Zum vierten Mal in Folge erhob das Marktforschungsunternehmen UScale in seiner Public-Charging-Studie 2023, wo Nutzer ihr Elektroauto laden und welche Relevanz die verschiedenen Ladeorte haben. Eine hohe Bedeutung haben demnach das Laden zu Hause und am Arbeitsplatz: 79 Prozent ziehen zu Hause Strom, 33 Prozent beim Arbeitgeber. Dazu kommen verschiedene (halb-)öffentliche Ladeorte mit gleichermaßen hoher Bedeutung: 33 Prozent laden im Einzelhandel, 38 Prozent nutzen öffentliche Ladepunkte am Straßenrand.
79 Prozent nutzen ihr Elektroauto zumindest gelegentlich zum Pendeln an den Arbeitsort. Arbeitgeber konzentrieren sich beim Ausbau ihres Ladeangebots hauptsächlich auf Dienstwagenfahrende, die bislang 13 Prozent der E-Auto-Fahrenden stellen. Während 55 Prozent der Dienstwagenfahrer am Arbeitsort laden können, sind es unter den Privatfahrzeugnutzenden nur 29 Prozent.
Arbeitgeber übernehmen bei 82 Prozent der Dienstwagenfahrer die Kosten für den Ladestrom, bei Mitarbeitenden mit Privatwagen sind es nur 48 Prozent. Alle übrigen zahlen für den Ladestrom. 36 Prozent erhalten dabei Konditionen, die besser sind als die Tarife zu Hause, 33 Prozent zahlen gleich viel wie zu Hause, 21 Prozent mehr als zu Hause.
98 Prozent finden Laden am Arbeitsort (sehr) attraktiv. Fragt man nach Potenzialen zur Verbesserung, steht der Wunsch nach mehr Ladepunkten für 52 Prozent ganz oben, gefolgt vom Wunsch nach fest angeschlagenen Kabeln (28 %).
Viele Ladeorte sind in der Wahrnehmung der Nutzer häufiger belegt als verfügbar. Gefühlt nehmen auch die Probleme beim öffentlichen Laden insgesamt zu. Die Verantwortlichen der Studie vermuten, dass dies vor allem auf die steigende Erwartungshaltung der Umsteiger zurückzuführen ist. Noch immer treten die meisten Probleme laut der Befragung beim Starten des Ladevorgangs auf. Aber auch andere Ladeprobleme wie unerwartete Ladeabbrüche oder Entriegelungsprobleme werden häufiger genannt als noch vor einem Jahr. Nur rund jeder Achte gibt an, noch nie ein Problem beim öffentlichen Laden gehabt zu haben. Neben dem Wunsch nach mehr Ladesäulen gibt es bei E-Auto-Fahrern also den Wunsch nach höherer Zuverlässigkeit.
UScale hat im Zeitraum von Mai bis Juli 2023 insgesamt 3075 Probanden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz online nach ihren Nutzungsgewohnheiten befragt.
Thorsten meint
Laden beim Arbeitgeber… viele wären ja schon glücklich dort einen Stellplatz zu haben. Innerhalb der Besserverdiener-Blase wird im Gegensatz dazu gefachsimpelt ob sich für die PV auf dem eigenen Dach ein Stromspeicher rechnet oder ob man beim AG kostenlos laden kann und wenn nicht wie hoch der Preis dafür ist.
Hermann meint
Bei uns sollte vor 2 Jahren schon damit angefangen werden, zum haus Tarif.
Dann kam die Bürokratie, und sagte „wenn sie ihren Angestellten Strom verkaufen wollen, müssen sie ein neuen Geschäftszweig anmelden, schließlich verkaufen sie Energie“
Danke an die Bürokratie
Frank meint
In dem Falle gibt es wahrscheinlich tatsächlich noch ein Henne Ei Problem bei den Menschen, die zuhause keinen Ladepunkt haben: Sie warten mit dem E-Autokauf bis der Arbeitgeber ausreichend Ladeplätze baut. Der Arbeitgeber meint: wozu brauch ich Wallboxen anschaffen, wenn die Arbeitnehmer Verbrenner fahren.
andi_nün meint
Unser Arbeitgeber hat 20 Ladestationen für 5 Firmen-E-Autos hingestellt. Die anderen 15 können privat genutzt werden, zum Hausstromtarif. Einfache Lösung über eine Chipkarte, hat alles zusammen kein Vermögen gekostet.
Ich verstehe nicht, warum die Firmen die Ladestationen an externe Anbieter vergeben. Es ist teuer und kaum einer nützt es.
Solariseur meint
Wow, prima Sache. Offensichtlich hat da jemand bei der Auslegung des Netzes der Firma mitgedacht und nicht auf Kante genäht. 20×11 kW wollen bestimmt viele – sind dann aber ernüchtert, wenn sie mit dem EV Kontakt dazu hatten.
