Der vom Umweltbundesamt (UBA) koordinierte Projektionsbericht 2023 der Bundesregierung analysiert die aktuelle Klimaschutzpolitik. Der Bericht zeigt, dass das Erreichen der nationalen Klimaziele bis 2030 und 2045 ohne zusätzliche Maßnahmen gefährdet ist.
„Auch wenn die Gesamtlücke im Vergleich zur vorherigen Projektion um 70 Prozent reduziert werden konnte, beträgt sie bis zum Jahr 2030 immer noch 331 Mio. Tonnen klimaschädliche Treibhausgasemissionen“, so das UBA. Die Lücke werde auch durch bereits geplante Maßnahmen nicht vollständig geschlossen. Das Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045 würde unter den gegebenen Umständen nicht erreicht.
„Der Projektionsbericht zeigt deutlich, dass es zusätzliche Maßnahmen braucht, um die gesteckten Klimaziele noch erreichen zu können“, sagt Dirk Messner, Präsident des UBA:. „So müssen in den kommenden sechs Jahren Treibhausgasemissionen zusätzlich reduziert werden, die einem Umfang von etwa 40 Prozent der Emissionen Deutschlands im gesamten Jahr 2022 entsprechen.“
Der Projektionsbericht 2023 attestiert eine deutliche Gesamtlücke zur Zielerreichung, obwohl die Klimaziele gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz im Gegensatz zum Projektionsbericht 2021 näher gerückt sind: Die Lücke von 1100 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen bis 2030 wurde je nach Szenario auf 194 Millionen Tonnen bis 331 Millionen Tonnen reduziert. Damit sind circa 70 bis 80 Prozent der Lücke aus dem Jahr 2021 geschlossen.
Zwei Szenarien
Im Bericht wird dabei zwischen zwei Szenarien unterschieden:
- Das Mit-Maßnahmen-Szenario (MMS) berücksichtigt die zum jeweiligen Modellierungsbeginn gültigen Maßnahmen.
- In das Mit-Weiteren-Maßnahmen-Szenario (MWMS) gehen zusätzlich zu den Maßnahmen des MMS bereits konkret geplante, jedoch noch nicht implementierte Maßnahmen ein. Die zukünftigen Emissionsminderungen dieses Szenarios sind abhängig vom politischen Willen, geplante klimapolitische Maßnahmen umzusetzen.
In den neuen Projektionen verfehlt das MMS mit 63 Prozent den Zielwert für das Jahr 2030 nur knapp und das MWMS erreicht ihn mit 65 Prozent Minderung gegenüber 1990. Allerdings wird das Ziel in den Jahren davor erheblich überschritten. Dadurch beträgt die Gesamtlücke bis 2030 insgesamt 331 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgasemissionen im MMS und 194 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgasemissionen im MWMS. Damit ist die bis 2030 entstehende Lücke so groß wie etwa 40 Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen im gesamten Jahr 2022. Mit zusätzlichen geplanten Maßnahmen beträgt sie noch über ein Fünftel der Emissionen aus dem Jahr 2022.
Dabei verfehlen die Sektoren Verkehr (210 Mio. Tonnen), Gebäude (96 Mio. Tonnen) und Industrie (83 Mio. Tonnen) ihre Ziele wie bereits in der Vergangenheit im MMS. Im MWMS, das geplante Maßnahmen zusätzlich berücksichtigt, verringert der Verkehrssektor seine Lücke kaum (auf 187 Mio. Tonnen), der Sektor Gebäude erheblich (auf 34 Mio. Tonnen) und der Sektor Industrie moderat (auf 51 Mio. Tonnen).
Wie deutliche Treibhausgasemissionsminderungen zur Zielerreichung aussehen könnten, zeigen laut dem UBA verschiedene Studien, wie das Klimaschutzinstrumente-Szenario 2030 (KIS-2030) (UBA 2023), Klimaneutrales Deutschland 2045 (Agora 2022) oder Aufbruch Klimaneutralität (dena 2021). So zeige die KIS-2030 Studie, dass unter anderem mehr Schienenverkehr, eine Reform der KfZ-Steuer sowie die Beschränkung fossiler Heizungen nötig wären, um die Lücke bis 2030 zu schließen.

