Hopper Mobility nimmt seit Anfang 2022 Bestellungen für sein Elektro-„Fahrrad“ Hopper an, das das Auto in der Stadt ersetzen soll. Nun senkt das Augsburger Start-up den Preis für das Gefährt: Künftig gibt es den Hopper ab 11.900 Euro und damit um 1000 Euro günstiger. Ursprünglich war Vorbestellern ein Preis von 6499 Euro genannt worden, bis zur Markteinführung im letzten Jahr verteuerte sich das E-Fahrzeug aber deutlich.
„Ausverkauft! Unsere First Edition war ein voller Erfolg und ist restlos vergriffen. Vielen Dank an alle KäuferInnen für die Unterstützung und das Vertrauen“, so Hopper kürzlich in einer E-Mail an Kunden. „Aber es geht gleich weiter: Die neue Hopper-Serie ist ab sofort verfügbar – und das zu einem unschlagbaren Einstiegspreis ab 11.900 €“. Durch gezielte Weiterentwicklungen und höhere Stückzahlen könne man die Produktionskosten senken, diese Kostenersparnis gebe man weiter.
Der Hopper ist ein Fahrzeug mit drei Rädern, zwei Sitzen, einem Dach und einem Lenkrad. Er verbindet laut seinen Erfindern die Vorteile von Autos und Fahrrädern. Eingestuft ist das maximal 25 km/h schnelle Gefährt als Pedelec und kann damit auch auf Radwegen genutzt werden. Im Innenraum finden zwei Erwachsene oder ein Erwachsener und zwei Kinder Platz. Der Kofferraum stellt 90 Liter Stauraum bereit. Die jetzt 12.300 Euro kostende Cargovariante des Hopper bietet statt eines zweiten Sitzes Staumöglichkeiten mit bis zu 290 Liter Ladevolumen.
Der Hopper soll nur 2 kWh/100 km Strom verbrauchen. Die Reichweite liegt laut dem Hersteller bei bis zu 60 Kilometern und wird durch einen optionalen Zusatz-Akku verdoppelt. Die Batterien sind herausnehmbar und können an der Steckdose aufgeladen werden. Als Erweiterung wurde ein Solar-Panel für das Dach angekündigt, das bis fünf Kilometer zusätzliche Reichweite pro Sonnenstunde bringen soll.
Neben der Preissenkung verkündet das Unternehmen die künftige Verfügbarkeit der Hopper-Seitenverkleidung, die etwa auch gegen starken Regen schützen soll.
David meint
Podbike kostet jetzt 14.000€. Dagegen sind L7e wie der Mobilize Duo aus dem Renault-Konzern mit 160 km Reichweite ab 11.600€ geradezu Schnapper.
Gernot meint
Opel e-Rocks, Citroen Ami, Fiat Topolini haben 2 Sitzplätze, mehr Reichweite und bieten generell mehr. Ab 8.000 Euro. Wer soll dann ein verkleidetes E-Fahrrad als Einsitzer für 11.000 Euro kaufen? Die Batterie des Hopper mit 1,44 kWh kostet 200 Euro. Elektromotor und Steuerung noch mal 200 Euro. Und dann 10.600 Euro für einen Sitz und die Hülle? Das ist einfach lächerlich.
Sowas wie der Hopper ist grundsätzlich ein sinnvolles, klimafreundliches Konzept, aber eben nicht zu dem Preis. Die großen Auto-Hersteller in Europa haben einfach kein Interesse, so etwas zu bauen, weil sie lieber in margenstärkere Fahrzeuge investieren. Autos für 50.000 Euro mit 5.000 Euro Marge pro Stück. Und irgendwelche kleinen Startups, die dann 1000 Stück im Jahr zusammen klöppeln, kommen nicht auf vernünftige Skaleneffekte und Preise. Wenn hier keiner will oder keiner kann, muss man hoffen, dass die Chinesen bald solche Konzepte abkupfern und sowas für 4.000-5.000 Euro bringen. Dann ist das ein Beitrag zur Mobilitätswende. So ist das nur ein Spielzeug für Leute mit zu viel Geld.
Steffen meint
Das Frikar von Podbike soll über 4.500 Vorbestellungen samt Anzahlung haben. Es gibt genug Fahrradenthusiasten, die sowas selbst in der Preisregion interessiert.
Gernot meint
Lustig ist, dass du nicht mal merkst, wie Du Dir selbst widersprichst. Milliarden Fahrradfahrer weltweit und dann sollen 4.500 angebliche Vorbestellungen ein Interesse, eine Signifikanz belegen? Dagegen ist selbst ein Ferrari ein absolutes Massenprodukt.
E-Fahrräder boomen und sind ein Beitrag zur Mobilitätswende. Ein Hopper für max. 4000-5000 Euro könnte das ebenfalls sein. Ab 11.000/12.000 Euro ist das einfach Quatsch. Das ist so wie Volocopter, Lilium usw. Da wollen sich einige auch schönreden, dass das ja ein Beitrag zum Klimaschutz wäre. Es ist, Stand jetzt, völliger Unfug. Es löst zu dem Preis keine Mobilitätsprobleme. Gleiches gilt für Hopper.
