Der frühere Technikchef von Elektroauto-Branchenprimus Tesla Jeffrey Brian Straubel baut mit seinem Batterierecycling-Unternehmen Redwood Materials einen Standort in Bremerhaven auf. Redwood Materials will die Nutzung der großen Batterien in Elektroautos und für andere Zwecke verwendeter Energiespeicher nachhaltiger machen. Die Pläne für die Expansion nach Europa wurden bereits Anfang 2022 bekannt gegeben.
Straubel sagte dem Handelsblatt, er wolle mit seinem Start-up in den kommenden Jahren eine dreistellige Millionensumme in Deutschland investieren. In einem ersten Schritt übernimmt Redwood für eine kolportierte zweistellige Millionen-Dollar-Summe den Bremerhavener Standort der Redux GmbH inklusive der rund 70 dort tätigen Mitarbeiter. Redux ist ein 1997 gegründeter Recycler von Batterien, der zur Saubermacher-Firmengruppe des österreichischen Unternehmers Hans Roth gehört.
Mit einer jährlichen Verarbeitungskapazität von 10.000 Tonnen könne der neue deutsche Standort schon heute die Lithium-Ionen-Batterien von bis zu 20.000 Elektroautos im Jahr recyceln, erklärte Straubel. Die Verarbeitungskapazität solle sich bis 2030 mehr als verdoppeln, bestenfalls sogar verzehnfachen. Dafür plane Redwood einen Ausbau des Standorts.
„Europa ist nach wie vor der weltweit am schnellsten wachsende Markt für Elektroautos, angetrieben durch das Engagement der Autohersteller und die starke Unterstützung der Regierung für die Elektrifizierung“, so Redwood in einer Mitteilung zu der Übernahme der deutschen Recyclingfirma. „Diese Akquisition verschafft uns eine gut etablierte Präsenz in der EU, mit der wir unsere Aktivitäten schnell ausweiten, die Kapazität für das Batterierecycling erhöhen und eng mit bereits etablierten Lieferanten, Kunden und Industriepartnern in ganz Europa zusammenarbeiten können. Der europäische Markt für Batterierecycling und Materialherstellung wächst schnell, und die Übernahme von Redux positioniert Redwood als einen der Hauptakteure auf diesem Markt.“
Die jetzt zu dem US-Unternehmen gehörende Redux-Anlage ist für das Recycling von Elektroauto- und E-Bike-Batterien, stationären Speichersystemen und Elektronikgeräten wie Handys, Laptops und Bohrmaschinen ausgerüstet. „Die firmeneigene Technologie von Redux ermöglicht die Gewinnung wertvoller Materialien aus Batterien, einschließlich Kobalt, Lithium, Nickel und Mangan, mit einer Rückgewinnungsrate von mehr als 95 Prozent und ergänzt damit die hohe prozentuale Rückgewinnung, die Redwood in den USA bereits erreicht hat“, heißt es.
Abschließend erklärte das US-Unternehmen: „Diese Übernahme stellt einen bedeutenden Schritt für Redwood in Europa dar, und wir freuen uns, diese Anlage und das starke Team zur Unterstützung unserer europäischen Wachstumsstrategie zu übernehmen.“ Straubel sagte dem Handelsblatt: „Ich glaube, dass man in Deutschland verstanden hat, warum Recycling, warum Effizienz wichtig ist.“ Die Redwood-Vision stoße dort auf eine große Resonanz – „fast mehr als in den USA.“
Gunnar meint
Redwood ist nicht der einzige, der massiv ins Recycling einsteigt.
Nur ein Beispiel: Re.Lion.Bat. Circular GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen von den zwei deutschen Unternehmen Lueg und Deppe wird ab 2024 zum Start 20.000 Tonnen Altbatterien recyceln können und soll auf bis zu 60.000 Tonnen ausgebaut werden.
