Das chinesische Elektroauto-Start-up Nio schreitet mit dem Ausbau seiner Infrastruktur in Deutschland voran und hat im August mit Ulm-Seligweiler und Regensburg zwei weitere von insgesamt sieben „Power Swap Stations“ (PSS) hierzulande eröffnet. Für die Standorte Mühldorf, Geiselwind und Aurach in Bayern sowie Lehre in Niedersachsen liegen die Genehmigungen vor, teilweise wurde schon mit dem Bau begonnen.
„Mit Inbetriebnahme der neuen PSS ist es Usern ab sofort möglich, nur mit Power Swaps von Nord- nach Süddeutschland, oder von Berlin nach Amsterdam zu fahren“, erklärt das Unternehmen. „Durch unser einzigartiges Power-Konzept, welches sowohl das Laden als auch den voll automatisierten Batterietausch ermöglicht, haben unsere User die Wahl, ob sie bei Urlaubsfahrten lieber eine längere Ladepause oder nur einen kurzen Swapping-Stop einlegen möchten“, so Frederic Korn von Nio.
Nach den ersten beiden PSS Deutschlands im bayerischen Zusmarshausen und in Hilden in Nordrhein-Westfalen ging am 29. Juni mit Dorsten eine weitere PSS in Nordrhein-Westfalen in Betrieb. In Ulm-Seligweiler ging am 25. Juli kürzlich die erste PSS in Baden-Württemberg ans Netz und wurde nun offiziell für den Publikumsverkehr freigegeben. Es folgten die PSS Großburgwedel in Niedersachsen auf einem Schnellladepark der EnBW am 27. Juli und Waldlaubersheim in Rheinland-Pfalz am 28. Juli. Die bundesweit siebte PSS und gleichzeitig die zweite in Bayern wurde diese Woche in Regensburg eröffnet.
Mit dem Ziel einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur habe man bereits 50 weitere Standorte für den Bau neuer Power Swap Stations gesichert und die entsprechenden Verträge unterzeichnet, so Nio.
Die Power Swap Station sind exklusiv von Nio-Kunden nutzbar, die die Fahrzeugbatterie im „Battery-as-a-Service-Modell“ mieten. Sie können mit den Konstruktionen ihre Akkupakete vollautomatisch in rund fünf Minuten austauschen lassen. Die Power Swap Stations der aktuellen Generation sind von der Größe her vergleichbar mit einer Doppelgarage und wiegen in etwa 28 Tonnen.
Jede Power Swap Station ist für bis zu 312 Batterietauschvorgänge pro Tag ausgelegt. Nio betont: „Bei jedem Tausch wird der Zustand der Batterie und des elektrischen Systems sorgfältig geprüft, um sicherzustellen, dass sowohl das Fahrzeug als auch die Batterie in optimalem Zustand sind.“
In Europa ist für dieses Jahr der Bau von 70 PSS geplant. Weltweit sind Unternehmensangaben nach bereits weit über 1000 in Betrieb, die meisten davon in China.
GoSonnE meint
Auf den ersten Blick macht es Sinn ein Akkutauschnetz zu etablieren.
Bei genauerer Betrachtung fallen jedoch einige Gegenargumente so stark ins Gewicht, die nach meiner Einschätzung dazu führen werden, dass dieses System ein Nischenprodukt bleibt.
– Derzeit befinden wir uns in einer Phase in der sehr viel Forschung und Entwicklung zum Thema Batterietechnik betrieben wird. Firmen sind bemüht einen Entwicklungsvorsprung zu erlangen um am Markt einen Wettbewerbsvorteil zu erringen – Dieser Wettbewerb treibt wiederum die Entwicklung nach vorne. Zum jetzigen Zeitpunkt wird keine Weltfirma außerhalb autoritärer Staaten Wettbewerbsvorteile in dieser Schlüsseltechnik aufgeben um einen Standard mit anderen Firmen zu teilen. Das funktioniert nur in China (Staatlich bestimmt).
– Es würde Jahre dauern bis ein Standard für ein solches komplexes System mit einer sehr langen Lebensdauer gefunden wird – das hat ja schon für ein einfaches und kurzlebiges System wie den einheitlichen Ladeanschluss für ein Smartphone und Co. sehr lange gedauert.
– Wechselsysteme sind sicher für Vielfahrende (Berufspendler, Dienstwagen, Mietfahrzeuge, Carsharing) praktisch. Der Durchschnittsmobilitätsbedarf wird in Masse mit heimischen Wallboxen in perfekter Kombination mit einer eigenen PV-Anlage oder mit dynamischen Stromtarifen gedeckt.
