Damit es Elektroautos in den Massenmarkt schaffen, muss laut Experten das Angebot an erschwinglichen Modellen mit kompakteren Ausmaßen noch deutlich wachsen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) setzt darauf, dass aus gewerblichen Flotten in den Gebrauchtmarkt kommende E-Autos den Umstieg für viele attraktiver machen.
Wissing (FDP) setze auch auf einen „Dienstwageneffekt“, um zu mehr gebrauchten Elektroautos mit günstigeren Kaufpreisen zu kommen, berichtet Zeit.de. „Der Gebrauchtwagenmarkt bei E-Fahrzeugen speist sich im Augenblick vor allen Dingen aus dem Dienstwagenmarkt“, sagte Wissing der Deutschen Presse-Agentur. Sehr viele Elektroautos, die angemeldet werden, seien Dienstwagen.
Diese Flotten erneuerten sich schneller, und dadurch entstehe ein Gebrauchtwagenmarkt. „Wir reden da auch nicht über große Limousinen, wie viele meinen. Der klassische Dienstwagen ist ein Standardfahrzeug“, so der Minister. Der Durchschnittspreis für neue E-Autos liege aktuell bei mehr als 40.000 Euro. Es gebe noch kein ausreichendes Angebot an Gebrauchtwagen.
„Aber wir müssen die Frage beantworten, wie kommen zum Beispiel der Krankenpfleger und die Krankenschwester auf dem Land zu flexiblen Zeiten ins Krankenhaus?“, sagte der Verkehrsminister. Er könne den Leuten ja nicht sagen, „kauft euch für 40.000 Euro ein Elektroauto. Oder: Nehmt den Bus, wenn es nur ausgedünnte Fahrpläne gibt.“
Dienstwagenregelungen seien immer schon eine Chance gewesen, moderne Fahrzeuge schnell in den Markt zu bringen. Dass der Gebrauchtwagenmarkt bei E-Fahrzeugen sich im Augenblick vor allen Dingen aus dem Dienstwagenmarkt speise, „sollten auch diejenigen im Blick haben, die einerseits Klimaschutz durch Elektromobilität voranbringen wollen und andererseits fordern, wir sollten Dienstwagen abschaffen“, meinte der Verkehrsminister. Wissing zielt damit laut dem Bericht auf Forderungen, steuerliche Vergünstigungen für Dienstwagen zu streichen.
Attraktive gebrauchte E-Autos noch Mangelware
Im ersten Halbjahr machten gebrauchte Elektroautos nur 1,25 Prozent der Besitzumschreibungen aus. Das war ein minimaler Rückgang zum Vorjahreszeitraum. Das liegt am mangelnden Angebot von älteren Stromern. Frühere Modelle sind zudem oftmals im Vergleich zu neueren Modellen technisch uninteressanter und daher weniger nachgefragt.
„Bei älteren Gebrauchtwagen gibt es im Moment noch kein relevantes Angebot. Das liegt vor allem daran, dass es vor drei Jahren noch kein breites Angebot an neuen Elektroautos gab und dementsprechend auch die Neuzulassungen niedriger waren“, so kürzlich Thomas Peckruhn, der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Nach üblicherweise drei Jahren laufen viele Verträge für gewerbliche Leasingautos aus, die anschließend auf den Gebrauchtmarkt kommen.
Ein größeres Angebot an gebrauchten Elektroautos werde es wahrscheinlich ab 2024 oder 2025 geben, sagte Peckruhn. Dann kämen die Leasingrückläufer aus den vergangenen Jahren mit höheren Elektro-Anteilen auf den Markt.
Elektrofahrzeuge seien für viele derzeit preislich nicht erreichbar, sagte Wissing. „Wir stehen vor der Frage, wie der Individualverkehr in Zukunft für jede und jeden bezahlbar gestaltet werden kann.“ Daher setze er sich für „Technologieoffenheit“ ein, insbesondere auch für klimaneutrale künstliche Kraftstoffe („E-Fuels“). „Die Bürgerinnen und Bürger sollen das für sie günstigste und beste Angebot auswählen können.“ Für gute Angebote müsse die Autoindustrie sorgen, was deutsche Unternehmen auch gut könnten.
nie wieder Opel meint
Wenn man Wirtschaft und Steuern versteht wird man feststellen, dass der Staat im Bezug auf Steuern nicht dumm ist. Er „steuert“ damit tasächlich, und es kostet ihn mitunter nichts.