Die Sektoren Energiewirtschaft, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft übererfüllen laut dem UBA-Bericht ihre Ziele und kompensieren damit teilweise die Zielverfehlungen der anderen Sektoren. Die Übererfüllung der Sektorziele bis 2030 beträgt in der Energiewirtschaft 38 Millionen Tonnen (MMS) und 37 Millionen Tonnen (MWMS), in der Landwirtschaft 20 Millionen Tonnen (MMS) und 40 Millionen Tonnen (MWMS) und in der Abfallwirtschaft jeweils 6,4 Millionen Tonnen mit MMS und MWMS.
Die für den Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft festgelegten Zielwerte für 2030 von -25 Millionen Tonnen, für 2040 von -35 Millionen Tonnen und für 2045 von -40 Millionen Tonnen werden in beiden Szenarien nicht erreicht. Während der Zielwert für 2030 im MWMS ab 2035 und damit fünf Jahre später erreicht wird, werden die Ziele für 2040 und 2045 um 10 bis 20 Millionen Tonnen pro Jahr verfehlt.
Auch die deutschen Klimaziele auf europäischer Ebene werden laut Projektionsbericht verfehlt. Die Treibhausgasemissionen, die unter die europäische Lastenteilungsverordnung (ESR) fallen, summieren sich im relevanten Zeitraum von 2021 bis 2030 auf eine Gesamtlücke von 299 Millionen Tonnen im MMS und auf 152 Millionen Tonnen im MWMS. Diese Lücken sind ähnlich groß wie die Zielverfehlung in den Sektoren gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz. Die ESR-Emissionen sinken bis 2030 um knapp 35 Prozent gegenüber 2005. Alle anderen Emissionen fallen unter den europäischen Emissionshandel. Sie sinken im selben Zeitraum um gut 71 Prozent.
Das Klimaziel Netto-Treibhausgasneutralität für das Jahr 2045 wird in beiden Szenarien mit 82 beziehungsweise 86 Prozent Minderung gegenüber 1990 klar verfehlt. Damit würde Deutschland nach jetzigem Stand im Zieljahr 2045 der Treibhausgasneutralität noch 229 Millionen Tonnen klimaschädlicher Treibhausgasemissionen ausstoßen.
elbflorenz meint
Wie viel ist denn eigentlich „Netto-Null“?
Heute sind wir in D ungefähr bei 9Tonnen CO2 pro Kopf im Jahr.
Wie viel darf es denn in Jahr 2046ff noch sein? Bin echt gespannt, ob da irgendwer belastbare Zahlen hat.
Ich habe nämlich noch nie! welche gehört.
Andi EE meint
Netto Null heisst genau genommen, du kannst Menge x CO2 noch ausstossen, du musst diese Menge X aber wieder der Atmosphäre entziehen (z.B. verpressen).
Theoretisch könntest du so weitermachen wie bisher mit der Emission, wenn du es schaffst, das alles wieder zu entfernen was du emittierst.
Meiner Meinung nach ist Netto Null gar nicht so wichtig, wir müssen den Block der einfach umzusetzen ist, möglichst schnell umsetzen. Das sind Heizung, Strassenverkehr, Industrie elektrifizieren und die gesamte Energieerzeugung und Zwischenspeicherung (Tag / Nacht / Batterien) für die .Versorgung umstellen / anpassen (da ist schon vieles vorhanden). Für den Rest können wir noch etwas sündigen (Flugverkehr, Schiffe, Nahrung), wenn 80% geschafft ist, haben wir sehr schon viel erreicht. Ich glaube nicht, dass wir dann noch ein globales Problem mit der Nahrunsversorgung bekommen, weil man bis zu einem gewissen Grad ausweichen kann.
elbflorenz meint
Ihre Definition von Netto-Null ist abenteuerlich … aber naja – ich weiß ja, aus welchem Lande sowas kommt …
Gerry meint
Wenn man es nicht mal schafft ein Tempolimit einzuführen (billigste und am schnellsten wirkende Maßnahme) brauchen wir nicht viel erwarten, eigentlich garnichts.