– Die Möglichkeit einer riesigen Batterie in jedes Auto einzubauen geht am Bedarf vorbei. Die Emobilität benötigt kleine Autos für die Stadt und den Pendelverkehr (200 – 400 km Reichweite) und die haben konstruktionsbedingt keinen Platz für diese Akkugrößen
– Derzeit konzentriert sich die Autoindustrie auf große gewinnbringende Premiummodelle, da die wenigen verfügbaren Akkus nicht für die margenschwachen Kleinwagen verschwendet werden können. Sobald jedoch das hochlaufen der Akkuproduktion erfolgt ist werden die für die Alltagsmobilität notwendigen Kleinwagen mehr in den Fokus der Käufer rücken welche Zuhause oder am Arbeitsplatz ohne Zeitdruck geladen werden können – Wechselsysteme bringen da keinen Vorteil, im Gegenteil der Wechselvorgang egal wie schnell er sein sollte kostet Zeit.
– Der Vorteil das lagernde Wechselakkus zur Stabilisierung der Stromnetze genutzt werden und dadurch Einnahmen erwirtschaften wird spätestens 2024 das Alleinstellungsmerkmal verlieren wenn das bidirektionale Laden in Deutschland endlich möglich ist.
Mein Fazit:
– Wechselsysteme werden ein Nischenprodukt bleiben.
– Weltfirmen werden sich in demokratischen Staaten nicht bei erarbeiteten Wettbewerbsvorteilen beschneiden lassen
– Einheitliche Standards bremsen Weiterentwicklungen aus
CJuser meint
Ich bin ja mal auf die ersten Sommer gespannt, wo NIO Fahrer Schlange stehen und andere BEV Fahrer sich mal eben am Hypercharger oder Tesla V4 Charger ein paar 100 km aufladen und schneller weg sind :D
Die Idee mit dem Wechselakku hat positive, wie auch negative Seiten. Die Akkus sollten bei dem Ladeverhalten in der Swap-Station auf jeden Fall sehr lange halten. Langsames kontrolliertes laden nicht bis zum Anschlag. WENN, dann würde ich aber das alternative System von CATL EVOGO bevorzugen, welches sich offener und modularer gestaltet. Selbst wenn NIO das System freigeben würde, müssten sich die Autohersteller bei Radstand und Technik von einem einzigen chinesischen Autohersteller, der kein Akkuhersteller ist, reinreden lassen. Will man das? Bei CATL bestellen viele dagegen eh ihre Akkus.
Außerdem halte ich diese Entwicklung, dass jeder Hersteller denkt seine eigenen Ladestationen aufzubauen, mit für die größte Bremse in der E-Mobilität.
Jörg2 meint
CJ…
Dieses Auto ist stinknormal ladbar.
MichaelEV meint
Viele haben wenige Langstrecken-Fahrten zu genau diesen Zeitpunkten, wo überdurchschnittlich viel los ist. Wenn man genau dann immer aufs Laden ausweichen muss, ist das Konzept für die Tonne. Entweder es skaliert auch für solche Szenarien oder kann maximal nur eine kleine Nischenlösung sein.
Jörg2 meint
MichaelEV
Der Fahrer eines Wechselakkufahrzeuges, kann sich entscheiden: laden oder wechseln. Insofern ein Zugewinn. (Wenn man es bezahlen möchte.)
Aber Fahrer solcher Fahrzeuge hauptsächlich auf Langstrecke gehen, wenn das auf Strecke verfügbare Ladenetz überausgelastet ist, dazu habe ich keine Informationen.
Ob dann zeitgleich auf dieser Langstrecke Wechselstationen zur Verfügung stehen, die ein Ausweichen sinnvoll machen, auch dazu fehlt mir jedwede Information, die ich in ein Argument fließen lassen könnte.
MichaelEV meint
Andersherum, bei Ladeinfrastruktur habe ich eine konkrete Vorstellung davon, wie auch die Szenarien mit hoher Last funktionieren, bei den Wechselstationen halte ich das für nahezu ausgeschlossen.
Auch ist bei Strompreisen/Netzbelastung die Meinung hier sehr rosarot gefärbt. Viele DC-Ladevorgänge finden bei besten Angebot statt, stattdessen verteilt man die Nachfrage in die Zeiten mit schlechtem Angebot.