David meint
Tesla, einer der am wenigsten verdächtigten Elektroautohersteller, wenn es um Umweltschutz und Recycling geht, wird hier gerade wieder gefeiert. Warum, weiß ich nicht. Das hat ja konkret gar nichts mit ihnen zu tun.
Wie gut die Fahrzeuge von Tesla zu recyceln sind, wird man erst in wenigen Jahren sehen, wenn es hier eine komplette Recyclingindustrie geben wird und entsprechend einen Markt für Altfahrzeuge.
Meine Prognose: Ein Tesla wird eines der Fahrzeuge sein, die Betreiber am wenigsten gerne nehmen, es sei denn, es gibt ein saftiges Aufgeld. Das wird dann so sein, wie es bei Versicherungen und Waschanlagen jetzt schon ist: Wir nehmen keine Tesla!
andi_Nün meint
Zum Glück sind deine Prognosen praktisch immer völlig falsch, also viel Spaß am weiter prognostizieren.
David meint
Welche wär das denn? Es werden mir falsche Prognosen untergeschoben, das stimmt, das ist nur der unfaire Diskussionsstil von einigen hier. Merke ich aber. So viele Prognosen gebe ich ja gar nicht ab. Das ist mehr der Stil von anderen.
Die 20 Millionen Autos 2030, da glaube ich nicht dran, das hab ich oft gesagt. Ebenso glaube ich, dass auch dieses Jahr wieder nicht die 50% Marke erreicht wird. Das hatte ich übrigens letztes Jahr unter Wutgeheul korrekt vorhergesagt, dass es verfehlt würde. Auch habe ich schon immer gesagt, dass das autonome Fahren bei Tesla keinesfalls bevorsteht, sondern sie da ganz hinten sind. Stimmte letztes Jahr, stimmt dieses Jahr. Ein konkretes Jahr, wann jemand das autonome Fahren genehmigt bekommt und wann Tesla, habe ich nicht genannt. Gesagt habe ich, es ist zwangsläufig, dass VW irgendwann Tesla bei den rein elektrischen Autos ausgeliefert überholt. Dazu gibt es prominente Aussagen, wann das passiert, 2025 sagen viele. Darauf habe ich mich aber nicht festgelegt, weil es egal ist. Es ist ja nur ein Side-Effect. Ich sage, es wird passieren. Mehr wüsste ich nicht ad hoc.
MichaelEV meint
Nur falsche Prognosen…
Das 50% Ziel ist schon lange in der Tasche. Und die Überholung ist ja ein Running Gag, der Abstand wird zunehmend größer! Und schon bei den aktuell geringen Stückzahlen hat VW Probleme die Fahrzeuge an die Kunden zu bekommen, in USA und China bekommt sie keinen Fuß auf den Boden und sogar in der Heimat läuft es nicht rund.
alupo meint
„Ebenso glaube ich, dass auch dieses Jahr wieder nicht die 50% Marke erreicht wird.“
Seit dieser Aussage von Tesla ist Tesla im Durchschnitt sogar mehr als mit nur +50% p.a. gewachsen. Eine Zahl von der andere nur träumen können. Oder nicht mal träumen.
Übrigens, 1-8/2023 ist Tesla in Europa um +144% gg. dem Vorjahreszeitraum gewachsen und hat per August dieses Jahr schon mehr BEVs in Europa abgesetzt als im Gesamtjahr 2022.
Aber ob FUDavid das je begreifen kann?
Andi EE meint
Umweltschutz mit 100% Elektroquote hinter den OEMs, was bist du für ein Märchenonkel. Du willst jetzt aber nicht VW mit 90%+ Verbrennerverkäufe vor Tesla verorten? Dann hast du aber den Verstand komplett verloren.
Recycling gilt es noch zu beweisen, aber generell sind hier Fahrzeuge mit geringerem Gewicht und höherer Energieeffizienz im Vorteil, da kleinere Akkus für die gleiche Strecke benötigt werden.
Und J. B. Straubel gehört ja wieder dem Tesla-Board an. Wieso soll es dann ausgerechnet dort wo einer wie er in höchster Ebene einsitzt, garantiert schlechter laufen?