Und seien wir mal ehrlich, der Zug ist längst abgefahren. Oder wie es ein Wissenschaftler formuliert hat: „Wir erleben gerade einen der kältesten Sommer für den Rest unseres Lebens.“
Andi EE meint
@Gerry
„Wenn man es nicht mal schafft ein Tempolimit einzuführen (billigste und am schnellsten wirkende Maßnahme) brauchen wir nicht viel erwarten, eigentlich garnichts.“
Was soll das bringen? Dann hast du immer noch 90% des CO2-Ausstosses. Du musst das Problem lösen = die Verbrennung eliminieren.
„Und seien wir mal ehrlich, der Zug ist längst abgefahren.“
Das stimmt nicht.
„Oder wie es ein Wissenschaftler formuliert hat: „Wir erleben gerade einen der kältesten Sommer für den Rest unseres Lebens.““
Das ist nicht die Haltung des Klimarats. Welcher Wissenschaftler hat diese fatalistische Haltung? Ein Klimawissenschaftler? Namen bitte.
Gerry meint
…die Aussage ist von Klimaforscher Peter Kalmus. Und auch wenn es uns nicht gefällt, er hat leider Recht.
Wg. Tempolimit, natürlich wäre das nur eine von ganz vielen notwendigen Maßnahmen. Aber dass wir nicht mal diese schaffen (einfach umzusetzen, keine Kosten) sagt viel über uns und unsere Zukunft aus…
Peter meint
Tempolimit und das Festkleben an Straßen bewirken in Deutschland das Gleiche: wenig Nutzen, extrem viel Widerstand und in der Folge viel Wasser auf die Mühlen der ewiggestrigen Stammtische.
Gerry meint
Praktisch ganz Europa hat ein Tempolimit, aber D ist intellektuell nicht dazu in der Lage ?
Ja, da sind wir wirklich auf verlorenem Posten.
Ich empfehle mal nachzulesen welches Einsparpotential ein Tempolimit hätte. Von der Reduzierung der Anzahl an Verkehrstoten ganz abgesehen.
Futureman meint
Leider wurde/wird ja gerade beschlossen, dass es keine direkten Ziele pro Zweig (Haushalte/Verkehr/Energie usw) mehr gibt. So kann die Regierung (dank Initiative vielen Privatleute bei PV) einfachen sagen: Insgesamt sind wir im Plan. Und das Thema Verkehr kommt später oder halt noch später oder viel viel später. Dann aber ganz bestimmt…
MiguelS NL meint
Euch geht es doch gar nicht um das CO2, euch geht es um gegen SUVs und eine Handvoll Pickups zu klagen.
Ihr könnt noch nicht mal dalegen, was es bringt.
Jetzt wo alle elektronisch wird, sind SUVs auf einmal falsch. Ein GTI oder AMG ist aber Vernunft.
Andi EE meint
@Draggy
SUVs und Pickups sind aber nicht das hauptsächliche Problem. Fürs Klima und gegen die schlechte Luft hilft:
1. Verbrenner weg
2. Verbrenner weg
3. Verbrenner weg
Ein Verbrenner stösst 10x mehr CO2 aus, wenn wir den Strom komplett regenerativ herstellen und das werden wir erreichen, weil das kein wirkliches Problem darstellt, weder monetär noch technisch.
Was gewinne ich, wenn ich vom einem Elektro-Pickup zu einem Elektro Fiat 500 wechsle, 2800kg zu 1600kg, aerodynamisch beide kacke. Rechnen wir es gnädig eine Halbierung der CO2-Emissionen. Das ist verschwindend wenig im Vergleich, wenn man vom Verbrenner zu Elektro umsteigt. Das Hauptziel ist, die Regeln so auszulegen, dass der Verbrenner teurer und die elektrische Variante günstiger wird.
So muss die Politik steuern, nicht den Verbrenner so unbeschadet wie jetzt belassen. Die Bürger sind so egoistisch und kaufen ihre Marken halt weiter in Verbrennerform.
Karsten meint
🙄 Wir könnten zusätzlich das Internet abschaffen? Das spart auch erheblich CO2.
Andi EE meint
Nein, das eben nicht. Es fehlt wirklich am grundsätzlichen Verständnis wie die Wende umgesetzt werden kann. Das Internet wird mit Strom betrieben, das kann man komplett auf regenerative, CO2-freie Energie umstellen.