Der Effekt einer auf 0,25 % verminderten steuerlichen Belastung durch den sogenannten Geldwerten Vorteil spürt der Arbeitnehmer direkt in der Lohntüte (so er überhaupt relevant Lohnsteuer zahlen muss). Nehmen wir mal einen Lohnsteuersatz von 20% an, also Besserverdiener. Was passiert nun? Er hat mehr Netto, mehr Kaufkraft, und nutzt diese auch. Dadurch generiert er 19% Mehrwertsteuer. Nullsummenspiel, also gratis BEV-Förderung.
Und noch cleverer: Der Anteil abzuführender Lohnsteuer an die Gemeinden entfällt, Umsatzsteuer fließt ja erst einmal komplett an den Bund.
Somit ist jede Diskussion zum „Dienstwagenprivileg“ hinfällig.
Thrawn meint
Der amtierende Verkehrsminister ist immer noch die Handpuppe unserer Automobilindustrie. Genau wie alle seine Vorgänger.
Nur so kann man auf die Idee kommen, über subventionierte Dienstwägen den unterprivilegierten Pöbel mit halbwegs modernen Gebrauchtwagen zu versorgen.
Im Kern ist das nur wieder ein riesen Subventionsprogramm für Fahrzeuge, die völlig am Markt vorbei entwickelt sind. Nachdem die in China nun auch keiner mehr will, versucht man auf diesem Weg, sie wenigstens in Deutschland noch zu platzieren. Ganz nach dem Wunsch unserer schnarchnäsigen Industrie, die immer noch glaubt, sie würde die Standards setzen, so wie das früher vielleicht mal war.
Vielleicht sollte sich unsere „Schlüsselindustrie“ mal überlegen, statt völlig überdimensionierter und überteuerter Fahrzeuge, egal mit welcher Antriebsart, auch mal Fahrzeuge zu entwickeln, welche sich die Mittelschicht tatsächlich auch als Neuwagen leisten kann. Dann braucht sich unser armer Verkehrsminister nicht so argumentativ zu verrenken.
brainDotExe meint
Ein Angehöriger der Mittelschicht verdient im Schnitt etwas über 2000€ netto im Monat.
Einen VW ID.3 gibt es abzüglich Förderung für um die 35.000€.
Ich sehe da jetzt kein großartiges Problem für die Mittelschicht. Je nachdem wie viel man für ein Auto beiseite legen kann, hat man das in 3-5 Jahren.
South meint
Zudem ist ein E Auto deutlich günstiger im Unterhalt. Also wesentlich weniger Reparaturen, keine Steuern, THG Quote und normalerweise weniger Kosten je 100 km … da kommt je nach Nutzung so um die 800 – 1.200 € im Jahr besser weg …
Thrawn meint
Klar, wenn man noch bei Mama wohnt, kann man leicht die Hälfte des Gehalts im Monat fürs Auto abdrücken, sofern einem nichts besseres einfällt, als das Geld in diese Kapitalvernichtungsmaschine zu stecken. Als Familienvater, der vielleicht noch zur Miete wohnt oder einen Baukredit abbezahlt, sieht das etwas anders aus.
Jeff Healey meint
Danke für die klaren Worte, Thrawn.
Die große, überwiegende Masse der beruflich auf ein Auto angewiesenen Menschen in Deutschland kann sich die derzeit vorherrschenden Preise für ein E-Auto nicht leisten.
In der für diese Gruppe relevanten Preis-Range von 15K bis 25K gibt es bisher so gut wie nichts.
Oft wird in dieser Diskussion der Durchschnittspreis für deutsche Autos herangezogen. Dieser gibt jedoch durch die deutsche Firmenwagen-Regelung ein verzerrtes Bild ab. Der Anteil der Privatkunden ist in den letzten Jahren stetig zurückgegangen.
Jürgen V meint
Daumen hoch
MAik Müller meint
@Jeff Healey ganz Klar und einfach so ist es!
Klang meint
Leider auch nur „halbnackt“! Ganz aktuell feststellen müssen. Wunschausstattung würde über 50000€ kosten.
