Die Umstellung auf Elektroautos beschäftigt neben den Herstellern auch die Zulieferer intensiv. Bosch erwägt wegen der Transformation einen größeren Abbau von Stellen in der Antriebssparte.
An den Standorten Feuerbach und Schwieberdingen in Baden-Württemberg sehe man einen Anpassungsbedarf von bis zu 1500 Personalkapazitäten in den Bereichen Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb, teilte eine Sprecherin mit. Bosch stehe in einem engen Austausch mit den Arbeitnehmervertretern. Der Prozess solle sozialverträglich gestaltet werden. „Dabei wollen wir auf die interne Vermittlung von Mitarbeitern in andere Bereiche, auf das Angebot von Qualifizierungsprogrammen für Wachstumsbereiche, aber auch Vorruhestandsregelungen oder freiwillige Aufhebungsvereinbarungen setzen“, erklärte die Sprecherin.
Die Sprecherin betonte: Bosch stehe zu der erst im Sommer mit Arbeitnehmervertretern geschlossenen Zukunftsvereinbarung, welche betriebsbedingte Kündigungen für knapp 80.000 Beschäftigte in der Zulieferersparte in Deutschland bis Ende 2027 ausschließt.
Als Grund für den geplanten Abbau beim weltgrößten Autozulieferer nannte die Sprecherin die Transformation der Automobilindustrie, die mittelfristig große Auswirkungen auf die gesamte Branche habe. Der Übergang zur E-Mobilität erfordere hohe Vorleistungen und gehe mit einem sinkenden Beschäftigungsbedarf einher. Eine schwache Weltwirtschaft, die anhaltende Inflation und negative Wechselkurseffekte verschärften die Situation.
BEV meint
„E-Autos brauchen weniger Mitarbeiter“
das sind nur Ausreden, der Sündenbock, der für alles herhalten muss, gezeitigt führt das dazu, dass ein Großteil der Bevölkerung darin bestärkt werden dagegen zu sein.
Blos nichts Neues ..
Die Wahrheit ist doch, dass immer Größere Teile der Wertschöpfung nach China gehen, das hat in erster Linie was damit zu tun, dass man hierzulande alles verschlafen hat. Wie zuvor schon in so vielen anderen Bereichen.
Deutschland kann nur Blechbiegen. Einfach traurig.
Ossisailor meint
Weniger Drama bitte. Bosch ist der weltweit größte Automobil-Zulieferer und entwickeltu und liefert natürlich auch für die Verbrenner-Produktion. Aber Forschung und Entwicklung gehen in die andere Richtung, und da ist ein personeller Anpassungsbedarf ganz normal.
Die deutsche Industrie kann schon noch ein wenig mehr als Bleche zu biegen. So’n Quatsch.
Gerd Heinrich meint
Im Artikel und in den Medien allgemein wird immer alles auf die eMobilität geschoben. Dabei ist der Wegfall der Beschäftigung in erster Linie den Produktivitäts-Steigerungen durch Digitalisierung zuzuordnen.
Für die eMobilität werden neue Linien gebaut oder umgerüstet. Welche Technik kommt für die Herstellung des Product zum Einsatz? Natürlich nicht die alte Technik sonders das Neueste.
Ziel „lights-off Factory“ mit sehr viel weniger Menschen am Shopfloor. Wäre für die Verbrenner nicht anders.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Dabei ist der Wegfall der Beschäftigung in erster Linie den Produktivitäts-Steigerungen durch Digitalisierung zuzuordnen.
Für die eMobilität werden neue Linien gebaut oder umgerüstet. Welche Technik kommt für die Herstellung des Product zum Einsatz?“
Im Artikel steht etwas von „1500 Personalkapazitäten in den Bereichen Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb“. Was bitte hat die Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb mit neuen Linien in der Produktion zu tun? Die Logik passt nicht so recht zum Text.
