BMW will 2024 erstmals mehr als eine halbe Million Elektroautos verkaufen. „Das wäre erneut ein deutlich zweistelliges Wachstum“, sagte Vorstandschef Oliver Zipse dem Nachrichtenmagazin Focus. In den ersten neun Monaten dieses Jahres hat der Münchner Premiumhersteller weltweit 247.000 vollelektrische Fahrzeuge ausgeliefert.
Das von der EU geplante Verbot von Benzin- und Dieselautos 2035 hält der BMW-Chef für einen Fehler. Die Folge wäre zunächst eine höhere CO2-Belastung. „Wenn neue, effizientere Motoren verboten werden, fahren die Leute eben ihre alten Autos länger», sagte Zipse. «Und wenn ich technologisch alles auf eine Karte setze, ziehen am Markt die Preise entsprechend an. So eine harte Landung ist im Interesse von niemandem.“
Zudem sei Strom aus Kohle und Gas nicht nachhaltig. Niemand wisse, „ob und wann genau wir mit erneuerbarer Energie die Versorgung sicherstellen können“, so Zipse. „Kritisch wird die Lage, wenn es Verbote gibt, aber keine dauerhaft tragfähigen alternativen Lösungen.“ Ohnehin seien 2035 noch Millionen Verbrenner unterwegs. Damit sie mit sauberem Sprit fahren, sei Technologieoffenheit notwendig.
BMW hat bereits mehrere Elektroautos im Programm. Die Bayern setzen dabei schwerpunktmäßig auf Plattformen, die klassische Verbrenner, Plug-in-Hybride und Vollstromer zulassen. Ab Mitte des Jahrzehnts sollen Modelle auf der nur für Elektroautos entwickelten Plattform „Neue Klasse“ starten.
alupo meint
„Wenn neue, effizientere Motoren verboten werden, fahren die Leute eben ihre alten Autos länger», sagte Zipse.“
Neue und effizientere Verbrenner? Das wird uns seit locker 30 Jahren immer wieder erzählt. Ich glaube sogar, dass dieser Satz kurz nach der Ölkrise in den 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts in Mode kam. Keine andere Modeerscheinung hat bisher so lange durchgehalten. Daran sollten sogar PISA Studienmitmacher erkennen können, dass sich praktisch nichts getan hat, in der realen Welt versteht sich.
Und kurzfristige Betrachtungen führen beim Klimawandel nur in die Irre. Das weiss Zipse auch, aber das ist ihm egal solange sein Bonus stimmt.
Reiner Langeg meint
Wenn man auf die politische Landschaft in Europa und deren Entwicklung in den aktuellen Jahren schaut, wird klar, dass das Verbrennerverbot für Neuzulassungen in der EU ab 2035 nicht kommen wird.
Daniel S meint
Harte Landung – 2035!
Das ist in 12 – zwölf – Jahren.
Andi EE meint
„Wenn neue, effizientere Motoren verboten werden, fahren die Leute eben ihre alten Autos länger», sagte Zipse.
Es ist halt eine Lüge, der Elektromotor ist mindestens 3x effizienter als der Verbrennungsmotor. Dass er sich mit einem etwas weniger ineffizienten Verbrennungsmotor rühmen möchte, ist einfach nur hochgradig lächerlich.
«Und wenn ich technologisch alles auf eine Karte setze, ziehen am Markt die Preise entsprechend an. So eine harte Landung ist im Interesse von niemandem.“
Ist doch doch gut wenn sich die CO2-problematischen Verbrenner verteuern, das hätte von Anfang an unsere Priorität in der Gesetzgebung sein müssen. Leider können BMW und Co. immer noch dank viel zu lascher Regeln hohe Gewinne verzeichnen.
elektropropa meint
Es ist auch eine Lüge, dass Elektroautos gut für die Umwelt sind. Sie sind nur weniger schlecht.
Jeff Healey meint
Falsch:
E-Autos sind DEUTLICH weniger schlecht, um mal nah an Ihren Worten dran zu bleiben.
Tesla-Fan meint
Es können aber nicht alle auf einmal aufs Lastenfahrrad umsteigen.
Zu blöd aber auch!
Powerwall Thorsten meint
Ja hier im Forum kommt es immer wieder vor, daß Kommentatoren das Große Ganze zugunsten semantischer Spitzfindigkeiten aus dem Blick verlieren
Horst Krug meint
So oft, wie ich von Bayerische Motoren Werke diesbezüglich Nachrichten lese, steckt im Grunde der Kern dahinter, Tesla und die zehn Elektrochinesen laufen im Erfolg davon, und die althergebrachten Museumsbesucher werden beschwichtigt.