Bei dir denke ich herauszulesen, dass es als Lösung für eine kleine Teilmenge taugt. Möglich, das will ich nicht ausschließen. Für die Masse aber niemals. Letztendlich stehen Mehrkosten einem „Nutzen“ entgegen und jeder darf entscheiden, ob es das einem Wert ist. Den Nutzen seh ich aber noch nicht mal, unsere eigentlich kurzen Pausen dauern mit Kind locker so lange, dass da ein Ladevorgang hinpasst. Der Akkuwechsel ist dann, wie ein Tankvorgang, nur verlorene Zeit. Der „Nutzen“ ist also teilweise gar negativ.
andi_nün meint
Ja, wenn zwei Leute vor einem sind, hat man schon verloren. Tausch selber dauert 4-5 Minuten, das ist das Rein- und Rauskurven nicht mitgerechnet.
Tobias meint
Hier in Großburgwedel bei Hannover (A7) ist auch eine Nio Wechselstube errichtet worden, an einem großem EnBW Ladepark.
Allerdings käme so etwas nie für mich in Frage. Ich mag keine Mietakkus, die Zeitersparnis sinkt jedes Jahr da sich die Akkutechnik weiterentwickelt. Um heute 5-7min zu sparen soll ich tauschen ?
Dazu das eingeschränkte Angebot an Fahrzeugen die mit diesem Akkutyp fahren. Teurer, schwerer, so sinnig wie ein Hybrid. Nein, ich denke die Zeit des Wechselakkus ist vorbei, oder war nie da.
Jörg2 meint
Tobias
Das Auto kann man(n) auch stinknormal laden.
Ralf Dunker meint
Wenn die Europäer nur begreifen würden, welch Gamechanger der Akkuwechsel ist, würde man doch endlich den Norm-Akku nutzen! Wozu gibt es denn die EU?! Genau das forciert die chinesische Regierung derzeit: Nicht einzelne Unternehmen, die ganze Branche ist dort gerade dabei, sich auf einen Akku-Bautyp zu einigen. Wohlgemerkt: nicht alle bauen den gleichen Akku. Die Zellchemie bleibt divers. Aber Form, Kontakte und elektrische Ausgangsparameter sind kompatibel. Sinopec (staatliches Mineralölunternehmen) ist dabei für diese Normakkus überall Wechseloptionen an dessen Tankstellen zu errichten. Dort wird die gleichbleibende Qualität der Akkus ebenso überwacht, wie hierzulande der Treibstoff. Jede Tankstelle übernimmt dann zusätzlich Stromnetz stabilisierende Funktionen (Spannung, Frequenz, An- und Verkauf über Strombörsen für Regelleistung etc.). Damit amortisiert der Betreiber das Invest sukzessive. Denn derartige Dienstleistungen werden satt honoriert.
Bin gespannt, wann die europäischen Hersteller begreifen, dass man Akkus nicht verkauft, sondern als floatendes Kapital zirkulieren lässt. Die Autofahrer erhalten KFZ, die 10.000 € günstiger sind, liefern aber bei jedem Tausch kostenlos negative Regelenergie ab, die der Dienstleister mit billigem Strom bei Starkwind / Sonnenschein nutzt – und dann wieder zum üblichen Strompreis an uns verkauft – jeden Tag, millionenfach… Die Energiewende bekommt die ersten 15 % Speicherkapazität, die Autofahrer ein Produkt, das im Vergleich zum Vertrauten im Alltag mindestens ebenso gut ist (denn darum geht es, nicht um isolierte Betrachtung von Ladezeiten oder Kaufpreis. Der Konsument vergleicht schlicht das Bekannte mit dem Neuen: Kann es mehr bei gleichem Preis, schlägt er begeistert zu – ansonsten bleibt er beim Alten!) 14.000 Tankstellen haben wir, kennt jeder. Der Wiederverkauf ist kein unkalkulierbares Risiko für beide Seiten, da es bei jedem Akkuwechsel die aktuelle Zellchemie unter den Popo gibt. Und die nervige Diskussion um unrentable Ladesäulen wäre auch vorbei.
Gunnar meint
Komisches Geschreibsel hier.
Mit einem Mietakku ist man auf die Gnade des Herstellers angewiesen. Wenn der pleite gehen sollte oder vielleicht sich die Norm ändert, weil sich Technik weiterentwickelt und man feststellt, dass die aktuelle Norm einfach ka..ke ist, dann gucken alle „Käufer“ des alten Mietakkus in die Röhre.
Ralf Dunker meint
Moin Gunnar,
der genormte Wechselakku müsste nicht gemietet werden! Das ist derzeit erforderlich, weil in der EU z.Z. nur proprietär agierende Akteure à la Better Place (2000er Jahre) die Technik anbieten.
