Im ersten Halbjahr 2023 sind laut dem Portal Busplaner.de 6773 Stadtbusse in der EU 27 sowie Großbritannien, Island, Norwegen und der Schweiz neu zugelassen worden. Davon besaßen 73,5 Prozent einen alternativen Antrieb, darunter 2567 E-Busse (ohne Trolleybusse) sowie 1863 Hybrid-, 1454 CNG- und 96 Wasserstoffbusse.
Die insgesamt 5980 Busse mit alternativem Antrieb entsprechen einem Plus von 34 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022. Der Anstieg ist vor allem auf ein höheres Volumen an Hybrid- und Elektrobussen zurückzuführen, die bei ihren Marktanteilen von 14,7 auf 21,3 Prozent beziehungsweise von 29,0 auf 36,1 Prozent zulegten. An Bedeutung verloren Erdgasbusse, die nur noch 14,7 Prozent des Markts ausmachten (1. Hj. 2022: 20,0 %).
Wasserstoffbusse bilden mit 96 verkauften Einheiten und 1,4 Prozent Marktanteil (1. Hj. 2022: 52/0,9 %) weiter nur eine Nische. Zusammen mit den vollelektrischen Fahrzeugen waren 37,5 Prozent der zugelassenen Stadtbusse im ersten Halbjahr 2023 lokal emissionsfrei unterwegs. Das absolute Volumen der E-Busse stieg von 1385 im ersten Halbjahr 2021 auf 2567 im ersten Halbjahr 2023 – eine Steigerung von 85 Prozent in zwei Jahren.
An erster Stelle bei den Zulassungen vollelektrischer Stadtbusse lag zuletzt weiter der Hersteller Solaris mit 421 Einheiten. MAN machte mit 260 Zulassungen einen Sprung nach vorne auf den zweiten Platz, gefolgt von BYD-Alexander Dennis mit 223 Zulassungen. Die meisten E-Busse wurden im ersten Halbjahr 2023 in Großbritannien mit 524 Stück (20,4 %) zugelassen. Norwegen stieß mit 346 Einheiten (13,5 %) auf Platz zwei vor, gefolgt von Deutschland mit 279 Elektrobussen (11,6 %).
Insgesamt sind laut Busplaner.de in Europa seit 2012 mittlerweile 15.222 vollelektrische Stadtbusse auf die Straßen gekommen. Davon 1884 aus der polnischen Produktion von Solaris (12,4 %). Der chinesische Anbieter BYD ist in dieser Statistik weiterhin die Nummer 2 mit 1613 Zulassungen (10,6 %), gefolgt von BYD-Alexander Dennis mit ingesamt 1419 (9,8 %) und VDL aus den Niederlanden mit 1338 (8,8 %).
Großbritannien ist mit insgesamt 2359 Elektrobussen (15,5 %) führend. Deutschland rangiert mit 2106 E-Bussen (13,8 %) dicht dahinter. Frankreich liegt mit 1739 Fahrzeugen und einem Anteil von 11,4 Prozent auf Platz 3, gefolgt von den Niederlanden.
andi_Nün meint
Somit sind Batteriebusse im 1. Halbjahr 2023 erstmals die dominierende Kategorie!
stdwanze meint
Ende des Jahres dann bei den PKW. Zugmaschinen werden folgen.
David meint
Aktuell sind die Zahlen alle noch nicht beeindruckend. Da steht man noch ganz am Anfang. Wichtiger sind die konkreten Pläne der jeweiligen Verkehrsbetriebe. Da finde ich zum Beispiel Berlin sehr beeindruckend. Sie wollen die Umstellung bis 2030 komplett bewältigt haben. Sie nutzen Ladesäulen an Endhaltestellen, die wie stabile Straßenlaternen aussehen und aus denen ein Abnehmer fährt und den Bus nachlädt.
andi_Nün meint
„Aktuell sind die Zahlen alle noch nicht beeindruckend. Da steht man noch ganz am Anfang. “
Bei 36% reinen Batteriebussen steht man nicht mehr ganz am Anfang, da ist man schon mittendrin.
Bei 100% Batteriebussen wird auch niemand sagen „jetzt sind wir etwas über den Anfang hinaus“
David meint
Es sind erst 13,8%. Noch gibt es 86,2% Nicht-Elektro-Stadtbusse in Deutschland.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Berlin als positives Beispiel zu nennen ist entweder grenzenloser Optimismus oder Realitätsferne.
Jörg2 meint
Der Bestand kommt zu 20% von BYD.
12% aus Polen.
9% aus den Niederlanden.
Der Zubau kommt aus Polen. Dann lange nichts und dann Deutschland mit MAN dicht gefolgt von BYD.
Ich hätte Mercedes vorn angenommen. Die tauchen im Artikel nichtmal auf.
nie wieder Opel meint
Hier sehe ich die Bissigkeit von Mercedes sehr positiv. Trotz einiger Irrwege und Rückschläge ( z.B. Cito) sind sie aus meiner Sicht auf Kurs. Denke, sie haben auch den Fehlern gelernt. Die externen Partnerschaften sind der richtige Weg, wenn mit eigenen Kapazitäten nicht darstellbar. Unsere el. Stadtbusse laden mit automatischem „Stromabnehmer“ an der Endhaltestelle, die häßlichen Oberleitungen sind Geschichte. Neue e-Trucks und nun VANs kommen von Mercedes, super Sache, wird bei uns nun die Nutzfahrzeug-Marke im Unternehmen.
Stefan meint
Die Oberleitungen bei Bussen sehen ähnlich aus wie die von Straßenbahnen oder Eisenbahnen. Finden Sie dort die Oberleitung auch häßlich?