Warte, es kommt etwas besseres. Warte ab, dann kommt man in den Himmel, so wie in der Kirche.
Ich habe mir bei Tesla mit dem Cybertruck diesbezüglich genau informiert und habe mir auch die Entwickler an der Front genau angeschaut, dort gibt es nur Technik und Verbesserung, es gibt keine Werte Moral oder das, was alle anderen tun, es gibt nur Technik und die beste Technik, notfalls wird sie erfunden Letztlich ist das Auto ein riesiges Stück Technik, auf das man sich verlassen muss.
Envision meint
Ok „Horst“ – den Cybertruck hätte ich nun nicht unbedingt als – seltsam beschriebenes (kommt das aus dem Google Translator?) – positives Beispiel angeführt, wie man es besser macht…
Wenn die Neue Klasse mit den Specs als Tesla erscheinen würde, wären die Fanboys vermutlich vollkommen aus dem Häuschen „uneinholbarer Vorsprung etc“ man kennt es.
Die Zeiten sind für Tesla aber vorbei, man macht im wesentlichen Geschäft über den Preis und da auf einem Einschränkungsniveau was genug – anspruchsvollere – Kunden eher zur Premium Konkurrenz greifen lässt – langfristig ist Tesla eher auf dem Weg, primär VW/Ford/Stelantis das Leben schwer zu machen und mit den Chinesen um Marktanteile zu streiten, wird um jeden Schalter/Euro Einsparung gekämpft.
Powerwall Thorsten meint
Ich weiß nicht, ob Du es schon weißt, aber Tesla baut im Gegensatz zu allen anderen Autobauern nicht nur Autos – da gibt es noch so einen Bereich mit Ladeinfrastruktur oder Energiespeichern habe ich gehört und dann noch diese mechanischen Dinger, die aufrecht auf zwei Beinen laufen uns sogar schon Eier umpacken können – irgend etwas mit Roboter oder so – hab ich auch irgendwo gehört.
Jürgen W. meint
Das isser schon wieder. Der saubere Sprit. Kein weiterer Kommentar.
Flo meint
BMW will im Gespräch bleiben, die nächsten 2 Jahre haben sie nix neues im Köcher. Daher weiter mit der Strategie „Bremsen, Verzögern, Verunsichern“.
South meint
„verarschen“… ;-)
René H. meint
Der FUD-Olli wartet auf Wasserstoff – bis dahin bitte weiter schön die guten Verbrenner kaufen!
Mit dem Argument, die Leute würden in 2035 weiter ihre (alten) Verbrenner fahren und damit mehr CO2 produzieren, wertet er doch auch seine eigenen Fahrzeuge ab. Die Verbrenner, die in 2035 noch rumfahren werden, werden größtenteils zwischen 2025 und 2035 gekauft werden, werden also neuster Stand der Technik sein. Nun könnte Olli natürlich seine Verbrenner weiterentwickeln lassen, damit sie in 2030, 2035,… noch „sauberer“ ( bzw. weniger dreckig) sind, will er aber nicht, weil es sich nicht lohne mit Hinweis auf das Verbrenner-Aus. Er könnte seiner eigenen Argumentation folgend auch massiv in E-Fuels investieren, macht er aber auch nicht, da zu teuer. Da beißt sich die Katze irgendwie in den Schwanz.
South meint
Der Beitrag von Zipse wird mal ein Schenkelklopfer in der Firmenhistorie….
Solariseur meint
an VW-Müller kommt er aber nicht ran….
stueberw meint
Ist nur noch eine Frage der Zeit, den Blinker zum überholen hat er schon mal gesetzt.
South meint
Also BMW veralbert doch jeden denkenden Menschen.
– “ ihre alten Autos länger“. Jeder Benziner/Diesel der produziert wird, wird doch bis zum Ende gefahren und jeder der neu produziert wird, belastet unnötig die Umwelt.
– „technologisch alles auf eine Karte“. Glatt gelogen. Kein Mensch verbietet BMW z.B. auf H zu setzen. Die E Technik setzt sich halt durch.
-„Technologieoffenheit “ ist und war immer gegeben.
-„Strom aus Kohle und Gas nicht nachhaltig“. Nachweislich falsch. Bereits im aktuellen Strommix sind E Autos im Vorteil.