Eine europäische Akkunorm hätte schnell eine ganz andere Dynamik. Vermutlich würde – neben diversen Preisbestandteilen für den Fahrstrom: Leistungsklasse des Akkus, enthaltene Energie etc. – bei jedem Tausch eine geringe Wechselgebühr eingepreist, keine monatl. Miete (wer weniger fährt, zahlt weniger, keine steife monatl. Pauschale). Vor allem orientierte sich der Preis aber an der Konkurrenz, die sich durch die Volatilität des Strompreises an der Börse ergäbe: Alle Stations-Betreiber versuchen, den Strom so günstig wie möglich einzukaufen, also bei viel Wind und/ oder Sonne und streichen die Differenz beim Abverkauf an uns ein. Das ist legitim, weil sie die Akkus/ Infrastruktur vorfinanzieren. Herrscht Stromflaute, sinkt ihr Profit. Sie haben also Interesse daran, sich an der Systemoptimierung zu beteiligen. Ist die Nachfrage nach Fahrstrom dann aber gering, speisen sie einen Teil des Stroms zurück in die Netze – und zwar zu hohem Preis, weil Strom knapper ist.
Heute, mit fest verbautem Akku, ist der Konsument der Dumme! Er kauft ein KFZ mit ca. 10k teurem Akku, fährt das Produkt 5 – 10 Jahre, während sich die Akkuwelt da draußen weiter entwickelt. Bei Verkauf herrscht dann Unsicherheit: Das Produkt ist garagengepflegt, 1. Hand, Nichtraucher. Aber was ist mit Akku?
Das Wechselsystem bedeutet gerade nicht, dass der Akku sich nicht entwickelt. Nur Formfaktoren, z.B. Gehäuse, Kontakte, Ausgangsspannung werden so gewählt, dass sie unter (fast) jedes Serienfahrzeug passen. Die Hersteller konkurrieren aber bei der Zellchemie, da sie sich Verbesserungen bei jedem Akkuwechsel bezahlen lassen: „Wollen sie den Diesel-, den Normal- oder den Superakku?“ Und: „Wollen Sie einen Akku für Ihren Kleinwagen, zwei Akkus für die Langstrecke oder drei Akkus für Ihren Transporter?“ Und: „Wollen Sie heute die neueste Zellchemie oder reicht ein Akku, der schon drei Jahre im System ist?“
Akkus, die unter eine bestimmte Kapazität fallen, erhält der Hersteller kostenlos zurück – klar, er hat ihn ja nie verkauft. Er recykliert möglichst viel Material und stellt den Akku der nächsten Generation zur Verfügung.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist vor allem spannend, dass sich hier a) ein Geschäftsmodell mit kostengünstigem KFZ abbilden lässt (kein ewiger Subventionierungsbedarf) und b) die dringend benötigten Speicher für die Energiewende an dfn Wechselstationen entstehen.
Ben meint
Du weisst aber schon das Nio der einzige Hersteller mit Wechselakku ist und in China genauso normale Ladeinfra gebaut wird, auch halt Nio nur an dem System festhält weils vom Staat bezahlt wird.
Ralf Dunker meint
Moin Ben,
nein, in China sind die größten OEM (15-20) und Sinopec (Tankstellen) an einem Normunsprozess beteiligt. Und auch die deutschen OEM sind dort über Beteiligungen an diesem Prozess beteiligt. Ich denke, sie wissen, welche Dynamik der Akkuwechsel in den Markt bringt, wollen aber hier ihre Verbrennertechnologie eher langsam auslaufen lassen, um Disruption zu vermeiden (ich kann es nachvollziehen). Die chinesischen OEM haben halt keinen Verbrenner-Klotz am Bein – ein großer betriebswirtschaftlicher Vorteil. Ich hoffe, die Strategie der hiesigen Industrie ist kein Fehler…
Ralf Dunker meint
Ach so: Ja, ich weiß, dass China zweigleisig fährt, also Laden und Wechseln konkurrieren lässt – clever!
Jörg2 meint
Ralf
Danke für den Blick über den Tellerrand!