Steffen meint
Lustig, wie du mit nichts einen Widerspruch konstruierst. JEDER, der von einem Auto auf ein E-Bike oder Podbike umsteigt, ist ein Beitrag zur Mobilitätswende. Wieso nur immer dieses alberne unkonstruktive Schwarz-Weiß-Denken?! Alles oder nichts. Typisch deutsch. Nein, (viel) Kleinvieh macht auch Mist, das gilt bei der CO2-Vermeidung generell. ALLES, was irgendwie CO2 einspart, ist willkommen und wird gebraucht.
Mit dieser dämlichen Haltung, dass nur die 100%-Lösung akzeptabel wäre, verschleppen wir die Energiewende und ebenfalls die Mobilitätswende. Kommt dann mal jemand und fängt klein an, dann wird dumm drauf gehauen. Geht gar nicht.
Gernot meint
@Steffen Es geht nicht um Schwarz-Weiß-Denken.
«ALLES, was irgendwie CO2 einspart, ist willkommen und wird gebraucht.»
Du bist also ein Riesenfan von Atomkraftwerken, Wasserstoffautos und eVTOLs. Und Du bist ein Gegner von Atmen.
Natürlich ist das jetzt überspitzt, aber Deine Aussagen zeigen eben genau die ideologische Verbohrtheit, die zu Deinem Fehlurteil bei Hopper führen. Nein, es ist absolut nicht alles willkommen, was in irgendeiner Konstellation theoretisch CO2 sparen können und schon gar nicht wird alles gebraucht, was theoretisch mal CO2 sparen könnte. Das Hopper-Ding ist Ressourcenverschwendung. Für das, was es kann, ist es viel zu teuer und zu wenig Ersatz für ein Auto. Für den Preis können 10 Leute auf ein Elektrofahrrad umsteigen.
David meint
Ob alle Vorbestellungen zu Bestellungen führen, darf beim Podbike durchaus bezweifelt werden, denn aktuell will man 14.000 € ohne Extras.
Steffen meint
Auch so ist es ein Beitrag zur Mobilitätswende. Jede Fahrt weniger mit einem Verbrenner zählt.
eBikerin meint
Warum sollte ein Auto-Hersteller ein Fahrrad bauen?
Gernot meint
Wenn Du Menschen fragst, ob ein Hopper eher ein Auto oder eher ein Fahrrad ist, dann werden sie Dir sagen, dass dass eher ein Auto ist. Es hat mehr als 2 Räder, Man sitzt nicht auf einem Sattel. Man hat ein Lenkrad statt einen Lenker. Man hat eine Fahrzeugkarosse um sich herum.
Wenn die deutschen Autohersteller nicht endlich anfangen, Mobilität neu zu denken, statt wie vor 50 Jahren nur Autos zu verkaufen, dann werden sie nicht überleben. Es wird eben nicht so sein, dass zukünftig nur der Verbrennungsmotor gegen einen Elektromotor getauscht wird und sonst alles gleich bleibt. Die müssen vom Autobauer zum Anbieter von Mobilitätslösungen werden. Wenn sie das nicht begreifen, dann machen Google, Uber und Co. das Geschäft.
Der (bislang) größte Automobilzulieferer der Welt, Bosch, baut mittlerweile auch eBikes, Cargo-Bikes usw. Warum soll Volkswagen nicht so was wie Hopper bauen können?
Deine Mudder meint
Vor Corona hat man dafür einen Fiat Tipo neu bekommen, alternativ einen Leon 3 als EU Import, in anderen Worten, dieses bessere Fahrrad kostet mehr als vor 5 Jahren ein neuer Golf (oder alternativ fast zwei neue Kleinstwagen). Die Leute die für ein überdachtes Dreirad 12k ausgeben würde ich gerne sehen.
M. meint
„Vor 5 Jahren“ nutzt heute wirklich niemand was.
Trotzdem ist das Ding deutlich zu teuer.
Deine Mudder meint
Was vor 5 Jahren war ist trotzdem eine andere Liga als dass eine Bretzel vor 70 Jahren vielleicht 10 Pfennig gekostet hat.
Ben meint
Der Käfer hat, inflationsbereinigt, zwischen 12000€ und 15000€ gekostet was knapp ein Jahresgehalt einen normalen Arbeiters war…aber ja früher war alles besser und viel, viel billiger, eine PS3 hat bei Einführung in Brazilien 120€ gekostet voll unfair.
Franz Mueller meint
Ein verkleidetes Pedelec für 12T€? So verrückte gibt´s in Deutschland wirklich?
Steffen meint
So viel kostet das Frikar von Podbike inzwischen auch. Das ist ein echtes E-Fahrrad mit Verkleidung und vier Rädern. Und es gibt massig Vorbestellungen in ganz Europa, die kommen mit der Produktion nicht hinterher.
eBikerin meint
Was ist „massig“ – ich finde da keine Zahlen. Und ehrlich gesagt – das Podbike sieht wertiger und schnittiger aus. Und es kann komplett geschlossen werden.