Die Verbrennung kann man nicht CO2-frei hinkriegen, es sei den mit der dämlichen Utopie des 10-fachen EE-Zubaus = E-Fuels.
Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir umbauen können. Das Internet ist doch überhaupt kein Problem, die meisten Rechenzentren werden heute schon überwiegend mit Grünstrom betrieben (siehe Energieeinkauf in EE von Apple, Microsoft, Amazon …).
Christian meint
Zitat:Was gewinne ich, wenn ich vom einem Elektro-Pickup zu einem Elektro Fiat 500 wechsle, 2800kg zu 1600kg, aerodynamisch beide kacke. Rechnen wir es gnädig eine Halbierung der CO2-Emissionen.
Wenn Du beim BEV-Wechsel deine Emission halbierst, dann kannst Du mit der gesparten Hälfte ein weiteres BEV fahren lassen, das einen Stinker ersetzt!
Deshalb einfach die Kfz-Steuer für die Stinker jedes Jahr 100 Euro erhöhen dann wird ein Wechsel auch angeregt. Die Zeit mit Prämien zu arbeiten ist doch irgendwann vorbei.
ElArmando meint
@Christian
Da ist was wahres dran. Wir haben als Gemeinschaft jetzt schon lange genug die notwendige Förderung bezahlt. Jetzt wird es Zeit die unbelehrbaren salopp gesagt „bluten“ zu lassen.
Wer es immer noch nicht verstanden hat ist selbst Schuld. Da würde ich auch die Verbrenner Lobby im Regen stehen lassen. Schade ist es um die Arbeiter, die keine Schuld trifft, sondern die „Melonen“ Köpfe die eher an Ihre Geldbörse als an die Umwelt denken.
Andi EE meint
Und 90% kaufen weiter Verbrenner. Sorry wie dämlich ist das.
Wir brauchen eine klare Kommunikation. Die Verbrennung muss raus, Priorität A weit vor allem anderen. Wenn das Volk dann noch aufnahmefähig ist / kann man auch an die grossen Autos gehen.
Diese Haltung find ich auch bei den Grünen unverständlich. Dann versuchen sie noch das Auto einzuschränken, statt dass man versucht den grossen Kuchen mit dem CO2 zu lösen. Der Problemverursacher Verbrenner kann man erklären / beweisen, dass man das nicht gelöst bekommt.
Ob das SUV mit 2.4t jetzt so viel viel schlimmer als der Sedan mit 2.1t ist, doch nicht wirklich. Da macht man sich angreifbar, wenn sich in diesen Nebenkriegsschauplätzen verliert. Der Fokus muss immer auf der Hauptsache liegen und die ist hier wissenschaftlich ganz klar auf dem Ersatz von Verbrennung durch Strom. Letzteres kriegen wir CO2-neutral hin.
ElArmando meint
@AndiEE
Ich bin vollkommen bei Dir! Deshalb die Verbrenner so verteuern, dass es weh tut und damit dann die Prämien für die Elektroanschaffung finanzieren. Aber so wie wir die Bundesregierung kennen gelernt haben, wird das Geld eh zweckentfremdet.
Andi EE meint
@ElArmando
Danke. 🙂
Und ja, die Regierung bringt es im Moment nicht auf die Reihe. Aber es nicht so schlimm, wie es in der Presse rüberkommt. Wenn der variable Strompreisin DE bald umgesetzt wird, hat man schon wieder was gewonnen. Bei Solar gab es ja auch die Vereinfachung erst kürzlich.
Ich komme ja aus dem Land des unsäglichen Kompromisses (Schweiz), da ist die Lösung wie ihr sie jetzt in der Ampel habt, gefühlte Normalität. Ich glaub, ich kenne die Reaktionen der Bürger aus vielen Sachabstimmungen besser als ihr Deutschen. Wenn man klar den Umbau Verbrennung zu Elektro ins Zentrum stellen würde, hätte man es viel einfacher im Erklären, wie man die Ziele verfolgt.
Sobald man solche Dinge wie den SUV reinbringt und es im Verhältnis zum Durchschnittsfahrzeug nicht so viel bringt, gibt es die totale Obstruktion. Die Pole der Medien (rechts / links) stürzen sich dann auf diese angreifbaren Punkte und am Schluss hast du gar nichts (Wärmepumpe).