Bernhard meint
Mensch Ralf, gebe Dir voll recht. Das mit dem Tellerand, über dem man nicht hinausblickt ist genau der Punkt, den viele hier nicht verstehen. Ich fahre einen EV6 der auch V2L kann. Natürlich wollen die Stromversorger das nicht, aber das ist genau der Weg. Und wenn Nio clever ist nutzen die genau diese Möglichkeit und lassen sich das Laden der Akkus von den Stromversorgern bezahlen. Ich würde niemals meinen Akku des EV6 den Stromversorgern zur Verfügung stellen. Die würden ihn nur stressen und so gut wie nichts vergüten. Jedem steht es schon heute frei sich eine Notstromversorgung in sein Hausnetz einbauen zu lassen. Muss aber an diesem Zugang eine Dieselgenerator hängen? Wieso nicht einen Vertrag mit Tibber oder Awwattar machen und zu Zeiten des billigen Stromes den Akku des EV6 vollballern und dann über V2L wieder ins Haus einspeisen. Da kann man dann auch einen Hausakku dazwischen hängen, der das Haus versorgt, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Man muss nur über den Tellerrand schauen.
Ralf Dunker meint
Moin Berhard,
genau!
Allerdings ist die individuelle Kleinlösung (mein Auto, mein Haus etc.) aus Sicht des Familienbudgets wirtschaftlich problematisch. Es ist schlicht teuer, wenn sich jeder stationäre Speicher kaufen muss. Ich denke, wir beweisen – bei allen Herausforderungen – dass das solidarische Prinzip kosteneffizienter funzt. Die FH München spricht seit Jahren von „Ortsnetzspeichern“, die gemeinsam kommunal o.ä. organisiert werden und insg. viel günstiger sind (weil sie leicht am Strommarkt teilnehmen können). Wechselstationen (14.000 Tankstellen nur in Deutschland) à 300 Fahrakkus im Schnitt sind nochmals eine Potenz schlauer!
Freddy K meint
Und wenn sich die Fahrzeugtechnik ändert muss Nio immer die alte nehmen. Nix mit 600V, 800V, andwre Ströme usw…
Da ja das Auto gleich bleibt kannst du dort nicht plötzlich höhere Ströme fliesen lassen. Und wenns dich neue Systeme gibt müssen die Stationen verschiedene Akkus vorhalten….
Und bei gleichen Ajkusystemen ist man an die Chassisgrundlage gebunden. Due dürfte dann durch die Bank über alle Modelle nie mehr geändert werden. Prima wenn einer nen Sportwagen bauen will…. Oder ein anderer nen richtugen Geländewagen, Oder ein Wohnmobil, Van etc….
Gibt halt dann nur gleiche Chassis…
alupo meint
Die Spannung wird nicht geregelt denn wie sollte man kurzfristig oder gar während des Betriebes ein paar Wicklungen auf den Generator dazu wickeln? Oder auf der Sekundärseite des Transformators?
Geregelt wird immer die Frequenz. Die Spannung ergibt sich aus der Belastung durch die/den Verbraucher und sie sinkt mit einer höheren Strombelastung.
Peter Wulf meint
Wäre vielleicht interessant für Taxis an flughäfen die nur zwischen stadt und flughafen pendeln. Der vorteil der Wechslstation das der Aufbau/Anschluss statt eines Superchargers mit großen Leistungen/ extra Stromzuführung Trafo und Umwandlung in Gleichstrom von 400Volt und über 150 kwh sehr teuer ist. Die Batterien können über Gleichrichter mit 22oVolt und 22kwh ca. 120kmh/h langsam geladen werden. Sollen ja immer viele volle Batterien vorhanden sein.
Frage nur wenn jemand seine Batterie nicht pflegt kann er dann diese gegen eine bessere
einfach wechseln? Wer kontrolliert das? Betrug ist doch bestimmt möglich.
Bernhard meint
Seligweiler und Zusmarshausen liegen gerade mal ~45 km auseinander. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso Nio bei den noch dürftigen Wechselstationen so nahe beieinander an der gleichen Autobahn Stationen in Betrieb nimmt.
Viele Kommentatoren hier habe offentsichtlich das Swap-System noch nicht verstanden.
1. Niemand muss beim Batteriewechsel im Auto sitzen bleiben. Man stellt das Auto davor ab und der Nio fährt von selbst in die Station und wieder heraus.
2. Auch mit Wechselakku kann man noch ganz normal unterwegs alternativ DC laden.
3. Vielfahrer die immer die gleiche Strecken fahren und da eine PSS zum Wechseln haben müssen sich keine Gedanken über die Degradation des Akkus machen.
4. Man kann problemlos mit einem 75 kWh-Akku den Alltag bestreiten und sich für weitere Strecken einen grossen 100 kWh-Akku ordern.