Gerry meint
(Nix-) Wissing ist eine absolute Fehlbesetzung als Verkehrsminister genauso wie sein Vorgänger Scheuer (und der hat übrigens einen täglichen (!!) Schaden von rd. 178.000 Euro während seiner Amtszeit verursacht).
Wissing wird dem wohl in nichts nachstehen wenn man die Schäden aus der Nichteinhaltung der Klimaziele einrechnet.
Bezahlen dürfen es dann wieder wir als Steuerzahler.
Torsten meint
Wieso? Beide haben doch genau das gemacht, wofür sie eingestellt wurden…
South meint
Es steht ja drin. 2020 200T / 2021 356T / 2022 471T / 2023 220T Stück E Autos. Davor war der Markt praktisch noch nicht da. Dann kaufen sich die Privatkäufer nicht jede Jahr ein neues Auto und auch die Leasingverträge laufen ungefähr drei Jahre… wo soll denn da jetzt plötzlich ein riesiger E Gebrauchtwagenmarkt kommen?
Aber der kommt, auch unterhalb der Kompaktklasse. Und ich würde mich auf keinen Fall verunsichern lassen. Autos, auch nicht E Autos, sind keine Mangelware und aktuell schlicht um knapp 20% zu teuer … aktuell würde ich sogar prinzipiell raten zu warten oder nur bei guten Rabatten zuschlagen und sich auf gar keinen Fall einfach auf einen Hersteller festlegen…
David meint
Ich finde das alles an den Haaren herbei gezogen. Warum können denn die Krankenschwestern und Krankenpfleger auf dem Land nicht in der Nähe vom Krankenhaus wohnen? Das wäre die Verkehrswende! Ebenso sollten Krankenhäuser, um ihr Personal zu halten, gescheite Umkleideräume mit Nasszellen und diebstahlsichere Fahrradabstellplätze für teure Pedelecs vorhalten, dann wären auch 15 km Umkreis kein Problem. Aber das alles wird nicht gemacht, weil es im Auto so schön bequem ist. Umwelt? Scheiß drauf!
brainDotExe meint
Ich weiß ja nicht wie du persönlich dazu stehst, aber ich wäre nicht bereit meinen Wohnort wegen des Berufs zu wechseln.
Besonders nicht, wenn man Wohneigentum hat.
David meint
Das ist eben Deutschland. In anderen Ländern macht man das. Hier wird das dann gefahren…
South meint
Eh sag mal. ….bist du nicht der Type, der behauptet eine Porsche Taycan geleast zu haben ? Tststs … Wasser predigen und Wein trinken…
South meint
@David
Franz Bauer meint
Durch das dienstwagenprivileg kommen leider nur hochpreisige Autos deutscher Hersteller in den Markt. Bei vielen Firmen muss der Dienstwagen eines Deutschen Herstellers sein. So Entwickelt sich kein Markt hin zu günstigen Autos sondern nur zu schlechten Preis/Leistungs Fahrzeugen. Bei Und muss VW eingekauft werden, somit haben wir jetzt viele ID3 und 4. Privat würde sich der Flottenmanager diese Gurken niemals kaufen. So kann man sich den Markt auch verzerren.
BEV meint
naja immerhin gibts die 0,25% nur bis zu einem bestimmten Listenpreis
BEV meint
..würde man teurere eAutos nicht begünstigen, dann geht der Griff wieder zum Verbrenner, also müssen auch teurere eAutos günstiger sein
BEV meint
… Verbrenner müssen teurer besteuert werden
Franz Bauer meint
Aus meiner Sicht einfach keine Subventionen, für kein Auto. Vollkommene Gelichbeahndlung. Firmenfahrzeuge müssen wie jede Betriebsausgabe auch abgeschrieben werden. Wird das Firmenfahrzeug auch Privat verwendet muss das voll auf dessen Fahrzeugwert als geldwerter Vorteil angegeben werden. Was glauben sie wie schnell die Preise fallen würden, vor allem bei uns, wenn die Markteintrittsbarrieren für andere Hersteller so gesenkt würden.
Herbs meint
Warum sollte der Wertverlust eines Dienstwagens komplett der privaten Nutzung als Geldwerter Vorteil zugeschrieben werden?