Wer recycelt eigentlich deinen Müll den du hier täglich produzierst?!
nie wieder Opel meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Powerwall Thorsten meint
Und wieder sind andere Marktteilnehmer schneller am Start – aber in Deutschland ist man immerhin bei der Produktion gut vorangekommen.
Anti-Brumm meint
Wir Europäer sind schnell am Start, wenn es darum geht Dinge zu beobachten, sich „genau anzuschauen“, abzuwarten und das Risiko auf unter 0 zu minimieren.
Yoyo meint
1 +
Ergänzung: Es muss erst noch eine Powerpoint-Vorlage für das nächste Meeting gepusht werden, fürs Leading to Results.
Flo meint
…und dann folgt ein Leuchtturm-Projekt, welches grandios beworben wird und nach 1 Jahr eingestellt wird.
klerq meint
Schön wie ihr drei euer Detailwissen zu Schau stellt. Vielleicht kann ja dann einer von euch mir erzählen wie die aktuellen Projekte im Batterierecycling von Umicore, Accurec, Aurubis, Glencore, BASF, AkkuSer, Duesenfeld, tozero, Primobius… so laufen? Ihr scheint ja größeres Wissen zu haben wie es in der Branche so ausschaut? Oder etwa nicht?
nie wieder Opel meint
Und Textbausteine für D-avid.
kleroq meint
Umicore mit ebenso angekündigten hunderten Millionen an Investments in dem Bereich zählt nicht? Auch Saubermacher selbst ist im Batteryrecycling tätig. Ein weiterer Redux-Standort in Offenbach bleibt aber bei Saubermacher. Für die weiteren Investitionen braucht es dann eben auch zahlungskräftige Partner. Profitabel ist Redux noch nicht.
Aber irgendwie bleibt es doch lustig bei solchen Meldungen: Investieren Ausländer nicht heißt es „Danke Ampel, katastrophale Standortbedingungen“, investieren sie doch heißt es “ Ausverkauf von DE“ (nicht hier auf Ecomento, sinngemäß ähnlicher Socialmedia-Kommentare)
GrußausSachsen meint
die katastrophalen Standortbedingungen dürften ihren Ursprung sicherlich nicht erst ab November 2021 haben.
das liegt deutliche länger zurück und bereits solche „Macher2 wie Möllemann, Rexrodt, Karl-Theodor zu Guttenberg (ja der hat nicht nur die Bundewehr kaputt gemacht) Brüderle, Rösler (auch als Gesundheitsminister keine helle Kerze auf der Torte), Gabriel (der alte Autofreund und EE-Verhinderer, sowie Altmaier (WKA und Solarverhinderer) haben dem Standort massiv geschadet.
viele aus dem schwarzen, gelben und teilweise roten Lager dabei,
die für kurzfristige Erfolge und Schutz alten Denkens und Handelns dem Standort Deutschland geschadet haben.
Der Ampel braucht man dafür nicht mehr danken, die haben den Chaoshaufen übernehmen müssen…
klerq meint
Zusätzlich auch noch Projekte von Glencore, Aurubis, Duesenfeld, Akkuser, tozero noch als sehr junges Unternehmen nehm ich auch mal mit rein. Also an Aktivitäten und Unternehmen mangelt es nicht. Wie, wo und wer welche technologischen Vorsprünge oder Innovationen hat kann ich nicht beurteilen. Wer da mehr weiß kann ja gerne mal erzählen. Aber dein Kommentar scheint mir irgendwie nicht ganz so als könntest du mehr über die Aktivitäten der oben genannten Unternehmen erzählen, oder?
Stelios meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
klerq meint
@stelios
Mal schauen ob jetzt noch antworten kommen. Ich wäre ja tatsächlich an einer Beschreibung des aktuellen Marktes interessiert, bei sovielen Namen kann ja schon fast zwangsläufig nicht jeder überleben.