5. Was spricht dagegen, das System mal auszuprobieren. Wenn es einem nicht liegt, kann man nachträglich einen eigenen Akku kaufen. Vielleicht gibt es in 3 Jahren grössere Akkus für weniger Geld als jetzt. Das ist nur eine spekulative Vermutung. Aber immerhin hat Nio schon einen 150 kWh-Akku angekündigt. Und er wird genauso in ältere Nios passen, weil das System ja innerhalb des Angebotes des Herstellers einheitlich ist.
6. Der kleine Akku kostet 12.000 €. Die Miete 169 €/monat. Nach 71 Monaten oder knapp 6 Jahren wird der Kaufakku erst billiger. Vielfahrer kommen in dieser Zeit schon aus dem Garantiefenster mit den 160.000 km.
Ich stelle mir nur mal vor ich habe einen älteren Tesla S mit einem 60 kWh-Akku, dessen Akku über der Garantie ist und schon eine höhere Degradation hat oder gar defekt ist. Mit einem Nio fährt man in die Werkstatt und in fünf Minuten hat man einen neuen Akku mit dann wesentlich mehr Kapazität. Eine schöne Vorstellung die für alle anderen so nicht machbar ist.
Swissli meint
Ist ja nicht so, dass Nio den Wechselakku irgendwie verschenken würde. Diese Akkus werden finanziert durch die Autokäufer, Abo, Gebühren und was denen in Zukunft noch einfällt. Man ist denen völlig ausgeliefert mit dem Mietakku. Wenn der Mietpreis Morgen verdoppelt wird, ist das dann so. Fertig.
Norbert Graf meint
Das stimmt so nicht .Es gibt einen Vertrag wo die monatliche Gebühr drinnen steht.
Ben meint
Seit wann kann man in der EU das Auto bein Swap verlassen bzw. seit wann dürfen Autos in der EU autonom ohne Fahrer fahren ?
CJuser meint
Das springen zwischen den Akkugrößen (Alltag/Urlaub) würde zwar absolut Sinn machen, ist in Deutschland nur leider rechtlich nicht zulässig.
Freddy K meint
Wieso wäre das nicht zulässig?
CJuser meint
In den Papieren muss scheinbar die Akkugröße stehen. Außerdem variiert dadurch ja das Leergewicht. So zumindest mein aktueller Stand.
Peter Wulf meint
Tesla will ja mit seinen Solardächern häuslichen Batteriespeichern Wallboxen und E Autos ein eigenes Netz aufbauen wo die Nutzer der Photovoltaik ihren erzeugten Solarstrom mit Gewinn einspeisen und aus dem sie billigen Strom für ihr E Auto erhalten. Bei den maroden Stromnetzen in USA prima Geschäft sichere Stromversorgung mit magapacks für Gemeinden zu erhalten. Tesla hat diese System schon in Australien Kanada USA und Atollen im Pazifik errichtet.
Oeyn@ktiv meint
Scheinbar ist die Zeit reif für Wechselakkus. Da war Shai Agassi mit seinem weitsichtigen Projekt Better Place, dass letztlich vor über zehn Jahren scheiterte, dem Mainstream weit voraus. Ich vermute, dass die komfortable Wechselmöglichkeit gerade bei beruflichen Vielfahrern auf Akzeptanz stößt. Möglicherweise ist die Technik später dann auch für den Schwerlastverkehr nutzbar, zumal die Berufskraftfahrer an feste Pausenzeiten gebunden sind. Ich fahre im elften Jahr elektrisch durch die Gegend und habe die damalige Entwicklung zum Wechselsystem mit Kopfschütteln verfolgt. Vermutlich, weil ich die Vorteile einfach nicht gesehen habe. Das Wechselsystem ist ein weiteres Angebot, dass die Vielfalt beim Laden erweitert und bestimmt nicht jeden, aber einen lohnenden Anteil an Kunden ansprechen wird.
Torsten meint
Gerade berufliche Vielfahrer sollten sich doch über Pausen freuen. Dieses 1000 km-Durchgeballer ist nicht gesund.
alupo meint
Deine „Vorstellungen“ zu Teslaakkus sind irrelevant.
Ich habe das Model S90D und ein neuer Akku würde keine 12.000 € kosten.
Auch ist mein Akku schon älter als Deine +6 Jahre Break Even Zeit (für die teure Akkumiete) und funktioniert weiterhin prima. D.h. ich fahre also seit geraumer Zeit im Vergleich zur Akkumiete kostenlos damit herum.