Oberleitungen sparen Fahrzeuggewicht.
nie wieder Opel meint
Ja, ganz schlimm. Fast so häßlich wie die Bahn in Wuppertal. Schau Dir mal O-Bus-Städte an, im Stadtzentrum wie ein Spinnen-Netz.
Hinzu kommt noch der erhöhte Wartungsaufwand für die Diesel-Hilfsmotoren (Solaris Trollino).
Tim Schnabel meint
Wowowow hold up. Die Schwebebahn hässlich? Konnte mir mal unter die Augen.
nie wieder Opel meint
Und laut. Ich war erschrocken, was für riesen Aufwand für die paar Leute transportieren. Die Masten in den Straßen sind wie Fremdkörper, stehen nur im Weg. Zumindest die Unfälle sehen sehr spektakolär aus.
stefan_AT meint
Bestätige; Salzburg setzt voll auf Obusse, absolut grässlich, das Drahtgewirr; schade ums Stadtbild
Duesendaniel meint
Wie kommt man auf die Idee, ein berühmtes Industrie-Kulturdenkmal mit Oberleitungen zu vergleichen? Über Geschmack lässt sich sicher streiten, aber das ist schon wirklich sehr merkwürdig.
Jörg2 meint
nie wieder….
Ich habe von Mercedes oben nichts gelesen.
Weder bei den Bestandsdaten, noch beim Zuwachs.
Kannst Du bitte etwas mehr zu Mercedes ausführen? Danke!
nie weider Opel meint
Gerne. Aber keine Statistik.
Obwohl – doch. Bei uns sind alle e-Busse eCitaro und somit 100 % Mercedes. Vorher null. Somit ergibt sich statistisch ein Zuwachs von… ach, das kann ich jetzt nicht ausrechnen.
Warum Mercedes nicht erwähnt wird – mir unklar. Addiere ich die Liste bei Wikipedia, könnte es bislang 1000 Stück sein in Deutschland (grob überflogen). Gerne Deine Korrektur, darin bist Du Spitze…
Jörg2 meint
nie wieder
Danke für Deine Ausführung!
Bitte lies noch den Artikel. Wenigstens die Überschrift.
Ich lese da „Europa“.
Bei Dir lese ich „bei uns“ (was immer das ist).
Vielleicht ist das der Unterschied?
nie wieder Opel meint
Ja ja, klar hast du Recht, Europa.
Kannst du erkennen, wo die Mercedes e-busse in der Statistik verschwunden sind? Irgendwie traue ich den Zahlen von diesem Portal nicht so richtig.
EdgarW meint
2567 von 67800 (6773 + 27) sind 37,9% Elektrobusse
Wenn 73,5% keine Dieselbusse waren, waren die verbleibenden 26,5% also Dieselbusse.
37,9% Elektrobusse
26,5% Dieselbusse
Wieso wird der Elektroantrieb hier also als „Alternativer Antrieb“ bezeichnet? Es handelt sich um die *dominierende* Antriebsart. Gut so.
Und schön zu sehen, dass die Energieverschwendungs- und CO2-negative Antriebsart H2 keinen Reifen auf den Boden bekommt.
Siehe hierzu auch zwei aktuelle Artikel auf Electrive:
„Japanischer Taxi-Unternehmer unzufrieden mit Toyotas Mirai“ – wegen hoher Kosten (ach?!)
„Glasgow kauft doch keine H2-Müllautos“ – aus Kostengründen weil es nicht genügend grünen Wasserstoff gibt (ach?!)
Stefan meint
Der Großteil der Busse im Bestand sind Verbrenner, Diesel oder Erdgas.
Die Hybridbusse (21 Prozent der Neuzulassungen) fahren auch meist mit Diesel.
Es gibt Richtlinien der EU, die für einen hohen Anteil alternativer Antriebe sorgen – sinnvollerweise.
Mäx meint
Wenn nun immer mehr Elektrobusse neu zugelassen werden (sogar mehr als Diesel), ist es nur eine Frage der Zeit, wann diese auch im Bestand vorherrschend sind.
War diesen Sommer in Oslo, da fahren hauptsächlich elektrische Busse.
Und es ist schon erstaunlich (und absolut erstrebenswert), wie leise es ist, wenn so ein Bus vorbeirauscht. Da ist jeder, wirklich jeder Verbrenner deutlich lauter gegen.
Kann es nicht erwarten, bis Verteiler LKW und Busse vollelektrisch sind.
Da wird es deutlich leiser werden.
Daniel S meint
…und weniger stinken.
EdgarW meint
@Stefan im Artikel geht es um den Markt für Neubeschaffungen, nicht den Bestand. in Ersterem, mithin dem Artikelthema, handelt es sich bei BE-Bussen um – ich wiederhole mich – dominierende Antriebsart.
Hybridbusse dürften in der Tat in den allermeisten Fällen dieselbasiert sein, im Stadverkehr (und ganz besonders bei Bussen mit ihren hohen Massen und häufigen Anhalte- und Anfahr-Vorgängen) macht die Hybridisierung aber einen extrem großen Unterschied, weshalb es hier – sehr viel mehr als im Pkw-Bereich – durchaus berechtigt ist, die Antriebsarten zu unterscheiden. Im Pkw ist Hybridisierung oft eine Maßnahme, um den Verbrenner ein wenig effizienter zu macht (was oft auch durch bescheidenere Motorisierung und Karosserien erreichbar wäre, das klappt beim Stadbus nicht), viel zu oft (unnütz schwere PHEV, die fast nur auf Schnlellstarßen gefahren werden) ist sogar das Gegenteil der Fall.