Wenn man das weglässt und sich auf den Kern fokussiert, der viel bringt, kann es funktionieren / bringt man das Volk hinter die Vision. Ich kann es sogar so kommunizieren, dass ich den Weg offen lasse und die Opposition mit ins Boot hole, solang sie beim Kern der Sache bleibt.
MiguelS NL meint
Du hast es nicht verstanden.
Das Problem löst sich in dem auf EE unsteigen. Ob wir der Led-Fernseher mit Strom aus EE jetzt 40 Zoll ist oder 65, bringt nichts mehr.
Ja, wir könnten 11 Mal bessere CO2 bilanz erreichen anstatt „nur“ 10. Aber 12 oder 13 gehen auch, wo hörts auf?
Ausserdem hat ein Pickup auf Basis EE eher 100 Mal besserese Bilanz ein Verbrenner Kleinwagen.
EV + EE = Null
Und wieso beschäftigt sich Umweltbundesamt mit Pickups was bringt das in Deutschland?
Bernd Lake meint
Ich sehe es auch so, dass Prämien nur begrenzt greifen aber immer teurer werden. Verweigerer wird man so nicht bewegen. Selbst wenn man den Leuten die Autos oder Wärmepumpen fast komplett finanzieren würde, würden nicht alle sich bewegen. Die KFZ Steuer erhöhen (auch für den Bestand). Realistischen CO2 Preis in der Steuer und/oder Kraftstoff.
Einfahrverbote oder Maut für Innenstädte (das gibt es auch in vielen anderen Ländern). Parkraumbewirtschaftung und realistische Gebühren für Anwohner, die ihren Wagen im öffentlichen Raum abstellen.
Autobahnmaut
Steuerliche Vorteile für BEV oder kleine Fahrzeuge.
ElArmando meint
@Bernd Lake
Ich verstehe dich und finde den Ansatz gut!
Aber wie AndiEE schon richtig sagt, erst muss das Verbrenner Problem gelöst werden, dann kann man an der Minderung der Größe arbeiten.
Wer ein großes Fahrzeug haben will muss nachweisen warum (Förster, Familien mit großer Anzahl im Haushalt, Bauunternehmer, etcetc), kann er das nicht, dann gibt es eben den „Größen-Zuschlag von 50% vom LVP“
Anders kriegst das nicht gelöst, es muss immer ans Portemonaie gehen!
Udo Zollalb meint
@ElArmando
Ihnen ist schon klar, zu welcher weiteren Verschiebung der Wahlergebnisse und welchen politischen Präferenzen solche Gesetzgebungen führen würden?!
Da sind die Vereidigungen zwei Politiker von gestern gar nichts dagegen;(
Yoshi meint
Bei dem Ganzen sehe ich zwei Probleme, für die ich aber auch keine Lösung habe. Wir können doch im Moment live mitverfolgen, was Verbote und Verteuerungen in den Wahlumfragen bewirken.
Werden weitere Verbote und gestiegene Kosten nicht evtl. dazu führen, dass 2030 eine Partei regiert, bei der Umweltschutz keine Priorität hat (was es unbedingt zu vermeiden gilt)?
Es ist doch leider so, dass viele Wähler mit Trotz reagieren und das wird sich so schnell auch nicht ändern lassen.
Im Hinblick auf die Sorgen der Menschen, die finanziell nicht so gut gestellt sind und vielleicht z.T. auch etwas simpler gestrickt sind, finde ich den oberlehrerhaften Tonfall einiger Kommentare kontraproduktiv.
Global gesehen macht mir Sorge, dass unsere Wirtschaft bedenklich schwächelt und zumindest in den Medien der Eindruck vermittelt wird, das wäre der Preis für unsere Klimaschutzvorhaben.
Sollten wir tatsächlich in eine längere Rezession abrutschen, werden Süd- und Mittelamerika, Indien, die afrikanischen Länder usw. eher Abstand davon nehmen uns auf diesem Weg zu folgen.
