Das US-Elektroauto-Start-up Lucid hat seine Produktions- und Lieferzahlen für das dritte Quartal veröffentlicht. Das Unternehmen stellte 1550 Fahrzeuge her, ausgeliefert wurden 1457 Stück. Darüber hinaus befanden sich „über 700“ Fahrzeuge auf dem Transportweg nach Saudi-Arabien zur Endmontage.
Lucid verkauft aktuell nur die Edel-Limousine Air, die in mehreren Leistungs- und Ausstattungsstufen erhältlich ist. Hierzulande kommt das Elektroauto seit Ende 2022 zu den Kunden, aktuell ab 109.000 Euro. Eine Aufschlüsselung der Produktion- und Liefermengen nach Region hat das Unternehmen nicht veröffentlicht.
Die finanziellen Ergebnisse des vergangenen Quartals wird Lucid im November präsentieren.
Den Zahlen des zweiten Quartals nach macht das Start-up weiter keinen Gewinn und braucht viel Kapital für das Hochfahren seines Geschäfts. Man sieht sich aber auf einem guten Weg. „Wir sind auf dem besten Weg, unser Produktionsziel von mehr als 10.000 Fahrzeugen im Jahr 2023 zu erreichen, aber wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, um unseren Kundenstamm zu vergrößern“, so Peter Rawlinson, CEO und Technikchef von Lucid, im August.
Lucid hat im zweiten Quartal 3,0 Milliarden US-Dollar (2,8 Mrd. Euro) an Kapital aufgenommen. 1,8 Milliarden US-Dollar davon stammen vom saudi-arabischen Staatsfonds PIF, der bereits umfangreich in das Unternehmen investiert ist. Die bestehenden und neuen Mittel sollen bis zum Beginn der Produktion des Luxus-SUV Gravity und ins Jahr 2025 ausreichen.
Ossisailor meint
Lucid hat offenbar eine große finanzielle Rückendeckung, und daher darf man das Unternehmen nicht vorzeitig abschreiben. Aber bislang haben die in D, N, NL und CH zusammen rund 110 Autos zugelassen. Gewinn machen die mit den bisherigen 1.457 auf keinen Fall. Aber, die Saudis haben viel, viel Geld. Und daher hat Lucid auch einen langen Atem. Den werden sie auch brauchen.
ShullBit meint
Lucid ist so etwas wie eine wandelnde Leiche. Eigentlich ist der Laden mausetot. Man tritt ja gegen Mercedes EQS, BMW i7, Tesla S, uvm. an Wegen fehlender Skaleneffekte kann man dann einfach nicht wettbewerbsfähig sein. Entweder fehlen Features oder man ist viel zu teuer.
Aber der saudische Staatsfonds hat früh massiv in Lucid investiert, weil die Saudis unbedingt eine Autoproduktion im eigenen Land haben wollen. Lucid hat versprochen, eine Produktion in Saudi-Arabien aufzusetzen. Die Saudis wollen dann im Gegenzug auch tausende Autos abnehmen.
Der PIF stand nun vor der Wahl, einzugestehen, dass das Investment in Lucid ein totaler Fehler war oder eben massiv Geld nachzuschießen und an die winzige Chance zu glauben, das Lucid doch irgendwie überlebt. Man hat sich für die zweite Option entschieden.
GerhardF meint
Der Börsenkurs von Lucid ist ein guter Indikator, woran „der Markt“ und seine Teilnehmer glauben…… da ist nicht viel Zuversicht??
ShullBit meint
2024-2026 wird der Zeitraum sein, in dem sich der Markt konsolidiert. Für Lucid, Rivian, Fisker, Vinfast, Nio und zig andere wird das die entscheidende Periode sein. Wer sein Geschäft 2024/2025 ( in einem aktuell widrigen Marktumfeld) nicht wenigstens auf mehrere hunderttausend Autos pro Jahr hochskaliert bekommt, wird nicht überleben. Das heißt gar nicht, dass die nun alle sterben werden, aber die meisten werden nicht überleben.
alupo meint
Nicht alle zugelassenen Lucids wurden auch an Kunden verkauft. Den Geschäftführer von Lucid traf ich kürzlich und der fuhr selbstverständlich einen Air.
Schönes Auto mit beeindruckender Reichweite, keine Frage. Aber kaufen wollte ich ihn trotzdem nicht. Aber wie immer, ich hoffe dass Lucid bestehen bleibt, einfach weil er keinen Auspuff hat und für mehr Wettbewerb oben sorgt.
Meiner_Einer meint
Ach was, der Geschäftsführer von Lucid fährt einen Lucid… Donnerwetter jetzt hat Alupo wieder einen raus gehauen!
Die Wahrheit meint
Der Geschäftsführer vom größten Carthago Wohnmobilhändler fährt privat einen Concord und die Kosten mal locker mehr als ein Lucid.
Nur ein Beispiel.