Gerd Heinrich meint
Na ja, wenn’s da wirklich um Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb geht dann könnten die ja präziserweise dazuschreiben dass man die Verbrennerwelt meint , die jetzt schon weniger gebraucht wird.
Oder braucht die eMöbiltät, bevor es Mainstream ist/wird schon jetzt weniger Entwicklung und Vertrieb???
ferchaue meint
@South nette Ausdrücke :) Das kostet aber nicht Kraft sondern Gewinne :)
Eautos sin populär wenn diese bezahlbar wären. Richtig nervig wird es wenn Firmen Eautos für 50000€ vom Steuerzahler getragen werden dieser aber sich kein Eauto leisten kann.
Die Masse zahlt und wird ausgelacht!
South meint
Na das hatten wir schon….
@Ma ik. Nö, die Definition von dir (gestern waren das 80%) ist willkürlich und offensichtlich, nachweislich falsch. Punkt.
„Ein Massenmarkt zeichnet sich durch eine starke Nachfrage nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen aus. Zugleich herrscht auf der Angebotsseite eine große Konkurrenz.“
Der Verweis auf ein willkürliche Prozentzahl, eigentlich überhaupt der Verweis auf einen Bestand ist schlicht falsch. Es ist quasi die Abgrenzung vom Nischenmarkt.
„Die Zuordnung von Produkten und Dienstleistungen zu Nischen- und Massenmärkten verhält sich nicht statisch. Aus einem Nischen- kann ein Massenmarkt werden. Das trifft unter anderem bei technischen Entwicklungen zu. Zu Anfang kauften sich nur wenige technisch Interessierte zu hohen Preisen … die Konkurrenzsituation verschärft, immer mehr Unternehmen drängen auf den Markt, die Preise fallen.“
Also so witzige Argumente, man muss die Preise hochhalten und Massenmarkt ist, wenn ich das sage, sind halt quatsch…
South meint
Was ist denn die Masse?
Tesla-Fan meint
Die Breite nicht vergessen.
Ossisailor meint
Anders als z.B. in den USA werden die nicht einfach von heute auf morgen freigestellt, sondern sozialverträglich abgebaut, teils mit vorzeitigem Ruhestand, andere bekommen konzernintern andere Jobs angeboten. So ist das – Gott sei Dank – bei uns in D.
andi_nün meint
Das ist ausschließlich bei IG Metall betrieben so und ausschließlich wegen der Gewerkschaft.
Betriebe außerhalb davon, wo nur das deutsche Recht gilt, schmeißen die Leute innerhalb der kürzesten Frist einfach raus. „Serverance Packages“, wie in den USA üblich, gib es auch praktisch nicht.
Patrick Nue meint
Serverance Packages, also Abfindungen bei Betriebsbedingten Kündigungen sind auch bei uns üblich, danach greift das soziale Netz, theoretisch Lebenslang, incl. Krankenversicherung. In den USA ist nach max. 6 Monaten Schluß, dann gibt es nur noch Lebensmittelmarken und Obdachlosigkeit.
Bosch ist im IGM Tarif Verbund, da muß sich niemand Sorgen machen.
elbflorenz meint
Tja – die deutschen Tier-1 Zulieferer haben sich vor 4-5 Jahren explizit gegen einen Einstieg in die Akku-Fertigung ausgesprochen. Und somit weden wir solche Meldungen ab jetzt „fließbandartig“ lesen dürfen. Von allen großen Zulieferern.
Dazu kommt in Sachen Automotivesoftware noch mächtig Druck – sowohl von den Autoherstellern – als auch von den Softwareriesen aus Silikon Valley und Pearl River Delta. Auch da gibt es in Zukunft bei deutschen Zulieferern noch Personalanpassungen … nach unten natürlich …
Stefan meint
Wären die Mitarbeiter aus der Motorenteilefertigung überhaupt für die Akkufertigung geeignet? Es werden Akkus für E-Bikes und Werkzeuge mit dem Markennamen „Bosch“ verkauft. Sind darin zugelieferte Akkuzellen?
elbflorenz meint
Na klar sind deutsche Facharbeiter nach einer Schulung in der Lage, auch Akku-Zellen zu produzieren.