Envision meint
„Ein Verbrenner stösst 10x mehr CO2 aus, wenn wir den Strom komplett regenerativ herstellen und das werden wir erreichen, weil das kein wirkliches Problem darstellt, weder monetär noch technisch.“
Bitte dem Robert mal einen Tip geben wie das in ein paar Jahren machbar ist, der muss erstmal mehr – äussert dreckige – Kohle beischaffen für den Strom im Winter, gerade wenn uns die Franzosen nicht genug „verpönten“ Atomstrom abgeben.
Fühle mich als BEV Fahrer im Winter dadurch auch nicht wirklich sauberer, auf mein PV oder die PV anderer kann ich da leider nicht zählen :-(
Ben meint
Du meinst die Franzosen die DE mit Windstrom über den Winter gebracht hat ?
MichaelEV meint
Im Winter geht es in der Hauptsache in die Gegenrichtung, Deutschland exportiert wesentlich mehr als es importiert.
Das „der Robert“ sich auf den Worst Case vorbereitet (der z.B. sein könnte, dass die AKWs in Frankreich wieder die Grätsche machen), dem ist nichts vorzuwerfen.
Wenn sie ein gutes Gefühl haben wollen, nutzen sie Tibber und betreiben ihre eigene Preisoptimierung, dann ist der Strom auch sauber.
derJim meint
Wir haben seit der Abschaltung doch eben WENIGER Kohleanteil am Strom, auch weil eben weniger EE-Strom abgeregelt werden musste aufgrund von unseren Atommeilern. Grundlastfähig bedeutet einfach = nicht flexibel genug für die neue Welt mit steigendem EE-Anteil. Dazu gibt es auch schöne Artikel im Netz, den poste ich gleich hier drunter. Zum selbst suchen: „The duck in the room – the end of base load“ von jerome a paris.
derJim meint
https://jeromeaparis.substack.com/p/the-duck-in-the-room-the-end-of-baseload
derJim meint
+1, sehr schön zusammengefasst. Die Effizienzgewinne von 25 kWh/100km auf 15 kWh/100km sind dann doch eher zu vernachlässigen.
Thomas meint
Das sehe ich komplett anders. Eine Halbierung des Ressourcenbedarfs und der Emissionen für die gleiche Dienstleistung halte ich für extrem erstrebenswert.
derJim meint
Der Kommentar war an Andi EE, wurde aber durch die zwischenzeitlich freigeschalteten Beiträge verschoben. Aber:
Ja, das sollten wir auf jeden Fall auch machen, dagegen sagt denke ich auch keiner was. Aber Prio 1 muss es haben die Fahrzeuge mit einem Primärenergieverbrauch von um 100 kWh (inkl. Vorkette) auf max. 25 kWh zu begrenzen. Damit haben wir 3/4 Energie gespart, und diese wird heute schon zu 50% aus EE gestellt mit der Option auf 100% in ein paar Jahren. Wir müssen also erstmal mehr Kunden zu BEV bringen und den Kunden da abholen, wo er ist. Mit kleinen, leichten aber teuren Fahrzeugen hat das bisher in den letzten 10 Jahren ja eben nicht geklappt. Durch die oberen Segmente kann man die Mehrkosten besser kaschieren und man bekommt mehr abgesetzt. Das BEV bekommt mehr Aufmerksamkeit und „Prestige“ durch die oberen Klassen. Wenn der Markt erstmal gekippt ist, gibt es durch die Skaleneffekte auch günstige, leichte, kleine Fahrzeuge. Und die verkaufen sich dann halt um so besser.
FahrradSchieber meint
„Ein Verbrenner stösst 10x mehr CO2 aus, wenn wir den Strom komplett regenerativ herstellen und das werden wir erreichen, weil das kein wirkliches Problem darstellt, weder monetär noch technisch.“
Ein Verbrenner stößt viel weniger CO2 aus als ein BEV, wenn wir dafür sorgen, dass er kein CO2 ausstößt. Und da es mehr Verbrenner gibt, bringt es insgesamt mehr.
Ach so, für alle, die sich fragen, wie das gehen soll:
Das stellt kein wirkliches Problem dar, „weder monetär noch technisch“ ;-)
Und da beim Thema „Klima“ Ambitionen ja sowieso mehr zählen als erreichbare Ziele…
MichaelEV meint
So ein Kommentar hätte auch vor 10 oder 20 Jahren fallen können. Der Verbrenner wird sauber, der Verbrenner wird durch eFuels vom CO2 befreit. Was ist in der Zwischenzeit passiert? Beim CO2 nichts. Und bei anderen Emissionen war nichts mit sauber, tatsächlich haben Verbrenner eher noch nie so viele gesundheitsschädliche Emissionen ausgestoßen.
