Das US-Elektroauto-Start-up Lucid hat sein zweites Modell nach der großen Limousine Air vorgestellt: das Luxus-SUV Gravity. Die neue Baureihe sei ein „Hochleistungsfahrzeug“ mit Platz für bis zu sieben Erwachsene sowie deren Gepäck und verfüge über eine Reichweite von voraussichtlich über 700 Kilometern.
„Der SUV Gravity ist ein bedeutender Meilenstein für Lucids weltweit führende Technologie und unser außergewöhnliches Design. Auf die Kunden wartet eine noch nie dagewesene Kombination aus Platz und Manövrierfähigkeit, Luxus und Vielseitigkeit, die allesamt intelligent kombiniert in einem einzigen bemerkenswerten Fahrzeug mit dem Fahrgefühl und der Reichweite eines echten Lucid integriert sind“, so Firmen- und Technologiechef Peter Rawlinson.
Lucid betont den Fokus auf Effizienz nicht nur beim Antrieb, sondern auch bei der Aerodynamik mit einem cw-Wert von 0,243. Das Ergebnis sei ein Elektro-SUV, das mit einem im Vergleich zu einigen Mitbewerbern in diesem Segment mit einem nur etwa halb so großen Batteriepaket auskomme und dennoch eine Reichweite von über 700 Kilometern erzielen könne. Das E-SUV unterstützt bis zu 300 kW Ladeleistung und soll sich in um die 15 Minuten für bis zu 320 Kilometer auffrischen lassen.
Im Innenraum soll der Gravity mit großzügigen und flexiblen Ladeflächen punkten. Die Kabine bietet geräumige Sitze sowie eine zweite und dritte Sitzreihe, die sich flach zusammenklappen lassen, was für einen nutzbaren Laderaum von über 3,1 Kubikmetern sorgt. Die verschiebbare zweite Sitzreihe sowie die integrierten Tische sollen für ein „luxuriöses“ Fahrgasterlebnis auf der Rückbank sorgen. „Die bemerkenswerte Beinfreiheit setzt sich auch bis in die dritte Sitzreihe fort und ermöglicht bis zu sieben erwachsenen Personen jeweils komfortable Sitzgelegenheiten – das macht den Gravity zum idealen Fahrzeug für jeden Einsatz“, heißt es.
Für den 5035 Millimeter langen Gravity wurde die bisherige Lucid-Benutzeroberfläche weiterentwickelt. Das Cockpit verfügt über ein gebogenes und ununterbrochenes 34-Zoll-OLED-Display, das über dem Lenkrad auf die Sichtlinie des Fahrers abgestimmt ist. Das intelligente Panel im Gravity verfügt über eine Schnellzugriffsleiste und sitzt neben einer gläsernen Mittelkonsole, die sich für zusätzlichen Stauraum aufklappen lässt. Um das Fahrzeug auf dem neuesten technologischen Stand zu halten, nutzt der Gravity Lucids jüngste Software mit „Over-the-Air“-Updates.
„Die außergewöhnliche Leistung des Gravity basiert auf einer neu entwickelten Plattform, die von Grund auf als sportlicher SUV konzipiert wurde“, so der Hersteller. „Sie wurde nahtlos in die nächste Generation der Lucid-eigenen, ultrakompakten Antriebstechnologie integriert, einschließlich der weltweit leistungsstärksten EV-Motoren sowie der Weiterentwicklung der 900V-Elektroarchitektur.“ Der bis zu 588 kW (800 PS) starke Gravity könne mit zwei E-Motoren in weniger als 3,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und biete gleichzeitig eine Nutzlast von über 680 Kilogramm sowie eine zusätzliche Anhängelast von 2720 Kilogramm.
