Der chinesische Fahrzeugkonzern BYD hat ehrgeizige Ziele. Das Unternehmen baut künftig nur noch Elektroautos und Plug-in-Hybride, bei der anlaufenden Expansion nach Europa stehen Vollstromer im Fokus. Die Ziele des Unternehmens für den Export sind ehrgeizig.
In Deutschland peilt der Konzern zehn Prozent Marktanteil unter den Elektroautos an, hieß es diesen Sommer. „Mittelfristig wollen wir hier in Europa unter die Top 5 der Gesamtzulassungen“, sagte nun Brian Yang vom europäischen BYD-Führungsteam im Gespräch mit der Automobilwoche. Einen Zeitplan nannte er dafür allerdings nicht.
Bis Ende des Jahres/Anfang nächsten Jahres will BYD laut einem Bericht sechs Autos nach Europa bringen. Aktuell gibt es die Oberklasselimousine Han EV, das große SUV Tang EV und den Kompaktwagen Atto 3. Weitere für den Export vorgesehene E-Autos sind die Mittelklasselimousine Seal und die Kompaktlimousine Dolphin. Auch das E-SUV Seal U soll international angeboten werden.
Yang glaubt, dass sich in den nächsten zwei bis drei Jahren entscheiden wird, wer es von den in den europäischen Markt drängenden chinesischen Autoherstellern schaffen wird. „Am stärksten aufmischen könnte man den Markt mit einem ebenso alltagstauglichen wie bezahlbaren Elektroauto“, sagte der Europa-Manager. „Wer das Akkuauto für die breite Masse bringt, der wird den Markt dominieren.“
Yang sprach gegenüber der Automobilwoche über einen elektrischen „Volkswagen“ mit 300 Kilometern realer Reichweite für unter 20.000 Euro, wurde hierzu aber nicht konkret. Für China wurde kürzlich ein besonders günstiges Einsteiger-Elektroauto von BYD vorgestellt: Der Kleinwagen Seagull kostet in der Volksrepublik ungerechnet etwa 10.000 Euro. Ob diese Baureihe auch in Europa angeboten wird, bleibt abzuwarten. Sollte das der Fall sein, dürfte der Preis hierzulande aufgrund der Homologation sowie der technischen Vorgaben deutlich höher ausfallen.
BYD könnte in Zukunft in Europa Elektroautos produzieren. „Wir haben uns viele Optionen angeschaut und werden noch in diesem Jahr eine Entscheidung verkünden“, sagte Brian Luo aus dem Strategie-Team in der Zentrale der Automobilwoche. Ob Deutschland als Standort infrage kommt, verriet er nicht. Dabei dürfte auch die Bürokratie eine Rolle spielen, die bisher die Vertriebsaktivitäten hierzulande bremst. „Während wir in China einen neuen Händler auf der grünen Wiese in sechs Monaten bauen und eröffnen, dauert in Deutschland selbst die Renovierung eines bestehenden Betriebes schnell mal ein Jahr“, so Yang.
Andi EE meint
Tesla aber auch nicht. Das wirkliche Volumenmodell kommt ja von Tesla erst noch = Model 2 oder wie es dann heissen mag. Tesla kann sich viel einfacher im Volumen steigern, weil sie schon mit den teureren MY und M3 sehr hohe Stückzahlen generieren.
BYD hat schon die Modelle für sehr hohe Volumen am Start, da ist eine Steigerung nur noch übers Volumen/Märkte und nicht mehr über die Fahrzeugklasse möglich. In Asien sind sie übrigens schon in fast allen Märkten vertreten. Asien ist der Wachstumsmarkt überhaupt, 2 Drittel der Menschen Leben dort. Auch wenn jetzt BYD vom Wachstum besser aussieht, muss man einfach sehen, dass da schon viel Kleingemüse mit wenig Marge drin ist und natürlich auch ein hoher Verbrenner-Anteil. PHEV sind bestenfalls ein schlechter Zwitter, im schlechten Fall ein miserable Verbrenner. Nur Erbsen zählen sollte man nicht.
Trotzdem ist BYD eine ganz tolle Firma und tolle jedem OEM ein Vorbild sein, wie schnell sie so hohe Elektrovolumen mit einer radikalen Produktionsumstellung hinbekommen haben.
Ralf Dermstadt meint
Ich bin Tesla gegenüber aufgeschlossen, aber das Bedienkonzept ist überhaupt nicht meins. Bin Model S Probe gefahren, auch Model 3 – bleibt dabei.
