Renault spaltet sein Geschäft mit Elektrofahrzeugen sowie Software vom weniger zukunftsträchtigen Verbrenner-Geschäft ab. Die neue Stromer-Tochtergesellschaft „Ampere“ soll an die Börse gehen, dies findet nun etwas später statt.
Im Frühjahr 2024 solle die Elektro-Sparte Ampere an die Börse gebracht werden, sagte Vorstandschef Luca de Meo kürzlich dem französischen TV-Sender BFM. Ursprünglich wollte Renault den Schritt bereits im zweiten Halbjahr 2023 gehen.
Zum 1. November sei vorgesehen, Ampere zunächst organisatorisch von der Renault Group zu trennen, erklärte de Meo. „Wir trennen uns also und sehen dann, ob wir die richtigen Bedingungen für einen Börsengang haben.“ Geplant sei der Börsengang dann für das kommende Frühjahr.
Im Juni hatte der Renault-Verwaltungsrat die Ernennung von de Meo zum künftigen Chairman und CEO von Ampere genehmigt. Der CEO der Renault Group wird damit zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben auch das Führungsteam der Tochtergesellschaft für Elektrofahrzeuge und Software leiten.
De Meo hatte 2022 verkündet, Renault in eine Elektro- und eine Verbrenner-Einheit aufzuteilen, um den französischen Autohersteller fit für die kommenden Jahre zu machen. Man schaffte neue Einheiten, um besser für die Zukunft des Automobils gewappnet zu sein, so der Italiener. Mit der Aufspaltung entsteht unter anderem neben der Elektro-Einheit Ampere die Motorensparte „Horse“. Die Neuaufstellung ist laut dem Konzernchef unter anderem nötig, um es mit Neueinsteigern in den Automarkt aufnehmen können.
Renaults langjähriger Partner Nissan wird sich an Ampere beteiligen. Die Japaner steigen mit bis zu 600 Millionen Euro in die Elektro-Sparte der Franzosen ein. Der Einstieg in das als eigenständig geplante Elektroauto- und Softwaregeschäft von Renault ist Teil der Reduzierung der Überkreuzbeteiligung der Partner in der langjährigen Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz.
alupo meint
Sehr schön, denn dann werden die Ergebniszahlen der BEV Sparte wie schon bei Ford veröffentlicht.
Damit kann man diese mit reinen BEV Herstellern wie Tesla vergleichen.
Ich denke, Renault wird hier Verluste in ähnlicher Höhe erklären wie bereits Ford präsentiert hat. Oder wie Lucid, Rivian, ….
Jochen Jenso meint
Bin selbst im Handel tätig.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt vor allem im Kundenkontakt / in Verkaufsgesprächen so gut wie nie eine Rolle. Und der Vertriebler wird es nur seeehr vorsichtig von sich aus adressieren, wenn er nicht weiß, wie’s bei Kunden ankommt. Er diskutiert mit dem Kunden ja auch nicht über Politik, Religion oder Gendern:)
EVrules meint
Kann ich nicht bestätigen, vorallem im Bereich B2B spielt Nachhaltigkeit eine zunehmende Rolle, sogar bis zu dem Grad, dass man trotz höherer Teilekosten den Zuschlag erhalten kann.
Wir sprechen hier von international aggierenden Unternehmen im Maschinenbau.
Auch Endverbraucher, wenn man sich den Absatz von Bio-Artikeln ansieht, scheint es dahingehend zu bewegen, dass ein Interesse – ein Kauf-Interesse – vorhanden ist.
Gerade bei Verkaufsgesprächen ist es so, dass der Vertriebsmitarbeiter es in der Hand hat, in wie weit sich Kunden öffnen wollen – das ist die Erfahrung aus dem Daily-Business.
L. Perzold meint
Auf vielen Märkten in der Welt wird Horse auch weiterhin die Cash-cow des Konzerns bleiben (zudem nettes Wortspiel).
Heiner Darmstad meint
Wird spannend, denn damit werden ja auch die finanziellen Ergebnisse der Elektroautosparte separat ausgewiesen. Was meines Wissens von den „Großen, Alten“ bisher nur Ford tut.