Franz Bauer meint
Wird der wagen Privat verwendet sind das die Kosten die einem Eigenen Wagen gegenüberstehen. Sozusagen die gesparten Kosten gegenüber der alternativen Nutzung des eigene Wagens.
brainDotExe meint
Warum sollte man privat keinen ID.3 oder ID.4 kaufen?
VW Golf und Tiguan werden doch auch privat gut gekauft.
Du weißt schon wie der Markt funktioniert?
Sollte die Nachfrage nach diesen Modellen als Gebrauchtwagen gering sein, sinkt der Preis. Ist für den Gebrauchtwagenkäufer doch etwas gutes.
Franz Bauer meint
Richtig, und die einzigen (Auch unser Betrieb) die noch MEB Autos kaufen sind Flotten. Private Käufer die das Auto auch fahren müssen halten sich stark zurück. VW Selbst gibt eine dramatische Nachfrageschwäche zu. Und das hat gute Gründe!
Jürgen V meint
Mann muss ja die VW-Modelle nicht mögen. Aber sie als Gurken abzutun ist auch nicht richtig. Es gibt schönere und ansprechender E-Autos, vor allem innen, aber sie funktionieren wie sie sollen. Jaja, ich weiß, nicht immer, aber welches Auto tut das schon. Wir fahren jetzt seit 2 Jahren einen ID3 Pure und einen ID4 Pro, ohne zusätzlichen Extras und wir sind damit sehr zufrieden. Wenn man will, kann man einfach alles kaputt reden und mies machen.
one.second meint
Jedes Mal, wenn sich die FDP als Stimme der „Krankenpfleger und Krankenschwestern“ auf dem Land“ geriert, wird mir speiübel. Und dann auch noch gleich den Blödsinn von E-Fuels hinterherschiebt, die teuerste Lösung überhaupt.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die teuerste Lösung wird sich mit Sicherheit nicht durchsetzen. Also immer ganz entspannt bleiben.
Bernhard meint
Ist Dir schon mal aufgefallen, dass die FDP-Politiker zwar immer über e-Fuels und Wasserstoff schwafeln, aber nie erwähnen, was das alles mal den Endverbraucher kosten könnte? Sehr sehr viele Unbedarfte kaufen sich jetzt noch einen Benziner und hoffen dann auf e-Fuels. Und genauso viele, deren Verbrenner jetzt noch läuft, warten auf den Wasserstoffantrieb. Da werden die Kisten dann entweder unverkäuflich oder der Betrieb unbezahlbar. Da wird das hart ersparte Geld von so manchem Familienvater vernichtet. Kann man da noch entspannt bleiben? Kann man das so locker sehen, nur weil wir hier alle schon in der BEV-Welt unterwegs sind?
Andi EE meint
@Only…
Hast du dich mal mit dem Satz von Scholz beschäftigt, „dass er nie etwas gegen die Mehrheit des Volkes durchsetzen wird“.
Das heisst realpolitisch, wenn noch viele Verbrenner im Umlauf sind, es zu keiner einschneidenden CO2-Bepreisung führen kann. Wenn die Verbrenner monetär noch lang attraktiv sind, wird auch der Preis der fossilen Energie nicht stark erhöht und somit wird man auch noch lang kein substanziellen Delta pro Elektromobilität vorhanden sein.
Dass die FDP mit dem ganzen E-Fuel-Quatsch sich in der Ampel durchsetzen konnte, liegt ja nicht an den Grünen. Die SPD ist genau so schief unterwegs wie die FDP, sonst wäre die Mehrheit in der Sache nie zustande gekommen.
Und die Umfrageergebnisse der AfD lassen nichts Gutes, dass da irgend etwas zum Nacheil des Verbrenners beschlossen wird, man muss das Gegenteil vermuten. Die SPD und Kanzler sind so schwach, ich befürchte noch einiges beim Klima steht da auf der Kippe. Man kann ja auch nicht kommunizieren, wie EE zutraut wird … es ist immer Funkstille, man füttert jeden Tag die Skeptiker. Die Kommunikation für die Energiewende ist ausbaufähig.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Verkehrsminister Wissing setzt auf Dienstwageneffekt für günstige Elektroautos“
Heißt im Umkehrschluss es wird noch einige Jahre dauern bis es so weit ist.