Ich habe nach über 130.000 km noch 95% meiner Ursprungsreichweite und diese werde ich sicher viele tausende km so behalten. Es gibt im Netz Datenbanken die mir zeigen, dass ich keine Ausnahme bin und dass ich erwarten kann, dass ich meinen Akku noch sehr viel länger „kostenlos weiternutzen“ kann. Ganz im Gegensatz zu Leuten die einen Akku gemietet haben denn die zahlen jeden Monat weiter bis zum Verkauf.
Thema Verkauf: es ist deutlich schwieriger, sein Auto zu verkaufen wenn man nicht Eigentümer des gesamten Autos ist. So einen Käufer muss man erst mal finden der fen Akku weitermietet, siehe Zoes mit Mietakku. Das Verkaufen geht dann, wenn das Auto genügend bekannt und in Umlauf ist, aber sicher nicht bei einem solch teurem Auto.
Mit der Akkumiete wird ein Teil des Kaufpreises aus dem Kaufvertrag herausgenommem und es sieht psychologisch damit billiger aus. Ich denke aber, dass die Chinesen das zum Teil nutzen um den Preis zu erhöhen.
Das ganze ist doch eine Mogelpackung, genau wie die Wasserstoffautos.
Draggy meint
312 mal Akkutausch am Tag, auf 24 Stunden Tag sind das 13 pro Stunde, nicht gerade Dimensionen, die einer Großverbreitung entsprechen, ich Frage mich, wie viele davon es braucht um eine Urlaubsstrecke ab zu decken.
Tesla-Fan meint
13 mal pro Stunde 100kWh „tauschen“ – das schafft man problemlos auch mit 6-8 Ladesäulen. Dürfte günstiger sein.
Frage mich eh, wie da ein Business Case daraus werden soll – den geladenen Strom muss ich so oder so bezahlen. Was wollen die für 20min „Zeitgewinn“ (10min für Swap ggü. 30 min für Laden) berechnen, dass sich das doppelte Vorhalten der teuersten E-Auto Komponente für den Betreiber der Wechselstationen lohnt?
Und wer ist bereit, das zu zahlen?
M. meint
Super Sache.
Fehlen nur noch 93*, bis es anfängt, Sinn zu machen.
*Schätzwert, liebe Erbsenzähler
Mikoaa meint
Unsinnig und unnötig, da an den Standorten, an denen die Swap-Stations gebaut werden, die Mehrheit der Fahrzeuge noch nicht auf 10-20% runter sind und sich ein swap nicht lohnen wird. Lieber Schnellladestationen ausbauen!
Norbert Graf meint
Aber zwischen 10 und 20% Lade ich auch . Dann Swape ich lieber und bleibe im Auto
Torsten meint
Ich finds grundsätzlich gut. So kann jeder, der meint das brauchen zu müssen, seine Batterien wechseln lassen, statt selbst nachzuladen. Viele werden es vermutlich nicht sein.
South meint
M.e. eine Sackgasse mit Ansage. Flächendeckend für die Masse keine Lösung. Kann mir auch nicht vorstellen, dass dies wirtschaftlich und prozessual Sinn. Man muss immer die Wechselstationen anfahren, was wesentlich weniger Flexibilität als Ladestationen bedeutet. Dann wird es vermutlich deutlich teurer sein, da der Accu und die Stationen ja bezahlt werden müssen. Der Vorteil der Zeitersparnis ist schon heute mit 30m laden vs. 10m Wechsel gering. Und mit 800V sind auch 20 Min. in Zukunft kein Problem…
Wenn dann eine Nische und selbst dann macht es mehr Sinn, dann eher einen großen Accu zu kaufen….
Norbert Graf meint
Die Wechsel Zeit beträgt 5 und bald 3 Minuten. Und ich habe beim Wechseln immer einen geprüften Akku im Auto.
David meint
Du hast sieben Stationen. Die liegen auch nicht gut. Den Akkuwechsel brauchst du unterwegs auf Langstrecke. Da ist doch gar keine Perspektive, dass das mal ein echtes Netz wird. Aber selbst wenn, reichen schon ein paar Minuten Umweg, dass 800 V laden schneller geht. Und wenn der Nio mal unterwegs laden muss, wird das ein Desaster.
South meint
.. selbst wenn es drei Minuten wären, du musst immer die Wechselstationen ansteuern und da verliert man automatisch Zeit, vorallem wenn diese viel seltener sind als Schnellllader. Gut, geprüfter Accu hört sich gut an, aber die Wechselstelle und der Accu, genau genommen die Accus (der Wechselaccus) müssen ja vorrätig sein und bezahlt werden. Zudem ist man von einem Anbieter(abbo) abhängig…
Für mich keine Option, aber wie gesagt, in der Fläche eh nicht möglich…
Tesla-Fan meint
Bei Nio dauert ein Wechselvorgang ca. 9min plus An- und Abfahrt zu dem Büdchen. Und wenn einer vor dir steht dauert es schon mal doppelt so lang.