Von daher kann Tesla gerne mit Model 2 kommen, auch Model 1 oder 0. Hmm.
Mit dem, was etwa Genesis oder Ioniq 6 im Cockpit anbieten, kann ich mich mehr anfreunden. Oder Porsche Taycan, aber der ist mir zu schwülstig groß. Der Cayman 2025 lässt Hoffnung.
Dunkelwolke meint
Siehst du, und ich finde das Konzept genial.
Ich mag keine 100 Knöpfe oder einen sinnlosen An/Aus – Schalter im Auto.
Aber wen interessiert schon unsere Meinung/Geschmack :-)
Andi EE meint
@Ralf Dermstadt
„Ich bin Tesla gegenüber aufgeschlossen, aber das Bedienkonzept ist überhaupt nicht meins.“
Muss es ja nicht sein. Im Hinblick auf FSD / Beta, jetzt schon real vorhandenen autonomen Fähigkeiten, wäre ein Bedienkonzept wie bei den OEMs, ein Anachronismus. Meiner Meinung nach komplett sinnbefreit, dass man möglichst viel Bedienelemente in Hardware giesst, obwohl man sie eigentlich ersetzen will. Das macht keinen Sinn.
Die Sache mit dem Handschuhfach find ich jetzt auch nicht sinnig. Dass die Dinge von der Software ansteuerbar und extern über die Zentrale beeinflussbar sind, ist eine generelle Designphilosophie von Tesla, auch wenn das jetzt beim Handschuhfach auf den ersten Blick schief wirkt.
Man kann alles updaten, es ist remote steuerbar. Beispiel Dogmode / Klimatisierung / Überwachen = Kontrolle dass alles gut läuft = gutes Gefühl für den Besitzer, wenn er Kind oder Hund mal verlassen muss.
„was etwa Genesis oder Ioniq 6 im Cockpit anbieten“
Das sieht zwar optisch schön aus, ist aber in vielem einfach unpraktisch. Diese Schlitze von LED-Screens ergeben für mich keinen Sinn. Da opfert man Funktionalität für Aussehen. Diese Bildschirme haben viel zu wenig Höhe, ein gutes Entertainment ist doch auf diesen Mäusekinos nicht möglich, für eine gute Navigation fehlt die Fläche leider auch in der Höhe. Für mich eher eine Anleitung wie man es nicht machen sollte.
Die klassischen Autobauer, wollen alles ins Armaturenbrett erinnern, was einfach nicht gut zum Touchen ist. Die Distanz ist eigentlich zu gross. Und weil die Distanz gross ist, müsste die Bildschirmfläche gross sein, weil man alle Bedienelemente grösser darstellen muss. Weil wenig Platz auf dem Bildschirm vorhanden ist, müssen die Menüs auf mehr „Seiten“ verteilt werden = die hohe Verschachtelung führt zu übersichtlicher Benutzerführung. Man kann zu den freistehenden Monitoren sagen was man will, aber bezüglich Funktionalität wie sie Tesla ausführt, sind sie viel besser als das was in den OEMs verbaut wird.
Meiner Meinung nach, wird sich auch hier das System Tesla durchsetzen, das macht keinen Sinn alles ins Armaturenbrett einzubauen, zumal auch das mit dem autonomen Fahren immer mehr verschwinden wird. Der Exzess ist ja Porsche diesbezüglich, 4 Bildschirme, entschuldigung aber kann man etwas sinnbefreiter und teurer lösen, als dies.
Sandro meint
Amen!
Hat der Papst Tesla schon Heilig gesprochen? Kommt sicher demnächst ..
David meint
Danach sieht es aktuell überhaupt gar nicht aus. Die Verkäufe sind eine Katastrophe. 632 Autos inkl. Juli in Deutschland.
Jeff Healey meint
Tesla hat auch mal klein angefangen. Heute tut Tesla den „Alt-Etablierten“ richtig weh.
Wenn die Chinesen nicht auf den Kopf gefallen sind, und das sind sie nicht, werden sie schneller aus den Anfangsjahren lernen als den Europäern lieb sein kann.
Ich zitiere:
„Am stärksten aufmischen könnte man den Markt mit einem ebenso alltagstauglichen wie bezahlbaren Elektroauto“, sagte der Europa-Manager. „Wer das Akkuauto für die breite Masse bringt, der wird den Markt dominieren.“ (Zitat Ende)
Das Zitat des Herrn Yang sagt wie es ablaufen wird.