„Lucids Design- und Entwicklungsphilosophie hat seinen Fokus schon immer darauf gelegt, mit weniger mehr zu erreichen. Der Gravity nutzt dieses Prinzip, um seinen Kunden mehr von dem zu bieten, was sie sich wünschen – mehr Platz, mehr Nutzen und mehr Reichweite. Dabei vermeiden wir gleichzeitig überflüssige Batteriezellen, zusätzliche Unterhaltungskosten und unnötiges Gewicht“, sagt Lucids Chef-Ingenieur Eric Bach. „Wir glauben daran, dass wir bisher bekannte Grenzen nach oben verschieben können. Mit einem Batteriepaket, das nur halb so groß ist wie das einiger Konkurrenten, ist der Gravity ein umweltfreundliches und vielseitiges Elektrofahrzeug mit dem Geist eines Supersportwagens.“
Der Gravity soll zu einem Startpreis von unter 80.000 US-Dollar vor Steuern (rund 74.000 Euro) auf den Markt kommen. Die Produktion soll Ende 2024 beginnen. Vormerkungen für das Modell sind bereits möglich. Die Preisgestaltung und der Termin für den Markteintritt in Europa werden später bekannt gegeben.
Tim Schnabel meint
Hängt wohl eher davon ab wie lange die Saudis Lucid noch künstlich am Leben erhalten. Klar die Autos technisch toll, aber die Air kauft ja jetzt schon kaum jemand.
M. meint
Deswegen jetzt ein Full Size SUV.
Das wird bestimmt gekauft.
ShullBit meint
Da die Saudis um jeden Preis eine Autoproduktion ins Land bekommen wollen und im Gegenzug 50.000-100.000 Lucids abnehmen wollen, wird es für Lucid wohl noch eine Weile weitergehen. Die Endmontage in KAEC („King Abdullah Economic City“ nahe Jeddah) soll gerade eröffnet worden sein.
Ohne das Investment und das nach geschossene Geld des PIF wäre Lucid aber sicher schon tot und die Aussichten sind weiter sehr schlecht. Der Markt braucht nicht zig neue Premiumanbieter. Es ist ja nicht so, dass die „alten“ Premiumanbieter sagen „Wir haben keinen Bock mehr. Ihr könnt unsere Marktanteile haben.“ Ohne ausreichende Stückzahlen, d.h. ohne Skaleneffekte kann man auf Dauer auch im Premiumsegment nicht wettbewerbsfähig sein
Andi EE meint
Mir gefällt er nicht, was für ein Absturz im Aussendesign zur Limousine. Die Proportionen stimmen nicht mehr. Und mit mehr Höhe hätte man etwas weniger die Bleche einschneiden sollen, damit es noch elegant aussieht. Der Schattenwurf und die Spiegelung sind sehr dunkel durch die starke Wölbung, das macht extrem viel aus, je nachdem wie das Licht einfällt. Das drittelt dann das Blech optisch durch die starken Farbunterschiede. Das gefällt mir gar nicht.
Vorne ist es übel, wirkt wie aus dem Baukasten zusammengeschustert. Zu viel gewollt mit dem Design gewollt, das schlichte, elegante der Limousine ist fast zur Gänze weg.
Und ja, die Ansage bezüglich Verbrauch ist sportlich … und selbstverständlich auf die fetten SUVs mit schlechter Aerodynamik und die Autobahn bezogen. Das macht schon extrem viel aus, wenn man den deutlich kleineren cw-Wert und die kleinere Stirnfläche hat, da liegt durchaus die Halbierung des Batteriepacks auf der Langstrecke drin.
Trotzdem, sehr enttäuschend was die Optik betrifft … meine Meinung.
Envision meint
„Lucid betont den Fokus auf Effizienz nicht nur beim Antrieb, sondern auch bei der Aerodynamik mit einem cw-Wert von 0,243. Das Ergebnis sei ein Elektro-SUV, das mit einem im Vergleich zu den Mitbewerbern in diesem Segment mit einem nur etwa halb so großen Batteriepaket auskomme“
Das klingt ja gerade zu sensationel ! … oder eher abenteuerlich bzw. falsch übersetzt ?