Super Sache!
ShullBit meint
Nio ist eine Aktie, bei der es sich lohnen dürfte, short zu gehen. Nach wie vor haben Wechselstationen gravierende Nachteile und das wird sich nicht durchsetzen. Über ein Fahrzeugleben von 20 Jahren dann für X Modelle verschiedenste Akkutypen vorzuhalten, wird schwer. Das Ganze skaliert schlechter als Ladesäulen. Und ganz wichtig: Es treibt die Kosten für Elektromobilität in die Höhe. Es muss bei dem Konzept mehr Akkus als Autos geben und diese zusätzlichen Akkus müssen von den Nio. Käufern finanziert werden. Die Mietoptionen kosten bei Nio 169 bzw. 289 Euro im Monat. Auf der Basis ergeben sich über ein Fahrzeugleben von 20 Jahren Batteriekosten von 40.650 bzw. 69.360 Euro. Absurdistan pur.
Dagobert meint
Ansich ist das ja der richtige Weg, vor allem weil es auch kein Rätselraten darüber gibt was der Einbau eines neuen Akkus kostet. Aber es hätte eben schon vor Jahren ein Standard definiert werden müssen. Proprietäres gewurschtel eines einzelnen Herstellers bringt die E-Mobility nicht weiter.
Freddy K meint
Ja, für manche mags in Ordnung sein knapp 8min. im Auto zu sitzen. Ja die Wechselzeit ist ca. 5min, aber die Gesamtzeit bewegt sich um die 8min.
Und wenn einer vor dir ankommt kanns bis 20min dauern. Und dafür muss man das Auto kaufen/leasen und zusätzlich monatliche ne hohe Miete für die Batterie zahlen.
Für den ders mag….
In 20min. hab ich nen Kaffe, getrunken, mir die Beine vertreten, das obligatorische altersbedingte Geschäft erledigt und 250km nachgeladen …
Tim Schnabel meint
Fast 7-10 Minuten im Auto sitzen ohne Musik, ohne aufs Klo gehen zu können oder sich die Beine vertreten ohne klimaanlage….und das ist die Minimalwartezeit falls man der erste ist.
Und danach darf man sich einen Parkplatz suchen im pinkeln gehen zu können..doll.
Ok ich bin ein Sonderfall mit meinen fast stündlichen Klo besuchen
David meint
Das ist offenbar aktuell nicht mehr so. Aber man muss da hinfahren und der Akku ist gar nicht zu 100 % aufgeladen. Da dürften auf typischen Routen Fahrzeuge mit 800 V Technik Vorteil haben. Die Zulassung bei Nio sieht man ja auch, die sind extrem überschaubar.
Tesla-Fan meint
Ja stimmt, mit 800V Technik wäre der Akku doppelt so schnell gewechselt.
Yogi meint
Auf meinen elektrischen Spanienfahrten, hab ich genau dieses Phänomen auch gut beobachtet, ein deutscher Golf TDI überholt mich in den Vogesen, ich überhole ihn kurz vor Barcelona, ein deutscher silberner Mercedes macht unweit des Ionity Macon 30min Pause ohne Tanken mit Pinkeln….ich überhole ihn vor Perpignan, ein deutscher Arona überholt mich bei Ecot Sud…..überhole ihn bei Montpellier….. deutscher VW Bus überhol ich bei Besancon, nochmals in Barca…..
Die Dieselbrüder lügen sich da sehr viel in die eigene Tasche.
Da kommt noch hinzu, ab Ionity Mornas bin ich auch stets 50% langsamer als mein veralteter ID4 mit 3.2…..
Michael meint
So sehr ich das System für LKW geeignet finde, beim PKW macht das für mich gar keinen Sinn. Sobald ich warten muss ist der Vorteil nahezu dahin.
Futureman meint
Dazu müssen Lkw alle 4 Stunden Pause machen, im Gegensatz zu Diesel-Dieter der 12 Stunden durch fährt. Das mit dem Wechsel des angeblich teuersten Teil eines E-Autos erschließt sich mir nicht.
Wie oben erwähnt würde ich Nio auch auf Short setzen. Höchstens noch 2 Jahre dann hat sich das mit Wechseln