Steffen meint
Auf deren Website: Über 4500. Davon werden aber sicher nicht alle wirklich zuschlagen.
Ja, ich finde das auch besser. 12.000 € ist trotzdem happig.
Steffen meint
Mehr als 4500 steht auf der Website des Herstellers. Finde ich für ein Startup mit ein paar Leuten erstaunlich. Wobei natürlich nicht jede Vorbestellung eingelöst werden wird, zumal der Preis stark nach oben geschnellt ist über die Jahre.
Future meint
Es gibt hier Leute, die bezahlen das für ein Rennrad.
Und das hat noch nicht einmal ein Dach oder einen Motor.
Dagobert meint
Das mag sei, dort sucht man dann aber auch 1. Plastikteile mit der Lupe und 2. ist das Sportgerät/Hobby und eher weniger ein Fortbewegungsmittel.
Meiner_Einer meint
Wer kauft sowas für 11900€? Ausverkauft? Wieviel haben Sie in der ersten Serie gebaut? 5? Und die sind innerhalb der Familie „ausverkauft“ worden?
Mich wundert immer wieder wie ein Startup mit solchen Ideen an Geld kommt…
Yoshi meint
Müssen die Vorbesteller jetzt eigentlich die 6.900 oder die unschlagbaren 11.900€ (Preis eines neuen Dacia Sandero) bezahlen, und wie wirkt sich das auf die Auftragsbücher aus?
Hätte sich unser Vertrieb damals besonders Kalkulation um 70% verrechnet wären wir auf den Kosten sitzengeblieben.
David meint
Diese Preissteigerungen kennen wir von allen Startups ohne Ausnahme, da kannst du nennen, wen du möchtest, zum Beispiel den StreetScooter, dessen Preis sich mindestens verdreifacht hatte, den Sion, den Microlino und bei motorisierten Fahrrädern das Podbike. Wenn so etwas angekündigt wird, glaube ich also erst mal gar nichts. Und vor allen Dingen glaube ich nicht an Fahrzeuge von Startups, die in Europa gebaut werden.
Future meint
Das ist es. In Europa glaubt kaum einer an die heimischen Startups. Das liegt vor allem an der Unterfinanzierung. In Amerika gibt es einfach mehr Risikokapital und wir sehen alle, dass es damit einige Kandidaten sehr weit bringen. Aber trotzdem wünsche ich mir mehr erfolgreiche Startups in dem Bereich in Europa.
Yoshi meint
Welche erfolgreichen Startups im Bereich E-Mobilität gibt’s da außer Tesla? Also die dauerhaft nicht mehr in der Verlustzone und auf Finanzierungsrunden angewiesen sind?
Mit viel gutem Willen Rivian, aber alle anderen waren doch auch nur Pleitegeier.
David meint
Ich finde das positiv, dass man bei uns ein bisschen mehr nach der Substanz schaut. Man muss nicht in leitender Funktion in der Fahrzeugproduktion gearbeitet haben, um zu ahnen, dass ein Startup mit kleinen Stückzahlen bei Produktion hier in Europa keine guten Preise machen kann. Weil es nicht geht und das kann man mit dem richtigen Know-how in 5 Minuten errechnen.
Da geht es nicht um Randbedingungen, die man zu konservativ oder zu positiv einschätzt. Sondern es geht darum, dass so ein Fahrzeug bis auf wenige Teile der Oberfläche im Grunde genommen aus bekannten und zu kaufenden Teilen besteht. Und die Teile, die es von anderen unterscheiden sind Formteile, die es so ähnlich gibt und man weiß, was da die Produktion kostet. Wenn man sich entscheidet, ein Teil selber zu machen, statt zu kaufen, muss man immer den Preis des Vergleichsteils dagegen kalkulieren.
Wenn sich ein Einkäufer aus der Automobilindustrie dieses Gefährt unter diesen Blickwinkel angeguckt, wird er merken, das sind ja schon für 6000 € Teile drin. Dann ist klar, dass es 12.000 kosten muss. Und du kannst nicht viel selber machen. Die Fertigungstiefe ist in Kleinserie immer gering. Die kann erst in Großserie steigen. Die Stahlrohre musst du in passender Legierung und Rohrstärke kaufen, die Lager musst du alle kaufen, ebenso die Schrauben und Muttern, die Bolzen und Nieten. Alleine dieser Kleinkram kostet dich als Kleinserienunternehmer ein paar 100 € pro Auto. Für 11.600 kriegst du aber auch schon den Twingo Nachfolger Duo mit 160 km Reichweite der 80 km/h fährt und einen Airbag und Heizung hat. Denn da kauft der Renault Konzern ein.
Future meint
In Amerika hoffe ich, dass es neben Rivan auch Cannoo und Lucid schaffen. Natürlich sind die alle in der Verlustzone – aber noch fließt ja das Risikokapital.