Der Verbrenner hat ewig lange einen Vertrauensvorschuss bekommen, alles verbraucht und als Lösung disqualifiziert.
Was ihnen da so vorschwebt hat auch signifikant höhere CO2-Vermeidungskosten, ist die viel ineffizientere Lösung und erreicht damit, wie bisher (von eFuels redet man schon lange) nie das Ziel. Ein Ablenkungsmanöver, um am Besten nichts verändern zu müssen…
derJim meint
Aber dann könnten wir doch den Verbrenner behalten und das ist doch soooooo wichtig für Deutschland!
Luftschlösser bauen geht halt immer. Mit der Realität muss man sich dann aber scheinbar nicht mehr weiter beschäftigen. Wir haben nicht mal im Ansatz die Kapazitäten um auch nur 1% des Kraftstoffs in D zu ersetzen. Und so wie es jetzt aussieht nicht mal 2035 nennenswerte Kapazität. Wer noch davon träumt hat den Kontakt zur Realität vollkommen verloren und versucht nur mit FUD den Kauf von BEV noch weiter hinauszuzögern und menschen dazu zu bringen nochmal einen Verbrenner zu kaufen.
derJim meint
Du scheinst das Prinzip des Verbrenners nicht verstanden zu haben. Verbrennungsrückstände lassen sich nicht vermeiden. Es kommt hinten immer CO2 raus, egal was man auch tut. Davon dann auch nicht zu wenig. Dazu noch viel anderer Dreck, erst recht bei eFuels. Das kann man nur mit FCEV/BEV umgehen und im Falle vom BEV dann auch noch sehr effizient.
Bei Haru Oni (das Lieblingsprojekt von eFuel-gläubigen) wird das CO2 in der Pilotanlage noch nicht mal aus der Atmosphäre entnommen sogar per LKW als abgeschiedenes Industrie-CO2 angeliefert. Wie soll das dann erst im großen Stil umgesetzt werden, wenn es nicht mal in der Pilotanlage umgesetzte wird?
Aber die Kolben-Kochs, Fritz Indras und Lobbyverbände dieser Welt haben wohl einfach viel zu lange ihre Abgase in die Hirne der Gesellschaft endgelagert um den nüchternen Blick auf die Realität zu vernebeln.
MAik Müller meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
MAik Müller meint
themenfern?
Für Produktion der Eautos wird MEHR CO2 produziert. Das nennt sich CO2 Rucksack.
Es wird so in Summer die nächsten Jahre erheblich mehr CO2 produziert.
Das steht außer Frage.
Kai Knüller meint
Ja, ist themenfern, da nachgewiesener Weise der größere CO2 Rucksack teilweise schon nach 20.000 km amortisiert ist und das neue Elektroauto weniger CO2 produziert als ein neuer Verbrenner.
MAik Müller meint
@Kai Knüller du hast es endlich erkannt es wird aktuell und die nächsten Jahre STEIGEND duch die HERSTELLUNG der Eautos MEHR und MEHR CO2 erzeugt!
Da dir CO2 in der öffentlichen MEinung ganz wichtig ist verzichte doch auf ein EAuto. Danke,
Kai Knüller meint
Nö Maik, es wird nicht richtiger nur weil du es schreibst…Richtig ist: Der CO2 Rucksack ist erst einmal größer, aber wird dann ab 20.000 km kleiner.
Und da du als Vielfahrer (>20.000 km) mit deinen beiden Bestandsdieseln (Rumpel Düse Ibiza und Golf GanzTolleDiesel Möhre) besonders viel CO2 emittierst würde ich an deiner Stelle mal etwas leiser werden.
derJim meint
Falsch. BEV ersetzen Verbrenner und sind somit schon eine Entlastung, da sie über ihren Lebenszyklus weniger CO2 emittieren. Jedes BEV was einen Verbrenner ersetzt ist gut. Klar gibt es auch Leute die sich als Drittwagen ein BEV zulegen, aber was kann das BEV dafür wenn Menschen den Schuss nicht gehört haben?
