucht das schon??! Wasserstoff ist die Zukunft! :-)
Michael meint
Ich fürchte da wird es schwer den derzeitigen Marktführer Toyota zu überholen. Der hat im Juni übrigens 0 Autos ausgeliefert.
Jakob Sperling meint
Der Marktführer bei den H2-PKW ist Hyundai. Die verkaufen etwa 15’000 Stück pro Jahr. Toyota verkauft nur etwa 10’000 Stück pro Jahr, hat aber viele Anwendungen ihrer Brennstoffzellen in anderen Gebieten (Eisenbahn, Schiff, Backup, …).
hghildeb meint
Das KBA listet immerhin 18(!) neu zugelassene Mirai im Juni. Das ergibt einen Marktanteil von sagenhaften 0.006% für Wasserstoff-Fahrzeuge.
derJim meint
Also noch Luft übrig für den Weg bis zur Dominanten Technologie!