David meint
Tesla hat bisher keinem weh getan. Es ist ein Wachstumsmarkt und bei den Deutschen stehen keine Autos auf Halde. Tesla würde den anderen weh tun, wenn sie wirklich 20 Millionen Autos im Jahr absetzen würden. Dann bliebe nämlich für die anderen kaum noch was, wenn man abzieht, dass lokale Märkte zu einem Teil lokal bedient werden. Aber aktuell kämpft Tesla nach einem desaströsen Juli um 1,7 Millionen Fahrzeuge in 2023. Fehlen 18,3 Millionen pro Jahr…und 2030 ist es schnell. Ich denke, spätestens, wenn mit VW der erste klassische OEM bei den weltweiten Elektroauto-Verkaufszahlen an Tesla vorbeizieht, wird auch die Börse merken, oh, das ist ein Scam.
Kokopelli meint
Na ja, im Gegensatz zu VW ist Tesla auf ihrem Wachstumspfad.
2020: 509.737 Fahrzeuge (Ausgangsbasis für Wachstum)
2021: 764.605 Fahrzeuge (Soll) / 931.672 Fahrzeuge (Ist)
2022: 1.146.908 Fahrzeuge (Soll) / 1.313.851 Fahrzeuge (Ist)
2023: 1.720.362 Fahrzeuge (Soll)
Bislang sind sie gut dabei, ob der Juli nun schlecht war oder nicht…Das neue Model 3 steht in den Startlöchern und das Jahr hat noch knapp 5 Monate. 😊
Volkswagen möchte ja bis 2029 rund 15 Millionen Fahrzeuge auf der MEB Plattform produzieren. Das wird wohl nichts…Es müssen nun Partnerschaften mit chinesischen Wettbewerbern eingegangen werden um überhaupt in China punkten zu können. Da ist VW blank…
Gut, wir haben 2023 und erst jetzt 1 Mio. MEB gesehen…Läuft wird Thomas Schäfer wohl aktuell nicht sagen. BYD wird VW auf jeden Fall einheizen.
MichaelEV meint
Was soll es mit „einem desaströsen Juli“ zu tun haben, auf welchen Fakten soll das basieren (in dem Wissen, dass bei FUDavid nichts mit Fakten zu tun hat)?
Textverständnis und mathematische Kenntnisse von FUDavid reichen dafür nicht, aber Tesla rangiert bisher dauerhaft über den eigenen ambitionierten Zielen. VW dagegen reißt die eigenen Ziele desaströs.
Tesla mit Übererfüllung ist schlecht, VW mit grauenhafter Untererfüllung ist super toll; was stimmt mit dem Typen nicht? Und träumt von „vorbeiziehen“, dabei wird der Abstand zusehends immer größer.
eHannes meint
Das kann sich innnerhalb von zwei Jahren ändern. KIA ging diesen Weg schon vor fast vierzig Jahren auch – und hatte damals nicht die überzeugenden Angebote. Ich halte Anlaufstellen für die Kunden, wie Werkstätten, Autohäuser etc. in Deutschland für weiterhin entscheidend. Nebenbei: Das hier ist heute endlich mal ein thread, in dem nicht dumm rumgelabert wird sondern wo ich interessante Darstellungen und Meinungen lesen kann! Danke an Euch!
Jeff Healey meint
Diese Aussagen sollten für unsere europäischen Hersteller der wirklich letzte, allerletzte Weckruf sein.
BYD hat offensichtlich noch mit seiner Batterietechnologie zu kämpfen: Temperatur-Management, Batterie-Management System (BMS), sind noch nicht optimal.
Wenn BYD einen Großteil dieser Probleme per Softwareupdate in den Griff bekommt, steht einem „unter 20 Tausend Euro“
E-Auto für den europäischen Markt nichts mehr im Wege. Dem ersten „U-20“ E-Auto Europas.
Herr Yang hat Recht, wenn er sagt, dass dies der Schlüssel zum Massenmarkt ist. Mit den entsprechenden Wertschöpfungs-Verschiebungen in der globalen Industrie.
Freddy K meint
Und welchea U20 Auto soll das sein? Ei Leichtfahrzeug ala Tippolino?
Der Dolphin für 40.000?
Seit Mwhr als 2 Jahren sehen wir schon die Chinawelle an günatugen Autoa aus Fernost zu uns schwappen.
