Am US-Elektroautobauer Rivian hat sich unter anderem Amazon beteiligt. Der E-Commerce-Riese lässt sich von dem Start-up einen nach seinen Vorgaben konzipierten Batterietransporter bauen. 100.000 Exemplare davon hat der Konzern bestellt. Rivian will das Modell nun auch an andere Unternehmen verkaufen.
Rivian gab laut Berichten bekannt, den Exklusiv-Vertrag mit seinem größten Aktionär Amazon für seine elektrischen Lieferwagen beenden zu wollen. Damit erhielten Kunden weltweit Zugang. Amazons Bestellung von 100.000 Fahrzeugen bis 2030 werde erfüllt.
Das Start-up baut neben dem Lieferwagen zwei eigene Modelle: das SUV R1S und den Pick-up-Truck R1T. Der R1S könnte auch nach Europa kommen. Auf jeden Fall soll ein in Arbeit befindliches Modell mit kompakteren Maßen den Weg hierher finden.
Rivian hat zuletzt einen höheren Umsatz als erwartet erzielt: Er betrug im dritten Quartal 1,34 Milliarden Dollar, wie der Konzern bekannt gab. Der Nettoverlust betrug 1,37 Milliarden Dollar nach 1,72 Milliarden im Vorjahreszeitraum. In diesem Jahr dürften 2000 Fahrzeuge zusätzlich produziert werden und damit insgesamt 54.000 Einheiten.
Der US-Stromer-Hersteller hat im Juli bekräftigt, dass er nach Europa expandieren möchte. Mit dem Start des für Amazon konzipierten E-Transporters EDV in Europa bringe man nun auch die Infrastruktur in der Region voran, sagte Gründer und CEO RJ Scaringe. „Wir verfügen also über die Kapazitäten für Ersatzteile und Service, und das EDV-Programm ist für uns eine wunderbare Möglichkeit, diese Märkte mit hochgradig vorhersehbaren und geplanten Serviceintervallen zu erschließen. Das ist der Beginn, den europäischen Markt für unsere Produkte zu erschließen.“
Wann die ersten Pkw von Rivian hierzulande an Kunden übergeben werden, bleibt abzuwarten. Dass das große SUV R1S tatsächlich exportiert wird, hat die Marke noch nicht bestätigt. Das geplante neue Kompakt-SUV – hierzulande wohl eher einem Mittelklassemodell entsprechend – soll zwischen 40.000 und 60.000 Dollar vor Steuern kosten, also rund 38.000 bis 56.000 Euro. Laut Finanzchefin Claire Rauh McDonough zielt das Fahrzeug darauf ab, mit anderen hochwertigen Volumen-Elektroautos wie dem Tesla Model Y zu konkurrieren. Die Produktion des globalen Autos solle 2025/2026 beginnen.
Andi EE meint
Bin gespannt, wie sich der Amazon-Transporter auch ausserhalb dieser „Blase“ verkauft. Rivian entwickelt sich ja besser als erwartet und man hat die Erlaubis auch ausserhalb von Amazon zu verkaufen. Mir gefällt das Fahrzeug extrem gut, mit dieser ultraflachen Skateboard-Architektur. Maximale Raumausnutzung und sehr guter, weil flacher Zugang für den Laderaum. Und der Laderaum ist auch auf maximale Länge gerade gebaut, so dass man keine Kompromisse bei der Innausstattung machen muss. Das Ding hat auf mich schon im ersten Entwurf, stimmig ausgesehen.
Auch einer meiner Lieblinge in der E-Mobilität, weil man das so clean und ohne Schnörkel mit einem Verbrenner nie hinkriegen würde. Und für die Städte ist es ein Segen, lokal emissionsfrei und kaum Lärmbelastung = super.
M. meint
Amazon ist auf der Strasse auch nur ein Paketdienst, und da werden sich die Anforderungen nicht wesentlich von DPD, Hermes oder UPS unterscheiden.
Das könnte wirklich funktionieren, und andere Transporterhersteller werden sich dad genau anschauen.
Tobias meint
So flach ist die Architektur gar nicht.
Bei einem E-Sprinter zum Beispiel ist die Höhe der Ladefläche vom Boden gemessen geringer.
Gut zu sehen am Radkasten beim Sprinter.
Und wenn man sich die wellige Seitenfläche anschaut und die meist schiefen Spaltmaße, dann bekommt man eine Vorstellung unter welchen Qualitätsmaßstäben diese Kisten zusammengenagelt werden…
Zudem taugt der Rivian eben auch nur als Paketfahrzeug, die anderen Hersteller in der Sprinter-Klasse bieten da von der Baustellen-Pritsche bis zum Minibus mehr Möglichkeiten.