Marko meint
Wir zahlen auf der Arbeit auch nur den „Indistrieeinkaufspreis“ für Strom. Damals noch ohne Möglichkeit zu laden am eigenen Stellplatz, war das der Grund mir ein E-Auto zuzulegen.
Solariseur meint
Arbeitgeberladen. Schönes Wort. Umschreibung für Arbeitsamt?
Habe neulich mal an einem Umsonstladen angehalten. Als ich mit dem Kabel an der Tür stand hat man mir erklärt, das gilt nicht für mich. Versteh ich nicht.
Heiner meint
Akku Laden, wer kennt ihn nicht, den Bruder von Bin Laden.
Jörg2 meint
Ich musste die flapsige Überschrift zu irgendwelchen Arbeitergeber-Shops auch 3x lesen, bis ich den seriösen Inhalte „Strom laden“ begriffen habe… ;-))
Skodafahrer meint
Günstiger Ladestrom am Arbeitsplatz kann von Firmen angeboten werden, die selbst große Stromverbraucher sind und daher günstigen Strom beziehen.
Auf die meisten Firmen trifft dies nicht zu.
South meint
Es muss ja nicht gleich der günstige Industriestrom für Großabnehmer sein; vielen Fahrern würde doch schon reichen, wenn sie zu einem Tarif laden könnten, der dem Tarif zuhause sehr nahe kommt und praktisches Laden ohne Umwege…
Draggy meint
Firmen zahlen generell deutlich weniger für Strom.
Und wenn dein Gehalt um den Betrag verringert wird, zahlst du das von deinem Brutto und die Firma spart sich „Lohnnebenkosten“.
South meint
Hmm. “ Dienstwagenfahrende, die bislang 13 Prozent der E-Auto-Fahrenden stellen. „? Gefühl sehr niedrig. Dachte immer die Firmen würden so 50% rum stellen…
Gut, Hinter den Möglichkeiten ist immer so ein ungriffig, aber Allgemein verbessert sich die Situation für E Fahrer doch deutlich. Also die Auswahl an Schnellladern ist enorm, vorallem auf den Weg in den Süden ist das mittlerweile erste Sahne, alle paar Kilometer. Vielleicht habe ich ja nur Glück, aber ich musste bis auf einmal (fünf Minuten) noch nie auf einen Schnelllader warten. Mein Arbeitgeber fördert das Laden schön länger, und zwar umfangreich. Bis jetzt sogar kostenlos und fast jeder dritte Parkplatz hat Zugang. Neben dem natürlich positiven finanziellen Aspekt für einen Privat, finde ich das enorm weitsichtig. Echt erste Liga… das macht einen schon Stolz….
Matthias meint
Mit Benzin und Diesel über Firmentankkarte oder im kompletten Dienstwagen/Firmenwagen klappt es dagegen bestens seit Jahrzehnten. Am Arbeitsplatz hat der Parkhausbetreiber 2019 Ladeplätze zur Verfügung gestellt. Einige Firmen haben dort sofort den Zugang für Mitarbeiter mit ein paar Euro Aufpreis zum stromlosen Parkplatz gebucht, andere „prüfen“ das heute noch …
Gelobt sei dass C den Weg zum Homeoffice geöffnet hat.
jankeller meint
@Matthias Homeoffice wird wieder zurück gefahren weil die Arbeitsleistung sinkt :)
BEV meint
Ich nutze es nicht, weil es teurer ist als zuhause …
Als es kostenlos war, bin ich zum laden in die Arbeit gefahren.
Freibierlätschn.
eBiker meint
Das geht doch allen so. Die Studie ist etwas – merkwürdig – aktuell ist es immer noch so, dass die meisten eAuto Käufer eben eine Lademöglichkeit zu Hause haben.
Diese haben also keinen Bedarf fürs Laden in der Firma – und bei wenig Bedarf investiert eben auch die Firma nicht. Logisch. Der teuere Strom beim AG ist auch einfach erklärt – die AGs wollen sich nicht drum kümmern, und vergeben dass an Ladefirmen.
Und das Dienstwagenfahrer in der Firma laden und nicht auf eigene Kosten ist auch logisch.
Steffen meint
So entstehen bei uns auch gerade 24 Ladeparkplätze. Externer Betreiber. Denke nicht, dass der an meine 25 Cent zu Hause rankommt. Also wird’s wohl nichts damit.
BEV meint
Natürlich nicht, da kannst dann mit deiner Ladekarte zahlen, das ist total uninteressant für alle, die zuhause laden können
Für Dienstwagenfahrer hingegen egal