Das gabs übrigends auch damals in den 80ern. Als die günstigen China-Verbrenner ganz Europa überrollten. Und in 60 Jahren hat es China nicht geschafft Verbrenner auf Stand zu bekommen und günstig in Europa anbieten zu können. Aber seir 2 Jahren werden wir mit EAutos überrollt. Aber klar jetzt …. soon…..in 2 Weeks… halt das war ein anderer…..
Jeff Healey meint
Bitte den Artikel vielleicht noch einmal lesen:
Der in China schon erhältliche BYD Seagull ist offensichtlich ein moderner Kleinwagen, etwa in der gleichen Liga anzusiedeln wie der zukünftige ID 2 oder der kleine Tesla, oder der Citroën e-C3, oder der zuletzt angekündigte kleine E-Fiat. Alle diese Fahrzeuge werden laut Aussage dieser Firmen eher Richtung 25 Tausend Euro gehen. Der Seagull könnte hier mit knapp 20 Tausend Euro aufschlagen (siehe Artikel!).
Die Ausgangslage:
Der Premium Bereich ist offensichtlich annähernd gesättigt, der Auftrags-Eingang bei den europäischen Herstellern ist nach Minderung der E-Auto-Förderung desaströs.
Jetzt kommt also so langsam der eigentlich wichtige, von den europäischen Herstellern über Jahre komplett vernachlässigte Massenmarkt zum Zuge. Wenn dort ein Hersteller sein Fahrzeug 5.000,-€ günstiger als der Wettbewerb anbieten kann, was meinen Sie, wird dann geschehen?
Für einige europäische Volumen-Hersteller könnte es richtig eng werden, nie war die Wahrscheinlichkeit höher als heute. Und mir ist es als kleiner Malocher egal wo das Mittel meiner Individuellen Mobilität herkommt, es muss in erster Linie bezahlbar sein.
Zig Millionen denken gezwungenermaßen wie ich. Die europäischen Hersteller haben lange genug gepennt, das Rennen ums Überleben ist hiermit eröffnet.
Franz Bauer meint
Also hoffen will ich es nicht, allerdings ist es das erste mal, dass sie technologisch nicht aufschließen müssen. Im Gegenteil, VW soll ja auch bald einen chinesischen Antriebsstrang erhalten, wie Audi ebenfalls. Und das preisliche und Leistungszentrum des Autos kommt heute schon von China, der Akku. Ich bin hier sehr gespannt, Deutschland ist auch ein spezieller Markt, aber wenn man heute schon die Zuwächse von der Geely Gruppe sieht ist das ne ansage im Elektromarkt. Der MG4 ist ein gutes Auto zu diesem Preis. Ganz Ehrlich, eigentlich Konkurrenzlos.
René Narion meint
Ich bin den MG4 Probe gefahren
und die Assistenzsysteme haben
mich sozusagen „vom Kauf abgebracht“. Dem Händler (=Agentur) war die Problematik bewusst:(
Steffen Marcer meint
@René
Ja, das ist wirklich abschreckend, um nicht zu sagen gefährlich, was die Assistenten im MG4 anbelangt:(
derJim meint
@René und Steffen:
Im Frühjahr 2023 gab es doch ein ziemlich umfangreiches Update für die Assistenzsysteme und laut einiger Youtuber mit dem MG4 (elektrobays, familie elektrisiert, etc.) hat sich das Verhalten stark verbessert und wird nun auch von diesen nicht mehr direkt beim Start abgeschaltet.
Also am besten nochmal probefahren, da hat sich seit dem Start im Okt/Nov 22 noch einiges getan.
South meint
@Freddy K. Der Vergleich hinkt gewaltig. Beim den wesentlich komplexeren Verbrenner hatten die Europäer einen enormen Vorsprung, auch zeitlich, der beim E Auto aber so nicht mehr besteht. In der Accuversorgung ist China eindeutig im Vorteil. Trotzdem drück ich natürlich den europäischen Herstellern ordentlich die Daumen, denn auch das E Auto hat mit dem Accumanagement -kühlung etc. seine Komplexität und vielleicht mit neuen Accutypen deutliche Möglichkeiten der Abgrenzung, also gegenüber der billigen chinesischen Konkurrenz zu punkten….
Aber behäbiges Zurücklehnen würde ohne Frage nicht ungestraft bleiben…
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Diese Aussagen sollten für unsere europäischen Hersteller der wirklich letzte, allerletzte Weckruf sein.“
Ich denke hier sollten sich erst einmal Hersteller wie Subaru, Susuki und Nissan Gedanken machen. Beachtlich finde ich im direkten Vergleich die Zahlen von MG. Die bewegen sich mittlerweile auf dem Niveau oder deutlich über dem der Erstgenannten.