Cadrick Bauer meint
Prinzipiell hat er in diesem Punkt nun mal Recht: der Gebrauchtwagenmarkt wird (in allen Bereichen) primär durch den Dienstwagenmarkt gespeist. Ob einem das gefällt oder nicht ist völlig egal: es ist so.
Er hat auch damit Recht, daß erst 2019 durch Teslas Markteintritt mit dem Model 3 die E-Mobilität überhaupt erst in die Breite geschoben wurde und erst ab 2020 relevante Mengen BEV anfingen.
Das sind alles simple Tatsachen.
Blödsinn erzählt er natürlich mit den eFuels oder warum E-Auto nach wie vor so teuer sind. Wenn man als Regierung daran was ändern wollte, müsste man mal gezielt die Hersteller fördern, die Preise auch mal freiwillig senken statt immer nur zu erhöhen, die von sich aus klar sagen, daß ihre Autos zu teuer sind und permanent daran arbeiten, diese billiger zu machen, die auch alles an steigende Produktionszahlen setzen.
Torsten meint
„Wenn man als Regierung daran was ändern wollte, müsste man mal gezielt die Hersteller fördern, …“
Nee, dann müsste man jegliche Förderung komplett einstellen. Denn nur dann gäbe es einen gesunden Markt, der Fahrzeuge produziert, die auch gekauft werden wollen.
Jörg2 meint
Da kommt so leise eine Diskussion auf, ob das Dienstwagenprivileg noch sinnvoll wäre und schwupps hat die FDP eine Argumentationslinie, die irgendwas mit „mehr BEV fürs gemeine Volk“ hat, wenn denn zuerst die Dienstwagen-Privatnutzer weiterhin bedient werden.
Das Warten auf den Gebrauchtwagenmarkt könnte die FDP umgehen, wenn sie BEV bis Listenpreis 40.000€ (?) sehr stark (15.000€ ?) subventionieren würde (den Käufer, nicht den Hersteller) und hierbei Haltefristen oberhalb der Leasingzeiten festlegt.
20.000€ KfW-Kredit zu 4% und 5x 3.000€ Ausbuchung pro Jahr nach Nachweis der Haltung.
eHannes meint
Auch die „Subvention für den Käufer“ landet selbstverständlich beim Hersteller, weil der das bei seinem Angebot schon „einpreist“. Mit Subventionen für BEVs sollte demnächst Schluß sein: Die sind ein Tool für Startphasen, wenn „early adopters“ gesucht werden. Ich bin überzeugt, dass immer mehr Modelle von vielen Herstellern schon innerhalb der nächsten Monate den nötigen Preisdruck via Konkurrenz erzeugen werden. Die Anfänge dieses Prozesses sehen wir ja schon seit ein paar Wochen. Auch hilft die derzeitige allgemeine Kaufzurückhaltung bei BEVs mit dabei. Nebenbei: Die brennende Fremantle Highway wird auch nicht gerade einen Nachfrageschub auslösen.
Jörg2 meint
eHannes
Aktuell sehe ich da wenig Hersteller, die bei einem Listenpreis von max. 40.000 Tacken eine Subvention von 15.000 Tacken einpreisen könnten.
Deity meint
Und wenn man dann die Gegenüberstellung macht, was die beiden Varianten den Staat jeweils kosten…
…Dann wird man ganz schnell wieder bei Variante mit den gebrauchten E-Dienstwagen landen :)
Jörg2 meint
Zielerreichung kostet halt manchmal auch Geld.
Als Gegenfinanzierung kann man ja am Dienstwagenprivileg rumschrauben.
Mit dem FDP-Vorschlag wird sich halt so schnell nichts bewegen. Aber vielleicht bereitet die FDP mit ihrem Vorschlag schon die nächste Kelle Geld für ihre Klientel vor…. BEV-Dienstwagen mit 0%-Steuer z.B.
Deity meint
Ich find das Wort Dienstwagenprivileg etwas schwierig, aber anderes Thema.
Ein Dienstwagen kostet den Statt ja erstmal keine Investiition, ganz im Gegenteil. Ein Dienstwagen bringt dem Staat ja ordentliche steuerliche Einnahmen. Ist ja nichts anderes, als ein Gehaltsbestandteil.