Das Problem ist nicht der Facharbeiter – sondern das nie in Entwicklung investiert wurde. Also auch in die Schulung/Ausbildung von Entwicklungsingenieuren und Chemikern.
Und ich habe so ein e-Bike mit Bosch-Antrieb. Der Akku kommt aus einem Boschwerk in Polen. Die Akku-Zellen werden auch in Polen hergestellt – allerdings von einen Südkoreanischen Unternehmen …
Torsten meint
Da müssen Sie u.a. beim BMZ nachfragen, die fertigen die Akkus mit dem Markennamen „Bosch“.
andi_nün meint
BMZ lässt die Zellen ausschließlich in China fertigen.
Matze meint
Auch damals hatte ich mich schon gefragt, warum Tier 1 Zulieferer (egal welche Nationalität) aus den Automobilbereich nun plötzlich gute Zell-/Batteriehersteller sein sollen, nur weil sie was mit Autos machen…?
Jürgen W. meint
Das passt doch wunderbar zusammen. Die ganzen Batteriefabriken und Chip-Hersteller klagen jetzt schon über Facharbeitermangel. Dazu kommt noch der demographische Wandel (keine Lehrer, keine Erzieher, keine Pfleger, keine Polizisten usw. usf.), da passt doch der Stellenabbau sehr gut ins Bild. Es sei denn da werden wieder Märchen erzählt, um Stimmung zu machen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Es bleibt nur noch die Frage offen, wer zahlt die nächsten 30 Jahre die Rente für die Babyboomer-Generation.
Andi EE meint
Man kann durchaus auf KI, Robotik und die enormen Verbesserungen in der Produktion hoffen. Stellvertrend kann man Tesla nehmen, die mit einer deutlich höheren Produktivität sinnbildlich für den Wandel stehen.
Je höher in Produktivität, desto geringer ist der menschliche Arbeitsanteil um den gleichen Wohlstand zu garantieren. Ich sehe der Zukunft sehr positiv entgegen, die KI, Maschinen und Roboter werden uns viel Freizeit bescheren. Dass der Mensch dann wieder einen Sinn abseits der Arbeit suchen muss, wird sicher eintreten, aber das wäre ja verrückt, wenn wir das nicht hinkriegen würden.
nie wieder Opel meint
Diese Frage ist doch schon längst beantwortet. Wenn du nicht selbst für Dich sorgen kannst, bist du im A…..
Thomas Claus meint
Aber wer möchte denn schon von Baden-Württemberg nach Norddeutschland ziehen. Sind sicher die wenigsten. Eine Umschulung zu einem anderen Beruf lohnt meist nur für jüngere Menschen. Auf der anderen Seite sind es ja nur wenige Prozent der insgesamt Beschäftigten.
South meint
In BRD ist alles immer eine hochdramatische Angelegenheit. Natürlich werden Jobs abgebaut, aber über viele Jahre und vergleicht mal hier die 1.500 mit den 80.000. Dann bitte auch beachten, dass im Rahmen der erneuerbaren Energien weit mehr Jobs geschaffen werden, als in der Automobilindustrie abgebaut werden und wir in vielen Bereichen riesige Probleme mit Fachkräften haben. Wir müssen wieder lernen uns zu verändern und Chancen wahrzunehmen und nicht Ziel- und Gleichzeitig Jammerweltmeister zu werden. Die Transformation in der Autoindustrie kostet Kraft, eine Umstellung nicht populär, aber sie ist unumgänglich…
Karsten meint
Im Prinzip gebe ich dir Recht aber immer diese heile Einhornwelt der hiesigen Schreiber finde ich auch schon etwas arg naiv.