Jeff Healey meint
Keine Frage, einige japanische Hersteller werden vermutlich komplett unter das Dach von Toyota schlüpfen müssen. Und dabei ist noch nicht einmal mehr sicher, ob Toyota mit seiner zögerlichen und schwachen E-Fahrzeug Aufstellung seine Position als erfolgreichster Hersteller der Welt annähernd wird behaupten können.
Ich habe mich zunächst einmal auf die Probleme der europäischen Hersteller fokussiert, weil deren weiterer Werdegang indirekt so gut wie jeden Europäer betreffen könnte.
Und an dieser Stelle wird es leider auch ein weltpolitisches Ding:
Wenn Präsident Xi Jinping sein Begehren in Richtung Taiwan erfolgreich zügeln kann, wird die chinesische Autoindustrie meiner Meinung nach unweigerlich den zukünftigen Spitzenreiter stellen.
Seine Entscheidung:
Starke Außenhandelsbilanz und Frieden, oder jahrzehntelanger Handelskrieg, oder im schlimmsten Fall Weltkrieg.
ShullBit meint
Man kann die chinesischen Autobauer grob in 3 Kategorien einteilen:
1. Premium-Startups wie Nio, die anscheinend ohne jede Marktforschung mit einer Mischung aus Arroganz und Ignoranz in den hiesigen Markt eintreten. Weil sie in ihrem chinesischen Heimatmarkt gegen Premiummarken wie Audi, Mercedes und BMW bestehen können, glauben sie, hier auch das Premiumsegment aufmischen zu können. Die werden mit der Strategie komplett scheitern. Nio realisiert das gerade.
2. Es gibt chinesische Startups wie Aiways, die nicht auf das Premiumsegemnt sondern den Massenmarkt zielen. Die können sich auf dem hart umkämpften chinesischen BEV-Markt schon nicht durchsetzen und suchen ihr Heil in einer Flucht in den vermeintlich weniger umkämpften europäischen Markt. Die werden auch scheitern, weil sie weder bei Design, noch Technik noch Features punkten.
3. Dann gibt es die chinesischen Riesen: BYD, Geely, SAIC, Changan, ggf. noch GWM. Die haben längst die kritische Größe zum Überleben (auch wenn man nur BEV-Zahlen rechnet). Die haben wie BYD den Vorteil der eigenen Batterieinnovationen. Die werden mit ihren Massenmarkt-Produkten den hiesigen Anbietern bald kräftig einheizen. Im Premium-Segment (Zeekr usw.) werden die mindestens die nächsten 10 Jahre kaum punkten können – siehe Lexus, Infinity und Genesis, hinter den weit etabliertere Autokonzerne stecken.
Thomas meint
Volle Zustimmung, würde ich exakt so einteilen und unterschreiben – bis auf den letzten Satz. Es ist nicht ausgemacht, dass die Kunden ewig an Mercedes & Co. festhalten, wenn die Konkurrenz etwas deutlich besseres bieten sollte.
Rolf meint
Ja, ich habe nicht an BMW, Audi oder Porsche festgehalten.
Die Konkurrenz – hier Genesis GV60 – ist deutlich besser.
Vom Preisleistungsverhältnis gar nicht zu reden…
Ein Audi Q4 etron ist bei identischer Leistung bzw. Ausstattung ca. 17t € teurer.
Und dann fahre ich 5 Jahre für 25 Ct. Laden bei IONITY.
Und diese Arroganz bei den sogenannten PREMIUMherstellern…
Zieht euch warm an!
ShullBit meint
Genesis, Lexus und Infinity bauen hervorragende Luxusautos, die in anderen Märkten (z.B. USA) auch große Erfolge erzielen, aber in Deutschland scheitern die seit Jahrzehnten, wie ein Blick auf Zulassungsstatistiken unzweifelhaft belegt. Und das, obwohl dahinter mit Toyota, Nissan und Kia/Hyundai seit Jahrzehnten hier etablierte, verlässliche Marken stehen – anders als bei NIO und Co.
Wer hier als Privatperson 70.000 Euro und mehr für ein Auto hinlegt, will in aller Regel auch ein gewisses Prestige und Standing einkaufen. Das hat NIO null. Und bei Firmenwagen die 80-90% der Verkäufe in dem Segment ausmachen: Der Geschäftsführer oder Außendienstler fährt nicht in einem chinesischen Auto bei Kunden vor.