Und mit einem Zeitrahmen von meist 2-3 Jahren bis es als Gebrauchter in den Privatmarkt gepumpt wird finde ich das nicht all zu schlecht. Ohne eine Statistik zu haben vermute ich, dass dies dauerhaft mehr dazu beiträgt den PKW Bestand in Deutschland zu elektrifizieren.
Jörg2 meint
Deity
Der Staat war mal der Meinung, 1% wäre als Berechnungsgrundlage der richtige Wert. Für BEV wurde das geviertelt. Hier verzichtet der Staat auf Steuereinnahmen. Hier könnte er zurückrudern zweck Finanzierung von BEV-Käufen mit Listenpreisen unterhalb von zB. 40.000 Tacken.
Natürlich ist es ein Privileg. 10.000de von Nutzern können nicht irren.
Die steuerlichen Einnahmen könnten überschaubar sein. Das Unternehmen zieht die Mehrwertsteuer. Der Wagen ist Lohnersatzleistung, senkt die LSt und senkt die Sozialbeiträge (auch die Rentenpunkte).
Die Nichtsovielverdiener auf den Gebrauchtwagenkrabbeltisch zu verweisen… naja, ich weiß nicht….
Aber völlig egal: Mich wird auch dieses Jahr keiner fragen, wie das nächstjährige Steuergesetz aussehen soll.
Mike meint
Nichts subventionieren! Dass das nur die Preise hochhält, sollte mittlerweile bekannt sein. Dass der Staat kein Geld mehr hat, auch.
eHannes meint
Und die damit verbundene Bürokratie sollten wir uns auch ersparen – auch finanziell.
Jörg2 meint
Mike
Natürlich muss der Staat subventionieren! Von Krankenkassen bis Kita…
Ob das im Autosektor sein soll? Eher nicht. Wenn denn aber solche staatlichen BEV-Ziele ausgeworfen werden und halt subventioniert wird, dann bitte beim „kleinen Mann“ und nicht beim FDP-Klientel.
Eugen P. meint
Bei 2/3 gewerblichen Zulassungen wird es nur über die Flottenkunden gehen, hieß es nicht irgendwo, dass viele Firmen ab 2030 nur noch elektrische Dienstwagen zulassen wollen, auch des „Greenwashings“ wegen?
Ich frage mich eher, ob der Gebrauchtwagenmarkt große Mengen elekrischer Leasingrücknehmer aufnehmen kann, wenn E-Autos weiterhin nur für Hausbesitzer halbwegs attraktiv sind. Ohne entsprechende Gebrauchtwagenpreise, gehen sich auch günstige Leasingraten für Flottenkunden nicht mehr aus.
Cadrick Bauer meint
Bis wir allein den Eigenheimbesitzer allen E-Autos verkauft haben…
Dazu kommen noch all die, die zwar zur Miete wohnen, aber trotzdem irgendwie privat laden können.
Praktisch reden wir von über 70% aller privaten Pkw, die STAND HEUTE kein Ladeproblem hätten. Das sind rund 30 Millionen Stück.
Da ist wirklich so GAR kein Nachfrageproblem in der Hinsicht zu sehen. Und es ist wirklich MEHR als genug Zeit, bis dahin all die Ladeprobleme der verbleibenden 30% auf die eine oder andere Weise zu lösen. „Mobile Hausstromtarife“ wären so der simpelste Ansatz, also daß man überall (an Wechselstrom) zu seinem Hausstrompreis laden kann.
Stefan meint
Mobile Hausstromtarife plus Zuschlag für den Ladesäulenbetreiber („Roaming-Gebühr“).
Oder wie soll der Ladesäulenbetreiber bezahlt werden? Aus den Netzentgelten?
Michael meint
Dienstwagen sind ja meist Kleinwagen. Also genau der richtige Anreiz. Sarkasmus aus. Kein Autobauer schafft es derzeit einen Kleinwagen kostendeckend zu verkaufen. Honda hat gerade das Aus für den Honda E verkündet, e.up und Konsorten sind reine Compliance Cars die nur mit hohen Verlusten verkauft werden. Einzige Ausnahme ist der in China gebaute Dacia Spring. Ob Renault da was verdient weiss ich nicht. Vermutlich geben sie den Gewinn direkt nach China weiter.