Also halb so großes Akku Paket wie passende Konkurrenten z.B. ein Model X (cw 0,24) oder Mercedes EQE SUV und BMW iX (beide cw 0,25 btw) – die alle drei auch sonst nicht wirkliche Schlucker sind – da will Lucid ernsthaft mit der Hälfte hinkommen, das würde heissen das der Lucid SUV noch weniger als das beste Model 3 verbraucht, btw.
elbflorenz meint
Ich sehe das genauso.
Entweder eine falsche Übersetzung – oder völlig gegenstandslose Versprechen. Marketinggeblubber für die Investoren.
Die direkten Konkurrenten wie NIO EL8, XPeng X9 oder die von Ihnen genannten Autos haben alle Akkus zwischen 100 und 120 kWh.
Also will uns Lucid hier wirklich erzählen, dass dieses Dickschiff mit 60 kWh Akku rund 700 km Reichweite hat? Witz des Jahres … 🤣🤣😄😄
Gunnar meint
Die Übersetzung scheint richtig zu sein. In der Pressemitteilung steht:
„resulting in an electric SUV that can achieve over 440 miles¹ of range with a battery pack a little more than half the size of some of our battery-hungry competitors.“
Mäx meint
Kommt ja immer auf den Wettbewerber an, den man sich ausgesucht hat.
Rivian verbaut im R1S maximal 180kWh. Etwas über die Hälfte wären dann ebenfalls so um die 100kWh.
eDrive meint
In der Präsentation des Auto wurde mehrfach auf den Cadillac Lyriq mit einer 200kWh Batterie angespielt. Auf diese Fahrzeug hat man sich in der Meldung bezogen. Im Gravity wird wahrscheinlich eine Batterie zwischen 110 bis 120 kWh verbaut.
Gunnar meint
Das ist keine vollständige Vorstellung. Mir fehlen die Abmessungen, Akkugröße, Verbrauch, Kofferraum- und Frunkvolumen und so weiter.
Allerdings gefällt mir die Konstruktion des Frunkdeckel, dass dieser tief in die Front reinzieht und somit die Ladekante deutlich niedriger ist als bei sonst üblichen Frunks. Krasses Gegenteil ist der Frunk vom Kia EV9. Kleine Menschen kommen da gar nicht richtig ran ohne sich an die Front anzulehnen und sich dreckig zu machen oder den Lack zu zerkratzen.
nie wieder Opel meint
Fall nicht auf die Werbung herein. Das Frunk-Foto ist so etwas wie ein „Serviervorschlag“. Die Deko gibt es nicht dazu.
EdgarW meint
Ja den Frunk mit tiefem „Einstieg“ gab’s, wenn ich mich recht entsinne, bisher nur beim Ford F150 Lightning – und beim VW Käfer :-)
Und offenbar hat auch Lucid das Marfketing-Spielchen drauf, dass zu neuen Modellennach und nach immer mal wieder ein paar Info-Häppchen verkündet werden, um es durch Wiederholung in den Neuronen der potenziellen Käufer zu verankern.
Dst11 meint
Abmessungen gibts auf der Webseite (Sogar in deutsch & im metrischen System). Die Akkugröße wurde grob mit 120kWh auf der Lucid – Präsentation dargestellt. 8 cu.ft (~220Liter) hat der Frunk, insgesamt max. 112 cu.ft. (~3170Liter, inkl. frunk) Ladekapazität.
Gunnar meint
Danke, hab es auch gerade gesehen.
3 Meter Radstand ist schon geil. Ordentlich Platz in der Kiste. Und 220 Liter Frunk ist auch stark. Da sieht man gut, was machbar ist, wenn man die BEV-Architektur bis zu Ende denkt.
THeRacer meint
… Wendekreis wäre auch nett zu erfahren. ;-)