All das ist nicht für alle Ewigkeit in Stein gemeißelt, aber es ist auch nichts, was sich in 2-3 Jahren ins Gegenteil verkehrt.
flummi meint
Ja das auftreten mancher chinesischer Hersteller mutet seltsam an.
NIO startet in Deutschland zu Preisen, da schlackert man als Normalverdiener nur mit den Ohren. Gleichzeitig sieht man z. B. bei RobinTV die Software war zumindest 2022 noch schlecht. Die Wechselstationen sind zwar interessant aber bisher in Europa kaum vertreten. Wie man damit Leute überzeugen will 70.000Euro und mehr auf den Tisch zu legen ist mir auch nicht klar und das Argument das die Autos von Haus aus mehr oder weniger vollausgestattet sind zieht auch nicht. Leute die in diesen Preisregionen unterwegs sind kaufen ein Auto nicht weil es günstig ist, sondern weil es teuer ist.
Die einzigen Chinesen, die ich hier gesehen habe sind:
* Dacia Spring – hier zieht das Netz von Renault und der Preis
* Polestar – hier zieht wohl das Volvo Netz und das Auto selbst soll auch ganz gut sein
* MG – die bauen auch ein Händlernetz auf und haben sich preislich in der Mitte eingeordnet, vermutlich auch der Markenname, der zumindest für Uninteressierte nicht sofort nach China riecht
ElArmando meint
+1 Top analysiert
ElArmando meint
@Shullbit
Möro meint
Ich kaufe keine China Böller, das Design sagt mir nicht zu, die Software ist vermutlich eine Datenkrake und ich unterstütze keine Land, das Taiwan nicht anerkennt.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Du weißt schon, dass es weltweit nur 12 oder 14 Staaten gibt, die Taiwan anerkennen. Alles solche Schwergewichte wie Vatikanstadt, Haiti, Honduras, Belize, Marshallinseln …..
Aber ich weiß was du meinst.
David meint
Ich glaube, dass Nio und die Anderen das genau eben nicht realisieren. Das ist so ähnlich wie die bei Tesla, wo man lange nicht verstehen wollte, dass man in vielen Disziplinen von Rekuperation über Ladegeschwindigkeit bis Assistenzsysteme eher in die untere Hälfte des Angebots abgerutscht ist. Man benötigt eine kritische Distanz zum eigenen Produkt und diese Einstellung ist in vielen Kulturen nicht akzeptiert.
Ebenso wird nicht verstanden, dass in Europa andere Werte bei den Daten zählen. Zum Beispiel hohe Ladegeschwindigkeit, die fast alle chinesischen Fahrzeuge nicht wirklich beherrschen.
Viele Marken, die auf Premium zielen, sind übrigens Subbrands der großen Konzerne in China. Das wird alles scheitern. Ich hätte deshalb die Gliederung anders aufgebaut, da fehlt was: Denn die großen Konzerne sind doppelt abgesichert, sie haben auch wertvolle Marken im Portfolio und produzieren z.B. als MG, Lotus, Polestar, Volvo und Smart. Wobei man Volvo mit europäischem Management belassen hat, so dass die Produkte von Volvo und Polestar viel marktkonformer sind. Gleiches gilt für Smart. Diese Camouflage-Chinesen haben gute Chancen.
Was ich -so wie du- nicht mitzählen würde, aber oft aufgelistet sieht, sind Autos, europäischer Firmen, die diese in China bauen, wie der Dacia Spring oder der BMW iX3.
alupo meint
Dein Teslabashing wird immer verrückter.
Eigentlich sollte jeder vernünftige Mensch doch realisieren, dass kaum ein großer Hersteller (>1 Mio Autos p.a.) derartige Erfolge auf den Märkten realisiert. In Europa hat Tesla im Zeitraum 1-7/2023 seinen Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Und sehr große Absatzsteigerungen realisiert Tesla jedes Jahr in allen wichtigen Kontinenten. So etwas passiert nur wenn ein Hersteller sehr vieles richtig macht.
Im Vergleich zu Tesla ist das Wachstum der alten Konzerne doch eher „bescheiden“ und sie sind noch lange nicht wieder auf dem Niveau von 2019. Daher verlieren sie weltweit auch Marktanteile an Tesla und die Chinesen. Und so wird es die nächsten Jahre auch weitergehen denn ihre Kostenstrukturen sind mit ihren vielen Modellen und vielen Standorten einfach zu schlecht.
