US-Elektroautobauer Lucid hat seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2023 veröffentlicht. Der Umsatz sank wegen zuletzt weniger ausgelieferter Fahrzeuge. Das auch hierzulande vertretene Unternehmen kürzte zudem ein weiteres Mal sein Produktionsziel für das laufende Jahr.
Lucid rechnet jetzt damit, 2023 nur noch insgesamt 8000 bis 8500 Elektroautos zu herzustellen. Im Mai hatte das Unternehmen seine Produktionsprognose für dieses Jahr bereits von zuvor 10.000 bis 14.000 auf „mehr als 10.000“ Fahrzeuge reduziert. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres wurden 6037 E-Autos gefertigt. In Q3 ist die Produktion auf 1550 Einheiten gesunken. Eine Aufschlüsselung der Produktion- und Liefermengen nach Region hat das Unternehmen nicht veröffentlicht.
Der Umsatz von Lucid von Juli bis September lag bei 137,8 Millionen US-Dollar, gegenüber 150,9 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal. Den Nettoverlust konnte das Unternehmen in Q3 gegenüber Q2 von 764 Millionen auf 631 Millionen US-Dollar reduzieren.
Lucid verkauft aktuell mehrere Versionen der Edellimousine Air. Hierzulande kommt das Elektroauto seit Ende 2022 zu den Kunden, aktuell ab 109.000 Euro. In wenigen Tagen soll die zweite Baureihe offiziell vorgestellt werden: das Luxus-SUV Gravity. Die Produktion soll Ende nächsten Jahres starten.
„Wir haben unsere Zusagen eingehalten, die Lucid-Air-Produktreihe mit Pure RWD und Sapphire rechtzeitig fertigzustellen, die allgemeine Montage in unser Phase-2-Werk in Arizona zu verlegen und unser erstes Werk in Saudi-Arabien zu eröffnen. Wir sind uns bewusst, dass wir noch einiges an Arbeit vor uns haben, was unsere Kundenreise und die Auslieferungen betrifft“, so CEO Peter Rawlinson. „Nächste Woche freuen wir uns auf die Weltpremiere des Lucid Gravity, unseres erstaunlichen Fahrzeugs, das den elektrischen SUV neu definieren wird. Der Gravity wird voraussichtlich Ende 2024 in Produktion gehen.“
ShullBit meint
Wenn man den Verlust auf die gebauten Autos umlegt, dann haben die mit jedem gebauten Auto 407.000 USD Verlust gemacht. Bizarr. Lucid tritt gegen Premiummarken wie Mercedes, BMW, Audi, Porsche, Lexus, Cadillac, … an. Lucid fehlen aber die Skaleneffekte, um wettbewerbsfähig zu sein. Man muss auch in dem Segment 6stellige Absatzzahlen erreichen, um lebensfähig zu sein.
Luicid ist eigentlich klinisch tot und wird derzeit von den Saudis finanziell zwangsbeatmet. Die Saudis müssen dringendst ihre Wirtschaft transformieren und diversifizieren. In dem Kontext wollen sie unbedingt eine Autoproduktion ins Land bekommen. Lucid hat versprochen, das eine Autofabrik aufzubauen. Im Gegenzug haben die Saudis investiert und versprochen, ein paar tausend autos abzunehmen. Nun standen die Saudis vor der Wahl, sich einzugestehen, dass Lucid ein miserables Investment war und das abzuschreiben oder massiv Geld nachzuschießen, um die minimale Chance am Leben zu halten, dass Lucid es doch schafft. Sie haben sich für letzteres entschieden.
elbflorenz meint
Momentan haben die Saudis genug Geld.
Aramco hat im 3.Quartal wohl über 30 Mrd! Gewinn gemacht.
Aber nur nachschiessen werden die natürlich auf Dauer nicht.
Ich denke, die „Bude“ wird ganz übernommen, der Gründer fliegt raus und das operative Geschäft wird den Chinesen übergeben.
Envision meint
Technisch sicher top notch, aber zu teuer – und über Geschmack lässt sich ja streiten, aber für mich sah der schon immer NICHT nach „take my money“ aus, besonders Heckansicht ist für mich keine Luxusklasse sondern eher altbackene allerwelts Limo, das sehen wohl zu viele andere mit dem nötigen Kleingeld auch so.
Trotz jeweils dicker Sponsoren im Hintergrund wird es für diese kleine Buden auch Rivian, Polestar und diverse kleine Chinesen echt schwer in Hochzinsphase, wenn man jeden Monat ’ne Menge Geld anderer in den Sand setzt.
Wenn dann wirklich mal Insolvenz kommt, ist man mit der ganzen Cloudvernetzung der Systeme als Käufer dann gleich richtig „mitgehangen“ – leiden tut man schon heute unter dem Sparzwang der z.B. bei Entwicklung bereits jetzt Einzug hält.
Moritz meint
ich stand jetzt am schnellader schon zweimal davor und war total begeistert, auch über so spielereien wie die pulsierenden lichter beim laden und so kram.
das ist gefühlt tesla in highest end.
und die technischen daten sind ja auch in etwa das was man sich von porsche, mercedes amg, audi s oder bmw m wünschen würde.. gemessen daran finde ich die preise auch gar nicht mehr so wild.
wär schade, wenn das schief geht. werde mir sowas zwar nicht leisten können, sie hätten es aber imho verdient sich zu etablieren.
Shino meint
Habe den letztens in München Probegesessen. In echt sieht dieses Auto unglaublich stylish aus. Habe mich sofort verliebt.
Ich warte noch auf den Gravity und werde mich für einen von beiden entscheiden.
M. meint
Hast du auch mal hinten gesessen?
banquo meint
Es ist schade, dass Lucid ein SUV entwickelt statt in eine Mittelklasse-Limousine zu investieren. Der Air ist vielleicht die beste Luxuslimousine weltweit.
derMäxxer meint
@banquo und warum kauft die beste Luxuslimosine dann keiner?
Moritz meint
also hätte ich die kohle und einen stellplatz für das schiff würde ich es nicht kaufen weil der nächste händler und die nächste werkstatt 200km weit weg sind.
ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die ersatzteilversorgung schon so super läuft, das bekommt ja noch nicht mal tesla hin.
man muss auch offen dafür sein beta tester zu sein.. ich wär es aber eben nur wenn die werkstatt ums eck ist.
banquo meint
Es gibt nicht so viele Luxuskunden und im Wettbewerb sind starke Marken die ihre Produkte mit mehr Schickeria-Faktor wie z.B. Touchscreen über die gesamte Innenbreite versehen.