Veolia, Stena Recycling, · Endesa+ Urbaser, Nickelhütte Aue sind nochmal weitere Projekte und Unternehmen.
Aber ja haha Powerpoint-Folien.
Powerwall Thorsten meint
Quelle Euwid-recycling. De
„…. recycelt Redwood in Carson City im US-Bundesstaat Nevada allerdings bereits 60 Tonnen Materialien pro Tag….“
60t x 365Tage = 21.900t Jahr
Fleißaufgabe für „Checker Stelios“ :
Wieviele Tonnen verarbeiten die erstgenannte und wohl größte Firma Umicor im Werk für Batterierecycling in Hoboken, Belgien?
Pro Tip : es sind viel weniger ;-)
Klerq meint
@Thorsten
Eine Auflistung von Fraunhofer zeigt Veolia, Umicore, Aue und Accurec „installed“-Kapazitäten von jeweils 5t oder mehr. In Norwegen an zwei Standorten „installed“ mit Gesamt 15t.
Ich habe null Ahnung welche Materialien, mit welcher Technologie in welcher tatsächlichen Menge etc. Dieses generelle wie von Anti-Brumm angesprochene „muh In Europa gibt sowas ja gar nie“ passt dazu aber irgendwie nicht. 08/15 Geheule ist sehr einfach, tatsächliche tiefergehende Berichte wären aber halt 1000x besser. Aber das geht halt nicht in zwei Sätzen.
Stand 2022, aber Umicore war nichtmal die größte dabei.
https://mediafra.admiralcloud.com/customer_609/5fdcc864-16b0-418d-8867-6f7c70b146f4?response-content-disposition=inline%3B%20filename%3D%22Titel%20mit%20logo%2FTitel%20durch%20Klicken%20hinzuf%C3%83%C2%BCgen.pdf%22&Expires=1695209399&Key-Pair-Id=K3XAA2YI8CUDC&Signature=mUYOCE7bM2vtrvo309usKRI27ihdyEvwRDkuBgQyFdsAPwrHbpjpWpxOf~22O~QYQxVJRN0i5Eealx3CfmS9hn3qQPdvvPMenvzQLXfaHNfJy4B6Qed6p0boteCmn1FqazJmxNoCt0VNR8qO9XgfKZW1kkl2Uce1vUhPrehsr~Ve4JEkaxefyloOpKhnr8xztekMhprki4wRsGIvZUJcLBmvDkr1LtDPVjXiIe8jYHncupYUG9~HQhB8cvDmRDUao81IrLf-oIP7xoGU0eMQTYh9ZlTCcwCOj89jP~1MtwQN3I8oIWfjIiXGaDMF-rfr1lIjCp9psRSIEOazRLjjyw__
klerq meint
Und noch vergessen diese 50k t beim Batteriewerk von Samsung in Ungarn. Aber das Werk sind wohl eher Vorstufen des Recyclings und steht unter einigen Umweltproblemen (?).
Und natürlich waren auch die Angaben im vorherigen Kommentar mit tausend Tonnen zu verstehen.
GrußausSachsen meint
beim Thema Phrasendreschen bist Du – stelios – vorn dabei.
was soll sowas? Nur weil es keine Konzernjünger sind?
Welche sachlichen Argumente bringst Du denn? schau Dir Deine letzten Beiträge mal an, no facts, no fun. Hauptsache Leute angiften..
Toppil Glückwunsch. erinnert stark an Henriette, den ollen Schwaller.
Stelios meint
Glückwunsch an dich, heute hast du den Powerwall als Klugsch…. abgelöst, oder zumindest ergänzt. Henriette 2.0
GrußausSachsen meint
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Powerwall Thorsten meint
@ Checker St e lios
Weißt Du um die Etymologie des von Dir verwendeten “Klug………” überhaupt Bescheid?
Aber wahrscheinlich musst Du ja erst einmal den Begriff Etymologie googeln
Quod erat demonstrandum
Danke für die Lorbeeren