Kasch meint
Dass in Europa, ähnlich wie etwas früher in Australien ansässige Unternemer große Geschäfte wittern, ist verständlich. Dass BYD selbst riskante Investitionen im Westen finanzieren will, glaube ich nicht, zumal BYD keine größeren Probleme in nahezu allen BRICS-Staaten bekommen dürfte. Wie interessant US-Dollar-kontrollierte Nationen für China überhaupt noch sein werden, wird sich die nächsten Jahre schon zeigen. Nur bei Tesla ist derzeit die Strategie, unabhängig jeglicher Geopolitik, offensichtlich, in jedem Land der Welt present zu sein.
Stdwanze meint
Was ein BS in wenigen Sätzen. Bitte mal gucken WO in der Welt relevante Mengen Neufahrzeuge verkauft werden, dann diesen BRICS/AFD/QD mist bitte weglassen.
Fakt ist: BYD ist mit seinen Produkten bisher Subpar. Blade Batterien nur im Grünheide MY wirklich toll, in Ihren eigenen Produktion nicht Europatauglich. Da kannste zum selben Preis aus Toyotas bz4asdföoihsadgfljhdfgljn irgendwas kaufen.
Kasch meint
Ja, ja, gerade im C von BRICS gibts nur arme Reisfresser, 😃😂🤕 Blubber weiter in deiner Blase !
Stdwanze meint
Ach echt China gehört dazu? Du machst Sachen. Ausser China kommt da aber nix. Daher, lass mal den Dollar etc Unfug.
Theo Vorko meint
Schule abgebrochen nach 3. Klasse? Das ist schade.
Es gibt gute Adressen zur berufsbegleitenden Weiterqualifizierung.
Toi toi.
pike meint
jup gut recherchiert!
David meint
Bei Tesla glaubt man aber an ein Modell für alle Märkte. Der Kunde soll gefälligst seine Wünsche dem Angebot anpassen, also das T-Modell, Käfer und Trabbi Konzept. Und genau das fliegt ihnen gerade um die Ohren.
MichaelEV meint
Die Chancen sind hoch, dass Tesla 2023 das meistverkaufte Auto weltweit stellt, mindestens in der Top 3 ist. VW stellt noch nicht mal das meistverkaufte BEV im Heimatmarkt (das kommt auch von Tesla). Ist wohl eher das Gegenteil von „das fliegt ihnen gerade um die Ohren“!
alupo meint
Tesla ist doch sehr erfolgreich mit seiner bisherigen Strategie. An solche Steigerungsraten wie die von Tesla kommen nur noch BYD heran (Kleinunternehmen lasse ich weg, denn deren absolute Zahlen sind bedeutungslos).
Besonders in Europa betrug die Steigerung im Zeitraum 1-7/2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum über 100%. Wenn man diese Steigerung mit der Steigerung des VW Konzerns (nicht mit deren BEVs, denn man betrachtet das Unternehmen insgesamt!) in diesem Zeitraum vergleicht, dann sind das doch eher bescheidene Zahlen.
Daher, Tesla wächst weiterhin sehr stark und ist, das ist besonders wichtig, mit BEVs profitabel.
Matze meint
„ Wie interessant US-Dollar-kontrollierte Nationen…“
🙃
Bodo Fortesa meint
Es ist leider die Wahrheit.
Auch wenn nicht gerne gehört.
ElArmando meint
Schwierig, wenn die wollen werden die können. Ich hab im Atto 3 gesessen, Vollsustattung für 37k und eine Materialanmutung, da kann derzeit keiner mithalten. Die haben ja noch nicht mal die Preise auf Kampf gesenkt, und ich denke, wenn die wirklich wollen geht das Ding auch für 33-35k in der Variante über die Bühne!
El meint
@Michael
libertador meint
Derzeit kämpft BYD allerdings noch mit dem eigentlichen Herzstück, nämlich der Batterie. Es werden häufiger Probleme im niedrigen Ladestandbereich berichtet. Dort wird manchmal plötzlich ein niedrigerer Stand bemerkt. Daneben ist die Temperierung noch nicht auf Topniveau.
An beidem kann BYD arbeiten. Es ist aber nicht so, dass dort technisch optimale Autos ständen.