Eugen P. meint
Und? War bei Verbrennern ja auch nicht anders, ist doch gut wenn Familien so günstig an Kombis/Mittelklassewagen kommen. Das Problem ist eher, dass es bisher keine wirklich vernünftigen E-Autos ala Passat oder Octavia gibt.
Cadrick Bauer meint
Der Spring IST ein Renault, kein Dacia. Ursprünglich „Renault Kwid“ von Renault India für den indischen Markt als Billigst-Verbrenner (~3k€ VK) entwickelt, wurde er von Renault China für den chinesischen Markt billigst auf E umgebaut und dort als Renault City-K-Ze für 6k€ bzw. 9k€ verkauft.
Als das hier bekannt wurde und der Markt genug Druck auf Renault ausübte, haben die den dem Dacia-Vertrieb für EU auf’s Auge gedrückt. Unter Renault-Label wäre diese Billigkarre hier stark imageschädigend.
Anfangs kostete er hier ähnlich wie in China: ~9k€ Basis bzw. 12k€ in der „Top“-Version. In DE halt um exakt die BAFA-Förderung teurer – ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Heute kostet er halt schon über 20k€. An den Herstellungskosten in China dürfte sich eher wenig geändert haben. Der Transport ist vielleicht etwas teurer geworden, aber sicherlich keine 10k€…
Nein, Renault verdient an der Karre eine goldene Nase. Leider merken die Käufer offenbar schnell, daß er den Erwartungen nicht gerecht wird: die stehen in Massen auf Mobile.de… Preis und Leistung stehen wirklich in keinem Verhältnis mehr. Für unter 10k€ wäre er ja tragbar, dann erwartet man auch nix.
Mike meint
Wenn er will, dass kompakte BEV von den Dienstwagen in den Gebrauchtmarkt sickern, müssen sie erst einmal den Dienstwagenkäufern schmackhafter gemacht werden. Z.B. durch 0,25% pro Monat für Listenpreise (des gekauften Modells) unter 30kEUR, alles darüber mit 1%.
Kokopelli meint
Welches kompakte eAuto hat einen Bruttolistenpreis von 30.000 €?
id.3?
MG4?
Renault Megane?
Super Vorschlag, genau mein Humor…
Mike meint
Ich meinte folgendes:
Wenn ein Auto 40k kostet, wird 30k mit 0,25% versteuert und 10k mit 1%.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wie sah es denn in der Vergangenheit mit kompakten Verbrennerdienstwagen aus?
Cadrick Bauer meint
Der Golf war lange Zeit DER Renner unter den Dienstwagen. Alternativ halt Astra, Focus oder auch Megane oder 308 (und Vorgänger).
Mittlerweile wollen alle SUV, auch als Firmenwagen. Da die teurer sind, hat sich das in Richtung Skoda Karoq verlagert.
Elektrisch ist halt kaum was in der Kompaktklasse. Tesla geht erst 2 drüber los, VW hat nur den ID.3, Renault den eher SUV’igen Megan-e und Stellantis… bekommt gerade Astra/308.
Das liegt alles an oder über 40k€ Einstiegspreis.
Das wird sich wohl erst ändern, wenn entweder Tesla mit dem Kompakten um 25k€ kommt ODER wenn chinesische Hersteller konkurrenzfähige (!) BEV für DEUTLICH weniger hier anbieten. Davon sind wir ja noch weit entfernt.
Fragendeliebe meint
Bevor sich die ersten Aufregen – machen lassen! Kein OEM (außer Porsche) setzt auf E-Fools – warum sollte ein Kunde in 2028 (wenn es denn dann ein paar Literchen in der Apotheke gibt) seinen neuen VW Golf 9? mit überteuertem Explosionsgemisch tanken? Wird nicht passieren! Also schwätzen lassen und E-Auto fahren. Aufregen bringt nix und von H2 will ich erst garnicht anfangen (das Pferd scheint für Wissing wohl schon tot zu sein)
Wilfried Perl meint
Ich fahre ebenfalls BEV. Aber realistisch: Wir sind bisher prozentual kleiner Kreis und mit dem Wachstum des Kreises geht’s auch nur behäbig voran. 80% und mehr der Neuwagenkäufe sind nach wie vor Verbrenner.
eBiker meint
2028? kann es sein dass du dich da um 10 Jahre vertan hast?
Ach – aber 2035 soll es gar keine Verbrenner mehr zu kaufen geben.