Kai Knüller meint
Es soll ja kleine Familien mit 2 Kindern geben, die haben gleich zwei dieselbetriebene Fahrzeuge in der Einfahrt. Mit solchen Menschen braucht man nicht zu diskutieren.
Draggy meint
SUVs und Pickups runter von den Straßen, das spart 4 mal CO2, einmal für den Mist selber, einmal für Rettungskräfte und Verletztenbehandlung, einmal Herstellung und einmal Straßen und Infrastruktur Instandhaltung.
Dazu werden unsere Kinder nicht mehr von diesem Dreck abgeschlachtet weil Heinrich sein verkacktes Leben mit einem geleasten Schrotthaufen kompensieren muss.
Powerwall Thorsten meint
Höre ich hier eventuell ein wenig Neid auf Heinrich heraus, der sich ein größeres Fahrzeug (SUV) leisten kann?
Vielleicht hat Heinrich ja auch 3 Kinder und einen Hund, dann wird es mit dem Kleinwagen ein wenig eng, wenn Heinrich mit seiner Familie lieber in den heimischen Alpen Freizeit oder Urlaub verbringen möchte, anstatt im Billigflieger nach Malle oder Ägypten zu fliegen.
Vielleicht ist Heinrich aber auch Förster, Waldarbeiter oder Landschaftsgärtner und deponiert Getier, Geäst oder Granit lieber auf der Pritsche des Pickups, anstatt in dem mit Teppich ausgekleideten Kofferraum eines Kombi?
Vielleicht hat hat Heinrich aber wirklich einen Minderwertigkeitskomplex, dann gibt es allerdings sehr viele andere Möglichkeiten dies zu überspielen – ein zufällig abgelegter Porscheschlüssel auf Tisch im Club / Restaurant, direkt neben dem neusten IPhone , oder eine klobige Uhr am Handgelenk sollen da angeblich auf weniger gut situierte Menschen sehr beeindruckend wirken.
Tja, es gibt solche und solche Heinrichs.
Die 5% A……..quote gibt es aber auch bei jedem anderen Vornamen.
ElArmando meint
@Powerwall Thorsten
Besser hätte man es nicht ausdrücken können. Nicht immer nur an den einen denken…
Broesel meint
@Draggy
Da müssen aber neben den SUV´s auch gleich noch Scenics, Kangoos, Tourans, Caddys, Kleinbusse aller Art, etc. verschwinden (Luftwiderstand oder Gewicht). Haben sie mir als Tiefbauingenieur noch einen kleinen Tipp welches Auto ich für die Baustelle benutzen soll? Ein wenig Bodenfreiheit wäre gut. Mein ursprünglicher Passat Bluemotion war echt schwierig auf den Baustellen. Der setzte auf, bevor ich merkte, dass es uneben wurde. Mein ID4 ist da tatsächlich um Längen besser. Er braucht übrigens bei vernünftiger Fahrweise recht wenig. Zu ihrer Behauptung mit Straßen- und Infrastruktur Instandhaltung: Da gibt es das Vierte-Potenz-Gesetz. Kurz zusammengefasst: Die Belastung der Straßen wird nahzu immer von den LKWs bestimmt. Daran ändern auch etwas höhere Achslasten bei den SUV´s oder eAutos fast nichts. 1 LKW belastet die Straße soviel als ob sich ein Kleinstädtchen in ihre Autos setzt und losfährt. Rettungskräfte und Verletztenbehandlung hat mein ID4 auch noch nicht verursacht. Ob die Motorradfahrer, die sich im Schwarzwald zerlegen wohl tatsächlich weniger werden, wenn die SUVs weg sind? Gibt da tatsächlich schon Erkenntnisse?
FahrradSchieber meint
„SUVs und Pickups runter von den Straßen“
Ist ein VW-Bus besser als ein Tiguan?
Entweder man ist konsequent („Alle Autos runter von den Straßen“), oder man lässt es ganz.
„…weil Heinrich…“
Wer sich solchen Vorurteilen im Kopf unreflektiert hingibt kann schwerlich zu einer Lösung von Problemen im realen Leben beitragen.