Ari Vestas meint
EFahrer hat den Atto 3 getestet, und ist zu einem Vernichtenden Urteil gekommen. Schon der Preis, 40.000 nach Förderung, miese Ladeleistung und eklatante Software Schwächen, so blieb das Fahrzeug bei 5% Akku einfach stehen!
Wollen ja, aber können? Derzeit eher nicht. Nur nette Worte von Yang.
Kokopelli meint
Die Dinge die du benannt hast können alle mit einem Softwareupdate behoben werden. Ladekurve, sieht man ganz schön beim MG 4 mit 64 kWh Akku, der mittlerweile wirklich schnell lädt.
Dass das BYD Fahrzeug bei 5 % SOC stehen geblieben ist, liegt in der Entladekurve vom LFP Akku begründet. Die weist über einen weiten Ladungsbereich eine kaum veränderliche Zellspannung auf und baut dann bei leeren Akku ziemlich plötzlich ab. Wenn das BMS nicht korrekt kalibriert ist, dann bleibt das Fahrzeug trotz Anzeige von 0 – X % einfach stehen.
Gab es anfänglich bei Tesla mit der Einführung von LFP Akkus leider auch, ist heute aber kein Thema mehr.
Ari Vestas meint
Den überteuert hohen Preis fürs Gebotene wird wohl kein Software Update verringern können. Aber lassen wir uns überraschen ob wenigstens eine dreistellige Zahl an Fahrzeugen abgesetzt werden kann. Bleibe da skeptisch.
Jeff Healey meint
Sie sagen es ja selbst:
Derzeit.
Die Chinesen sehen sich die Reaktionen der europäischen Tester, Influencer, und deren Kanäle genau an, werden daraus Schlüsse für die Verbesserung ihre Produkte ziehen.
Niemand entwickelt heute so schnell wie die Chinesen.
Die ständige Unterschätzung Teslas und der Chinesischen Industrie, diese Denkweise, hat die europäischen Hersteller doch erst in die heutige Situation gebracht: Dass man heute sogar gezwungen ist, sich in chinesische Technologie einzukaufen. Ich erinnere an der Stelle an die zuletzt publik gewordenen Vorgänge rund um VW‘s teuren Einkauf in chinesische E-Plattformen.
Ari Vestas meint
Wird immer behauptet, die Chinesische Industrie würde rasend schnell entwickeln. Bisher aber sind die Ergebnisse dieser HighSpeed Industrie alles andere als zufriedenstellend. China hat mit Deflation zu kämpfen, die Binnennachfrage ist komplett eingebrochen, Immo Krise noch stärker als befürchtet, komplett in Schieflage. Rasend schnell in den Abgrund …, so sieht es jedenfalls zur Zeit aus.
David meint
Ist nicht dein Ernst. Das Auto wird auch für 30k keiner kaufen. Es fährt nicht. Der Ruf ist ruiniert. Zudem ist deine Bewertung der Wertigkeit und Ausstattung, sagen wir mal, exotisch. Vor allem kostet der ID.3 gleich viel und da gibt es Zubehör und Ersatzteile überall, einen Händler um die Ecke und man kann ihn gebraucht wieder los werden. Die Preisdifferenz, bei guter Eigenschaftswertung, , die so ein No-Name zu einem Markenprodukt haben muss, um erwogen zu werden, ist lange erforscht. Die ist so groß, dass es sich für BYD nicht lohnt.
Michael meint
Bisher hat BYD seinen Vorteil als Batteriehersteller nicht ausspielen können. Noch ist also Hoffnung für VW und Stellantis.
Jeff Healey meint
Die Uhr tickt, gnadenlos.
Einmal an Wettbewerber verlorene Marktanteile zurückzugewinnen ist schwierig und extrem teuer.
Tesla nimmt den Alt-Etablierten heute schon merklich und schmerzhaft vom Absatz-Volumen ab.
Mittelfristig könnten ein paar chinesische Hersteller den wichtigen Massenmarkt für sich gewinnen. Herr Yang‘s Worte sind ein ernst zu nehmendes Signal in dieser Richtung.
Für so manchen europäischen Volumenhersteller könnte es ein Rennen ums Überleben werden.
Franz Bauer meint
Wie bitte? BYD wächst schneller als Tesla, global gesehen. es könnte sein, dass sie Telsa schon dieses oder kommendes Jahr ablösen an der Spitze. Dabei haben sie Global noch nicht mal wirklich begonnen.
pike meint
Woher bekommt man Home-Akkus zu 80% BYD, 5mio NEV Fahrzeuge stand heute…..wer ist Nr. 1?