-„Versorgung sicherstellen können“. Das ist Gott sei Dank nicht dein Fachgebiet. Aber mal im unwahrscheinlilchsten Fall. Sollte doch Strom knapp werden, das bauen von Verbrenner ist kein Problem. Ausserdem dauert die Umstellung ja mehrere Jahrzehnte.
Aber völlig egal was der rückwärtsgewandte Geselle von sich gibt, E Autos werden bald deutlich günstiger sein, nicht nur TCO und dann ist das verbale Kartenhaus ein Lacher in der (Firmen-)Geschichte…
Solariseur meint
Was versteht BMW unter einem Elektroauto? Auch E-Kennzeichen und Auspuff?
Mike meint
Mit elektrischem Anlasser und elektrischen Fensterhebern?
Yoshi84 meint
Ja. Anders sind die 500k vollkommen unmöglich!
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Vielleicht lässt er sie unter Tesla-Logo in der Werkserweiterung in Grünheide bauen.
nie wieder Opel meint
Ja, warum nicht. Die Chinesen (SAIC) machen das ja mit meheren Modellen so, kleben dann z.B. ein ID dran und verkaufen es als Volkswagen.
Dass es dann gar keiner ist (Qualität, Ausstattung, Antrieb) wurde je hier mehrfach schon erläutert, darum der halbe Preis von umgerechnet 21,5k€ im Vergleich zum gleichnamigen Modell aus Europa.
Also – nur Mut, BMW!
Ossisailor meint
@niemehrOpel: Was du schreibst im Hinblick auf SAIC-VW ist Unsinn. VW hat in China drei Joint-Ventures: SAIC-VW, FAW-VW und JAC-VW. Die bauen alle Verbrenner, Hybride und BEV der Marken VW und Skoda. An diesen Joint-Ventures ist der Konzern mit 50 % beteiligt. Die Produktionszahlen liegen immer noch weit über 2 Mio pro Jahr.
Solche Fremdproduktionen sind doch durchaus üblich. Die Mercedes, die BMW und die Audis, die Magna-Steyr in Österreich baut, sind Mercedes, BMW und Audis. Nix anderes. Und das sogar, ohne dass die Auftraggeber an Magna beteiligt sind.
nie wieder Opel meint
Jaja. Schönes Beispiel von Dir.
Mercedes zählt die Autos von Magna-Steyr als eigene Produktion (wie vauweh die saihk), und Magna-Steyr schreibt, sie hätten selbst über 4 Mille Autos gebaut. So kann man sich selbst besch….en
Ossisailor meint
Die Montage ist doch nicht das Entscheidende. Das Konzept, die Entwicklung und die Software machen doch die Gene aus. Magna ist ein Montagewerk und Spezialist in Produktionstechnik. Aber eigene Autos haben die nicht (außer gelegentlichen Entwürfen). Das sind Profi-Blechbieger mit hoher Fertigungskompetenz.
Natürlich zählen die Auftraggeber die Produkte zu ihrem eigenen Portfolio dazu. Was denn sonst.
Heiner meint
Ähnlich Valmet in Finnland die auch mal Porsche Boxster u. Cayman gebaut haben, da sagt auch keiner die wären ein Saab weil das Werk ursprünglich mal Saab gehörte.
Solariseur meint
Magna-Steyr sieht fas in ihrem öffentlichen Auftritt anders.
„mehr als 120-jährige Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung von Fahrzeugen“
„Gesamtfahrzeugentwicklung, angefangen von Systemen und Modulen bis hin zum Gesamtfahrzeug-Engineering“
Vauweh lässt auf deren Produkte sein Logo aufkleben und die Leute glauben dann, es kommt aus einem VW-Werk.
nie wieder Opel meint
Nun, ich habe das nicht behauptet, es ist so. Joint venture: Geld, Name und know how rübergereicht, aber es ist und bleibt in chin esischem Besitz. Klar, das wurmt viele Fans, trotzdem werden die Produktionszahlen von SA IC fleißig mitgezählt.
Und wenn ich frage, warum der ID3 aus schinesischer fertigung weniger als die Hälte zum europäischen Preis kostet wird mir erklärt, diese Produkt sei nicht mit einem MIG-ID3 vergleichbar.
Ja, was denn nun? Also doch nur der Name?
Magna-Steyr ist ein schönes Beispiel. Sie veröffentlichen, dass sie bislang über 4 Millionen Fahrzeuge gebaut haben. Und die OEMs zählen diese Mengen mit ihrem Markennamen ebenfalls fleißig als ihren eigenen Output mit.