Autohändler übernehmen eine zentrale Rolle bei der Transformation der Automobilindustrie in Richtung Nachhaltigkeit. Sie sind das Bindeglied zwischen Herstellern und Endkunden, also quasi das Gesicht der Automobilindustrie. Doch Nachhaltigkeit steht bei ihnen laut einer Untersuchung derzeit noch nicht ausreichend im Blickpunkt.
Nur 26 Prozent der Händler verfügen über eine ausformulierte Nachhaltigkeitsstrategie. Das geht aus der Studie „Sustainable Automotive Retail“ der Beratungsgesellschaft EY hervor. Für die Auswertung wurden 23 Autohändler und sieben Automobilhersteller im deutschsprachigen Raum befragt. „Bei vielen Händlern herrscht noch großer Nachholbedarf beim Thema Nachhaltigkeit. Viele wissen nicht, was Nachhaltigkeit konkret für sie bedeutet und mit welchen Aktivitäten sie das Thema in die Praxis umsetzen können“, sagt Andrea Weinberger, Partnerin im Bereich Sustainability bei EY.
Dabei ist den Autohändlern das Thema Nachhaltigkeit grundsätzlich wichtig: 83 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Nachhaltigkeit eine materielle Bedeutung für sie hat. Etwas mehr als jeder zweite Händler hat sich bereits eingehend damit beschäftigt und Aktivitäten entwickelt, die sich vor allem auf den eigenen Umgang mit der Umwelt konzentrieren. Dabei stehen Energieeffizienz, der Einkauf von grünem Strom und das Abfall- und Abwassermanagement im Fokus.
Bei der Umfrage gaben nur 39 Prozent der befragten Autohändler an, dass die Nachhaltigkeit der angebotenen Fahrzeuge wichtig oder sehr wichtig sei. Ihre eigene Nachhaltigkeit als Händler halten dagegen nur 22 Prozent für ein relevantes Kriterium in der Kaufentscheidung ihrer Kunden. „Die Auswirkungen, die sich aus der Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit für den Autohandel ergeben, sind in vielen Bereichen noch nicht spürbar. In der Breite hat der Automobilhandel die Risiken, aber auch die Möglichkeiten, die das Thema für die Branche darstellt, längst noch nicht vollständig durchdacht“, betont Weinberger.
Recycling spielt im Handel noch keine zentrale Rolle
Immer wichtiger wird für den Handel laut EY das Thema der Kreislaufwirtschaft und des Recyclings. Die Rücknahme von Fahrzeugteilen oder Fahrzeugen halten derzeit der Umfrage zufolge jedoch nur 17 Prozent der Händler für eine relevante Maßnahme auf dem Weg der nachhaltigen Transformation. „Innovative zirkuläre Konzepte sind gefragt, um bei Kunden zu punkten“, rät Weinberger. Für Händler gebe es vielfältige Ansatzpunkte, um sich nachhaltig zu positionieren. Zum Beispiel mit einem eigenen Solardach, einer Lademöglichkeit für Elektroautos, der Kooperation mit anderen Dienstleistern oder sozialem Engagement vor Ort.
Autohändler sollten sich zudem schon jetzt auf die veränderten Bedürfnisse ihrer Kunden einstellen. Die potenziellen Autonutzer der Generation Z, also der Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, legten auf Nachhaltigkeit, Individualität und Flexibilität bei der Mobilität großen Wert. „Mit einer glaubwürdig gelebten Nachhaltigkeitsvision können sich Händler gegenüber der Konkurrenz abheben. Der Autohandel ist zudem nach wie vor sehr von Stereotypengeprägt. Er muss sich diverser aufstellen, auch um die veränderten Bedürfnisse von Kunden und Kundinnen erfüllen zu können“, sagt Weinberger.
Händler wünschen Unterstützung durch die Autohersteller
Vielen Autohändlern fehlt es im Alltag an Zeit und Kapazitäten, um eine Nachhaltigkeitsstrategie und passende Aktivitäten zu entwickeln. Lediglich 39 Prozent der befragten Händler fühlen sich beim Thema Nachhaltigkeit zudem durch die Automobilhersteller ausreichend unterstützt.
„Hersteller sollten in ihren Nachhaltigkeitskonzepten stärker die Wünsche der Händler berücksichtigen und sie aktiv begleiten“, empfiehlt Weinberger. Hier bestehe Nachholbedarf: „Schließlich beziehen nur drei von sieben Herstellern die Händler in ihre Nachhaltigkeitsstrategie ein. Sie könnten die Händler zum Beispiel durch maßgeschneiderte Schulungen, Handbücher oder auch durch eine regelmäßige Bewertung der Nachhaltigkeitsaktivitäten unterstützen.“
Kasch meint
Muss, soll und wird ja nicht gleich der ganze Rest auch noch nachhaltig vertrotteln.
Kasch meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Werner Mauss meint
Bei der Warenweitergabe zum überhöhten Preis zählt nur der Gewinn. Das Drumherum ist lediglich Mittel zum Zweck und spielt keine Rolle.
MAik Müller meint
@Werner Mauss so ist es der Gewinn steht über allem. Deshalb auch die vielen SUVs.
nie wieder Opel meint
Mit Kombi-Fahrzeugen genau dasselbe. Wegen einmal Kühlschrank in drei Jahren fahren kauft sich der Single so eine Riesenkiste.
MAik Müller meint
ADAC:
„Die SUV-Variante ist praktisch immer schwerer als die vergleichbare Standard-Variante in gleichen Segment. In unserem Vergleich sind es bis zu 20 Prozent oder etwa 250 kg Mehrgewicht.“
Es ist also nachhaltiger in Zukunft weniger SUVs zuverkaufen.
MAik Müller meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Kai Knüller meint
@Redaktion
Vielen Dank!
EdgarW meint
@Kai machen sie immer wieder, nützt leider nichts. Gibt halt zu viele hier, die mit ihm auch noch diskutieren und ihn so weiter motivieren, sich für den Größten, Besten, Schlauesten „Experten“ zu halten. LOL.
Kann sein, dass dies jetzt auch gelöscht wird, ist ja schließlich nur persönlich gegen eine Person hier gerichtet – wäre dann sicher auch berechtigt.
nie wieder Opel meint
Sorry, davon lebt so ein Blog. Ein bekannter Tesla-blog hat alle gesperrt und gelöscht die etwas quer geschossen haben. Jetzt ist dort aber sowas von Ruhe.